Reparatur oder neuer Gebrauchter?

Hallo,
ich habe mir vor knapp zwei Jahren einen Mazda Demio angeschafft und war/bin sehr begeistert von dem Auto 🙂
Leider steht jetzt eine Reparatur an – die Kupplung ist defekt, die Ölwanne hat einen Riss, die Bremse vorne rechts ist fest, eine Achsmanschette ist defekt – laut Werkstatt werden das mindestens 1.800 Euro, ich befürchte sogar mehr, denn was die Ersatzteile konkret kosten, haben sie noch nicht nachgeschaut :/
Ich bin mir jetzt unsicher, ob es sich überhaupt "lohnt", da nochmal so viel zu investieren (gekauft habe ich ihn für 1200 Euro). Im Dezember steht der TÜV an und laut Werkstatt ist es nicht möglich vorauszusagen, ob er, trotz der Reparaturen, da überhaupt durchkommt. Nun frage ich mich, ob ich lieber einen neuen Gebrauchten anschaffe, der einen neuen TÜV hat, aber selbst da kann es ja sein, dass auch der Neue nach kurzer Zeit die Segel streicht, der TÜV checkt ja nur die Sicherheitsmängel.
Was ich mir, als Ahnungslose, so gar nicht vorstellen kann: Ist es für Experten tatsächlich nicht möglich, herauszufinden, ob sowas wie Motor, Getriebe etc. noch eine Weile laufen oder nicht?
Also ist es, auch wenn ich in die Reparatur investiere, theoretisch möglich, dass er nach kurzer Zeit "zusammenbricht" und das war in keinster Weise voraussehbar? Ich habe leider keinen blassen Schimmer und deswegen weiß ich auch nicht, welche Entscheidung die richtige ist. Soweit ich verstanden habe, ist es reine Glückssache, egal, ob ich mich für einen neuen Gebrauchten entscheide oder in die Reparatur investiere – ist das wirklich so? Bin etwas ratlos und hoffe hier auf irgendeinen Input, der mir vielleicht bei der Entscheidung weiterhilft, da ich in der Vergangenheit hier ganz tolle Erfahrungen mit sehr hilfsbereiten, netten Menschen gemacht habe 🙂
Ich danke Euch!

80 Antworten

Zitat:

@Conbengish schrieb am 10. März 2021 um 10:42:19 Uhr:


Ach, Ihr seid so toll, vielen lieben Dank für den Input 🙂!
Dann ist es wohl die beste Idee, wenn ich Eure Anregungen so zusammenfasse, mal mindestens eine weitere Werkstattmeinung einzuholen. Ganz blöd gefragt: Sage ich den anderen, was Werkstatt 1 zu beanstanden hat? Ich bin keine Strategin, normalerweise würde ich das gerade heraus sagen, aber vielleicht macht "man" das in der Regel so ja nicht, sondern testet, was sie herausfinden? Hmmm...

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Nö.

Einfach hinbringen und sagen: "bitte mal die Kupplung kontrollieren" oder "habe das gefühl, das die Kupplung rutscht" oder "Achse poltert".

Die sollen in Deinem Beisein den Wagen mal auf die Bühne nehmen und Dir z.B. die defekte Achsmanschette zeigen.

Dann sieht man auch was mit der Ölwanne ist.

Die sollen den Wagen mal von unten ableuchten und dann einen ungefähren KVA machen.

Zur Not dann noch ne andere Werke.

Wenn du dir weiteren Input holen willst bzw. das Auto ggf doch weiterfahren kannst du es auch einfach mal zum TÜV bringen wenn nicht 100% klar wie schlimm das mit Ölwanne oä. ist und einfach mal schauen ob er durch kommt bzw was genau bemängelt wird - ggf auch erst in ein paar Monaten so das man halt genug Puffer hat bis er keinen TÜV mehr hat.

Man hat ja nach dem TÜV erstmal ich meine 4 Wochen Zeit die Mängel zu beheben um dann mit kaum mehr Kosten den TÜV ganz normal wieder für 2 Jahre zu bekommen.

Oder bekommt man wenn man nicht durch kommt dann auch den TÜV bis Dezember oder wann es war "abgenommen"?

Zitat:

@Conbengish schrieb am 10. März 2021 um 08:06:13 Uhr:


Leider steht jetzt eine Reparatur an – die Kupplung ist defekt, die Ölwanne hat einen Riss, die Bremse vorne rechts ist fest, eine Achsmanschette ist defekt – laut Werkstatt werden das mindestens 1.800 Euro, ich befürchte sogar mehr, denn was die Ersatzteile konkret kosten, haben sie noch nicht nachgeschaut :/
Ich bin mir jetzt unsicher, ob es sich überhaupt "lohnt", da nochmal so viel zu investieren (gekauft habe ich ihn für 1200 Euro). Im Dezember steht der TÜV an und laut Werkstatt ist es nicht möglich vorauszusagen, ob er, trotz der Reparaturen, da überhaupt durchkommt.

