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Retrosound-Geräte - taucht das was?

Hallo Community!

Ich habe einige Jahre Pause gemacht und bin der Meinung, dass ich nun doch von Kassette umsteigen sollte.

Ich habe ein Opel Commodore Coupé seit 17 Jahren, welches ich damals mit einer Stereoanlage bestückt hatte.
Da ich das (nach wie vor über Centerspeaker funktionsfähige) Becker Europa aus optischen Gründen im Armaturenbrett belassen wollte, habe ich Radio, Aktivweichen und Wechsler im Handschuhfach untergebracht.

Leider habe ich festgestellt, dass das Radio mittlerweile den Geist aufgegeben hat. Da mir das Becker Mexiko Retro nun wirklich zu teuer ist (man wird ja im Alter vernünftiger), habe ich etwas gegoogelt und bin relativ schnell bei Retrosound gelandet. Optisch wäre es ein adäquater Ersatz für das Original. Aber wie klingt es? Was bedeutet "USB auf der Rückseite"?

Über Erfahrungsberichte wäre ich dankbar.

Zur Anlage:

Denon Stereo Cassette Reveiver DCR-930R m. 5fach DIN-Schacht-Wechsler
Nakamichi EC-200 Aktivweichen
2x G&S Design C2000 Endstufen an 2x Focal 15" Polyglass im Bandpass
Fostex CA4 Endstufe an G&S Design Predator 16cm Mitteltöner + Fostex FT-17H Hochtöner (Front, Vollaktiv)
Fostex CA4 Endstufe an Fostex FE126En Fullrange 13cm Mittelt. + Fostex FT-17H Hocht. (Back, Vollaktiv)
Fostex CA2 Endstufe an G&S Nightstalker 20cm Coax-Midbässe (Back, Vollaktiv)
1müF Elko

Gruß
Harry

Beste Antwort im Thema

Ihr würfelt hier Zeug durcheinander 😉

3 Stereo-Cinchausgänge sind insgesamt 6 Kanäle: FR, FL, RR, RL, SubL, SubR.
4x24W (nun ja) bezieht sich auf die direkt am Radio anschließbaren Lautsprecher und in keiner Weise auf die Cinch. Da du nichts am Radio direkt anschließt, kannst du solche Werte also ignorieren.

Wo ich bei dir aber schon mal eine vorprogrammierte Enttäuschung erwarte, ist:

Zitat:

@Cr4zyH4rry schrieb am 23. Mai 2015 um 15:09:34 Uhr:


Da ich finde, dass Kassetten - wenn die Qualität stimmt - deutlich dynamischer klangen als CDs, bin ich skeptisch

Mit Verlaub, Cassetten sind Murks. Grundrauschen, Frequenzumfang, Magnetisierungsverlust über die Jahre und je Benutzung. Dynamisch sind die nur, wenn man sie aus dem fahrenden Auto wirft 😁

Nicht dass ich dir jetzt eventuelle Vorurteile nehmen möchte, aber im Vergleich mit einer digitalen unkomprimierten und abgesehen von Rauschminderung nicht weiter nachbearbeiteten Aufnahme (es gibt auch "remastered" und neuere Aufnahmen, wo massiv an der Bassschraube gedreht wurde und die damit an echter Dynamik verloren haben, die schließe ich aus dem Vergleich natürlich aus! - Stichwort Loudness War) ziehen die immer und ohne Ausnahme den Kürzeren. Du musst nämlich mal die Wege der Aufnahme und deren Verluste bedenken.
1. Bandaufnahme im Studio, langsame Geschwindigkeit, breites Magnetband, ggf. mehrere Bänder/Spuren (werden später gemischt).
2. Abmischung, die Bänder werden auf eines kombiniert. Masterband entsteht.
3. Überspielung auf die Quelle für die verkäuflichen Medien. Bei der Schallplatte per Schnitt, hier geht schon mal was verloren, dann auf diverse Mütter-Väter-Söhne und schließlich tausende Male auf eine eigentliche Platte. Hier kann es bei jedem Schritt zu Verlusten kommen, durch Staub, Materialfehler (im Mikroskopbereich), und natürlich Verschleiß. Auf Cassette war es auch nicht besser, magnetische Schwankungen, nicht nach jeder Cassette wurde das Gerät neu eingemessen, und weil man ja viele Kopien herstellen wollte wurden einfach viele Recorder an eine Quelle angeschlossen und durch den kabelsalat haben wir abermals Verlust. Auf CD ist die Sache einfacher, hier muss einmal ein A/D Wandler die Signale des Masterbands in 0 und 1 umwandeln (das kann mittlerweile fast jeder PC gut genug!), und danach können diese Daten vollkommen verlustfrei beliebig oft kopiert werden. Man kann sich bei der Massenproduktion vorstellen, wie viel Wert auf die (stichprobenartige) Qualitätskontrolle gelegt wird und wie hoch jeweils das Risiko ist, dann ein schlechtes Exemplar zu erwischen. Je mehr Fehlerquellen es gibt, desto schwieriger wird es.
4. kommt die Kopie zum Kunden und der muss jetzt erstens für eine aqäduate Lagerung sorgen (was bei CDs nachweislich einfacher ist, weil sie auf normale Staubverunreinigungen kaum ansprechen und abwischbar sind - Schallplatten müsste man waschen, und CCs von allen möglichen Magnetfeldern fernhalten inklusive dem Erdmagnetfeld), und zweitens über exzellente Abspielgeräte verfügen. Da sollte also ein unwuchtfreier, rumpelarmer, eingemessener, mit neuer aber schon eingelaufener Nadel ausgerüsteter Plattenspieler stehen. Oder ein ebenfalls einmessbares Tapedeck. Oder halt ein simpler CD-Player mit einem einigermaßen brauchbaren D-A-Wandler. Meint der Kunde, dass seine Originale zu wertvoll sind, muss er diese abermals überspielen und hier kommt es auf allen Wegen außer dem digitalen (CD-Kopie) abermals zu Verlusten, hier sogar mehr als im Studio.

