Reparatur bei Error Code P1122 & P1550 - MSG defekt
Hallo liebe Opel-Freunde,
mein Meriva A hat mich letztens mit einer weiteren Besonderheit seiner Ingenieure bekannt gemacht: Einem defekten Motorsteuergerät.
Nach einer längeren Fahrt kam plötzlich das gelbe Warnsymbol mit dem Auto und dem Maulschlüssel drinnen (Bild1). Kurz mit meinem Tablet die Fehler ausgelesen, und siehe da: P1122 und P1550 (Bild2).
Nachdem ich Herrn und Frau Google dazu interviewt habe wurde mir schnell bewusst, das ist ein teurer Fehler.
P1122 bedeutet das eines der beiden Gaspedalwerte nicht stimmt und 1550 bedeutet das der Wagen daher die Drosselklappeneinheit im Notlauf betätigt.
Zum Glück bin ich selber aus der Technik und konnte mich recht fix in die Materie eindenken:
Die Hirnis von Ingenieuren haben doch wirklich ein fast 1000€ teuren Rechner an einen stark vibrierenden und temperaturlastigen Motor geschraubt. So kann man Fehler auch erzwingen.
Die Internetrecherchen ergaben das zu 99% der Fälle ein Bondingbruch im Motorsteuergerät der Fehler ist. Im Normalfall muss es daher getauscht werden. Die Kosten belaufen sich dabei, je nach Opelwerkstatt, zwischen 900€ und 1300€.
Es gibt aber auch Spezialfirmen die Motorsteuergeräte reparieren. Das kostet dann ab 290€ aufwärts, aber da wird nur die entsprechende Stelle repariert.
Beides kam für mich nicht in Betracht.
Daher gibt es hier eine kleine Anleitung die dem Einen oder Anderen weiterhelfen könnte:
Bei dem auftauchenden Fehler treten Unterbrechungen im Motorsteuergerät auf die entweder die +5V Leitung für den Pedalwertgeber töten, oder die Masseleitungen dazu. In beiden Fällen können keine korrekten Werte mehr vom Gaspedal erkannt werden.
Zur Reparatur:
Ihr benötigt dazu:
1 Multimeter für Widerstandsmessung und Spannungsmessung
1 Torx-Schraubendreher für die Fussraumverkleidung
1 10´er Nuss mit Knarre für die Gaspedaleinheit
1 Kreuzschraubendreher
1 Lötkolben
1 Widerstand 75 Ohm oder Draht (Je nach Fehler)
1. In eurem Fahrerfussraum muss die untere Verkleidung ab (2 Torx-Schrauben). Legt Euch diese in den Kofferraum und lasst sie solange ab bsi der Fehler defintiv behoben ist.
2. Zündung ausschalten
3. Zieht den Stecker vom Gaspedalgeber ab. Dazu müsst Ihr den roten Riegel zu Euch ziehen, der Stecker gleitet dann nach oben
4. Jetzt messt Ihr mit dem Multimeter im Widerstandsbereich zwischen der Fahrzeugmasse (z.B. im Zigarettenanzünder) und dem Pin 5 (Kabelfarbe Braun/Weiss) den Widerstand. Dieser sollte 0-1 Ohm betragen. Das Gleiche macht Ihr mit dem Pin 4 (Kabelfarbe Braun/Blau). Wenn beide Pins an Masse anliegen ist diese Leitung in Ordnung.
5. Zündung einschalten bis die Kontrollampen angehen
6. Nun messt Ihr mit dem Multimeter im Spannungsbereich zwischen der Fahrzeugmasse und dem Pin 1 (Kabelfarbe Rot/Weiss) die Spannung. Hier müssen 5Volt anliegen. Das Gleiche macht Ihr mit dem Pin 2 (Kabelfarbe Rot/Blau). Wenn hier die Beiden Spannungen anliegen ist diese Leitung in Ordnung.
