Rost

Mercedes E-Klasse W210

Hallo,
ich gehöre auch zu den Besitzern eines Mercedes 210.
Wie so oft in diesem Forum erwähnt ist auch mein Mercedes
vom Rost stark befallen. Radläufe,Türen,Heckklappe und so weiter.
Habe vor einem halben Jahr mit Rostumwandler versucht dem Problem
Herr zu werden. Leider so wie ich die Tage sehen
konnte, erfolglos.
Wer kann mir einen Tip geben, welches Material ( Roststop Rostumwandler u.s.w.) den Rostfrass langfristig verhindert?
Neue Bleche einschweissen wollte ich nicht unbedingt, da der Wagen ansonsten noch sehr gut im Lack steht.

Mit freundlichen Grüssen

Beste Antwort im Thema

Als ein langjähriger Mercedes Fahrer (seit 1972 nur 220/8, W123 200D, 240D, W124 250D, 250DT, W210 E270CDIT) habe ich mit DB-Rostbekämpfung meine Erfahrung. Im Baujahr 1989 hat DB endlich nichtrostende W124 geschafft, aber die E-Modelle der Jahre nach 1992 waren wieder rostanfällig. Es hat mit den Sparmassnahmen zu tun, der Gummi am Fahrgestell wurde abgeschafft.
Am rostanfälligsten war vielleicht der 220/8 und der erste W123, damals rosteten aber alle KFZ so in etwa ähnlich. Man kan aber keine längere Zeit in der DB- Geschichte finden, wo besonders gut rostgeschützte Wagen hergestellt wurden, mit Ausnahme W124 Jahrgang 1989 bis 1992. Heute habe ich z.B. viel Klagen über rostende ML- Modelle gelesen. Auch die Prästigemodelle, wie der SLC meines Freundes waren nach 10 Jahren eine Rostlaube.
MB baut Autos zur schnellen und intensiven Nutzung, in 10 Jahren soll mann einen neuen kaufen. Damit muss man leben.

Nun die Entrostungsprozedur: an der befallener Stelle muss erst blanke Stahlfläche freigelegt werden. Sandstrahl ist bei kleineren Schäden nicht anwendbar, also erst Lackblasen abschabern, dann mit einer Drahtbürste in der Bohrmaschine solange bearbeiten, bis man keine braune Pest sieht. In den schlecht zugänglichen Stellen hilft scharf gemachter alter Schraubenzieher zum Kratzen. Man muss auch unter dem Lack in der näheren Umgebung der Roststelle nach Unterwanderung suchen. Ist nun die Wunde ganz frei, so kommt der Entroster zum Einsatz. Das ist im Grunde Phosphorsäure, die Eisenoxide in einen Phosphat umwandelt und unschädlich macht. Den Vorgang lohnt mehrmals im Abstand einiger Stunden zu wiederholen. Danach reicht, die Rückstände mit feuchtem Lappen wegzuwischen, trocken wischen und gleich mit Rostprimär anzustreichen. Das ist eine meist rote Grundierfarbe für Konstruktionen. Die braucht zwei Tage, bis die richtig trocken ist. Man kan nun mit der Grundierung aus der Dose fortsetzen, ich werde aber raten, die abschliessende Behandlung einem Lackiermeister zu überlassen. Das teuerste ist immer, die gründliche Rostbeseitigung, das macht für uns keiner so gründlich. Ein Fachmann grundiert und schleift die reparierten Stellen glatt und spritzt mit der richtigen Farbmischung, dabei lackiert er nur die Ecken und Streifen, abgetrockneter Farbstaub wird abgeschliffen mit der Schleifpaste. Nach einem Fachmann werden sie die ausgebesserten Stellen schwer suchen müssen. Nach nächsten zwei Wintern können sie wieder vom Neuen anfangen.
Aber Bleche schweissen habe ich beim Mercedes nie gebraucht. Habe sie auch mit 13- 14 Jahren und fast 400000 km weiterverkauft, nach Orient, W123 nach Kabul, W124 nach Pristina.

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Hallo dickschiffsdiesel,

danke für den Hinweis. Im Grunde genommen traurig das ein Benz nach 8 Jahren rosten "darf". Mir ist bekannt das es da auch noch bedeutend schlimmere Fälle gibt, aber es ärgert einfach ungemein.

Ich möchte eigentlich niemand etwas unterstellen, aber ist es realistisch schon nach 2 Tagen eine Rückmeldung zu erhalten?
Wie gesagt habe ich den Eindruck meine NL dachte, das bringt eh nichts mit dem Antrag, wartet 2 tage und gibt mir dann Bescheid. Wenn da nichts mehr geht ok, aber VerarXXXen lasse ich mich ungern.

Dann werde ich mal ein paar Lackierer abklappern und den Kundendienst kann ich ja jetzt getrost dort machen lassen wo es günstiger ist. Bei meiner NL brummt der Laden ohnehin, da merken die gar nichmal wenn ein Kunde nicht mehr kommt......

Gruß
Tracid

Hallo Tracid,
ärger dich nicht,davon wird auch nichts besser.Das Vorgehen der NL ist normal,da mußt du nichts mutmaßen.Dein Auto ist halt 11 Jahre alt,da darf doch auch schon mal ein Rostpickel auftreten.So
rufschädigend das Rost-Jahrzehnt 1993-2003 für DB auch war,so großzügig war andererseits auch die Kulanzregelung.Wenn du dein Begehr im Vergleichsfall mit einem ebenso alten bayrischen Konkurrenz-
Produkt dort vorbringen würdest-glaub' bloß nicht,daß man dort eine Kulanzanfrage losschicken würde-man würde dich anstarren,als kämest du von einem anderen Stern !

