Ra(d)geber: Hilfe, meine Räder wurden gestohlen!

Meiner Tochter wurden in der Tiefgarage alle 4 Räder von ihrem Auto gestohlen. Das ist schon schlimm genug, aber der Weg zu neuen Rädern erwies sich als schwierig und ist noch nicht abgeschlossen.🙁

Um in solchen Fällen das Richtige zu tun und um Zeit zu gewinnen, möchte ich unsere Erfahrungen hier niederschrieben, vielleicht erweisen sie sich für Betroffene als hilfreich. Eure Erfahrungen und Hinweise sind willkommen, aber bitte nur direkt zum Thema. Wer die Täter sein könnten, und was wir ihnen wünschen, möchten wir an dieser Stelle nicht diskutieren. Hinweise welche Maßnahmen so etwas künftig verhindern oder erschweren könnten sind jedoch sehr willkommen!

Was ist zu tun, in welcher Reihenfolge:
1.) Anzeige bei der Polizei. In unserem Fall kam die Polizei sogar vor Ort, um die Anzeige aufzunehmen und den Tatort zu besichtigen.

2.) Versicherung informieren, Schaden melden. Auf die Deckungszusage der Versicherung warten. Hier empfiehlt es sich zeitnah nachzufragen, falls die Versicherung nicht schnell antwortet.

3.) Werkstatt auswählen (vielleicht von der Versicherung vorgegeben?), und die Reparatur in Auftrag geben. Möglicherweise bietet die Werkstatt an direkt mit der Versicherung abzurechnen. Dann muss man nicht in finanzielle Vorlage treten.

4.) Auto in die Werkstatt schleppen lassen. (Ich gehe an dieser Stelle mal davon aus, dass man hier nicht selbst Hand anlegt. Möglicherweise wurde das Auto ja auch beschädigt. In unserem Fall wurde der Wagen zwar auf Steine gestellt, aber ob dabei Schäden aufgetreten sind, muss die Werkstatt noch prüfen.) Hier gibt es eine Menge Fallstricke und man kann Geld und Zeit verlieren. Leider hat uns die Versicherung (denkt dabei mal an die Fernsehwerbung mit dem Versicherungsagenten, der mit einem Kaffeebecher vor Ort erscheint und verspricht: „Wir kümmern uns um alles!“) bei diesem Prozess ziemlich allein gelassen, und wir mussten uns Schritt für Schritt voran arbeiten (was reichlich Zeit und Nerven gekostet hat).

- Prüfen ob ein Schutzbrief des Versicherers oder eines Automobilclubs, oder die Mobilitäts-Garantie des KFZ-Herstellers (sofern diese bestehen) hier einspringt und das Abschleppen bezahlt.

- Falls das nicht der Fall ist, von der Versicherung bestätigen lassen, dass die Kosten für das Abschleppen übernommen werden!

- Wer auch immer das Abschleppunternehmen beauftragt, muss dort unbedingt hinterlegen ob das Fahrzeug in einer Tiefagarage steht, und dass vor Ort kein Rädersatz vorhanden ist. Obwohl wir das bei der Versicherung mehrfach betont hatten, erschien beim ersten Versuch ein Abschleppunternehmer mit großem Fahrzeug, welches natürlich nicht in die Tiefgarage passte und er hatte auch keine Räder dabei. Der Fahrer zeigte uns seinen Auftrag, dort war „Tiefgarage NEIN“ angekreuzt. Allerdings hat er uns eine Menge Tipps gegeben, die ich euch nicht vorenthalten möchte:

o Die Werkstatt darf in den meisten Fällen nicht vor Ort aktiv werden, dass dürften aus versicherungstechnischen Gründen nur Abschleppunternehmen bzw. Pannendienste. Deshalb reicht es oft nicht aus nur eine Werkstatt zu beauftragen.

o Die wenigsten Pannendienste haben Radsätze vorrätig. Er fragte, ob wir einen zweiten Radsatz hätten, den wir zur Verfügung stellen könnten. Haben wir nicht da wir Ganzjahresreifen fahren. Dann riet er uns Kontakt mit der Werkstatt aufzunehmen, ob man vielleicht dort Räder bekommen könnte. Der Werkstattmann schlug dann vor das Abschleppen über die Mobilitätsgarantie laufen zu lassen, denn sie arbeiten mit Abschleppunternehmen zusammen, die über passende Radsätze verfügen. Die Werkstatt hat dann wiederum über einen Automobilclub das Abschleppen veranlasst. Es sollte am gleichen oder spätestens nächsten Tag erfolgen. Wie ihr euch denken könnt, klappte das nicht. Wir mussten selber mehrfach beim Automobilclub nachfragen, wurden aber immer wieder vertröstet, man würde sich bei uns melden. Schließlich nannte man uns auf unser Drängen den Namen des Abschleppunternehmens, mit dem wir dann selbst Kontakt aufnahmen. Hier waren wir schon namentlich bekannt und einprogrammiert, erfuhren aber, dass dieses Unternehmen genau 2 passende Radsätze hat. Wenn sie ein Fahrzeug in eine Werkstatt schleppen, bekommen sie den Satz oft nicht sofort zurück. So entstehen lange Wartezeiten, zumal hier Berlin der Räderklau gerade „Hochkonjunktur“ hat. Außerdem seien sie das einzige Abschleppunternehmen, das überhaupt über Radsätze verfüge. Wenn ihr im privaten Umfeld die Möglichkeit habt, einen Rädersatz bei Freunden oder Verwandten auszuleihen, kann das die Wartezeit extrem verkürzen. Zum Abschleppen ist es ja egal ob es Sommer oder Winterräder sind.

