Reifen vorne oder hinten?
Ich wollte jetzt beim Punto meine Winterreifen drauf machen und wollte euch fragen, auf welche Achse ihr die besseren draufmachen würdet. Die einen meinen ja vorne die besseren, andere sagen man soll sie hinten drauf machen... Was meint ihr generell zu dem Thema? Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?
37 Antworten
Ist ja ne nette und intensive Diskussion. Die ADAC-Empfehlung, die "besseren" nach hinten zu tun wegen der Spurhaltung, ist für den weniger bis gar nicht versierten "Durchschnittsfahrer" sicherlich richtig. Was ja in den Beiträgen auch klar rauskommt, ist, daß der Begriff "besser" oder "schlechter" natürlich ganz konkret interpretationsbedürftig ist. Hier gehts um Winterreifen, also um Grip und Spurhaltung bei Kälte, Nässe, Eis, Schnee, Matsch. Was ist mir also wichtiger, wenn ich die Wahl habe - besserer Grip, oder bessere Spurhaltung? Danach wäre zu entscheiden. Ich jedenfalls tu die "besseren" immer nach vorne. Ich weiß nicht, ob der Punto deutliches Lastwechselverhalten zeigt, wenn ers tut, kann man damit auch spielen, besser als in der Kurve geradeaus zu rutschen.
rajk
2 Stück:ca. 5 mm Profil
2 Stück: ca. 4mm Profil :-(
Überlege ob ich die mit 4mm nochmal draufmachen sollte oder neue kaufen muss.
@rajk: Wenn der wenig oder nicht versierte Durchschnittsfahrer auf Schnee & Eis mit der Lastwechselreaktion seines Autos spielt, dann wickelt er die Karre wahrscheinlich um den nächsten Baum. Nicht so schlimm(?) - hätte er die Reifen vorn, würde er den Baum ja sogar frontal nehmen!
Ich denke, dass diese Diskussion eigentlich ein unlösbares Problem beinhaltet - den genormten Eisatzort!
Früher habe ich in Norddeutschland gelebt und die besseren Reifen immer vorne montiert. Dort war die Griffigkeit der Reifen - für mich - entscheidend. Geringere Spurstabilität und Seitenführungsstabilität nahm ich aus Ermangelung entsprechender Kurven in Kauf.
Heute habe ich die "bessere" immer hinten, da meine täglichen Strecken im Oberbergischen sehr kurvig sind. Hier rutsche ich lieber 2m geradeaus, statt das mich mein Heck überholt!
So muß jeder seine Vorlieben, sein Können, seine Strecken ... und schließlich sein Auto selbst einschätzen und fahren wie er es für richtig hält. Schön wenn´s dann auch noch passt!
Tschüss
hi!
es gibt vieles für Pro und Contra!
Was ich aber auch oft sehe, ist dass viele Leute die Reifen diagonal tauschen. Da merkt man daran, dass das richtungsgebundene Profil in die falsche Richtung läuft.
Da denke ich immer, oh man, wie kann man nur so doof sein. Bekomme dann öfters die Aussage, dass das die Werkstätt gemacht hätte, damit die Reifen besser abfahren (gleichmäßiger und das ja eh nicht so viel ausmacht)
Da muss ich echt fragen, ob die Menschen den falschen Job haben, denn umsonst gibt es ja nicht das richtungsgebundene Profil, das ja gerade bei Schnee für Traktion sorgt. Naja, wenn die Reifen falsch laufen, hat man halt mehr Traktion beim Rückwärtsfahren 😁
Also ich denke, wenn es Schnee hat, fahrt anständig und lieber 5 km/h langsamer, dann ist es eigentlich fast egal, ob man die besseren Reifen vorne oder hinten drauf hat (Beim hecktriebler unbestritten hinten!). Die Reifen müssen nur ausreichend Profil haben, d.h. unter 4 mm neue kaufen!
PS: hat man zusätzlich noch elektronische Helfer wie ASR, ESP etc. ist die Frage ja eh noch einfacher, denn da kann man auch mit den Reifen mit weniger Profil an der Vorderachse ausreichend Traktion haben.
