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R 107 als Alltagswagen?
Ich habe mich bei den Classic Days in den R107 Cabrio verguckt. Ich bin bisher eigentlich nur Neuwagen gefahren. Meinen Aktuellen fahre ich eigentlich nur am Wochenende, daher stellt sich bei mir die Frage ob ich überhaupt noch ein Auto brauche.
Ein schöner Kompromiss für mich wäre ein Oldtimer. Verliert kaum an Wert (vielleicht steigt er ja sogar) und is auch noch schön. Jetzt meine Fragen als absoluter Oldtimer-Laie: Kann man den R107 als Alltagswagen nutzen, wenn man nur an 1-3 Tagen in der Woche fährt? Kann man damit auch einmal die Woche nur zum Supermarkt fahren? Ist so ein Auto überhaupt für einen Laien zu empfehlen?
Mit welchen durchschnittlichen Kosten muss ich pro Jahr rechnen (ca. 5000km)?
Beste Antwort im Thema
Was das Thema "alt" angeht, n R107 ist ne "alte Karre", fast alles daran kann jeder "normale" Mechaniker reparieren. Bei nem R129 geht an vielen Dingen ohne Stardiagnose gar nix, und Werkstätten die damit ausgerüstet sind und dazu das entsprechende KnowHow haben, sind zumindest hier in der Gegend nicht an jeder Ecke zu finden und nehmen auch richtig Geld dafür ;)
Der Vorteil bei nem 107er ist, dass der immer fährt. Auch wenn mal was kaputt geht, fällt das unter "müsste man mal reparieren", fahren tut das auch in bisschen kaputt...
Was natürlich Fahrkomfort & Co angeht, liegen zwischen R107 und R129 Welten.
Der R107 ist zusammen mit ner Pagode der einzig richtige Roadstar von Mercedes.
Der R129 ist ne zu kurz geratene S-Klasse, die mit jeglicher damals großserientauglicher Technologie vollgestopft ist und nebenbei schwer wie n Panzer... Das Auto geht um keine Kurve...
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48 Antworten
Zitat:
@Mark-86 schrieb am 12. Juni 2018 um 08:47:57 Uhr:
Was das Thema "alt" angeht, n R107 ist ne "alte Karre", fast alles daran kann jeder "normale" Mechaniker reparieren. Bei nem R129 geht an vielen Dingen ohne Stardiagnose gar nix, und Werkstätten die damit ausgerüstet sind und dazu das entsprechende KnowHow haben, sind zumindest hier in der Gegend nicht an jeder Ecke zu finden und nehmen auch richtig Geld dafür ;)
Da hast sicherlich Recht, dennoch sind Mechaniker die den R107 kennen noch älter als die die den R129 noch erlebt haben. Auch klar ist das ein R129 in der Erhaltung nicht mit einem Alltagsgolf vergleichbar ist und man schon etwas auf dem Reparaturkonto haben sollte wenn man einen R129 im Alltag bewegen will.
Mein bisher gut gewarteter R129 (Mopf 2) wird nicht jeden Tag bewegt, macht aber bei jeder Fahrt sehr viel Spaß. (und geht auch um Kurven (Motorradstrecke) nur ist er halt kein Auto das dafür gebaut wurde)
GreetS Rob
Ich finde den Gedanken, einen R107 als Alttagswagen zu fahren durchaus reizvoll.
Es hat ja keiner gesagt, dass es dabei um ein Discount-Vergnügen handeln muss.
Aber nimmt man heute mal einen neuen Golf, dann kostet der ja auch schon locker 40.000€. Ein Cabrio, das ein bisschen mehr Flair aussprüht (4er BMW, A4 Audi) liegt bei sicher lich 50-60T€. Fährt man diese Autos drei Jahre, wird der Wertverlust bei ca 50% liegen....Also beim Golf 20T€ und bei den anderen Varianten 30T€
Kauft man sich einen SL, der in einem guten Zustand ist, keinen Wartungsstau hat und die nächsten Jahre noch gut zu fahren sein wird, dann liegt der Einstandpreis vielleicht auch schon zwischen 30 und 40 T€. Dafür sollte es aber schon ein vernünftiges Exemplar mit guter Hisorie geben. (Ich hatte übrigens gerade ein Angebot eines Amerika-Re-Imports gesehen, Bj.1985, das 2009 aus Amerika kam, in USA-Florida nur einen Eigentümer hatte, rostfrei war 380SL mit ABS, Klima usw, seither nur bei einem Eigentümer in Deutschland und für 19.000,- zu haben war) Der dann beim Mercedes noch zu erwartende Wertverlust dürfte sehr klein ausfallen, wenn überhaupt. Es bliebe also viel Budget übrig, um Reparaturen durchzuführen, da der Wertverlust ja nicht anfällt.
