Roller fahren im Dunkeln
Hallo,
ich habe mir vor ein paar Wochen einen Roller gekauft (Peugeot Kisbee). Hatte Glück, in der ersten Woche hatte ich Urlaub und es war ca. 20 Grad warm. Das Fahren hat super viel Spaß gemacht.
Dann bin ich das erste mal mit dem Roller zur Arbeit gefahren und auf dem Rückweg war es schon dunkel. Das habe ich am nächsten Tag auch noch mal gemacht und dann beschlossen, nicht mehr im Dunkeln zu fahren.
Ich hatte totale Angst beim Fahren im Dunkeln. So richtig mit Herzklopfen. Ich hatte das Gefühl, ich sehe gar nicht irgendwelche Schlaglöcher und war mir auch nicht sicher, ob mich die Autofahrer ausreichend sehen. Hatte eine Neonweste an und Leuchtstreifen um die Arme und Beine. Trotzdem totale Panik.
Zudem war mein Visier immer beschlagen, so dass ich es hochklappen musste, um genug zu sehen. Auf dem Hinweg, als es noch hell war, hatte es geregnet und die Sicht war auch lausig, ist immer beschlagen. Obwohl ich ein Visier mit Pinlock habe. Und die Regentropfen außen auf dem Visier haben auch die Sicht eingeschränkt.
Ist es im Dunkeln wirklich so gefährlich zu fahren wie es sich angefühlt hat oder wird man da irgendwann sicherer? Wie gefährlich sind zum Beispiel Schlaglöcher wirklich, wenn man sie übersieht?
Mich hat auch der dichte Verkehr in der City total gestresst. Beim Autofahren stresst mich das überhaupt nicht. Ist das nur ungewohnt, weil ja kein Auto drum rum ist sondern man so schutzlos ist?
Ich fahre jedenfalls vorerst nur im Hellen (blöd, dass jetzt der Winter beginnt). Fahrt ihr im Winter bzw. im Dunkeln Roller? Hat noch jemand so arge Probleme wie ich damit? Oder sind das typische Anfängerängste?
58 Antworten
Also ich finde so eine Warnweste noch das am schnellsten sicht- und auch identifizierbare passive Sicherheitssystem bei Nacht.
Auffällige, helle Farbe, reflektiert von allen Seiten und wenn man's sieht, weiss man sofort "ah, da ist eine Person".
In XXL kaufen und über die Winterklamotten ziehen.
Zusätzliche seitliche Reflektoren sind auch ne gute Idee (ich hab den Markennamen in reflektierender Folie aufgeklebt - kann man bei Ebay bestellen .. "Autoaufkleber eigenes Design" oder so und dann den Schriftzug in reflektierender Folie plotten lassen - Montageanleitung liegt bei - ist zeit inzwischen 2 Jahren dran und keine Probleme), nicht nur für's fahren, sondern auch wenn man das Teil irgendwo schlecht beleuchtet abstellen muss.
Zum fahren bei Nacht. Also ich hab ja keinen extra Rollerführerschein, sondern zum Autoführerschein dazu. D.h. ich hatte keine Zweirad Fahrstunde (ausser dem Mofaführerschein, aber der ist schon verjährt 🙂 ). Bin dann erst mal sehr langsam rangegangen und hab alles auf einem grossen Parkplatz hier in der Nähe geübt.
Nachtfahrten auf nem Feldweg - sehr hoppelig. Geht nach ein paar Stunden schon viel sicherer - die Lernkurve ist enorm steil. Und wesentlich sicherer als im fliessenden Verkehr seine Maschine kennen zu lernen.
Das gesehen werden ist glaub ich Nachts kein Problem mit dem Roller. Da kann ich mich den anderen anschließen.
Wenn Autos knapp an dir vorbeifahren liegt es nicht immer dran, dass sie dich nicht sehen, sondern meistens da dran, dass sie trotz Gegenverkehr überholen, und somit kaum mehr Platz bleibt.😠
Hallo!!
Dieses Thema berührt mich deshalb, ..weil ich woll Nachtblind bin , aber über viele Jahre morgens um 3 Uhr los zur Arbeit musste. Ich war über 20 Jahre lang Gebäudereiniger, mit Touren um die 60 Km, alles über Land, im Winter habe ich oft Blut und Wasser geschwitzt, weil ich die nächste Kurve nur erahnt habe. Dei Kollegen die ich vorher eingesammelt habe, haben nur manchmal scherzhaft, meine etwas holperige Fahrweise kritisiert. Wenn die gewusst hätten das ich fast NICHTS erkennen konnte hätte sie wahrscheinlich das kalte Grauen ergriffen.