Ich denke auch, dass das vorne oder hinten-Thema nur für Schnee relevant ist. Bei Glatteis kommts da net drauf an, bei Nässe schon ein wenig, jedoch wird man kaum aus der Kurve fliegen, wenn man nur noch 4 mm Profil hat!
Gruss
ZUM Schluss. Am einfachsten und sichersten ist langsamer fahren, dann kommt man erst gar nicht ins rutschen!
Seit meinem Unfall hab ich die besseren Reifen vorne drauf. Ich bin im Schnee mit meinen abgefahrenen Winterreifen gerutscht wie blöd und dem Vordermann drauf. Seit ich die Reifen gewechselt hab ist der Bremsweg wesentlich kürzer. Vor allem bei kurzen Autos überholt einen die Hinterachse nicht so schnell. Wenn ich eine Limo oder n Kombi fahren würde würd ich das anders machen. Da ist dann auch mehr Bremslast auf der Hinterachse.... meine Meinung, und ich bilde mir net ein Ahnung zu haben nur leider Erfahrung 🙁
Also für Hecktriebler mag es ja sinnvoll sein die besseren Reifen hinten zumontieren - wenn ein Fronttriebler aber übersteuert (also mit dem Heck ausbricht) würde ich mir in erster Linie mal Gedanken über meine Fahrweise machen... 😉
Fakt ist, in den allermeisten Alltagssituationen ist es empfehlenswert genügend Grip oder im Bedarfsfall Wasserverdrängung zu gewährleisten. Räder an der Antriebsachse verschleißen auch im Normalbetrieb schneller, ergo sollten dort auch die besseren Reifen drauf sein.
Mögliches Heckausbrechen etc sind theoretische Spielchen, die vom durchschnittlichen Fahrer im Regelfall nicht reproduziert werden - und falls doch nützt ihm das evtl. bessere Profil dank fehlender Erfahrung auch nichts.
Hallo!
Ein ganzer Thread voller Fahrsicherheitslehrer. 🙂 Hoppla - habt ihr noch nie von einem Dreher gehört, der wirklich passiert ist? Es gibt auch Leute, die einen hinlegen, ohne Raser oder sonstwie leichtsinnig zu sein! Ich hatte zwar noch keinen - außer einen wirklich provozierten auf einem (leeren) Übungsgelände - aber meine Frau hats schon geschafft!
Die fährt auch seit über 10 Jahren nicht nur Unfall- sondern Kratzerfrei! Zuletzt 130 Ps im Primera Kombi.
Der Dreher fand in ihrem Picanto statt (3,49m Außenlänge); sicher schwer - aber nagelneue WR, nasse Straße, Laub, ... eine Kurve mit negativer Seitenneigung ... und ein bis zum Schluß neutrales Kurvenverhalten! Irgendwann kommts Heck - auch bei 3,5m! Summa summarum - tel33 - sie machte sich Gedanken um ihren Fahrstil - war zu spät. 😁 Zum Glück gabs keinerlei Schaden!
Bei meinem Lybra ist es mit dem Fahrverhalten ähnlich. Der untersteuert extrem wenig, schiebt lange über die gesamte Längsseite und dann kommt der Hintern! Nicht das ich das ständig versuche, aber man kann solche Situationen nicht völlig ausschließen. Man fährt unter allen Bedingungen, die ändern sich unterwegs, nicht alle Strecken kennt man - manchmal schätzt man falsch. Um jetzt keine falschen Gedanken aufkommen zu lassen - ich hatte noch keinen Unfall, obwohl ich seit fast 20 Jahren mit Jahresfahrleistungen bis 30 TKm unterwegs bin!
