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Reifenpanne und Stoppschild

Themenstarteram 4. April 2004 um 22:00

Hallo,

ich hätte zwei Fragen:

a) Auf der Autobahn fahr' ich schon mal etwas schneller (220-240km/h, sofern es Wetter, Verkehr und Laune erlauben). Bis zu welcher Geschwindigkeit sollte man generell noch Überlebenschancen haben, wenn einem auf der Autobahn ein Reifen platzt? :-)

b) Stopschild an einem Kreisverkehr - gut ersichtliche und übersichtliche Verkehrslage, eigentlich fragwürdiges Stopschild. Sehen wohl auch die meisten anderen Verkehrsteilnehmer so und täuschen einen Stopp nur an (also z.B. durch Runterschalten und kurzes Aufflackernlassen der Bremsleuchten). ;-) Was wird es für Konsequenzen haben, wenn die Freunde in grün mich bei einem "angetäuschten Stopp" erwischen?

Danke für eure Antworten im Voraus!

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22 Antworten

ad a)

Kommt ganz auf die Umstände an: wenn ein Baum im Weg steht oder man über die Leitplanke in den Gegenverkehr fliegt (leider erlebt, wie ein Ford in die Windschutzscheibe eines Käfers flog (5 Tote)), hat man die schlechten Karten, dann geht es ab in die Kiste. Viele weiche Überschläge auf einem frisch gepflügten Acker enden da schon glimpflicher. Es kommt also auf die Art der Energievernichtung an.

Zu Reifenplatzer:

Meiner Meinung ist ein Reifenplatzer extrem selten. In fast allen Fällen ist zu geringer Luftdruck die Ursache: der Reifen walkt und löst sich vom Felgenhorn, dadurch entweicht dann plötzlich die Restluft und der Reifen springt von der Felge, meist verkeilt er sich noch im Radkasten, das Rad blockiert. Ein echter Reifenplatzer entsteht z.B. durch Überfahren eines Eisenteils mit plötzlichem Luftverlust.

Wie ein Pilot sollte ein Autofahrer auch mit dem Po fahren, dann merkt man auch, wie das Auto bei Luftverlust "weich" wird analog dem Flugzeug beim Strömungsabriß bei der Landung.

ad b)

Überfahren eines Stopschildes ist Überfahren eines Stopschildes und kostet Kohle. (Auf dem Schild steht immer noch STOP, nennt man dieses nun Stop- oder Stoppschild?) Unsinnig angebrachte Schilder aus dem bekannten Schilderwald kann man der Polizei zur Weiterleitung an die zuständige Behörde melden bzw. dort selbst Intervenieren.

Themenstarteram 5. April 2004 um 8:52

Hallo,

danke für deine Antworten - dann werde ich mich mal an die örtliche Polizeidienststelle wenden. Der Stopp ist nämlich wirklich nervig und völlig nutzlos an dieser Stelle.

zu a)

 

Ich denke die besten Überlebenschancen hat man bis Temp 130. Es wird schon einen Grund haben warum gerade diese Geschwindigkeit als Richtgeschwindigkeit auf Autobahnen gewählt wurde.

 

zu b)

 

Das Nichtanhalten an einem Stoppschild ist leider eine Unsitte geworden. Da es nur mit einem geringen Betrag im Verwarnungsgeldkatalog erfasst ist, scheint das kaum jemanden zu interessieren.

Also mir ist mal ein Reifen hinten bei Tacho 170 geplatzt, (Auspuff auf der Fahrbahn) ließ sich glücklicherweise problemlos von der linken Spur auf den Standstreifen lenken und anhalten, hätte aber auch anders ausgehen können.

Wenn hinten ein Reifen platzt, hat man noch die besten Chancen das Auto noch zum stehen zu bekommen. Wenn vorn ein Reifen platzt, dann siehts schon schlimmer aus.

wieso ist ein reifenplatzer hintern "besser" als vorn?

vorn kann man wenigstens noch durch extrem vorsichtige lenkbewegungen mit dem anderen rad der achse ein schlingern verhindern. die hinterachse ist aber entscheidender für die stabilität des fahrzeugs. da kann dann auch noch so gefühlvoll gelenkt werden.

analog: kontrolierbarkeit von unter- und übersteuern.

am 6. April 2004 um 5:20

was macht eigentlich das ESP im falle eines reifenplatzers? hat das system noch korrekturmöglichkeiten, um den schlimmsten fall, sprich totalen kontrollverlust, zu verhindern?

@lalala7

 

Ich bin kein Experte, aber würde das so erklären.

 

Wenn hinten ein Reifen platzt, kann das Auto bei Vorderradantrieb immer noch in der Spur gehalten werden. Das Auto zieht gleichmäßig nach vorn. Ich habe schon im Fernsehen gesehen, dass Leuten hinten ein Reifen geplatzt ist und sie es nicht gemerkt haben.

 

Wenn dagegen vorn ein Reifen platzt, denke ich das dann das Fahrzeug sofort ausbricht (in die Richtung auf der der Reifen platzte). Es würde mich sofort nach links bzw. rechts ziehen. Ruckartig Lenken darf man nicht, also denke ich dann man in diesem Fall das größere Problem hat.

