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Saab 900 GLi mit 115 PS und 1971 cm³ Hubraum

Saab
Themenstarteram 4. Februar 2019 um 20:40

Hallo Saab-Fahrer und Liebhaber besonders schöner Autos,

ich bin gerade dabei, ein Fotobuch für meinen Vater zu erstellen mit allen Autos und Wohnwagen, die er seit 1964 besessen hat bzw. heute bestitz. Dazu muss ich sagen, dass er kein Sammler ist, sondern es lediglich Zeiten gab, in denen er alle zwei Jahre einen anderen Wagen hatte. Und da kommt natürlich eine interessante "Sammlung" zusammen. Der schnelle Fahrzeugwechsel änderte sich erst, als er den ersten Volvo kaufte. 15 Jahre wurde der Schwede dann gefahren.

Aber kommen wir zurück zum Saab 900. Von 1984 - 1986 parkte in unserem Carport ein silberner, dreitüriger gebrauchter Saab 900 GLi mit Heckspoiler und laut Kaufvertrag 85 kW, 115 PS und 1971 cm³ Hubraum. Zu diesem Motor habe ich im Internet leider keine weiteren Daten gefunden. Nur auf einer Prospektseite gab es einen Hinweis, dass der GLi 115 PS hatte. Kann mir jemand von Euch mehr zu diesem Motor sagen? Ich benötige folgende mit einem ? gekennzeichnete Daten:

Motor: Vierzylinder-Reihenmotor (Otto-Motor)

Hubraum: 1971 cm³

Leistung bei 1/min: 85 kW (115 PS) bei ?

Max. Drehmoment bei 1/min: ? Nm bei ?

0 - 100 km/h: ? s

Höchstgeschwindigkeit: ? km/h

Verbrauch in Liter/100 km: ?

Es wäre wirklich super, wenn die Fragezeichen oben verschwinden würden durch Eure Hilfe. Vielleicht klappt es ja. Auch wenn ich damals erst acht Jahre alt war, kann ich mich noch gut an den Saab erinnern. Einen solchen Wagen hatte sonst so gut wie niemand im näheren Umfeld und wenn uns doch mal einer entgegen kam, wurde der Zeigefinger gehoben und gegrüßt.

Vielen Dank im Voraus

Mit freundlichem Gruß

Lasse

Beste Antwort im Thema

Hallo Lasse...und alle anderen geneigten Leser. :D

Der Unterschied zwischen 115 und 118 PS ist in der Zündanlage begründet.

Die ersten H-Motoren hatten noch eine Kontakt-Zündanlage, die irgendwann für ALLE Modelle durch eine Transistor-Zündanlage ersetzt wurde. DIESE Kleinigkeit brachte beim Saugmotor tatsächlich eine Leistungssteigerung von 3 PS.

Und wenn ich mich nicht wirklich total irre, gab es diese technische Kleinigkeit während der laufenden Baureihe zwischen 1983 und 1984. Darum gab es Fahrzeuge, die fast gleich alt waren, mal mit Zündkontakten und mal mit Transistor-Anlage.

Fahrzeuge mit Kontakt-Zündanlage waren damals SEHR empfindlich. Stimmte der Abstand der Kontakte in der Zündanlage nicht mehr, weil verschlissen und zu eng, dann stimmte auch der Zündzeitpunkt nicht mehr und der Motor ruckelte permanent.

Hat nichts mit der Einspritzanlage zu zun!!! Die war damals eigentlich schon sehr gut und standfest.

Die K-Jetronic hatte nur ein Bauteil, welches für Fehlfunktionen anfällig war. Nämlich die Stau-Klappe im Mengenteiler. Dreck oder Verkrustungen konnten zum Klemmen der Klappe führen. Oder Fehlzündungen, die in den Ansaug schlugen, haben die Scheibe nach unten verbogen. DANN ging auch nix mehr in Sachen Leerlauf.

In meinen jungen Jahren waren solche Fehler in der Werkstatt an der Tagesordnung.

Und es gab keinen OBD-Tester, der solche Fehler angezeigt hat.