Und jetzt kommt der lustige Punkt...
Bei Vinyl kannst du davon ausgehen, dass die Dynamik absichtlich begrenzt wurde, um auch Lieschen Müller mit dem mies eingestellten Plattenhobler aus den 60ern das Abspielen zu ermöglichen. Flog da wegen einem Schlagzeug die Nadel aus der Rille (und ich meine nicht wegen dem Schlag aus dem Lautsprecher, sondern wegen der notwendigen Nadelbewegung!), taugte das nicht, also hat man's reduziert.
Bei CCs ist im Produkt aus Abspielgeschwindigkeit, beschreibbarer Fläche und Toleranz gegenüber Azimutfehlern ebenfalls kein idealer Frequenzgang und -umfang möglich. Mit Glück hast du bis 16 kHz aufgenommen und mit viel Glück kannst du das sogar mehr als 1x wieder abspielen... Dynamik sieht auch wieder anders aus.
Bei CDs hast du 20Hz bis 20kHz, egal wie sie behandelt wird. Mit Fehlerkorrektur und ohne hörbaren Verschleiß. Also besser geht's (fast) nicht, hier wird so gut wie alles dargestellt was das menschliche Gehör aufnehmen kann, und was Instrumente darstellen können.

Erst bei der Wandlung auf MP3 haben wir wieder Verlust. Bei den vor 15 Jahren üblichen 128kBit/s ist der stellenweise sogar hörbar, bei 192kBit/s brauchst du schon ein absolutes Gehör und eine Hightech-Anlage sowie absolute Ruhe in der Umgebung. 256kBit/s stellen bei den heutigen Speichermengen aber auch kein Problem mehr dar, da ist kein Verlust mehr festzustellen (obwohl im Labor vorhanden, aber wesentlich geringer als alles, was analoge Medien verlieren).

Die ideale Wiedergabekette stellt heute also eine CD dar, die man zur besseren Handhabung (unempfindlich, kompakt, billig) auf MP3 wandelt und dann auf USB-Stick o.ä. kopiert.

http://www.hifimuseum.de/vinyl-wissen.html
http://www.hifimuseum.de/platten-herstellen-1964.html
http://www.hifimuseum.de/schallplatten-qualitaet-1.html
http://www.hifimuseum.de/die-cc-kassettentechnik.html
http://www.hifimuseum.de/schallplatten-wissen-1988.html

Jetzt weiß ich aber auch, dass es genug Menschen gibt, die den Klang von Schallplatten "gemütlicher" finden (vielleicht weckt das Knistern Assoziationen zu einem Kaminfeuer oder die Höhen von CD klingen ihnen zu klar oder spitz), ebenso wie die Verfechter der Röhrenverstärker seit Jahrzehnten den wärmeren und satteren Klang ihrer Geräte bewerben. Letztendlich sind all das Wiedergabefehler, jedoch ist der Mensch an sich auch nicht perfekt und kann sich damit unter Umständen eher anfreunden... 😁

http://www.hifimuseum.de/vinyl-platten-digitalisieren.html

Daher habe ich als ultimativen letzten Tipp den, dass man einfach seine alten CCs per Tapedeck und simplem Cinch-Klinke-Kabel auf den PC überspielt und dann als MP3 kopiert. Klanglich der selbe "Mist" wie von CC, da du alle Fehler mitkopierst. Aber es klingt eben gewohnter und das macht einiges aus (ich hatte auch schon 1-2 Lieder, wo ohne das gewohnte Rauschen oder Knistern einfach was fehlt, die klingen dann tatsächlich langweiliger...). Dann hast du deine gewohnte Tonqualität gepaart mit der Unempfindlichkeit der MP3-Wiedergabe (die sich auch nicht mehr durch Springen aus der Ruhe bringen lässt, da keine beweglichen Komponenten bei der Abtastung notwendig sind wie noc bei CDs).

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Evtl gelb und rot vertauschen?!

Macht keinen Sinn. Dann wär's entweder ganz oder gar nicht.
Aber eine etwas zu geringe Spannung (12 bis 14 Volt, wobei 12 fast schon zu wenig sein können) könnte vorliegen.

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