So gesehen finde ich den Gedanken einen Wagen mit Stil zu fahren und kein wirtschaftliches Abenteuer damit einzugehen durchaus erwägenswert, anstatt so ein neues, plastiküberwuchertes Alltagsauto ohne Flair zu bewegen
VG Hajo
107 SL ist nicht für große Menschen gebaut
...das stimmt allerdings....
Bin 186......da ist der schon sehr grenzwertig....
Fuhr auch schon zwei 129 und jetzt den vierten 230er...... Mit langen Beinen sind die Autos alle nicht das Non Plus Ultra..
Ich würde von USA Reimporten die Finger weg lassen und beim Kauf immer jemanden mit Ahnung & ein Lackschichtdickenmessgerät mitnehmen.
90% der Karren bestehen hauptsächlich aus Spachtel, ohne Lackschichtdickenmessgerät sieht man dass kaum...
Die USA Modelle, grade die frühen sind idr. kürzer übersetzt, haben deutlich weniger Leistung und auch an den Einspritzanlagen sind alle möglichen Kleinteile anders, was bei späteren Reparaturen lange Ausfallzeiten bedeutet, bis man die Teile überhaupt aufgetrieben hat.
Ansonsten ist die Rechnung natürlich richtig, wenn du nen schönen 107er für 30k€ kaufst, dann hast du wenn du den ordentlich pflegst, wäscht & putzt damit er nicht überall rostet und ne Garage hast, keinen Wertverlust, so lange sich die Fahrleistungen mit 5-10.000km pro Jahr im moderaten Bereich halten.
Was die Unterhaltskosten angeht, die V8 können da halt schonmal mit angesprochenen Dingen böse ins Kontor schlagen, die Reihensechszylinder sind da sehr günstig... Bzgl. der Fahrleistungen fährt ein 300er am besten, der hat genug Qualm unten raus, da lohnt sich ein V8 kaum... Die 280er gehen auch gut, so lange keiner nen Kat nachgerüstet hat, der muss raus. Mit Kat haben die keine Leistung mehr.
Bei Wartung und Reparaturen muss man im Vergleich zu einem neuen Auto bedenken, dass grade die üblichen Verschleißteile für son 107er sehr günstig sind.
Für den Preis von nem Satz Bremsscheiben & Belägen an nem vergleichbarem Neuwagen bekommt man für nen 107er die Bremssättel & Schläuche gleich mit :D
Grade so Dinge wie Fahrwerk, Bremsen, Glühlampen, Reifen, aber auch Wasserpumpen, Kerzen, Luftfilter und Öl kosten bei nem R107 kein Vermögen... Vor allem nicht bei so nem 6-Zylinder...
Die Inspektionsrechnungen im Vergleich zu nem neuen Auto sind nicht teurer, sie sind nur länger, es sind mehr Teile für weniger Geld, aber die Endsumme bleibt eigentlich gleich...
Ich habe jetzt auch keine Lanze für US-Importe gebrochen und wollte auch nicht dieses eine Auto anpreisen.
Zufällig bin ich Mitglied im 107SL-Club.
Dort hat ein anderes Vereinsmitglied dieses Auto angeboten. Dieses Vereinsmitglied fuhr das Auto jetzt fast 10J selbst und verkauft es aus privaten Gründen. Er war der zweite Egentümer des Autos überhaupt. Ohne das Auto gesehen zu haben (Ausnahme Bilder) würde ich solchen Angeboten von vorneherein sehr viel Vertrauen schenken...
Ich würde auf gar nix vertrauen und immer prüfen / lassen.
Wichtig ist, dass man keine Bruchbude kauft, was man den Autos aber oft erstmal als Laie nicht ansieht.
Auf grund der hohen Preise sind viele zusammengespachtelte Autos unterwegs, mit paar neuen Sitzbezügen und bisschen nett gemacht und viel Unterbodenschutz drunter.
Auch ein Auto, was technisch fit ist, und gefahren wurde.
Es bringt nix, n Auto zu kaufen was die letzten 10 Jahre bei nem Oldtimersammler stand und in der Zeit nur 500km im Jahr gefahren wurde und wo sonst nix dran gemacht wurde, weil der ja nicht viel gefahren ist.
Wenn man den dann richtig fährt, fällt einem wenn man Pech hat alles auseinander, dann gehen da mal schnell einige Tausender in die Technik rein und wenn die Karosserie dann noch scheisse ist, ist das Geld auch quasi verbrannt...
Nirgendwo finden sich bei den Mercedes SLs so viele Blender wie beim 107er...
Ein weiterer heuißer Tipp ist die Durchsicht des Wasserkastens, der gerne mal durchrostet. Durch verstopfte Wasserabläufe steht das Wasser da drin und das Resultat ist eben ein durchgerosteter Wasserkasten nahe der Spritzwand. Man muss leider die Verkleidung abbauen um das Maleur sehen zu können. Reparatur ist auch aufwändig.
