Reserven vom 440i

BMW 4er F32 (Coupé)

Hallo Leute,

ich wollte mal fragen was die Reserven vom 440i sind. Ich hab gelesen das mittlerweile der 440i geflasht werden kann und man schon allein mit Software Optimierung auf über 400 ps mit 560 Nm kommt. Doch ich weiß leider nicht wie die einzelnen Komponenten des Fahrzeugs mit der zusätzlichen Leistung zurecht kommen. Weiß jemand eventuell die Reserven vom Automatik Getriebe oder generell von den relevanten Teilen des Autos?

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@appleipodfan schrieb am 3. August 2018 um 16:44:13 Uhr:


Liest du mein Posting nicht?

Doch, aber ich habe es leider zunächst nicht verstanden.
Entschuldigung, ich wollte auch nicht unhöflich sein.

Zitat:

@appleipodfan schrieb am 3. August 2018 um 16:44:13 Uhr:


Dann erklär mir doch bitte mal, warum direkt aus dem Auto ausgelesen, das Auto eine in manchen Fällen höhere Leistung ausgibt? Nicht auf dem Prüfstand, sondern aus der DME / bzw. anderen Steuergeräten, wo genau weiß ich nicht, ausgelesen.

Was dort auslesbar ist, ist der berechnete Wert des Drehmomentenmodells. Und Leistung ist dann Drehmoment mal Winkelgeschwindigkeit (P=2PiMn). Die Drehmomentenmodellierung auf Basis von Zylinder-Füllung (Luftmasse), Zündzeitpunkt und Gemischverhältnis (Lambda) hat Genauigkeitsgrenzen, wie jedes Modell, das die Wirklichkeit abbilden soll.

Aber jedes Motorenwerk hat einen sog. COP-Leistungsprüfstand. Das ist ein Motorenprüfstand, kein Fahrzeugaufbau. Und die einzige Aufgabe dieses Prüfstands ist es sicherzustellen, dass die Produktion dem entspricht, was man gegenüber den Behörden ausgewiesen hat. Das heißt, dass dort stichprobenartig die reale Leistung und das reale Drehmoment, was an der Kurbelwelle anliegt, gemessen werden und Korrekturen eingeleitet werden wenn es Abweichungen gibt. Letzteres ist die Aufgabe einer jeden guten Qualitätssicherung bei jeder Art von Industrieprodukt. Ich weiß schon, dass es ein inniger Wunsch mit intensivem Befriedigungspotential ist, wenn das eigene Auto mehr Leistung hat als offiziell angegeben. Aber dem ist nicht so. Jedenfalls nicht so, dass es spürbar relevant wäre. Wie bereits erwähnt sieht die Gesetzgebung ±5 % als zulässig an. Die realen Schwankungen sind aber weit geringer.

Dass das Drehmomentenmodell gegenüber der Realität abweichen kann ist Stand der Technik, das ist korrekt.

Zitat:

@appleipodfan schrieb am 3. August 2018 um 16:44:13 Uhr:


Am Profit des Entwicklers kann’s nicht liegen, das ist einfach nur ein Zusatzfeature des Produkts. Das Auto errechnet sich also eine max. Leistung von sagen wir 355PS statt 340 aufgrund der aktuellen Situation inkl. Sprit, Temperaturen usw.

Richtig: "errechnet". Real hat er aber nicht mehr.
Bei entsprechenden Umweltbedingungen kann ein Motor auch mal weniger Leistung haben als offiziell angegeben. Dies wird durch entsprechende Behördenregelungen auch definiert. Aber der Motor hat nie mehr Leistung, denn die Randbedingungen bei der Motor-Leistungs-Typprüfung können als ideal angesehen werden. Zu (spürbar) mehr Leistung kann es nur kommen, wenn Fehler im Datensatz vorhanden sind. Ist auch schon vorgekommen, gebe ich zu. COP soll aber genau das verhindern.

Weiterführender Link zum Thema "indirektes Messen von Motorleistung".

Zitat:

@appleipodfan schrieb am 3. August 2018 um 16:44:13 Uhr:


Hersteller dürfen auch keinen massenhaften Betrug erlauben.