Wenn das wirklich Alles kaputt ist bzw. Alles ereuert werden müsste wäre es wohl ein wirtschaftlicher Totalschaden weil die Reperaturkosten den Wert deutlich übersteigen würden.

Das heisst aber nicht das du das Auto unbedingt sofort aufgeben musst. Man könnte:

- versuchen eine gebrauchte Kupplung vom Schrotthandel aufzutreiben
- die feste Bremse durch Zerlegen und Reinigen wieder gangbar zu machen ohne das man Neuteile braucht
- schauen ob man die Ölwanne so abdichten und abwaschen kann das es nicht so schlimm aussieht

Dann könntest du damit die HU versuchen und auf einen milden Prüfer hoffen. Wenn es nicht klappt könntest du immer noch bis August 2022 rumfahren ohne Punkte zu riskieren.

Man muß jeweils gucken, was ein Ersatzteil neu kostet und was die Reparatur kostet.

Kupplung wird für das Auto sicher nicht so teuer sein. Da wird eher der Einbau der Kostenfaktor. Und das kann man kaum in der Werkstatt machen lassen mit eienr Gebrauchtkupplung. Die wird keine Werkstatt einbauen wollen.

Bei der Bremse könnte sich ein überholter Bremssattel im Austausch lohnen. Aber da muß erstmal eine Werkstatt gucken, ob und wo da genau das Problem ist.

Ölwanne sehe ich erstmal gar kein Problem. Wenn tatsächlich am Standplatz des Autos keine Ölspuren sind, kann es nicht so dramatisch sein. Etwas Öl schwitzen ist normal. Ggf. vor der HU mal sauber machen mit Kaltreiniger und dann sollte es gut sein.

Bei Achsmanschetten gibt es wohl auch welche, die können ohne Lösen der Antriebswelle montiert werden. Wäre vielleicht eine Option, spart Arbeitszeit.

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Bremssättel sind leider nicht wirklich günstig, aber manchmal reicht auch reines zerlegen und reinigen, oder vielleicht eine neue Manschette.

Zitat:

@Martyn136 schrieb am 10. März 2021 um 20:38:41 Uhr:


- versuchen eine gebrauchte Kupplung vom Schrotthandel aufzutreiben

Was für eine Idee. Eine neue Kupplung vielleicht 150€, ne gebrauchte kostet (wer verkauft eine gebrauchte Kupplung???) Vermutlich um 50€.
Der Einbau kostet ca 350€. Also ist das eine ganz, ganz schlechte Idee, die ich auch noch nie gehört habe. Egal wie alt und billig das Auto, gebrauchte Verschleißteile verbaut man nicht.

Zum Thema allgemein: im Endeffekt lohnt es sich immer, ein altes Auto zu reparieren. Wenn man ein anderes billiges Auto kauft, hat man immer mehr Unsicherheiten und Investitionen, selbst wenn es nur Ölwechsel, Zulassungskosten und Reifen sind.

Man müsste schon ein wesentlich neueres Auto für wesentlich mehr Geld kaufen, damit sich ein Wechsel lohnt.

P.S:
Mein 20 Jahre alter 1100€-Berlingo hat kürzlich eine neue Kupplung bekommen. Denn für die 475€, die ich bezahlt habe, bekomme ich kein besseres Auto.
Und: nichts fährt wirtschaftlicher, als ein billiges Altauto.

Zitat:

@Martyn136 schrieb am 10. März 2021 um 20:38:41 Uhr:


... Man könnte:

- versuchen eine gebrauchte Kupplung vom Schrotthandel aufzutreiben

selten so einen bescheuerten Vorschlag gehört/gelesen!

ein Kupplungssatz (für drei Motorvarianten des Demio passend, von LuK) kostet knapp 62 € zzgl. 6 € Versand = 68 €

teuer sind die +/- 4 Stunden Arbeitszeit!

PS:
teurer kann´s evtl. noch werden, wenn die Werkstatt die Kupplung so billig einkauft ... und mit der "UVP: 217,77 €" auf die Rechnung setzt ...

Ich habe jetzt bald einen Termin in einer Werkstatt, die "alte Schrauber" sind, einen guten Ruf haben und auch HU anbieten. Ich schaue jetzt mal, was sie herausfinden und lasse dann ggf. auch mal veranschlagen, was noch so alles anfiele, was TÜV-relevant sein könnte.
Gebrauchte Teile werden die mir sicher nicht einbauen wollen, denke ich. Da muss man wohl selbst Schrauber sein oder einen privat kennen. Insofern fällt das leider weg. Aber ich bin gespannt, ob/was die herausfinden! 🙂

Macht auch keinen Sinn, außer beim Bremssattel (wenn er getauscht werden muss). Neue Bremssättel sind teuer und für manche Autos gibt es die als überholte Gebrauchte im Austausch. Die sind dann aber eben wie neu, mit Gewährleistung usw. nur günstiger als ein Neuteil.

Aber erstmal abwarten, was die alten Schrauber so sagen.