Im Übrigen - Stilo 1985 - hat man durch die ganzen elektronischen Helferchen wie ASR, ESP, ... mit schlechten Reifen auf der Vorderachse nicht soviel Traktion, wie mit guten. Die Elektronik kann nur die Traktion auf der Straße verteilen, die durch die Reifen geboten werden kann, und das hängt von deren Qualität ab. Aber vielleicht habe ich das auch falsch verstanden! 😉
Tschüss
je kürzer das auto desto schneller der dreher ( siehe smart in der vor trust zeit).
ein langes auto ( radstand ) benötigt höhere kräfte um sich um sich selbst zu drehen.
darum hat ein relativ kurvengieriges auto wie zb. porsche einen kurzen radstand.
mfg
hp
Zitat:
Original geschrieben von xg 30
je kürzer das auto desto schneller der dreher ( siehe smart in der vor trust zeit).
ein langes auto ( radstand ) benötigt höhere kräfte um sich um sich selbst zu drehen.
darum hat ein relativ kurvengieriges auto wie zb. porsche einen kurzen radstand.
mfg
hp
Hallo!
Der "Ur-Smart" ist ohne Elektronik unfahrbar! Aber das liegt nicht an seinem Radstand allein. Der drehte sich ja nicht nur - der lag auf dem Rücken!
Soll man aus den obigen Erklärungen entnehmen, dass ein Porsche wegen seines kurzen Radstandes extrem zum Drehen neigt?
Der Drehimpuls ist ein Faktor, der nicht allein von der Länge des Wagens und dessen Radstad abhängig ist. Vielmehr ist ein recht komplexes Miteinander mehrerer Faktoren wichtig. Da wäre das Verhältnis der Wagenlänge zum vorhandenen Radstand; die Gewichtsverteilung - speziell gehts ums Gewicht vor der Vorder- bzw. hinter der Hinterachse! Generell gehen Autos mit im Verhältnis zur Wagenlänge großem Radstand - ergo wenig Gewicht vor bzw. hinter der jeweiligen Achse - gut ums Eck! Wie der Picanto, Mini, Lupo, ... - da ist quasi nichts vor bzw. hinter den Rädern/ bei meinem Lybra schon, und das merkt man!
Aber es spielen auch noch andere Sachen eine Rolle - die Masse, welches das Fahrzeug pro qcm auf die Bahn bringt, die Bereifung (wieviel Kraft kann übertragen werden?), ...!
Das ist nicht so einfach! Vors Auto stellen und urteilen geht nicht; nur probieren - das bringts! 😉
Tschüss
ich rede von einem vergleich ähnliche autos und dann langer/kurzer radstand.
die anderen, von dir genannten faktoren stimmen natürlich.
mfg
hp
ich mach es ganz einfach... vorne kommen die besseren reifen drauf... da sie sich schneller an der vorderachse abnutzen... also kommen jetzt die reifen der hinterenachse der letzten saison auf die vorderachse, so nutzen sich die reifen gleichmässig ab, und ich muss nicht nach nur 3 bis 4 saisons neue vorderreifen kaufen, hab aber hinten 3 bis 4 jahre alte reifen mit fast vollen profil... mit dem tauschen halten die reifen zwar auch net länger, aber sie sind gleichmässig abgenutzt, und die gefahr das ein reifen überaltert ist nicht gegeben.
@xg 30: Kein Problem! 🙂
Servus,
mein Gott entwickelt sich der Thread ...
Also ich meine, dass durchaus das ASR auch mit schlechteren Winterreifen ausreichend Traktion bietet. Denn das ASR bremst ja gezielt die Antriebsräder oder über Eingriffe in der Motorelektronik, wenn die Räder durchdrehen. Also ist das mit nagelneuen WR beispielsweise unnötig, so kann man doch mit schlechteren genauso über die Elektronikeingriffe eine ähnlich Traktion erzielen.
Auch kann das ESP einzelne Räder abbremsen, wenn der Wagen ausbrechen zu droht. Das kann ich bestätigen, da ich es kaum schaffe, selbst bei Schnee den Karren auf nem Parkplatzgelände mal drehen zu lassen (mit Handbremse etc.) immer regelt das ESP.
Ein bischen Fahrspaß schaffe ich nur, wenn ich das ASR ausschalte und immer Untersteuernd den Wagen auf dem Gelände mal spaßeshalber rumschleudern lassen.