VW und Audi haben betrogen. Bewusst. Andere haben die Gesetze gedehnt. Ob das Betrug ist? Gefühlt schon. Ist aber juristisch schwierig. Es gibt hier auch starke Verfehlungen der Behörden. Man hat sich das in Europa einfach gemacht. Man hat alles den Herstellern überlassen. Hatte politisch keine Kosten, gut für den Staatshaushalt. Aber wo nicht kontrolliert wird, da gerät meistens irgendwas aus den Fugen. Das sieht auch ein Rechtsgutachten für den deutschen Bundestags so und lastet dem Kraftfahrtbundesamt hier eine Mitschuld an, dass es bei den Fahrzeugen der VAG überhaupt so weit kommen konnte.

Zitat:

@appleipodfan schrieb am 3. August 2018 um 16:44:13 Uhr:


Und zitiere doch zukünftig ganze Beiträge, das Rosinenpicken aus dem was man gerade kritisieren will ist nur noch nervig, wenn das komplett aus dem Kontext gerissen wird.

Dass der Kontext verloren geht ist richtig, aber das Zitieren von Komplett-Posts erschwert die Übersichtlichkeit und Lesbarkeit meiner Erfahrung nach doch stark, vor allem wenn es längere Posts sind. Ich muss das in Zukunft vom Einzelfall abhängig machen. Wenn man einen kompletten Post sehen will kann man ja auch zurückscrollen und ihn lesen.

Zitat:

@appleipodfan schrieb am 3. August 2018 um 16:50:56 Uhr:


Weil es für die Qualität entscheidend ist, die angebende Leistung möglichst nie zu unterschreiten.

Aber auch nicht zu überschreiten. Und das klappt gut.

Zitat:

@appleipodfan schrieb am 3. August 2018 um 16:50:56 Uhr:


die Werksangabe sollte bestenfalls auch bei z.B. hoher Ansaugluft und normalem Sprit eingehalten werden.

Ja, sollte sie. Bei den Turbomotoren funktioniert das auch sehr gut, denn die sind regelbar. Das war bei den Saugmotoren früher viel schlimmer. Da hing die Leistung mitunter davon ab, wo man wohnte. Kein Witz. Die geodätische Höhe hat auf den Saugmotor ja entscheidenden Einfluss. Je höher, desto weniger Luft geht in den Motor rein und damit sinkt auch die Leistung. Um das in der offiziellen Angabe zu berücksichtigen, wurden diese Motoren mit einem Korrekturfaktor korrigiert. Dieser Korrekturfaktor berücksichtigt die geodätische Höhe bei der behördlichen Leistungstypprüfung. Beim Saugmotor. Beim Motor mit elektronisch geregelter Aufladung ist diese Korrektur aber falsch und liefert falsche "nach-oben-streuen"-Ergebnisse. Siehe meine Links von einem der Vor-Posts.

Zitat:

@appleipodfan schrieb am 3. August 2018 um 16:50:56 Uhr:


Hat man kurzfristig mal kühle Luft und Super+ getankt, dann wird halt etwas mehr mögliche Leistung errechnet, die der Motor in dem Moment problemlos bringen kann.

Das ist richtig. Könnte er bringen. Macht er aber nicht. Wie gesagt, der elektronisch geregelte Turbomotor gleicht das aus. Der stellt immer das ein, was er von Werk aus haben sollte. Außer es wurde daran herummanipuliert natürlich.

Zitat:

@appleipodfan schrieb am 3. August 2018 um 16:50:56 Uhr:


Diese verifizierten Erfahrungen wiegen für mich mehr als ein Einzelpost, der angeblich irgendwo in der Branche arbeitet.

Man kann natürlich glauben was man will. Ich muss ja niemanden überzeugen. Dieses Wissen ist nur ein Angebot. Von Einzelpost kann man aber nicht sprechen. Ich äußere mich hier in dem Forum seit 13 Jahren zu technischen Themen rund um Motor und Getriebe. Du kannst das ja gerne alles nachlesen.

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Gut ich will meinen eh serie lassen.. hat mich nur mal so interessiert.. ich hab ja eh Schaltgetriebe...

