Reifen auf Felgen tauschen lassen - Montagepreise sind explodiert…

Mercedes V-Klasse 447

Habe meine Sommergummis wechseln lassen, fahre ja die Goodyear Efficient Grip 245/45 R19 als Runflat, MOExtendet. Hatte das Werk in Stuttgart damals montiert, nachdem auf dem Werkspatkplatz der Radsatz geklaut worden war. Vom Reifen und Verschleißbild bin ich absolut begeistert, hab nen 2020er Satz sehr günstig geschossen.
Also ab zur Reifenbude.
Mit neuen Ventilschäften für die vorhandenen RDKS Sensoren, schwarzen Gewichten und Feinwuchten auf einer Hunter Maschiene hab ich 205 Euro bezahlt, wohlgemerkt kein Umstecken am Auto!!

Ist das die totale Inflation? Mich hat’s fast umgehauen! Das ist ja extrem teuer, oder?

Und zu guter Letzt sagt der mir beim abholen das meine alten Reifen SCT waren, also extraleise mit diesem Schaumstoff innen, ich könnte im Strahl kotzen, warum. montiert der dann ohne Nachfrage.

Nun kann ich nur hoffen das mich das Reifengeräuch nicht so stört, gerade die Ruhe der bisherigen Reifen fand ich so toll..

Grüße Kurti

30 Antworten

Motorenöl 228.51LT Bei Abnahme >100000l im Jahr Tankware über 40% mehr wie noch vor nem halben Jahr… kleinere Gebinde(Fass 210/60l, Kanister 20/10/5l oder Flasche) kosten zusätzlich Aufpreis je Liter. Wer einzelne Fassware beim Großhandel vor Ort kauft bzw. Eben allein verantwortlich handelt wird vermutlich damit lange nicht hinkommen. Wir haben einen Ölvertrag mit dem Hersteller über eine ganze Autohausgruppe.

Ist halt eine Gesamtgemengelage…

Mein Arbeitgeber hat jedenfalls nicht so wie der Hersteller 5,7 Milliarden Euro verdient in 2022… 😮

Aus anderen nicht hier zu nennenden Hintergründen kenne ich die Zahlen bei uns bis regional runter recht genau… und vor Ort ja sowieso… ein großer Laden ist nunmal kennzahlengesteuert, ob die dann so genau stimmen steht auf nem anderen Blatt Papier. Sprich: traue nie einer Statistik, die du nicht selber gefälscht hast.

Die Diskussion hier ist eine Henne / Ei Diskussion. Das Problem ist, das die Extrema auf beiden (!) Seiten Kunde - Lieferant /Werkstatt immer größer und breiter werden. Die Mitte dünnt aus.
Es ist auf der einen Seite eine Hemmschwelle gefallen bzgl. Preiserhöhungen -wer jetzt nicht die Preise erhöht ist selber schuld- auf der anderen Seite immer das billigste vom Billigen.
Die zusätzlichen Kosten z.B. einer Werkstatt müssen irgendwie reingeholt werden, keine Frage. Diese müssen von der anderen Seite irgendwie verdient werden. Auch keine Frage. Und auch hier wird alles teurer. Und nein, es sind nicht alle Kunden blöd und können auch rechnen! Die Lohnsteigerungen in den letzten Jahren decken das bei weiten nicht ab.
Aus Kundensicht ist leider zu beobachten, dass die z.T. horrenden Erhöhungen mit immer schlechterer Leistung einher gehen. Gute Arbeit gegen gutes Geld war einmal. Es gibt Ausnahmen, aber die werden immer seltener.
Meine Devise ist die obige ( Gute Arbeit … ), sofort bezahlt. Wenn Ersteres nicht mehr stimmt aber auch konsequent die Leistung einfordern, und erst dann bezahlen wenn die Leistung erbracht wurde.
Früher habe ich die obligatorische Unterlagscheibe in der Rechnung klaglos bezahlt, heute muss mir die Werkstatt die Unterlagscheibe zeigen, sonst ziehe ich die von der Rechnung ab! Das ist die Konsequenz die aus oben folgt.
Mein alter VW-Bus T4, fast 800000km mit allen (!!!) Service bei VW gemacht, dürfte sich mit all den verbauten Unterlegscheiben keinen Meter mehr von der Stelle bewegen … ;-).
Diese Werkstatt ist ein klassisches Beispiel für diese Diskussion. Nach Wechsel der Geschäftsführung zockt die nur noch die Kunden ab … Die daraufhin scharenweise davonlaufen … Wieder am Anfang: Henne und Ei