Da musste der Mechaniker noch selber gucken, hören, fühlen...manchmal auch 18.000 Volt der Zündanlage erdulden...um eine Diagnose zu stellen.

Heute haben die Jungs in der Werkstatt andere Möglichkeiten, wenn es sich um moderne Autos handelt.

Bei einem 900 von 1983 kriegen sie die Krise und streichen die Segel.

...

Deine Erzählung, wegen Känguru-Benzin im Tank, ist für mich HEUTE ein Zündungsproblem.

Und der Wagen vom Papa hatte eine Kontaktgesteuerte Zündanlage, die am Ende war.

Nach 5000 km waren die Kontakte verschlissen und mussten ersetzt oder zumindest eingestellt werden.

Danach den Zündzeitpunkt neu einstellen und die Kiste läuft wieder wie eine Nähmaschine.

SOWAS gibt es heute nicht mehr!!!

...

Ich lehne mich jetzt ganz weit aus das Fenster und behaupte, daß der 900 aus 1983 stammte, mit 115 PS und eine Kontaktzündanlage hatte. MY1984 beginnt im Jahr 1983 im Sommer. DIESE Kleinigkeit sollte man immer berücksichtigen.

Mich hat die Ruckelei...als Erinnerung von Lasse, der damals KIND war, besonders in diese Richtung getrieben.

Und als Techniker und Mechaniker aus dieser Zeit kommt für mich nur diese Kombination in Frage.

...

...

Wikipedia ist hilfreich. Aber nicht das Lexikon für alles.

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Hallo Lasse

Bei großem Interesse, mal einen 900I zu sehen und zu fahren...empfehle ich Dir, mal ein SAAB-Treffen zu besuchen. Die Besitzer von den Schätzchen sind in der Regel sehr umgänglich und auch stolz auf ihre Prachtstücke.

Man kommt sehr leicht ins Gespräch und bei wirklich großem Interesse zeigen sie Dir das komplette Auto...incl. Probefahrt.

Meine Fahrzeug-Vita ist ja wesentlich übersichtlicher, aber Fotos habe ich von allen Autos. Meistens zufällige Schnappschüsse beim Urlaub auf den Campingplätzen, aber auch wissentlich extra in Szene gesetzt.

Einen 900tu16S habe ich gefahren. MY1990 mit Katalysator, aber Dank roter APC-Box und Sportauspuff trotzdem 175 PS. Der blubbernde/röhrende Sound ist heute noch in meinen Ohren. Habe den Wagen gerne gefahren, lag wie ein Brett auf der Straße und auf der AB gab es kaum Konkurrenten, die mithalten konnten.

Die Tachonadel ging über die vorhandenee Skala hinaus...zeigte also 240 oder mehr an. Und die Beschleunigung war hammerhart. Als Mann vom Fach hatte ich den Ladedruck etwas höher eingestellt und das APC-Ventil manipuliert. Bei Vollgas ging der Ladedruck bis Ende der Anzeige und sackte nur langsam wieder in den normalen Bereich. Machte richtig Spaß!!!...Ein Kumpel von mir besaß damals einen Ford Capri 3.0 Cossworth. Der hat nur einmal neben mir gesessen und anschliessend mit mir nicht mehr über Autos geredet. Von wegen Hubraum lässt sich nur mit Hubraum messen. Der 2.0 im Saab turbo hatte richtig Bumms!!!...und mein Kumpel war geplättet.

Beim Verkauf habe ich den Wagen wieder zurückgebaut. Danach ging er noch durch mehrere Hände und landete irgendwann in Dorsten bei einem Sammler. Wahrscheinlich hat er den Wagen noch.

Bei einer Urlaubsfahrt nach Biarritz habe ich den 900 fast an die Wand gefahren. Camping mit Familie und Zelt, ein Dachkofferr oben drauf. Bei einem Bahnwechsel in Paris gab es eine Kurve, die Straße ging abschüssig, und ich war mit 130 km/h viel zu schnell. 70 stand auf den Schildern.