Zitat:

@BMW_Dude schrieb am 22. Juli 2018 um 15:35:02 Uhr:



Zitat:

@atzebmw schrieb am 22. Juli 2018 um 15:24:16 Uhr:


Das Automatik-Getriebe ist für 700Nm ausgelegt.

Moment, der 40i hat das ZF 8HP50 verbaut, nicht das 70...

Du hast recht.
Wenn es auf 500nm ausgelegt ist wird es schon sehr knapp um was noch zu machen, denn 550-570nm drücken einige aufm Prüfstand.

Asset.PNG.jpg

Immer diese absurden Messdaten. Kein Serien 440er/PPSK hat 550—570 Nm. Der M4 liegt bei ungefähr 550.

Die realen 500 sind doch auch super.

Zitat:

@helddeserdbeerfeldes schrieb am 23. Juli 2018 um 06:09:52 Uhr:


was ich bis jetzt gehört habe immer mit Streuung nach oben.

Vergiss das mal schnell wieder, was du da so "gehört" hast.

Die Realität sieht anders aus: https://www.motor-talk.de/.../...i-n55-wird-340i-b58-t4991010.html?...

Motorleistung und Drehmoment dürfen auch gar nicht so einfach "vor sich hinstreuen". Das sind Behörden gegenüber sicherzustellende Produkteigenschaften, die bei entsprechenden Typprüfungen abgenommen werden. Und danach muss die Produktion fortlaufend auf Einhaltung kontrolliert werden. Das nennt man COP (=Conformity Of Production).

https://www.motor-talk.de/.../...i-n55-wird-340i-b58-t4991010.html?...

Ähnliche Themen

Zitat:

@EAA schrieb am 26. Juli 2018 um 19:00:42 Uhr:



Zitat:

@helddeserdbeerfeldes schrieb am 23. Juli 2018 um 06:09:52 Uhr:


was ich bis jetzt gehört habe immer mit Streuung nach oben.

Vergiss das mal schnell wieder, was du da so "gehört" hast.

Die Realität sieht anders aus: https://www.motor-talk.de/.../...i-n55-wird-340i-b58-t4991010.html?...

Motorleistung und Drehmoment dürfen auch gar nicht so einfach "vor sich hinstreuen". Das sind Behörden gegenüber sicherzustellende Produkteigenschaften, die bei entsprechenden Typprüfungen abgenommen werden. Und danach muss die Produktion fortlaufend auf Einhaltung kontrolliert werden. Das nennt man COP (=Conformity Of Production).

https://www.motor-talk.de/.../...i-n55-wird-340i-b58-t4991010.html?...

Mit dieser unangenehmen Wahrheit entziehst Du all den ihren Kunden fleißig Honig ums Maul schmierenden Prüfstandsbetreibern aber ihre Geschäftsgrundlage...
;-))

Genau! 😉

Kommen wir zu den Reserven!

Das Getriebe wird immer Reserven haben und nicht auf Kante genäht sein. Diesen Spielraum würde ich aber nicht ausnutzen, da Reserven für die Serie ausgelegt sind. Mit weiterem Ausreizen kommt man dann unweigerlich ab und an an und ggf über die Grenzen des gesamten Systems! Das wärs mir nicht wert.

Aus der ich glaube DME selbst lässt sich auslesen, welche Motorleistung das Auto freigibt / sich selbst berechnet mit gegebenen Parametern wie Ansaugluft, Sprit etc.

Die Dinger streuen häufig nach oben dazu braucht es nichtmal geldliebende Prüfstandsbetreiber 😉

AK motion Display kann das beispielsweise.

Zitat:

@appleipodfan schrieb am 30. Juli 2018 um 20:12:17 Uhr:


Die Dinger streuen häufig nach oben

Nein, das tun sie eben nicht. Hast du meine Links nicht gelesen? Und ich zitiere hier nicht nur andere Beiträge sondern ich kann dir das auch aus erster Hand sagen. Ich arbeite in der Automobilindustrie und die Motorenwerke sind immer stinksauer, wenn die Motoren nicht die Sollwerte einhalten. Und dabei reden wir aber von Abweichungen im Bereich von ein paar Prozent, die eh keiner spüren kann. Die offizielle mit den Behörden durchgeführte sog. "Motorleistungs-Typprüfung" wird ungültig, wenn die Istleistung mehr als 5 Prozent von der typgeprüften Leistung abweicht. Diese "Wahnsinns-Streuungen", die das Internet da immer diskutiert kann sich der Hersteller gar nicht erlauben.