VG Ludger

Warum wird die Leistung immer schlechter?
Ganz bestimmt nicht, weil der Handwerker, der in dem Dreck Eurer Autos rumkratzt, so ein gutes Ansehen hat und wirklich gut bezahlt wird.
Da ist doch der Teufelskreis!
Wer sich heute für eine Ausbildung im Handwerk entscheidet, muss sich doch Abschätzigkeiten von allen Seiten anhören! Ne Banklehre, damit kann man angeben! Junge, Du kannst dich mehr, überleg Dir das!
Und die, die dann übrig bleiben, sind eben nicht die Creme und hangeln sich eben so durch die Lehre. Ich bin Prüfer im Gesellenprüfungsausschuss, da kann man einiges erleben. Die, die dann gut bestehen, machen das Fachabi und sind dann raus. Nur die schlechtesten bleiben dann im Job als Notnagel. Das sind dann die, die Eure CAN-Bus-Monster reparieren sollen… so ist die Realität, und das wird noch wesentlich schlimmer. Wesentlich. Verlasst Euch drauf. Und dann seid Ihr irgendwann glücklich, wenn Ihr mit 200€ Eure Reifen umgezogen bekommt.

Zitat:

@aquablader schrieb am 22. Januar 2023 um 19:00:26 Uhr:


Warum wird die Leistung immer schlechter?
Ganz bestimmt nicht, weil der Handwerker, der in dem Dreck Eurer Autos rumkratzt, so ein gutes Ansehen hat und wirklich gut bezahlt wird.
Da ist doch der Teufelskreis!
Wer sich heute für eine Ausbildung im Handwerk entscheidet, muss sich doch Abschätzigkeiten von allen Seiten anhören! Ne Banklehre, damit kann man angeben! Junge, Du kannst dich mehr, überleg Dir das!
Und die, die dann übrig bleiben, sind eben nicht die Creme und hangeln sich eben so durch die Lehre. Ich bin Prüfer im Gesellenprüfungsausschuss, da kann man einiges erleben. Die, die dann gut bestehen, machen das Fachabi und sind dann raus. Nur die schlechtesten bleiben dann im Job als Notnagel. Das sind dann die, die Eure CAN-Bus-Monster reparieren sollen… so ist die Realität, und das wird noch wesentlich schlimmer. Wesentlich. Verlasst Euch drauf. Und dann seid Ihr irgendwann glücklich, wenn Ihr mit 200€ Eure Reifen umgezogen bekommt.

Dafür werden die Wenigen, die sich für das Handwerk entscheiden und dabei gut sind, die Könige der Zukunft sein. Ich hoffe, dass sich meine Kinder für ein vernünftiges Handwerk entscheiden.

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Mein Reden. Aber nicht für Mindestlohn. Und nicht mit solchen Diskussionen über Reifenmontagepreise…

Zitat:

@aquablader schrieb am 22. Januar 2023 um 19:54:18 Uhr:


Mein Reden. Aber nicht für Mindestlohn. Und nicht mit solchen Diskussionen über Reifenmontagepreise…

Einfach schneller greifen, dann gewinnen alle Beteiligten dabei. Es soll Firmen geben, die nicht eine Stunde brauchen um vier Reifen zu montieren.

Du scheinst das alles ja besser zu können…

Man kann eben keinen Runflat in 19“ mal schnell draufschmeissen… zumal die Alten ja auch noch abgezogen werden mussten ohne die Felge zu beschädigen… dazu braucht es zum einen eine ordentliche Maschine und zum anderen jemanden der das schon paar mal gemacht hat. Und auch der braucht dann länger.

Das ist eben keine 6x15 Stahlfelge mit nem 195/65R15, den selbst ich mit zwei linken Hände und ungelernt de- und montieren kann.