Da habe mit einer Gewaltbremsung und viel Glück den Wagen noch wieder einfangen können. Sonst wäre der Urlaub da schon zu Ende gewesen. Der nächste Parkplatz war meiner, um meinee zitternden Glieder wieder zu beruhigen.

...

Kabelbrände oder überhaupt Brände am 900-I waren nicht so ganz selten.

Der Auspuff rottete gerne in einem Bogen über der Hinterachse durch. Direkt daneben der Benzintank aus Kunststoff. War das Loch groß genug und der Fahrtwind nicht stark genug, schmolz der Tank...und den Rest kann man sich vorstellen.

Anlasser unter dem Auspuffkrümmer...die Kabelisolation bröselte irgendwann auseinander und es kam zu Kurzschlüssen. Sicherungskasten war ebenfalls gerne genommen. Lose Kontakte überhitzten und die Kabel schmolzen zusammen. Anfällig waren auch die Blockstecker, die vom Sicherungskasten in den Innenraum gingen.

Sorgten meistens nur für Komplett-Ausfälle des Fahrzeugs, aber bisweilen schmorte es auch und die Kiste rauchte ab. Mit Einführung des Katalysators kam ein weiterer Aspekt hinzu. Im Innenraum lag das Zündschloß direkt über dem Katalysator. Schloßschalter und die Kabel mochten die Hitzeentwicklung überhaupt nicht. Da ging dann auch schon mal die Post ab...

Ein 900tu von 1979 brannte nach dem Motorstart auf einem Parkplatz an einem Baumarkt komplett ab. Ein Brand im Motorraum, wodurch ausgelöst konnte man nicht mehr ermitteln. Fakt war, daß die Benzinpumpe weiter gefördert hat und dadurch der Kraftstoff im Motorraum für eine enorme Hitze sorgte. Alle Bauteile aus Alu waren geschmolzen!!!

Gummi und Kunststoff nicht mehr vorhanden. Der gesamte Vorderwagen stand innerhalb von wenigen Sekunden in Flammen und der Besitzer konnte nur noch seine Kinder aus dem Auto holen. Die Feuerwehr konnte nichts mehr retten, Fahrzeuge in der Umgebung wurden ebenfalls zerstört.

DAS war wohl der schlimmste Brand in meiner beruflichen Laufbahn, den ich gesehen habe.

...

Und der kurioseste Kabelbrand lag an einer Anhänger-Steckdose!

Da war ein Anhängerstecker marode und ein Pin des Steckers in der Steckdose stecken geblieben.

Die Steckdose war aus Metall und die Schutzkappe klappte herunter, federbelastet, und stellte den Kontakt zwischen Pin und Masse her.

Welche Steckerbelegung davon betroffen war, kann ich heute nicht mehr sagen. Entweder Dauer-Plus oder Licht. Die Sicherung flitzte jedenfalls nicht durch, aber der gesamte Kabelstrang von hinten bis vorn war verschmolzen. Sowas passiert also auch, liebe Caravan-Liebhaber!!!

Den letzten abgebrannten SAAB, den ich gesehen habe, war ein 9-5 Hirsch. Während der Fahrt auf der AB in Brand geraten. Ausser die Papiere konnte der Besitzer nichts retten. Breiftasche, Geldbörse...und raus aus der Kiste.

Themenstarteram 27. April 2019 um 19:42

Hallo,

so, nun ist Ostern gewesen und das Buch habe ich am Ostersonntag an meinen Vater überreicht. Welch eine Überraschung und Freude für meinen Vater. Er hat sich wirklich sehr gefreut über das Werk. Nun ist seine persönliche Sammlung komplett in einem Buch zusammengefasst. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank für Eure Mithilfe und ganz besonders bedanke ich mich bei Dir Chris für die tiefgreifenden Erklärungen. Die Saab-Seite und das Cover möchte ich Euch nicht vorenthalten.

Mit freundlichem Gruß

Lasse

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Hallo Lasse

Großes Lob von mir, für die professionelle Arbeit!!! :)

Über ein solches Buch würde ich mich auch freuen.

Besste Grüße, Chris

Suche dringend einen Motor für meinen Saab 900. 94 Baujahr

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