Die Mythen vom "nach oben streuen" kommen alle von Rollenprüfständen und Geschichten darüber. Lies meine Links, dann verstehst du auch warum.

Stimme EAA voll zu. Außerdem welcher auch nur halbwegs klar denkende Entscheider würde sein eigenes Produkt schlecht machen und z.B. 50 PS zu wenig angeben? Wozu? Um den Verkauf von auf dem Papier besser aussehenden Konkurrenz Fahrzeugen anzukurbeln? Lach...

Und noch naiver zu glauben dass die etwas besseren „Schätzwerte“ aus den Steuergeräten/fahrzeuginternen Sensoren präzise Ergebisse darstellen. Das ist ein nettes Gimmick, um den Fahrspass zu erhöhen wenn man grob im Instrument sieht welche Leistungen und Drehmoment anliegen.

https://youtu.be/HVyxLYgvTX0

Normalerweise habt ihr beide recht, doch auch hier im Video spricht er die Mehrleistung an. Kommt also auch auf die äußeren Umstände beim Test an. Somit können sich die Werte ändern.

Zitat:

@EAA schrieb am 31. Juli 2018 um 17:30:10 Uhr:



Zitat:

@appleipodfan schrieb am 30. Juli 2018 um 20:12:17 Uhr:


Die Dinger streuen häufig nach oben

Nein, das tun sie eben nicht. Hast du meine Links nicht gelesen? Und ich zitiere hier nicht nur andere Beiträge sondern ich kann dir das auch aus erster Hand sagen. Ich arbeite in der Automobilindustrie und die Motorenwerke sind immer stinksauer, wenn die Motoren nicht die Sollwerte einhalten. Und dabei reden wir aber von Abweichungen im Bereich von ein paar Prozent, die eh keiner spüren kann. Die offizielle mit den Behörden durchgeführte sog. "Motorleistungs-Typprüfung" wird ungültig, wenn die Istleistung mehr als 5 Prozent von der typgeprüften Leistung abweicht. Diese "Wahnsinns-Streuungen", die das Internet da immer diskutiert kann sich der Hersteller gar nicht erlauben.

Die Mythen vom "nach oben streuen" kommen alle von Rollenprüfständen und Geschichten darüber. Lies meine Links, dann verstehst du auch warum.

Liest du mein Posting nicht?
Dann erklär mir doch bitte mal, warum direkt aus dem Auto ausgelesen, das Auto eine in manchen Fällen höhere Leistung ausgibt? Nicht auf dem Prüfstand, sondern aus der DME / bzw. anderen Steuergeräten, wo genau weiß ich nicht, ausgelesen. Am Profit des Entwicklers kann’s nicht liegen, das ist einfach nur ein Zusatzfeature des Produkts. Das Auto errechnet sich also eine max. Leistung von sagen wir 355PS statt 340 aufgrund der aktuellen Situation inkl. Sprit, Temperaturen usw.

Hersteller dürfen auch keinen massenhaften Betrug erlauben. Und so mancher VAG Vorstand soll ja auch momentan in seiner Freiheit eingeschränkt sein. 😉
SOLL und IST sind gerne mal zwei paar Schuhe, aber das muss ich Dir ja nicht sagen, wenn du auch mit der Branche vertraut bist. Und zitiere doch zukünftig ganze Beiträge, das Rosinenpicken aus dem was man gerade kritisieren will ist nur noch nervig, wenn das komplett aus dem Kontext gerissen wird.

Zitat:

@crus_gs schrieb am 31. Juli 2018 um 18:06:45 Uhr:


Stimme EAA voll zu. Außerdem welcher auch nur halbwegs klar denkende Entscheider würde sein eigenes Produkt schlecht machen und z.B. 50 PS zu wenig angeben? Wozu? Um den Verkauf von auf dem Papier besser aussehenden Konkurrenz Fahrzeugen anzukurbeln? Lach...