Meiner Meinung nach klingt es logisch, warum die besseren Reifen hinten drauf sollten, wegen dem Ausbrechen und der Frage, ob man den Baum frontal oder seitlich nimmt.
Ich jedoch montiere bei unseren Frontrieblern immer die besseren Reifen vorne drauf. So nutzen sie sich auch gleichmäßg ab. Ich betone nochmals, dass wenn man ausreichend Profil (als mind. 4 mm) hat ist fast egal, ob man nun die besseren hinten oder vorne drauf montiert.
Auch gerade, weil mein Stilo sehr um Untersteuern neigt, montiere ich die besseren immer vorne drauf.
UNd das mit dem Anfahren und der Traktion spielt sowie meistens nur am Berg ne Rolle.
Auch muss man natürlich schauen, wo man rumfährt, d.h. im Flachland, zwischendrin oder im Hochgebirge.
Bei uns hat es im Winter gut 3 - 4 Wochen Schnee, meisten Januar n paar Tage und dann Februar 2 Wochen. ich kam noch nie in Situationen, in denen mir ernsthaft was passiert wäre, bin immer durchgekommen.
Ich bin auch so ein, der gerne mal samstags nachts um 2 Uhr aufsteht um nur im Tiefschnee rumzufahren. Das macht Spaß und solange man es nicht übertreibt und auch die richtigen WR drauf hat, kann nicht viel passieren. Nehme natürlich zur Not noch meine Schneeketten mit, was zu essen und zu trinken, ne Schaufel etc. und dann gehts ab durch Wälder, Weinberge usw. macht immer Spaß, vor allem wenn der Schnee unbefahren ist. Und wenn ich stecken bleiben, einfach aus ASR, bzw. ESP vertrauen, dann 1 m zurücj und 1 m vor, dann kommt man auch raus. Natürlich kann immer was passieren, kann auch ein anderer auf einen draufrutschen, aber dann dürfte ich ja nicht mal aus dem Haus gehen, es könnte ja was vom Himmel fallen ...
Freu mich schon, am Mi bzw. Do solls bei uns schneien, oh wunder so früh, der bleibt aber leider nicht liegen.
Gruss
so sieht danach mein Wagen aus, und so ähnlich die Straßenverhältnisse 😁😁😁😁
Zitat:
Original geschrieben von stilo1985
1) Also ich meine, dass durchaus das ASR auch mit schlechteren Winterreifen ausreichend Traktion bietet. ... Also ist das mit nagelneuen WR beispielsweise unnötig, so kann man doch mit schlechteren genauso über die Elektronikeingriffe eine ähnlich Traktion erzielen.
2) Ich betone nochmals, dass wenn man ausreichend Profil (als mind. 4 mm) hat ist fast egal, ob man nun die besseren hinten oder vorne drauf montiert.
3) Und das mit dem Anfahren und der Traktion spielt sowie meistens nur am Berg ne Rolle.
Gruss
Hallo Stilo1985:
1) ASR kann nur die Traktion auf die Erde bringen, die durch die Reifen geboten wird. Wenn das ASR bzw. ESP eventuelle Reifenunzulänglichkeiten fast gänzlich ausbügeln könnte, dann reichten auch SR aus China am Nordpol! Die Elektronik regelt Dich bei abgefahrenen Reifen in Extremo bis auf absoluten Stillstand runter! --- Im Übrigen ist ein technikgestütztes ähnliches Fahrverhalten nicht mit gleicher Traktion gleichzusetzen. Die Technik sorgt lediglich für ein ähnliches Fahrverhalten, bis dies eben nicht mehr geht. Die Sicherheitsreserven sind schon vorher geringer!
2) Fast egal ist fast richtig!
3) Im Winter bei Eis und Schnee gibts Berge, die sind im Sommer "unsichtbar". Ich seh das immer an meiner AB-Auffahrt. Irgendwann stehen dort jedes Jahr Autos und schlingern in jede - nur nicht in die gewünschte - Richtung. Dieser "Berg" ist für viele unüberwindbar. Die Steigung beträgt hier schätzungsweise 3%!!! Da hat auch die Elektronik Grenzen. 😁
Tschüss