7. Zündung ausschalten
8. Schraubt beim Gaspedal die 3 10´er Muttern ab und nehmt das Ganze heraus (Bild3)
9. Wenn Ihr nun das Gaspedal vor Euch zu liegen habt, dann schraubt die 5 Kreuzschrauben raus und nehmt den Deckel ab (Bild 4 und 5)
10. Nun kommt es darauf an wo Ihr den Fehler festgestellt habt. Bei mir habe ich im kalten (also guten Zustand) beide 5V Leitungen als gut gemessen. Im Fehlerfall ist bei mir auf Pin 1 die 5V Leitung tot gewesen (Bild 7). In diesem Fall müsst Ihr zwischen Pin 1 und Pin 2 einen 75 Ohm Widerstand einlöten. Solltet Ihr eine fehlende Masseverbindung festgestellt haben, so müsst Ihr zwischen Pin 4 und Pin 5 eine Brücke einlöten (Bild 6)
11. Alles wieder zusammenbauen.
12. Im besten Fall sich erfreuen das alles wieder funktioniert
Beste Antwort im Thema
Hallo liebe Opel-Freunde,
mein Meriva A hat mich letztens mit einer weiteren Besonderheit seiner Ingenieure bekannt gemacht: Einem defekten Motorsteuergerät.
Nach einer längeren Fahrt kam plötzlich das gelbe Warnsymbol mit dem Auto und dem Maulschlüssel drinnen (Bild1). Kurz mit meinem Tablet die Fehler ausgelesen, und siehe da: P1122 und P1550 (Bild2).
Nachdem ich Herrn und Frau Google dazu interviewt habe wurde mir schnell bewusst, das ist ein teurer Fehler.
P1122 bedeutet das eines der beiden Gaspedalwerte nicht stimmt und 1550 bedeutet das der Wagen daher die Drosselklappeneinheit im Notlauf betätigt.
Zum Glück bin ich selber aus der Technik und konnte mich recht fix in die Materie eindenken:
Die Hirnis von Ingenieuren haben doch wirklich ein fast 1000€ teuren Rechner an einen stark vibrierenden und temperaturlastigen Motor geschraubt. So kann man Fehler auch erzwingen.
Die Internetrecherchen ergaben das zu 99% der Fälle ein Bondingbruch im Motorsteuergerät der Fehler ist. Im Normalfall muss es daher getauscht werden. Die Kosten belaufen sich dabei, je nach Opelwerkstatt, zwischen 900€ und 1300€.
Es gibt aber auch Spezialfirmen die Motorsteuergeräte reparieren. Das kostet dann ab 290€ aufwärts, aber da wird nur die entsprechende Stelle repariert.
Beides kam für mich nicht in Betracht.
Daher gibt es hier eine kleine Anleitung die dem Einen oder Anderen weiterhelfen könnte:
Bei dem auftauchenden Fehler treten Unterbrechungen im Motorsteuergerät auf die entweder die +5V Leitung für den Pedalwertgeber töten, oder die Masseleitungen dazu. In beiden Fällen können keine korrekten Werte mehr vom Gaspedal erkannt werden.
Zur Reparatur:
Ihr benötigt dazu:
1 Multimeter für Widerstandsmessung und Spannungsmessung
1 Torx-Schraubendreher für die Fussraumverkleidung
1 10´er Nuss mit Knarre für die Gaspedaleinheit
1 Kreuzschraubendreher
1 Lötkolben
1 Widerstand 75 Ohm oder Draht (Je nach Fehler)
1. In eurem Fahrerfussraum muss die untere Verkleidung ab (2 Torx-Schrauben). Legt Euch diese in den Kofferraum und lasst sie solange ab bsi der Fehler defintiv behoben ist.
2. Zündung ausschalten
3. Zieht den Stecker vom Gaspedalgeber ab. Dazu müsst Ihr den roten Riegel zu Euch ziehen, der Stecker gleitet dann nach oben
4. Jetzt messt Ihr mit dem Multimeter im Widerstandsbereich zwischen der Fahrzeugmasse (z.B. im Zigarettenanzünder) und dem Pin 5 (Kabelfarbe Braun/Weiss) den Widerstand. Dieser sollte 0-1 Ohm betragen. Das Gleiche macht Ihr mit dem Pin 4 (Kabelfarbe Braun/Blau). Wenn beide Pins an Masse anliegen ist diese Leitung in Ordnung.