Und noch naiver zu glauben dass die etwas besseren „Schätzwerte“ aus den Steuergeräten/fahrzeuginternen Sensoren präzise Ergebisse darstellen. Das ist ein nettes Gimmick, um den Fahrspass zu erhöhen wenn man grob im Instrument sieht welche Leistungen und Drehmoment anliegen.

Weil es für die Qualität entscheidend ist, die angebende Leistung möglichst nie zu unterschreiten.

Wenn das Auto mit 300PS angeben ist und manche Exemplare auf 305,310 und im Ausnahmefall (das ist schon eher zu hoch, da wird dann vermutlich geregelt) auf sagen wir 320 streuen, dann kann man das Auto ja schlecht mit 310 angeben, da würde sich jeder der das mal checkt und weniger bekommt ja ziemlich schlecht fühlen.

Außerdem wird die Leistung ja eben immer situationsbedingt berechnet, die Werksangabe sollte bestenfalls auch bei z.B. hoher Ansaugluft und normalem Sprit eingehalten werden.
Hat man kurzfristig mal kühle Luft und Super+ getankt, dann wird halt etwas mehr mögliche Leistung errechnet, die der Motor in dem Moment problemlos bringen kann.
So habe ich es bisher öfter gehört und durch Messungen auch bestätigt gesehen. Diese verifizierten Erfahrungen wiegen für mich mehr als ein Einzelpost, der angeblich irgendwo in der Branche arbeitet.

Zitat:

@appleipodfan schrieb am 3. August 2018 um 16:44:13 Uhr:


Liest du mein Posting nicht?

Doch, aber ich habe es leider zunächst nicht verstanden.
Entschuldigung, ich wollte auch nicht unhöflich sein.

Zitat:

@appleipodfan schrieb am 3. August 2018 um 16:44:13 Uhr:


Dann erklär mir doch bitte mal, warum direkt aus dem Auto ausgelesen, das Auto eine in manchen Fällen höhere Leistung ausgibt? Nicht auf dem Prüfstand, sondern aus der DME / bzw. anderen Steuergeräten, wo genau weiß ich nicht, ausgelesen.

Was dort auslesbar ist, ist der berechnete Wert des Drehmomentenmodells. Und Leistung ist dann Drehmoment mal Winkelgeschwindigkeit (P=2PiMn). Die Drehmomentenmodellierung auf Basis von Zylinder-Füllung (Luftmasse), Zündzeitpunkt und Gemischverhältnis (Lambda) hat Genauigkeitsgrenzen, wie jedes Modell, das die Wirklichkeit abbilden soll.

Aber jedes Motorenwerk hat einen sog. COP-Leistungsprüfstand. Das ist ein Motorenprüfstand, kein Fahrzeugaufbau. Und die einzige Aufgabe dieses Prüfstands ist es sicherzustellen, dass die Produktion dem entspricht, was man gegenüber den Behörden ausgewiesen hat. Das heißt, dass dort stichprobenartig die reale Leistung und das reale Drehmoment, was an der Kurbelwelle anliegt, gemessen werden und Korrekturen eingeleitet werden wenn es Abweichungen gibt. Letzteres ist die Aufgabe einer jeden guten Qualitätssicherung bei jeder Art von Industrieprodukt. Ich weiß schon, dass es ein inniger Wunsch mit intensivem Befriedigungspotential ist, wenn das eigene Auto mehr Leistung hat als offiziell angegeben. Aber dem ist nicht so. Jedenfalls nicht so, dass es spürbar relevant wäre. Wie bereits erwähnt sieht die Gesetzgebung ±5 % als zulässig an. Die realen Schwankungen sind aber weit geringer.

Dass das Drehmomentenmodell gegenüber der Realität abweichen kann ist Stand der Technik, das ist korrekt.