Heute (20 Tage nach dem Diebstahl) wurde das Auto in die Werkstatt geschleppt. Jetzt muss die Werkstatt die passenden Felgen besorgen. Natürlich ist das Auto eine Sonderedition mit speziellen Felgen mit farblich passendem Rand. Glaubt man den Geschichten aus der Werkstatt gab es schon Wartezeiten von bis zu 3 Monaten um solche Sondereditions-Felgen besorgen. Wir sind schon sehr gespannt, wie lange es bei uns dauert… und in welcher Höhe die Versicherung zahlt. Wir haben gehört, dass teilweise abgenutzte Reifen nicht in voller Höhe erstattet werden.

5.) Mietwagen für die Zeit ohne das eigene Auto. Hier genau in den Versicherungsbedingen, der Deckungszusage der Versicherung und /oder den Schutzbriefen (Automobilclub, Versicherung) bzw. der Mobilitätsgarantie des Herstellers nachschauen, ob man Anspruch hat, für welche Dauer und für welche Fahrzeugklasse. Sonst besteht die Gefahr, dass man auf Kosten sitzenbleibt.

Maßnahmen:
- Felgenschlösser: Polizei, Werkstatt und Abschleppdienst meinten übereinstimmend, dass diese kaum ein Hindernis sind. Die meisten Diebe seien gut ausgerüstet. Felgenschlösser könnten aber im Wiederholungsfall ein Argument gegenüber der Versicherung sein, falls diese Probleme macht. Ob das wirklich hilft ???

- Habt ihr Ideen oder Vorschläge?

Beste Grüße
autofahrer35i

64 Antworten

Die Zusage der Versicherung, ganz einfach. Was wird bezahlt Neuwert, Zeitwert??
Und wir wissen wie heute viele Versicherungen drauf sind. Wie gesagt, es geht
hier nicht um einige hundert Euro. Und auch um das Prüfen des Fahrzeugs ob es
ggf. noch weitere Schäden gibt. Das kostet alles.
Aber am Ende kann das ja jeder, auch du falls es dich mal treffen sollte, so machen
wie er es für richtig hält. Jeder wie er will und kann.

Das ist ja Diebstahl und wird von deiner Kasko abgedeckt von daher brauchst du dir da wenig Sorgen machen.

Was bringt dir denn auch die Zusage?, wenn die nicht Zahlen wollen musst du die Felgen eh erstmal auslegen und dir dein Geld über Anwalt zurückholen.

Im Kasko Fall: Du kannst dir nicht einfach neue Felgen rauf machen und fertig. Das Fahrzeug muss erstmal auf der Bühne begutachtet werden, in wie fern noch Schäden am Unterboden entstanden sind. Wenn du das in Eigenregie durchführst, versagt dir im Zweifel die Versicherung die Leistung, weil du das Fahrzeug selbst aufgebockt hast.

pmscali: anscheinend hattest du noch keinen Versicherungsfall. Egal ob Teil- oder
Vollkasko möchte die Versicherung, gerade bei höheren Beträgen, wie hier, auch
einen Kostenvoranschlag um eine Zusage zu geben. Das ist selbst bei Scheiben
so. Und wenn die Versicherung eine Zusage zur kostenübernahma machen
zahlen die auch. Kommt natürlich auch auf die Versicherung an. Wir hatten da
bei unsren Schäden egal ob Teil- oder Vollkasko ( Schäden bis zu 12.000.-€)
nie Probleme, da vor immer alles genau geklärt wurde. Wenn man das richtig
macht muss man auch keine Angst haben auf den Kosten sitzern zu bleiben.

Ähnliche Themen

Mich würde eher seitens des TE interesieren wie das alles am Ende ausgegangen
ist bzw. ausgehen wird mit Werkstatt, Versicherung, Gesamtkosten etc.

Deine Antwort
Ähnliche Themen