5. Zündung einschalten bis die Kontrollampen angehen
6. Nun messt Ihr mit dem Multimeter im Spannungsbereich zwischen der Fahrzeugmasse und dem Pin 1 (Kabelfarbe Rot/Weiss) die Spannung. Hier müssen 5Volt anliegen. Das Gleiche macht Ihr mit dem Pin 2 (Kabelfarbe Rot/Blau). Wenn hier die Beiden Spannungen anliegen ist diese Leitung in Ordnung.
7. Zündung ausschalten
8. Schraubt beim Gaspedal die 3 10´er Muttern ab und nehmt das Ganze heraus (Bild3)
9. Wenn Ihr nun das Gaspedal vor Euch zu liegen habt, dann schraubt die 5 Kreuzschrauben raus und nehmt den Deckel ab (Bild 4 und 5)
10. Nun kommt es darauf an wo Ihr den Fehler festgestellt habt. Bei mir habe ich im kalten (also guten Zustand) beide 5V Leitungen als gut gemessen. Im Fehlerfall ist bei mir auf Pin 1 die 5V Leitung tot gewesen (Bild 7). In diesem Fall müsst Ihr zwischen Pin 1 und Pin 2 einen 75 Ohm Widerstand einlöten. Solltet Ihr eine fehlende Masseverbindung festgestellt haben, so müsst Ihr zwischen Pin 4 und Pin 5 eine Brücke einlöten (Bild 6)
11. Alles wieder zusammenbauen.
12. Im besten Fall sich erfreuen das alles wieder funktioniert
146 Antworten
So gestern mal geschaut, leider ist der Stecker bei mir anders belegt, die beiden roten Kabel dürften klar sein, aber drei braune und ein schwarzes irritiert mich. Ist die Frage wie sich das dann bei der Pinbelegung am Gaspedal selber darstellt.
Hast du mal gemessen was wo ankommt?
So mal durchgemessen, 5V liegen bei beiden roten Kabeln an.
Bei den Massekabeln hab ich nicht den Wert zwischen 0-1 Ohm, sondern mal 2,7 dann steht da-0,8.
Ich schätze mal beim Zafira ist die Steckerbelegung 1:1 auf die Pinbelegung des Gaspedals zu übernehmen.
Wäre dann genauso wie beim Meriva, würde auf jeden Fall Sinn machen.
Demnach müsste ich zwischen Pin 4 und 5 ne Brücke Einlöten.
Mich wundert es nur das ich auf beiden Masseleitungen den selben Wert habe.
Grüße
Ach jetzt verstehe ich dein Bild 😁
Hm, hättest du zum Messen das Gaspedal abgesteckt?
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Ja hatte beim Messen das Pedal angesteckt und direkt vorne an den Pins des Steckers gemessen.
Hm.
Das beide Masse kaputt sind... dann würde das Auto ja gar nicht mehr laufen... kann ich mir nicht recht vorstellen.
Da bringt auch eine Brücke nix.
Denke ich mal.
Da solltest du mal die Schaltpläne studieren wo die hingehen.
Oder Risiko spielen und neue Masse legen an beide Pins...aber wer weiß was da rauskommt....
Gibt‘s hier was Neues?
Hallo candy-man,
vielen Dank erst mal für die ausführliche Erklärung und die Beschreibung der Reparatur.
Ich hätte da eine Frage:
Ich hatte bei dem Astra G meiner Mutter den gleichen Fehler (1220 und 1550) ausgelesen, doch messen konnte ich weder eine fehlende 5V noch Masseleitung.
Das gelbe Warnsymbol mit dem Auto und dem Maulschlüssel drinnen (Bild1) erschien immer wenn das Auto warm gefahren war und der Motor schaltete in den Notbetrieb. Nachdem die Zündung dann aber aus war, war der Fehler wieder weg und der Wagenfuhr bei einem Neustart erst mal wieder normal.