 

Wie bereits erwähnt, ich bin kein Experte und hatte auch noch keine Reifenplatzer, aber vielleicht gibts hier im Forum ja eine Physiker, der sich ganz genau mit dieser Materien auskennt.

am 6. April 2004 um 8:53

jab. ein physiker wäre nicht schlecht.

Zitat:

Ich habe schon im Fernsehen gesehen, dass Leuten hinten ein Reifen geplatzt ist und sie es nicht gemerkt haben.

ich denke mal das war kein reifenplatzer im eigentlichen sinne sondern ein mehr oder weniger langsamer druckverlust. ich nehme mal an einen reifenplatzer bekommt man schon mit.

Zitat:

Wenn hinten ein Reifen platzt, kann das Auto bei Vorderradantrieb immer noch in der Spur gehalten werden. Das Auto zieht gleichmäßig nach vorn.

du gehst dabei aber davon aus dass man nach der reifenpanne beschleunigt. ist das nicht der fall und ein bremsmoment (egal wie groß oder klein) tritt auf dann zieht der FA auch nicht mehr.

Zitat:

was macht eigentlich das ESP im falle eines reifenplatzers?

das ist eine gute frage da die ABS sensoren ja völlig falsche raddrehzahlen melden. das system müsste eigentlich davon ausgehen dass das geplatzte rad überbremst ist da dessen drehzahl sicher abnehmen wird (im vergleich zu den anderen 3)

warten wir mal auf den physiker ;)

Gruß André

Jetzt eine zwischenfrage zum Stopschild:

Muss ich da immer noch 3 sek stehen oder reicht es wie mein Vater sagt einmal kurz stehen und dann weiter????

Ich halte grundsätzlich am Stopschild an und dann direkt weiter.

MFG Sebastian

am 7. April 2004 um 21:27

Zitat:

Original geschrieben von Bleman

@lalala7

Wenn hinten ein Reifen platzt, kann das Auto bei Vorderradantrieb immer noch in der Spur gehalten werden. Das Auto zieht gleichmäßig nach vorn. Ich habe schon im Fernsehen gesehen, dass Leuten hinten ein Reifen geplatzt ist und sie es nicht gemerkt haben.

Kann ich bestätigen.

Vor ein paar Jahren in einem Audi bei eigenem Tempo 150 überholt worden, der Überholende setzt sich vor mich und winkt wie blöde. Das Mädel auf dem Rücksitz dieses Wagens dreht sich soga rum und macht seltsame Zeichen, die fast schon etwas obszön wirkten.

Dann kam eine Ausfahrt und der war weg.

Ein zweiter überholt, macht vor mir den Warnblinker an und fährt dann weiter.

30 Minuten später dann an der Raststätte die Bescherung gesehen, der Hinterreifen sah schon total zermatscht aus.

Aber da war NICHTS beim Fahren, der Wagen zog nicht einseitig, fuhr sich auch nicht "schwammig" oder so, REIN GAR NICHTS.

Und ein verändertes Fahrgeräusch war erst beim Abfahren auf die Raststätte wahrnehmbar, als unterhalb von ca. Tempo 30 das "rumpelige" Abrollgeräusch des platten Reifens sich deutlich in den Vordergrund schob.

Das war übrigens am selben Tag an dem das Zugunglück in Eschede war, habe während der Fahrt die Nachrichten darüber im Radio gehört.

am 8. April 2004 um 7:58

@ichhabefertig: ich glaube wir reden aneinander vorbei. meine argumentation richtete sich an einem GEPLATZTEN reifen aus.

deine erfahrungen sind durchaus nachvollziehar. der reifen war aber nicht GEPLATZT sonder PLATT.

dass man auf einem platten reifen noch halbwegs ordentlich weiterfahren kann wenn man nicht gerade extreme fahrmanöver ausführt ist schon noch halbwegs logisch. wenn dir dein reifen aber platzt dann bleibt im normalfall nichtmehr viel mehr übrig als die felge und ein paar stücke gummi. ich habe davon schon wirklich böse bilder gesehen. ich suche den link mal raus. wenn ich ihn finde werde ich ihn hier mal posten. jedenfalls bin ich nach wie vor der meinung dass ein geplatzter reifen extreme probleme im fahrverhalten verursacht.

Gruß André

Zitat:

Original geschrieben von Superbasti1

Jetzt eine zwischenfrage zum Stopschild:

Muss ich da immer noch 3 sek stehen oder reicht es wie mein Vater sagt einmal kurz stehen und dann weiter????

Ich halte grundsätzlich am Stopschild an und dann direkt weiter.

MFG Sebastian

Das Fahrzeug muß zum Stillstand kommen dann kannst du losdüsen. Wenn du das korrekt durchführst wirst du zwangsläufig 1-3 sek "stehen".

Ich habe mir angewöhnt an einem Stoppschild zu halten, dann nach links und rechts zu gucken und dann weiterzufahren das wird wohl ca 3 Sek benötigen und ich bin auf der sicheren Seite (fahre seit 17J. Uff.).

zum stoppschild:

es gibt ein gerichtsurteil, hier wird gesagt, dass ein stopp von 3 sec. durchaus zumutbar ist. alles andere ist zu kurz!

querys

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