Take it easy !

Gruß

DSD

Zitat:

Original geschrieben von dickschiffsdiesel


Hallo Tracid,
ärger dich nicht,davon wird auch nichts besser.Das Vorgehen der NL ist normal,da mußt du nichts mutmaßen.Dein Auto ist halt 11 Jahre alt,da darf doch auch schon mal ein Rostpickel auftreten.So
rufschädigend das Rost-Jahrzehnt 1993-2003 für DB auch war,so großzügig war andererseits auch die Kulanzregelung.Wenn du dein Begehr im Vergleichsfall mit einem ebenso alten bayrischen Konkurrenz-
Produkt dort vorbringen würdest-glaub' bloß nicht,daß man dort eine Kulanzanfrage losschicken würde-man würde dich anstarren,als kämest du von einem anderen Stern !

Take it easy !

Gruß

DSD

Nach meiner intensiven Gebrauchtwagensuche im Bereich W202/W210/E46/E39 kann ich aber genauso sagen dass bei der bayrischen Konkurrenz nicht so ein dermaßenes Rostdesaster herrscht. Ich habe bei 11 rostfrei angepriesenen W210 die ich bisher angeschaut habe nicht einen gefunden bei dem der querträgern nicht gammelte und nicht mindestens ein Radlauf Ansätze hatte. Bei fünf BMW 5ern war einer dabei bei dem es einen kleinen Ansatz an der Haube gab und bei den 3ern gab es gar nichts....ist also alles eine Frage der Relationen.

Hallo @Llama,
bin da völlig bei dir und will auch Keineswegs das Mercedes Rost-Desaster kleinreden.Allerdings glaube ich auch (bei allem Verständnis für den Ärger Betroffener-gehöre schließlich selbst dazu !) daß manche
Kulanzansprüche schlicht überzogen sind.Bedenkenswert ist auch,daß ungleich mehr alte Daimler noch
heute auf den Straßen sind als ihre gleichalten Konkurrenten.
Meine Botschaft war nur,das Kind nicht mit dem Bade auszuschütten.

Gruß

DSD

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Hab e mir heute Nachbars 530d aus ca. 2001 angesehen. Geschätzte 250.000 km, viele, auch große Steinschläge auf der Motorhaube, nichts ausgebessert, alles aber unauffällig. Keine brauen Flecken, keine Rostblasen, auch an den Radläufen nichts. Laut Besitzer ein relativ problemloses Fahrzeug für das Alter und die Kilometer, am Fahrwerk wurde schon einiges gemacht.

Klingt also alles relativ harmlos. Befährt dieselben Straßen wie ich und gammelt nicht.

🙂

Ich habe schon viele Mercedes gehabt, rostfrei war die Reihe W123 nur etwa die letzten 3- 4 Produktionsjahre, 1981 bis 1985. Die rostfreie Nachfolgerreihe W124 1986 bis 1991 hatte noch keine Bezeichnung E. Ungefähr mit der Einführung von E- Klasse kam auch der Rost und blieb bis heute. Als ich meinen W124 250DT aus Ende 1989 Ende 2004 mit 386 t.km. verkaufte, war die einzige Roststelle am Auspuffendtopf der Firma Walker zu finden, das Endrohr war stark angerostet. An dem Auto war nur alle 120 t.km. die Lichtmaschine fällig- Kohlen zu kurz, Reglerchip abgebrochen, Lagerschaden. Sonst nichts!
Ganz schlimm rostete damals ganz neue Reihe W123, genauso, wie mein vorheriger 220/8. W210 und W211 inzwischen auch ist in der Hinsicht nicht extrem rostanfällig, kann sich mit Fiat, Opel oder Fransözen vergleichen, eben nur nicht mit einer Prämiummarke, wie z.B. Audi, BMW oder Skoda.

Zitat:

...Prämiummarke, wie z.B. Audi, BMW oder Skoda.

Premiummarke Skoda ? Ich dachte bisher ,das sei 'ne Billigmarke von Vw ?!

Gruß

DSD

(Relativ) billig schon, aber die Qualität ist (zumindest in Bezug aufs Blech) premium.

Mach ma uns nix vor: Fast alle Autos aus diesen Jahren rosten weiger als die Mercedesse.

Nach den Statistiken robbt sich Skoda immer näher zu den besten Plätzen. Einer der ältesten Fahrzeughersteller der Welt, Nachfolger von Laurin-Klement, musste unter Kommunismus Billigstautos herstellen, seit 20 Jahren sieht man aber einen Aufstieg. Skoda ist heute eine ertragstarke VW-Tochter, der Sozialismus ist schon lange weg. Z. B. BMW hat in 70-er Jahren tiefe Pleite erlebt, daraus ist die Firma nur durch konsequente Qualitätsarbeit mit Erfolg herausgekommen. Wer erinnert sich heute noch an BMW-Isetta oder 600? Auch NSU ist um 1977 erfolglos geworden, nach Aufnahme in Audi ist es heute eine der erfolgreichsten Firmen in Deutschland. Nichts hält ewig, auch der Ruf der DB rostet vor sich langsam und stätig. Übrigens, der beste VW aller Zeiten, der Touareg, wird in der Slowakei gefertigt. In München sind das die Türken, die gute Wagen bauen, warum nicht auch Tschechen oder Slowaken?

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