Aber im allgemeinen hat die junge Dame viel zuviel Angst (was wäre wenn??????)
Wenn man Angst hat sollte man kein ZWEIRAD fahren!!!!
Man gefährdet sich und andere.
Gruss Helmut
PS
Ich kann meinem Vorredner (schreiber) nur Recht geben... nicht in die Scheinwerfer schauen , sich am Seiten oder Mittelstreifen orientieren, und die Geschwindigkeit anpassen.
Wenn du die Angst ablegen kannst.....und nur dann... kannst du das Roller-fahren geniessen.
Gruß Helmut
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Lieben Dank für die vielen Antworten, die sind wirklich hilfreich.
Ich habe für mich das jetzt so entschieden: erst mal fahre ich nur bei Tageslicht, das macht nämlich auch echt viel Spaß :-) - da bin ich sogar manchmal ein bisschen traurig, dass es nur eine kurze Strecke war :-).
Ansonsten lasse ich das im Dunkeln fahren auf mich zukommen, entweder es klappt irgendwann oder eben auch nicht. Gestern bin ich zum Beispiel eine mir sehr gut bekannte Strecke gefahren (ca. 15 min.) und es begann schon so laaaaangsam die Dämmerung. Ich hatte keine Angst :-) Hatte überlegt, noch einen kurzen Zwischenstopp einzulegen, habe das dann aber doch sein gelassen, damit es nicht zuuuu dämmerig wird :-) Vielleicht sollte ich mich da einfach auf mein Bauchgefühl verlassen, ob ich losfahre oder nicht.
@Helmut
Heißt das, dass du jetzt gar nicht mehr im Dunkeln fahren kannst wegen Nachtblindheit? Hast du deine Augen darauf mal testen lassen?
LG an Alle
Es gibt ja nicht umsonst die Weisheit, daß man genau jenes tun muß, wovor man Angst hat, um diese Angst zu bezwingen. Wobei dieses aber wiederum nicht bedeuten soll, beim Tun alle Vorsicht außer Acht zu lassen.
Zitat:
Original geschrieben von Wauhoo
Es gibt ja nicht umsonst die Weisheit, daß man genau jenes tun muß, wovor man Angst hat, um diese Angst zu bezwingen. Wobei dieses aber wiederum nicht bedeuten soll, beim Tun alle Vorsicht außer Acht zu lassen.
Nun gebe ich meinen Komentar auch mal dazu. Vorab, ich kann Dich sehr gut verstehen. Ich habe den Motorradführerschein und bin früher Motorrad gefahren , nebenbei immer Roller. Ich hatte schon immer Höhenangst und irgentwann spürte ich das ich beim motorradfahren in gewissen Situationen Angst, regelrecht Panik bekam. Ich kann und konnte zb nicht mehr auf der Autobahn fahren, ab einer gewissen Geschwindigkeit , über ca 120 km/h geht es nicht mehr. Eigenartig , war früher kein Problem, mit dem Auto habe ich auch kein Problem 200 und mehr zu fahren. Ich fahre sehr gerne Roller, Landstraße , Stadt überhaupt kein Problem. Ich denke mein Problem ist die " Weite " ich kann es auch nicht ab auf einer Alm zu sitzen und den Ausblick zu geniessen. Ich brauche immer Anhaltspunkte.
Ich möchte Dir den Rat geben wenn du richtig Angst hat , lasse es. Angst = Unsicherheit und dann gehts schief. Aber , man sollte nicht direkt die Flinte ins Korn werfen. Hast du vielleicht einen Freund / Freundin die mit dem Roller voraus fahren,damit du nicht alleine bist ?
Oder auf ruhigen Strecken üben ? Es ist ähnlich wie bei mir mit der " Weite " im dunkeln fehlen die Anhaltspunkte, es fehlt der Überblick. Plötzlich tauchen Dinge auf die man sonst von weitem schon sieht und das macht Angst, klar ist wie in der Geisterbahn und wenn es dann noch regnet. Geniess die Fahrten im hellen und taste dich langsam an die Dunkelheit ran. Und wie gesagt , vielleicht hilft es Dir wenn jemand vorraus fährt, an ihm kannst du dich orientieren.
Was das " gesehen werden " angeht habe ich mir eine Neonjacke ca 180 € gekauft, super Teil, trägt sich gut damit fahre ich spez. in dieser dunklen Zeit ,ist eigentlich ein Muß. Es gibt aber auch stabile Westen die man drüber zieht. Das gibt mir auch ein sichereres Gefühl nicht übersehen zu werden.