Zitat:

@appleipodfan schrieb am 3. August 2018 um 16:44:13 Uhr:


Am Profit des Entwicklers kann’s nicht liegen, das ist einfach nur ein Zusatzfeature des Produkts. Das Auto errechnet sich also eine max. Leistung von sagen wir 355PS statt 340 aufgrund der aktuellen Situation inkl. Sprit, Temperaturen usw.

Richtig: "errechnet". Real hat er aber nicht mehr.
Bei entsprechenden Umweltbedingungen kann ein Motor auch mal weniger Leistung haben als offiziell angegeben. Dies wird durch entsprechende Behördenregelungen auch definiert. Aber der Motor hat nie mehr Leistung, denn die Randbedingungen bei der Motor-Leistungs-Typprüfung können als ideal angesehen werden. Zu (spürbar) mehr Leistung kann es nur kommen, wenn Fehler im Datensatz vorhanden sind. Ist auch schon vorgekommen, gebe ich zu. COP soll aber genau das verhindern.

Weiterführender Link zum Thema "indirektes Messen von Motorleistung".

Zitat:

@appleipodfan schrieb am 3. August 2018 um 16:44:13 Uhr:


Hersteller dürfen auch keinen massenhaften Betrug erlauben.

VW und Audi haben betrogen. Bewusst. Andere haben die Gesetze gedehnt. Ob das Betrug ist? Gefühlt schon. Ist aber juristisch schwierig. Es gibt hier auch starke Verfehlungen der Behörden. Man hat sich das in Europa einfach gemacht. Man hat alles den Herstellern überlassen. Hatte politisch keine Kosten, gut für den Staatshaushalt. Aber wo nicht kontrolliert wird, da gerät meistens irgendwas aus den Fugen. Das sieht auch ein Rechtsgutachten für den deutschen Bundestags so und lastet dem Kraftfahrtbundesamt hier eine Mitschuld an, dass es bei den Fahrzeugen der VAG überhaupt so weit kommen konnte.

Zitat:

@appleipodfan schrieb am 3. August 2018 um 16:44:13 Uhr:


Und zitiere doch zukünftig ganze Beiträge, das Rosinenpicken aus dem was man gerade kritisieren will ist nur noch nervig, wenn das komplett aus dem Kontext gerissen wird.

Dass der Kontext verloren geht ist richtig, aber das Zitieren von Komplett-Posts erschwert die Übersichtlichkeit und Lesbarkeit meiner Erfahrung nach doch stark, vor allem wenn es längere Posts sind. Ich muss das in Zukunft vom Einzelfall abhängig machen. Wenn man einen kompletten Post sehen will kann man ja auch zurückscrollen und ihn lesen.

Zitat:

@appleipodfan schrieb am 3. August 2018 um 16:50:56 Uhr:


Weil es für die Qualität entscheidend ist, die angebende Leistung möglichst nie zu unterschreiten.

Aber auch nicht zu überschreiten. Und das klappt gut.

Zitat:

@appleipodfan schrieb am 3. August 2018 um 16:50:56 Uhr:


die Werksangabe sollte bestenfalls auch bei z.B. hoher Ansaugluft und normalem Sprit eingehalten werden.

Ja, sollte sie. Bei den Turbomotoren funktioniert das auch sehr gut, denn die sind regelbar. Das war bei den Saugmotoren früher viel schlimmer. Da hing die Leistung mitunter davon ab, wo man wohnte. Kein Witz. Die geodätische Höhe hat auf den Saugmotor ja entscheidenden Einfluss. Je höher, desto weniger Luft geht in den Motor rein und damit sinkt auch die Leistung. Um das in der offiziellen Angabe zu berücksichtigen, wurden diese Motoren mit einem Korrekturfaktor korrigiert. Dieser Korrekturfaktor berücksichtigt die geodätische Höhe bei der behördlichen Leistungstypprüfung. Beim Saugmotor. Beim Motor mit elektronisch geregelter Aufladung ist diese Korrektur aber falsch und liefert falsche "nach-oben-streuen"-Ergebnisse. Siehe meine Links von einem der Vor-Posts.

Zitat:

@appleipodfan schrieb am 3. August 2018 um 16:50:56 Uhr:


Hat man kurzfristig mal kühle Luft und Super+ getankt, dann wird halt etwas mehr mögliche Leistung errechnet, die der Motor in dem Moment problemlos bringen kann.