Zitat:

@Conbengish schrieb am 11. März 2021 um 13:26:10 Uhr:


Ich habe jetzt bald einen Termin in einer Werkstatt, die "alte Schrauber" sind, einen guten Ruf haben und auch HU anbieten. Ich schaue jetzt mal, was sie herausfinden und lasse dann ggf. auch mal veranschlagen, was noch so alles anfiele, was TÜV-relevant sein könnte.
Gebrauchte Teile werden die mir sicher nicht einbauen wollen, denke ich. Da muss man wohl selbst Schrauber sein oder einen privat kennen. Insofern fällt das leider weg. Aber ich bin gespannt, ob/was die herausfinden! 🙂

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Wichtig ist doch auch, wie der restliche Zustand vom Wagen ist.

Wenn die Sitze / Lack / etc. noch gut aussehen und es noch keine Rostnester gibt, kann es ja durchaus lohnen einen Tausender in die Kiste zu stecken.

Wenn die Basis allerdings auch schon runter ist, dann ist eine Investition schon eher abzuwägen.

Hallo Ihr Lieben, sooo, es gibt News: Das mit der zweiten Werkstatt war definitiv eine SEHR gute Idee von Euch 🙂. Das Ergebnis: Die Kupplung ist nicht das Problem. Das größte Problem ist ein recht großes Loch durch Rost im äh... Rahmen, der vom hinteren Reifen ansetzt, fragt mich jetzt nicht, wie das Teil heißt, aber es ist was Elementares. Sie haben gesagt, eigentlich könnte man da ein Blech drüberschrauben, aber durch den TÜV in sechs Monaten kommt er damit definitiv nicht. Daher würde es sich auf keinen Fall lohnen folgende Reparaturen durchzuführen: Zündkerzen erneuern, Räder aus und einbauen, weil Bremsscheiben erneuert werden müssen, Verteilerkappen aus- und einbauen, Bremsbeläge erneuern, Bremssattel aus- und einbauen, Lagerung Hinterachsenträger (ist das das Teil??) erneuern, neue Bremsklötze anschaffen...
Wäre der Rost nicht, sagen sie, sei das alles evtl. eine gute Investition, weil die Karre sonst gut in Schuss ist, aber so – weg damit, neues Auto 🙁 Hrmpf. Naja, besser so, als wenn ich bei der vorigen Werkstatt fast 2000 Euro investiert hätte, um dann schön durch den TÜV zu rauschen. Sie haben gesagt, in meiner Preisklasse (bis 3000 Euro), empfehlen sie einen Golf Variant. Vielleicht habt Ihr ja noch weitere Tipps für ein Auto, das in der Regel lange hält und gut Platz im Kofferraum hat, der Rest ist mir prinzipiell wurscht 😉.
Opel Meriva, Ford Fusion, Suzuki Ignis und Skoda Octavia werden in dieser Preisklasse oft angeboten, ist da einer dabei, von dem Ihr NICHT grundsätzlich abraten würdet?

Danke Euch, ohne dieses Forum hätte ich wahrscheinlich mal eben 2k in den Sand gesetzt. <3

Ja. Statt Golf Variant einen Octavia 1U5 (wird "meinen Freund" sehr freuen). Sind billiger aber gleiche Technik. Häufig sehr gut ausgestattet. Billig zu reparieren und aufzurüsten, Tempomat 50 €.

Als Diesel "AXR" fast unkaputtbar. Licht jedoch mies. Gab aber Xenon.

Na, dann war das doch wirklich gut, nochmal einen andere Werkstatt drübergucken zu lassen.

Da macht es wohl wirklich wenig Sinn, noch Geld zu investieren. Es wäre ja der Rost plus die anderen Sachen, die auch anstehen. Das wäre nur einen Option, wenn man jemanden an der Hand hat, der das Rostproblem für kleines Geld beheben kann, sofern das noch möglich ist.

Ich würde vom Skoda abraten. Nicht, weil es ein schlechtes Auto ist, sondern weil man in dem Preisbereich nur Autos kriegt, die schon entsprechend alt sind und viel gelaufen sind. Es sei denn, du suchst die Limousine, also nicht den Kombi, mit einfachem Benzinmotor, da könntest auch ein Schnäppchen machen.

Ford Fusion ist grundsätzlich ein solides Auto, man muß halt wie bei jedem älteren Auto auf altersbedingte Gebrechen achten. Grundsätzlich aber gut und unproblematisch.

Bei Suzuki würde ich auf Rost achten, sonst hast das gleiche Problem wie jetzt bald wieder. Japaner aus dem Zeitraum neigen oft zu Rost.

Meriva war vor Jahren sogar mal TÜV-Sieger. Auch kein schlechtes Auto. Wie immer bei so alten Autos kommt es hauptsächlich auf die Pflege und Wartung in den Vorjahren an, aber grundsätzlich abraten würd eich von keinem vorgeschlagenen Modell.

Der Octavia wurde bis 2011 gebaut. Golf 4 nur bis 2004. Golf 5 dürfte für das Geld kaum zu bekommen sein. Und mehr Elektronikmist drin.

In der Preisklasse kommt es auf den Zustand an. Sag uns einen Ort mit Umkreis, ein Budget, eine Mindest- und maximale Größe und Mindestausstattung.

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