Ich wünsche Dir trotzallem ganz viel Spass mit dem Roller.
Harry
Bin heute morgen mal eine längere Strecke gefahren, einfach so zum Üben, ca. 50min., quer durch den Stadtrand, wenig Verkehr. Bis auf dass mir irgendwann kalt wurde, hätte ich ewig so weiter fahren können. So weit so gut also. Gestern bin ich zwar im Hellen aber bei Regen gefahren (mit neongelber Warnweste :-)), ging auch soweit problemlos, bis auf dass es doch etwas unangenehm war so im Nassen. Da war der Roller halt eher ein schnelles Fortbewegungsmittel (im Vergleich zum Bus) als der reine Fahrspaß.
Ich will auf jeden Fall im Frühjahr ein Fahrsicherheitstraining beim ADAC machen, ich denke das kann nicht schaden. Jetzt im Winter bieten die das leider nicht an.
Ich fand Roller schon als Teenager toll und hatte schon öfter mit dem Gedanken gespielt Roller zu fahren. Jetzt wo ich mein Auto verschrotten musste habe ich es also umgesetzt und mir einen Roller gekauft. Umso frustrierender, dass ich jetzt so Schwierigkeiten mit Dunkelheit habe. Ich hätte auch nicht gedacht, dass ich mir allgemein doch so große Sorgen um die Sicherheit mache. Aber vielleicht bessert sich das mit mehr Fahrerfahrung. Was habe ich nicht so in den ersten Jahren bzw. Monaten beim Autofahren auch teilweise im dichten Stadtverkehr Blut und Wasser geschwitzt, wenn mitten auf der Kreuzung das Auto nicht mehr ansprang und auch der Choke nicht half... oder im Dunkeln auch das Gefühl gehabt, weit weniger vorausschauend fahren zu können als im Hellen und alles kam so plötzlich... nur das man sich halt im Auto an sich sicherer fühlt, weil ja noch so einiges um einen rum ist...
Ist vielleicht so eine typische Ambivalenz zwischen Kopf und Bauch... Kopf will, Bauch schreit nein, daraufhin denkt sich Kopf aus, was alles passieren kann. Wenn ich also mit viel entspannter Übung den Bauch zum ja sagen bringe, denkt sich Kopf nicht mehr so viel Schreckliches aus und kommt wieder zum ursprünglichen Ja zurück und stimmt dann mit Bauch überein :-)
Zitat:
Aber im allgemeinen hat die junge Dame viel zuviel Angst (was wäre wenn??????)
@Helmut: bin ja schon 32, vielleicht deshalb die vielen Sorgen, man hat vermutlich schon ein größeres Gefahrenbewusstsein als so mit Anfang zwanzig oder sogar als Teenager :-) Zumal mein Freund nicht so begeistert war, dass ich mir einen Roller gekauft habe, so nach dem Motto: hoffentlich passiert dir nichts, Hauptsache du fährst immer schön vorsichtig, ich fahre bestimmt niemals mit - ist mir viel zu gefährlich...
Naja, lange Rede kurzer Sinn... ich gebe noch nicht auf...
Einen schönen Sonntag euch allen
Moin ck me,
dann wollen wir zum Schluss noch ein wichtiges Teil ins Gespräch bringen. Die Kleidung. Wie du schon selber bemerkt hast wird dir nach 50 Minuten oder schon früher kalt. Genau so ist es im Regen, irgendwann ist die "Sonntagskleidung" eingeweicht.
Wer als friert oder sich durch die Nässe unwohl füllt kann sich nicht mehr richtig konzentrieren. Und die Konzentration ist auf einem Zweierrad ohne Knautschzonen ein muss.
Als Langstreckenfahrer habe ich auch schon einen klassischen Sonnenbrand gehabt. Hatte zwar Motorradjacke (Tourenjacke) Motorradhose und Helm und Handschuhe an ... aber wegen etwas wärme auf das Halstuch verzichtet. Und so hatte die Sonne gute 4 Stunden die Möglichkeit immer schön auf die gleiche Stelle zu scheinen. Der Fahrwind kühlte ja .....
Seit dem verzichte ich auch auf dieses kleine Stoffteil nicht mehr.
Gruß
Jörg
war längere Zeit nicht mehr hier... Aber ist eigentlich ja auch schon das meiste beantwortet worden...
