Reparaturfreundlichkeit Astra G?
Hallo zusammen!
Ich bin zwar schon ein paar Tage dabei, habe vom Astra (F oder G) aber leider wenig Ahnung.
Als 'kfz-technischer Berater' der Familie meiner Freundin, bin ich damit beauftragt worden, für meinen Schwager (noch Azubi) einen zuverlässigen und vor allem leicht reparablen Gebrauchten zu besorgen. Budget ca. 1500 Euro.
Sein E46 hat sich leider als Groschengrab hervorgetan und muss nun weg, da er diverse Motorprobleme hat.
Da ich bei der Suche immer wieder auf top gepflegte F-Astras stoße und auch viele G's dabei sind (meist zwar mit 1-2 Jahren Tüv, aber natürlich bei dem Budget nicht 2.Hand-Scheckheft-100tkm) möchte ich nun heraus finden, ob das evtl die richtige Wahl sein könnte.
Die Frage nun:
Ist der Astra G vom Fahrwerk, Elektronik, generell Wartung her ein leicht zu reparierendes Auto? (Ähnlich Golf 2/3) Oder wartet er auch mit anstrengender Viellenkerachse oder ähnlichen ätzenden Dingen auf? (Motor absenken, um Nebenaggregat xy wechseln zu können etc..)
Über ein kurzes Statement (besonders zu einem eventuelle gravierende Unterschied der Reparaturfreundlichkeit zwischen F und G) würde ich mich sehr freuen!
🙂
Beste Antwort im Thema
Wir hatten das Astra F Cabrio für ca. 8 Jahre. Bis auf Reifenwechsel und einmal Auspufftopf war absolut nichts gravierendes. Er lief ohne Probleme.
Aber Rost Rost Rost. Na ja schweißen ist ja kein großes Problem, nur die Arbeitszeit.
Also haben wir uns vor 2 Jahren das Astra G Cabrio mit 1,6 und 103 PS Bj 2004 gekauft. Hat jetzt 55.000 km runter und folgende Mängel traten auf.
- Zündeinheit defekt (kostet ca. 45 Euro im Internet, ist in 2 Min ausgewechselt, also kein Problem)
- Lämpchen für die Motorsteuerung leutete zum Schluß immer auf. Die Reparatur hätte um die 700 Euro gekostet, alleine die komplette Ansaugbrücke ca. 450 Euro. Dabei ist nichts defekt, sondern nur eine Art Fehlfunktion die viele Opel-Astra Fahrer haben. Dieses defekte Teil (ca. 30 Euro) gibt es aber nicht mehr für diesen Opel separat, man muß die gesamte Ansaugbrücke kaufen. Doch dafür gibt es, dank aktiver Diskussion im Forum eine gute und saubere Möglichkeit der Reparatur. Es ist klar, daß man keine Chance beim Tüv hat, wenn die Motorlampe leuchtet.
- Dann das Lenkgetriebe (das Problem ist vielen Astra-G Fahrern bekannt) nur ich wußte nichts davon.
Das Lenkgetriebe leckt - also keine Chance für den Tüv. Unmöglicher Pfusch von Opel, und wenn man es machen läßt, wird es wohl in Richtung 1.200 Euro gehen. Und das bei 55.000 km
Habe mich nun darauf eingelassen und es selbst in 10 Stunden gewechselt, also Austausch-Lenkgetriebe vom Spezialisten gekauft und alle möglichen Schrauben neu genommen. 450 Euro und es war mir das wert.
Du muß also darauf achten, daß das Lenkgetriebe trocken ist ! Und selbst eine Motorwäsche wäre schon verdächtig. Leg Dich drunter oder lass das Auto das Du im Auge hast auf die Hebebühne hochnehmen.
Ich würde auch nicht den 2,2 Liter nehmen - wegen der Probleme mit der Steuerkette. Den 1,6 mit 103 PS kann ich in dieser Hinsicht empfehlen. Über Drehzahlfestigkeit muß man nicht diskutieren.
Man muß sich auch vor Augen halten, daß man bei einem Ausfall des Nehmerzylinders (also wenn die Kupplung sich leer durchtritt) das Getriebe raus muß, auch wenn die Kupplung einwandfrei ist. Früher ging das alles von außen.
Ja, aber sparsamer kann man eigentlich nicht fahren. Dieses Auto brauchte inkl. vieler Paßfahrten und offen unter 6 Liter/100 km. Für mich eine Sensation.