Zu den USA Modellen. Wie ich schon geschrieben habe, würde ich ausnahmslos nur den 560 SL bevorzugen, da er mit dem deutschen 500SL mithalten kann. Einen US 380 SL würde ich nie kaufen. Fährt wie ein Saugdiesel, braucht aber gleich viel wie ein 560 SL. Außerdem sind die 560 SL preislich noch interessant, im Gegensatz zu den EU 300SL usw. Natürlich wird ein 560 SL nie einen solchen Sammlerstatus erzielen wie ein 500 SL oder 300 SL etc., aber zum Fahren ist er allemal ein guter Kompromiss.
Grüße
Vielleicht gibt der TE ja mal Rückmeldung, wieviel er in etwa bereit wäre in einen SL zu investieren. Ansonsten wird das hier mehr und mehr zu einer philosophischen Diskusion führen ;)
mich würde auch die meinung vom TE interessieren, und wie er sich das vorstellt.
ich kenne einen rentner, der fährt einen 74er 280er als alltagsauto - schon über 20 jahre.
aber zum einen fährt er damit nicht in urlaub - da nimmt er an busreisen teil.
zum anderen fährt er nicht bei schnee und eis, da bleibt er zuhaus oder nimmt öffentliche verkehrsmittel.
als rentner hat man ja zeit und ist flexibel.
und zum guten schluss braucht und kennt er die modernen fahrzeuge nicht und ist mit dem fahrkomfort und der fahrdynamik von seinem 107er zufrieden.
ich könnte mir den 107er als alleiniges alltagsfahrzeug nicht vorstellen - selbst wenn einem das alte fahrzeug bei schnee, regen und sonstigem schlechtem wetter nicht zu schade ist.
Grundsätzlich kann man den r107 als Alltagswagen benutzen.
Aber sollte man das?
Ich würde davon Abstand nehmen.
Weder den r107 noch den r129. Das sind meine Meinung nach Fahrzeuge die ihren 2. Frühling genießen und nicht jeden Tag bei jedem Wetter auf der Strasse sein sollten.
Nicht, weil sie es technisch nicht könnten, ich finde nur dafür sind sie zu Schade.
Ich würde sogar soweit gehen, das alle SL-Reihen eher was fürs Wochenden bzw. die Sommersaison sind.
Sieht wahrscheinlich jeder anders!
Gruß,
der_Nordmann
R129 bietet einfach viel mehr Auto fürs Geld und ist trotzdem zeitlos elegant,
auf die elektro/hydraulische Dachsteuerung könnte ich nicht mehr verzichten !
Zitat:
@der_Nordmann schrieb am 12. Juni 2018 um 22:46:00 Uhr:
Weder den r107 noch den r129. Das sind meine Meinung nach Fahrzeuge die ihren 2. Frühling genießen und nicht jeden Tag bei jedem Wetter auf der Strasse sein sollten.
Nicht, weil sie es technisch nicht könnten, ich finde nur dafür sind sie zu Schade.
Wenns nur der 2. Frühling wäre, manche haben schon mehrere Frühlinge(?) erlebt und sind technisch nicht gut gewartet worden. (zumindest habe ich bei der Suche nach meinem R129 viele gesehen die teilweise schon auf den Bildern recht abgewirtschaftet ausgesehen haben, beim Termin Vorort gabs dann jede Menge Dinge die 'noch nicht repariert waren' weil wozu brucht ein Cabrio eine funktionierende Kima und das Verdeck gaht auch manuell auf......
Das mit Schade liegt sicherlich auch dran das die Erstkunden finanziell weniger Probleme hatte und MB in der Garantiezeit einiges erledigen konnte bzw. Kulanz bei den 'Prachtstücken' damals noch möglich war.(?!?)
Ich nehme den R129 auch eher zur Entspannung und 'schönen Ausfahrten' als um damit ins Büro zu fahren/stauen, er ist zwar auch im Stau ein angenehmes Fahrzeug aber stehen kann ich im StreetKA auch mit Klima.;)
GreetS Rob
In Gelsenkirchen fährt n roter 300SL, den fährt son Rentner auch als Alltagsauto, hat er angeblich neu gekauft, hat mitlerweile über 800.000km gelaufen und sieht immer ordentlich und sauber aus.
Ich wüsste nicht, wieso man keinen 107er im Alltag fahren können sollte.
Mein 124er ist kaum jünger (manche 107er sind sogar jünger) und fährt auch schon im 27. Jahr im Alltag.
Der kennt nicht mal ne Garage...
Zitat:
@Mark-86 schrieb am 13. Juni 2018 um 09:46:59 Uhr:
In Gelsenkirchen fährt n roter 300SL, den fährt son Rentner auch als Alltagsauto, hat er angeblich neu gekauft, hat mitlerweile über 800.000km gelaufen und sieht immer ordentlich und sauber aus.
Ich wüsste nicht, wieso man keinen 107er im Alltag fahren können sollte.
Mein 124er ist kaum jünger (manche 107er sind sogar jünger) und fährt auch schon im 27. Jahr im Alltag.
Der kennt nicht mal ne Garage...
Besser kann man es nicht beschreiben .:)