Bei Motorradbekleidung oder anderen brauchbaren jacken (Waser und Wind fest) gibt es inzwischen genügend Auswahl die auch bereits mehr oder weniger auffällig Reflektoren eingearbeitet haen. Gesehen wird man damit auf alle Fälle. Auch bei den Schuhen gibt es immer mehr die auch bereits Reflektoren eingearbeitet haben.
Meine reflektierende Folie hab ich bei ATU gekauft. Ich hab sie noch nicht angebracht, hatte bislang keine Zeit dazu, aber ich denke nicht das es da Probleme gibt wenn man sich an die Anleituung hält. Ist meist eh nur sauberer Untergrund und entsprechende Umgebungstemperatur.
Ich möchte jetzt keine Angst machen, aber so ganz kann ich dem "man wird als Rollerfahrer immer gesehen" nicht völlig zustimmen. Zum einen leben wir in einer zeit wo es immer mehr Ellenbogen gibt, und zum anderen die meisten überhaupt keine zeit haben und in Eile sind.
Ein Roller der aus einer engen Seitenstraße kommt wird schnell mal zu spät wahrgenommen. Die Seiten des Rollers sind schlechter zu erkennen als so manches Fahrrad (das ja noch seine Reflektoren in den Rädern haben sollte). Wenn man da nicht selber durch Kleidung oder Reflektoren für sichtbarkeit sorgt kann das auch schon mal eng werden.
Kann sein, muss aber nicht. Prinzipiell sollte man immer mit der Kurzsichtigkeit oder Blödheit anderer verkehrsteilnehmer rechnen.
Und außerdem: Sollte es wirklich mal zu einem Unfall kommen, dann weiß man das man das meistmögliche für seinen (Passiven) Schutz getan hat. Der andere Unfallbeteiligte kann dann zumindest nicht sagen er hätte einen übersehen...
Das mit dem Sicherheitstraining ist auf jeden Fall eine gute Idee! Das solltest Du unbedingt machen. Bringt ein echtes Plus an Sicherheit und dazu noch Spaß. Du musst aber beachten, dass Du bei vielen Anbietern nur mit 125ccm und mehr dabei bist, außerdem brauchst Du immer eine komplette Sicherheitskleidung mit Helm, Jacke und Hose mit Protektoren, Stiefeln und Handschuhen.
Zitat:
Original geschrieben von Kapalaran
Die Seiten des Rollers sind schlechter zu erkennen als so manches Fahrrad (das ja noch seine Reflektoren in den Rädern haben sollte).
Ich glaube nicht, daß es einem Rollerfahrer bzw. einer Rollerfahrerin verboten ist, den Roller vorausschauend seitlich mit reflektierendem Material zu versorgen. Beim Fahrrad ist ja auch nur die Minimumausstattung vorgeschrieben; ein Mehr an Reflektoren ist sicherlich nicht verboten.
Ehrlich gesagt würde ich es doch vorziehen, statt den Roller zu "verzieren" Sicherheitskleidung in auffallender Farbe und mit Reflektoren zu tragen. Die sieht man nämlich aus allen Winkeln und nicht nur direkt von der Seite.
Zitat:
Das mit dem Sicherheitstraining ist auf jeden Fall eine gute Idee! Das solltest Du unbedingt machen. Bringt ein echtes Plus an Sicherheit und dazu noch Spaß. Du musst aber beachten, dass Du bei vielen Anbietern nur mit 125ccm und mehr dabei bist, außerdem brauchst Du immer eine komplette Sicherheitskleidung mit Helm, Jacke und Hose mit Protektoren, Stiefeln und Handschuhen.
Beim ADAC habe ich schon nachgefragt. Die Dame am Telefon musste sich zwar auch erst erkundigen, aber ich darf mit meinem 50ccm Roller am Motorradtraining teilnehmen. Geht aber wie gesagt leider erst im Frühjahr. Danke für den Tipp mit der Kleidung, dann werde ich mir rechtzeitig vorher noch entsprechende Stiefel, Hose und Jacke besorgen.
Habe mir jetzt ein paar Reflektoren auf die Seite meines Rollers und auf das Topase geklebt (auf die Plastikteile, nicht auf den Lack) und auch auf den Helm. Werde aber, WENN ich es dann mal wage im Dunkeln zu fahren, zusätzlich zur Warnweste wieder mein reflektierenden Bänder um Arme und Beine machen. Sehe dann wahrscheinlich aus wie ein Weihnachtsbaum :-) Es gibt ja aber auch so reflektierendes Klebeband für Motorräder extra für die Felgen, ist vielleicht auch noch was. Es gibt die auch in schwarz, so dass sie etwas schicker sind als weiße aber trotzdem reflektieren (wie auch immer das funktioniert).