Da dies aber kein Zustand war der bleiben konnte, habe ich jetzt einfach mal den 100 Ohm Widerstand auf Glück eingelötet um zu testen ob der Fehler wieder kommt. Wäre das der Fall gewesen, hätte ich der Widerstand wieder entfernt und die Brücke eingelötet.
Momentan ist der Fehler nicht wieder aufgetreten, was ja toll ist, allerdings kann ich jetzt auch keine Fehler mehr auslesen durch die Gaspedal und Bremspedalmethode, da das gelbe Warnsymbol mit dem Auto und dem Maulschlüssel drinnen jetzt überhaupt nicht mehr erscheint. Der Fehlerspeicher wurde allerdings nicht gelöscht und müsste doch was anzeigen?
War das bei dir genauso oder sollte ich mir ernste Gedanken machen?
Da ich das Auto nicht selber fahre brauche ich natürlich Gewissheit, dass durch den eingelöteten Widerstand nichts Anderes passieren kann. Ich habe das Auto danach nur einmal zur Probe gefahren und nichts feststellen können.
Um eine darauf eingehende Antwort wäre ich dankbar von Allen, die so etwas an ihrem Auto auch schon gebastelt haben...
Vielen Dank im Voraus!
Hallöchen, ich bins nochmal.
Weil hier viele gefragt haben wozu ich den 75Ohm Widerstand (oder generell einen Widerstand eingelötet habe), möchte ich dies kurz für alle erklären:
Bei dem Motorsteuergerät treten bei einem Bondingbruch Unterbrechungen im Steuergerät auf. das ist so als ob jemand im Steuergerät ein kabel durchschneidet, bzw. einen thermischen Wackler hat. Nun ist beim Drosseklappenpoti der Vorteil das es sich um zwei getrennte Potis, mit jeweils eigener Spannung handelt.
Natürlich könnte man bei fehlenden 5V der einen Seite einfach mit einer Brücke die anderen 5V wiederherstellen. Allerdings ist so ein Bondingdraht sehr dünn und funktioniert bei zuviel Stromaufnahme wie eine Sicherung und kann druchbrennen. Um zu verhindern das zwei Potis an einem 5V Strang zuviel Strom ziehen können, habe ich das zweite Poti mit dem 75Ohm Widerstand entkoppelt. Es gibt leider keine definierte Aussage darüber wieviel Strom so ein AD-Port des MSG aufnehmen kann. Daher den Widerstand zur Vorsicht. Ob es nun ein 60Ohm, oder 100Ohm Widerstand wird.... das sollte im Großen und Ganzen egal sein.
Moin zusammen, da ich ja seid längeren mit meinen Astra G das gleiche Problem hab (p1120, p1550) werd ich mich nun auch mal dran begeben.
Das mit den Widerstand hab ich verstanden, wurde auch schon bestellt. Nur bei der Masse bin ich was unsicher. Was für draht genau nehme ich dort um eine Brücke einzulöten? Hat da jemand ein Link für mich.
Nimm doch einfach das Lötzinn und mach damit die Brücke.
Ah ok danke, dachte das müsste bestimmter Draht sein von der Stärke her. Dann könnte ich ja theoretisch auch den Draht nehmen womit ich meine Coils für die verdampfer Wickel ??. Davon hab ich genügen liegen.
Dann werde ich mich am Wochenende mal ran Wagen.
Also bei mir hat es nicht funktioniert. Werde mein steuergerät die Tage ausbauen und zur Reparatur bringen. 🙁
Zitat:
PS: Muß der Widerstand 75 Ohm sein, unser Fernsehtechniker hat nur 100 Ohm und wieviel Watt soll der haben, gibt da wohl verschiedene.
Widerstand ist Widerstand. Wenn er 75 Ohm Widerstand aufweist, ist das so. Die Leistung (Watt) ist etwas völlig anderes.
Bei dem Widerstand handelt es sich nur um eine Entkoppelung. Da soll keine Leistung drübergehen. 1/4 Watt sind komplett ausreichend