Also um es auf einen Punkt zu bringen, ein gutes und auch zuverlässiges, sparsames Auto, WENN man vieles selbst macht oder jemanden kennt, der einen bei Reparaturen hilft und nicht das Fell über die Ohren zieht.
Tut mir leid, aber es hört sich insgesamt recht kritisch an, aber dennoch ist es irgendwie ein schönes Auto.
34 Antworten
Vielen Dank für die vielen informativen Antworten!
Ich werde auf jeden Fall auf das Lenkgetriebe achten.
Das beim Wechsel des Nehmerzylinders das Getriebe raus muss, ist natürlich nicht schön gelöst. Aber ok, vielleicht findet sich ja ein G, bei dem evtl der Zylinder mal erneuert wurde.
Bin fleißig am Suchen und werde berichten🙂
Und nicht den unbedingt notwendigen Blick auf alle Bremsleitungen vergessen!
Vorne Quer und unter den Längsrahmen, nach hinten in den Halteklammern.
Wenn man es selber wechseln kann, ist es nur viel Arbeit.
Wenn eine Werkstatt die Arbeit durchführt, wird es den viertelten Fahrzeugwert leicht erreichen!
Zitat:
@draine schrieb am 21. September 2015 um 19:43:36 Uhr:
Wohl eher, weil er nur 55.000 km runter hat. Ein Auto was nur steht geht schneller kaputt als eins was immer fährt. Es fehlt einfach die Bewegung, Teile rosten an, gehen fest, Kontakte korrodieren wenn kein Strom fließt, E-Motoren haken, kommen nie auf Betriebstemperatur ...Zitat:
@jederpopelfaehrtOPEL schrieb am 21. September 2015 um 19:15:27 Uhr:
Und das bei 55.000 km
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Ja das stimmt schon irgendwie, gebe ich Dir recht. Aber im Forum gibt es diverse Hinweise von defekten Lenkgetrieben gerade bei Opel Astras mit wenig gelaufenen km.
Und was sollte bei der Lenkung korrodieren, ist doch alles unter Fett und Öl und abgeschlossen.
Ich denke, die Teile werden einfach schlechter und die Straßen auch, daran wird es liegen.
Öl-Leckagen an der Lenkung kannte ich 30 Jahre nicht, aber in den letzten 4 Jahren mußte bei verschiedenen Fahrzeugen 4x die Lenkung gewechselt werden - Volvo - Audi TT - Ford und nun der Opel.
Wenn man sich nicht immer neu einarbeiten müsste, wärs nicht so tragisch.
Zitat:
@HHH1961 schrieb am 21. September 2015 um 19:46:08 Uhr:
Zitat:
@jederpopelfaehrtOPEL schrieb am 21. September 2015 um 19:15:27 Uhr:
... dann das Lenkgetriebe (das Problem ist vielen Astra-G Fahrern bekannt) nur ich wußte nichts davon.
Das Lenkgetriebe leckt - also keine Chance für den Tüv. Unmöglicher Pfusch von Opel, und wenn man es machen läßt, wird es wohl in Richtung 1.200 Euro gehen. Und das bei 55.000 km. Habe mich nun darauf eingelassen und es selbst in 10 Stunden gewechselt, also Austausch-Lenkgetriebe vom Spezialisten gekauft und alle möglichen Schrauben neu genommen. 450 Euro und es war mir das wert.
Du muß also darauf achten, daß das Lenkgetriebe trocken ist ...
Eventuell kann man sich aber auch mit einem Dichtungsregenerationsmittel behelfen, lies hier http://www.motor-talk.de/.../...rratsbehaelter-befuellen-t4558616.html
Dichtungsregenerationsmittel wie z.B. Leckweg usw. ist nicht die Lösung. Man möchte sich natürlich die Arbeit sparen, aber bis das Mittel wirkt (wenn überhaupt) dauert es einige Wochen (Simmeringe quellen dann auf). Lieber einmal durch und dann ist wieder Ruhe - eine Zeitlang.
Es sei denn das Auto soll verkauft werden - so ganz fair ist das aber nicht.