PS: die top Azubis erleben wir auch jeden Tag… die ganze Gesellschaft ist im Arsch heute… erst wird man so erzogen, das man nie Grenzen kennenlernt, so von wegen wenn das Kind das nicht möchte, dann muss es das nicht tun und dann wird den Kindern suggeriert das sie nur was wert sind wenn sie Abi machen. Dazu noch Work Life Balance… wir suchen Azubis und gesellen auch… wir müssen schon alle Azubis übernehmen um überhaupt noch die vorhandene Arbeit auch nur ansatzweise abarbeiten zu können. Normalerweise hätte es nur die Hälfte geschafft… Leider kann auch nicht jeder von von 7-15:00 arbeiten, irgendwer muss auch Spätschicht oder Samstag kommen. Und das will heute wohl keiner mehr.

Ich kann es nicht besser, muss ich auch nicht. Mir geht die Jammerei von euch ziemlich auf die Nerven, Wettbewerb scheint euch fremd zu sein.
Ich habe als Externer 15+ Jahre Erfahrung mit einem Unternehmen das OEM-Lieferant als Tier-2 bzw. Tier-1 war und wenn du den "netten" Ansprechpartnern beim OEM mit solchen "Argumenten" kommst wie sie in der Diskussion aufgetaucht sind, dann möchte ich nicht in euer Haut stecken.
Schaut dass ihr euer Zeug vernünftig einkauft und greift schneller bei der Arbeit oder das Recih der Mitte wird dafür sorgen, dass nicht viel von den bestehenden Unternehmen überleben.
Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

Im Übrigen, ich bin Handwerker und auch mein Sohn wird in ein (anderes) Handwerk gehen, also so ganz schwimm ich nicht auf der Nudelsuppe rum!

Grüße Kurti

Du hast das Jammern doch angefangen! Wenn Du Dir das nicht leisten kannst, ist wohl ein Lastenfahrrad das Richtige für Dich.

Ich bin jetzt raus aus dieser Geiz-ist-geil-Diskussion.

Die Kinder von heute haben wir (v)erzogen! Die Ansprüche werden von den Eltern generiert.

Habe selber einen Hauptschulabschluss mit abgeschlossener Lehre mit 185DM im 1. Lehrjahr, vergesse ich nie! Die, die damals als z.B. Werkzeugmacher in die Industrie gingen, hatten über 450DM. Das war 1975! Dann den Knochenweg bis zum Studium, dann die Leiter rauf bei den verschiedenen großen Tier 1 …
Der aktuelle Zustand im Handwerk ist größtenteils selbstverschuldet, will nur keiner hören.
Die Fehler der Vergangenheit, wenig Geld, wenig Ausbildung rächen sich jetzt. Geändert hat sich nicht viel, nur das Jammern nicht! Das muss man so hart sagen. Komme „vons Land“, da kennt und redet man mit den Handwerkern.

Lehre, macht keiner mehr. Henne und Ei, da sind sie wieder.

Ich hätte mit Kusshand Ingenieure eingestellt die auch den Knochenweg gegangen sind: Die dann wissen wo z.B. beim Lötkolben das heisse Ende ist. Die gibt es aber nicht mehr. Heute müssen alle Abitur haben, warum dann den Umweg gehen?
Nun erkennen die Leute wieder, dass es sich lohnt auch ein guter Handwerker zu sein. Bis das wirkt, dauert es aber.

Und egal welche Diskussion: Die Situation als Rechtfertigung zu nehmen viel Geld bei weniger Leistung einzufordern können und werden die Kunden nicht akzeptieren. Da hat myEQV recht: Beim OEM bist du mit der Argumentation so was von schnell raus … Und da wird mit ganz anderen Bandagen gekämpft!

Zurück zum eigentlichen Thema: Es gibt sie noch die Ausnahmen: Mein Reifenhändler macht gute Arbeit, ehrliche Preise seit über 30J. Natürlich geht es irgendwo billiger, aber letztendlich der vertrauensvolle Umgang macht’s. Da gehen dann auch mal Sachen auf Zuruf. Dem komme ich aber auch nicht mit aus dem Internet bezogenen Reifen …Wie ich in den Wald rufe so schallt es heraus …

Die ganze nutzlose Diskussion hier mal aussen vor, aber warum fragt man nicht einfach vorher, was etwas kostet, statt sich hinterher zu beschweren?