Das ist richtig. Könnte er bringen. Macht er aber nicht. Wie gesagt, der elektronisch geregelte Turbomotor gleicht das aus. Der stellt immer das ein, was er von Werk aus haben sollte. Außer es wurde daran herummanipuliert natürlich.

Zitat:

@appleipodfan schrieb am 3. August 2018 um 16:50:56 Uhr:


Diese verifizierten Erfahrungen wiegen für mich mehr als ein Einzelpost, der angeblich irgendwo in der Branche arbeitet.

Man kann natürlich glauben was man will. Ich muss ja niemanden überzeugen. Dieses Wissen ist nur ein Angebot. Von Einzelpost kann man aber nicht sprechen. Ich äußere mich hier in dem Forum seit 13 Jahren zu technischen Themen rund um Motor und Getriebe. Du kannst das ja gerne alles nachlesen.

Ich muss EAA zustimmen dass die Hersteller versuchen müssen im Band +-5% zu bleiben real versuchen sie natürlich um Eigeniteresse enger zu sein. Fehler/Einzelabweichungen gibt es natürlich so gabs bei VW mal Diskussionen weil eine Motorreihe bei nahe - 5% im Schnitt lag.
Vielleicht war das vor vielen vielen Jahren nicht so stark kontrolliert aber heutzutage ksnnn sich kein Hersteller außerhalb des Bands bewegen. Dass ein Serien 440er über 20% mehr haben soll ist wirklich widersinnig.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen mein 335er hat ziemlich exakt die soll Leistung bei bis 15C. Bei über 30C war die Minderleistubg deutlich messbar und spürbar.

Bei meinem 440er auf „industriellem“ Messstand dem ich eher vertraue war er 1,8% unter Sollleistung nach PPSK 0,6% über Solleistung. Ist es nicht erstaunlich dass die Werte alle recht genau getroffen werden?
Größter Unterschied beim 440 ist übrigens die deutlich geringere Temperatur Abhängigkeit wegen Wasser Ladekühler.

Wie gesagt, was man erreichen möchte ist das Eine.
Ein Bekannter hat das mal getestet, die errechnete Leistung war knapp 15PS drüber (ausgelesen), auf dem Prüfstand kamen +17PS raus. Also alles in einem ähnlichen Bereich. Das wird natürlich nicht die Regel sein, aber es existiert.

Das wiegt für mich halt einfach mehr, als ein: es sollte so sein und Abweichungen gibt es theoretisch nicht - Posting.
Wenn Stichproben genommen werden und nun bei Stichprobe X ist man 5,1% drüber, müsste man ja nachkorrigieren. Nun das Auto vor der Stichprobe wird vielleicht auch drüber gewesen sein, aber es werden ja dann vermutlich nicht alle vorangegangen Autos nachgetestet? Ergo hätte man im Bereich 300+PS mit ca. 5% schon eine nicht zu vernachlässigende Streuung nach oben in diesem Beispiel.
Ich glaube natürlich, dass versucht wird, bestenfalls bei +/- 0 rauszukommen, ohne Frage, aber ausgelesene UND gemessene Fahrzeuge haben für mich schon gezeigt, dass das nicht immer der Fall ist. Das als Mumpiz darzustellen halte ich auch für falsch, aber nur meine Meinung.
Ansonsten darf jeder glauben was er will, die 40i DME kann ja, hat man mir zumindest so erzählt, Tuning / dadurch gegebene Mehrleistung erkennen und wenn die zu hoch wird, entsprechend gegenregeln. Das ist technisch auch hochinteressant, aber ein anders Thema.

Dazu gibt es auch noch zum Beispiel YouTube Videos, ein auf ca. 380PS getunter M135iX gegen einen M140i. Der 40i war so knapp dran, dass man das nicht allein durch den xDrive rechtfertigen kann in meinen Augen. Ist natürlich kein wissenschaftlicher Test, aber zeigt doch auch wieder, dass die Motorleistung auch mal leicht nach oben abweichen kann.

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