Zitat:
@jederpopelfaehrtOPEL schrieb am 22. September 2015 um 13:32:12 Uhr:
Dichtungsregenerationsmittel wie z.B. Leckweg usw. ist nicht die Lösung. Man möchte sich natürlich die Arbeit sparen, aber bis das Mittel wirkt (wenn überhaupt) dauert es einige Wochen (Simmeringe quellen dann auf). Lieber einmal durch und dann ist wieder Ruhe - eine Zeitlang.
Es sei denn das Auto soll verkauft werden - so ganz fair ist das aber nicht.
Na ja, in dem von mir weiter oben verlinkten Thread kannst Du nachlesen, dass ich das Mittelchen vor über 2 Jahren bzw. vor 67.000 km angewendet habe, und zwar erfolgreich. Ich sage nicht, dass es ein allseits wirkendes Wundermittelchen ist, aber einen Versuch ist es m. E. durchaus wert, zumal es für um 20 EUR eine überschaubare Investition darstellt. Auch, wenn man das Auto nicht verkaufen, sondern fahren will.
Zitat:
@HHH1961 schrieb am 22. September 2015 um 17:46:47 Uhr:
Zitat:
@jederpopelfaehrtOPEL schrieb am 22. September 2015 um 13:32:12 Uhr:
Dichtungsregenerationsmittel wie z.B. Leckweg usw. ist nicht die Lösung. Man möchte sich natürlich die Arbeit sparen, aber bis das Mittel wirkt (wenn überhaupt) dauert es einige Wochen (Simmeringe quellen dann auf). Lieber einmal durch und dann ist wieder Ruhe - eine Zeitlang.
Es sei denn das Auto soll verkauft werden - so ganz fair ist das aber nicht.
Na ja, in dem von mir weiter oben verlinkten Thread kannst Du nachlesen, dass ich das Mittelchen vor über 2 Jahren bzw. vor 67.000 km angewendet habe, und zwar erfolgreich. Ich sage nicht, dass es ein allseits wirkendes Wundermittelchen ist, aber einen Versuch ist es m. E. durchaus wert, zumal es für um 20 EUR eine überschaubare Investition darstellt. Auch, wenn man das Auto nicht verkaufen, sondern fahren will.
Ja, das stimmt, bei einigen Leuten ist das die Lösung. Ich denke, wenn man etwas Zeit hat, sollte man das immer probieren. Ich hatte mir das auch selbst überlegt.
Aber wenn eine Nachprüfung droht, reichen die 4 Wochen nicht. Und ehrlich, wenn es tropft, ist ja etwas nicht mehr in Ordnung. Wenn ich den Wagen länger behalten will, dann mache ich es (und ärgere mich über die schlechte Qualität der Abdichtungen).
Und bei Lenkgetrieben bekommt man ja auch keine Simmeringe mehr gekauft, sodaß man das selbst ordentlich und in aller Ruhe und Sorgfalt machen könnte. Bei den Aufbereitern wird auch öfters mal gepfuscht und alles geht hopplahopp. Die Alternative heißt - neu kaufen. Ist extrem teuer.
Das Abdichtmittel wirkt aber auch nicht immer. Bei einem Bekannten wurde es nach 4 Tagen so schlimm, daß eine sofortige Reparatur anlag. Und da war wirklich keine Wahl.
Ich fahre jetzt seit 1 1/2 auch einen Astra G Stuffenheck benziner Bj 1999 mit 1,6L Motor und 101 Ps
hatte bis auf einen Kaputten Auspuff mit Endtopf 700€
Spannungswandler defekt (da drehrt er im Stand umruhig und ist wohl normal das Model) 500€
vor 2 Wochen ist er ohne Probleme durch denn TÜV gekommen es musste nur:
- Koppelstange 1. Achse links gewechseln werden da beginnender Verschleiss (120€)
- und neue Reifen müsste ich Holen(/Herbst)
aber sonnst nix zu meckern gehabt
Zitat:
@bommel-73 schrieb am 21. September 2015 um 00:13:08 Uhr:
Den gibt es aber als 1.8 115Ps sowie 1.8 125.ps oder 2.0 136ps und der 2.2 147Ps wobei der letztere ne Steuerkette hat die aber auch anfällig sein kann wenn noch nicht die neuere Version verbaut ist! Gab mal Probleme mit den Kettenspannern und somit Motorschäden!
Der Z12XE mit 75PS hat auch Steuerkette, die ist nicht anfällig, ergo kein Zahnriemenwechsel! Der geht auch nicht viel schlechter als der schwere BMW😉!