Und wenn der Kunde Reifen XY mitbringt, mit dem klaren Auftrag diese zu montieren, diese passen und können und dürfen montiert und gefahren werden, warum soll die Werkstatt dann extra anrufen und sagen "da waren aber YX" drauf?
Dann bekommt er dich den ganzen Nachmittag nicht ans Telefon und soll deswegen 4 Stunde das Auto auf der Hebebühne lassen und diese blockieren?

Kann ich gerade nicht nachvollziehen.
Und ich bin auch nur Kunde, kein Schrauber, Logistiker, Kaufmann oder Werkstattinhaber.

Ich verstehe die Diskussion auch nicht. Natürlich haben die Preise angezogen, aber sie haben sich nicht verdoppelt, verdreifacht oder was auch immer. Was vorher schon teuer war (beispielsweise besondere Reifen umziehen lassen), ist aufgrund der Inflation halt jetzt noch teurer geworden.

Drei unserer vier Fahrzeuge bringe ich für die Wartungen in die Freie Werkstatt, ein 1-Mann-Betrieb, vor Ort (2.000 Einwohner). Der Meister ist fair und gerade heraus. Reifen? Soll ich mir im Internet bestellen, ist dort billiger. Für's Umziehen und Altreifenentsorgung zahle ich dort regelmässig um 65 Euronen brutto. Bei seinem Stundensatz von 74 Euronen netto (Stand 12.2022) wird er nicht reich und ich nicht arm. Und seine Preise für's Motoröl kann ich mir auch leisten.

Nur den MB bringe ich für Wartungen in die Markenwerkstatt, der Garantie und der Kulanz wegen. Da habe ich die Wahl zwischen einer größeren Firmengruppe in der nahen Kleinstadt (70.000 Einwohner), die 130 Euronen netto pro Stunde (Stand Frühjahr 2022) veranschlagt, und einer kleineren MB-Werkstatt in einem kleineren Ort (15.000 Einwohner), die mit 105 Euronen netto pro Stunde (Stand 05.2022) zufrieden ist, und die darüber hinaus super kompetent und zuvorkommend ist und stets einen kostenfreien Leihwagen für mich hat. Obwohl ich mein Motoröl 229.71 selbst anliefere.

Und bin ich mit Preisen gar nicht vertraut, frage ich vorher nach. Mache ich in anderen Lebensbereichen doch auch.

Ich habe Abitur und eine handwerkliche Ausbildung vor 20 Jahren absolviert und muss leider sagen, dass das Handwerk sich seinen Ruf wirklich selbst ruiniert hat.
Mein bester Schulfreund hatte eine Kfz-Lehre begonnen und das einzige Werkzeug, was er in ersten halben Jahr angefasst hatte war der Besen und der Schneeschieber.
Ein anderer Schulfreund (auch Kfz Mechaniker) wurde vom Meister prompt von Hof verwiesen, als er sich ein paar Haarstränen blondiert hatte.
Bei mir (Elektroniker) gab es wenigstens eine Hand voll Gesellen, die hin und wieder auf die Azubis eingegangen sind, aber eben auch den Altgesellen, der den Azubis die Brote weggefressen und den ganzen Tag lang beschimpft hat, wie dumm sie seien.
Was mir der Chef allerdings als Arbeitsvertrag angeboten hat war aber dann doch etwas zu dreist. Gehalt lächerlich, Überstunden selbstverständlich inklusive, Notdienstbereitschaft ohne Ausgleich. Ich habe etwas später doch noch studiert.
Mein Cousin hat ebenso einen Arbeitsvertrag angenommen und gesundheitlich darunter sehr gelitten - hat daraufhin Haustechnik studiert.
Was ich sagen will - wieso gibt es keine schlauen Azubis mehr - warum müssen unbedingt alle Abi machen und studieren?? Hmmm, das bleibt wohl für immer ein unlösbares Mysterium.

Ich bin sicher nicht arbeitsscheu, aber mir ist ein vernünftiger Umgang miteinander wichtig. Ins Handwerk möchte ich nicht mehr zurück.

Komme gerade vom Reifenhändler: 84€ für 4 Reifen auf Stahlfelge wechseln. Inclusive Wuchten und Entsorgen.

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