R 107 / 280SL Zentralverriegelung macht Probleme

Mercedes SL R107

Hi, Fach-(wo-)men! 🙂

Hat die mit Unterdruck betriebene ZV beim R107 eine Art "(Unter-)Druckspeicher" , der undicht werden kann?
Ist nur eine Vermutung, bin ja kein Schrauber...😉

Also, das Problem ist dergestalt:

Wird das Auto gefahren, so gibt es kein Problem mit der Zentralschliessung.
Steht der Wagen allerdings auch nur ein od. zwei Tage unbenutzt, dann ist die ZV "tot". 🙁

Was tun? (Ausser bei MB alles neu kaufen....🙄 😉 )

Servus und Danke im Voraus für etwaige hilfreiche Tipps!

CAMLOT

20 Antworten

@radical konni-infizierte 🙂

ARGE SSL
=
Arbeitsgemeinschaft Schönster SL

Graz-Hamburg

Kein prob dafür sind Foren doch da.

Ich bin allerdings leider noch auf der Suche nach meinem Sl naja ich hoffe diesen Winer noch einen zu finden.

Kurze Frage nach (zu) langer Abwesenheit:

Vakuum allseits wieder drin oder Problem noch anhängig ?

In dem Fall könnte ich nämlich ebbes dazu erzählen.
Im Anderen woanders ein paar seichte Kommentare über- und ablegen. 😁

MfG ZBb5e8

Zitat:

Original geschrieben von ZBb5e8


Kurze Frage nach (zu) langer Abwesenheit:

Vakuum allseits wieder drin oder Problem noch anhängig ?

In dem Fall könnte ich nämlich ebbes dazu erzählen.
Im Anderen woanders ein paar seichte Kommentare über- und ablegen. 😁

MfG ZBb5e8

Das Problem ist noch anhängig!

Über beredte Info bedankt sich die Graz-HH-Connection bereits jetzt! 😉

LG, wuddeline

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Vorweg: Die obenstehenden Links habe ich nicht weiter verfolgt.
Falls ich also Wiederholungen bringen sollte, bitte ich um Verzeihung. 😉

Zwischen Drosselklappe und Motorblock herrscht im Ansaugkrümmer meist ein ziemlicher Unterdruck, den man "billig" anzapfen kann.
Wichtig ist, daß der einmal "gefangene" Unterdruck nicht wieder abzischt, wenn der Motor steht oder die Drosselklappe bei laufendem Motor voll geöffnet sein sollte. (Soll ja vorkommen.🙂)

Also befindet sich in der Abzweigleitung (die dicke, weißliche Kunststoffleitung, die auch zum Bremskraftverstärker führt) ein Rückschlagventil.

Vor diesem Rückschlagventil zweigt eine weitere, dünne Kunststoffleitung (einfach grau oder gelb) ab, die das Pneumatiksystem versorgt.
Evtl. ist sie auch direkt am Ansaugkrümmer aufgesteckt.

Dieses Pneumatiksystem ist m.E. eine der nettesten Erfindungen, die die Generation der 70er Benze aufzuweisen hat.
Es arbeitet sanft, energiesparend, geräuschlos, ist leicht und prinzipiell völlig störunanfällig.
Verwendet wird es neben dem Bremskraftverstärker (wie schon lange bei allen PKW) in besagten Baureihen vor allem für die Zentralverriegelung und die Scheinwerfer-Höhenverstellung, bei den Coupés auch für die Sitzverriegelung.

Nach dem dünnen Abzweig von dem dicken, weißen Schlauch oder dem Ansaugkrümmer erfolgt also noch eine Verzweigung zur Scheinwerferverstellung in der Mittelkonsole und der Fahrertür als "Master".
Ferner zweigt eine Leitung zu einem Pufferspeicher unter der Hutablage ab. (Beim Kombi unter der hinteren Ladefläche)

Als erstes wäre die Frage zu klären, ob die Zentralverriegelung undicht ist, oder die Scheinwerferverstellung:
Am ersten Abzweig (befindet sich entweder im Motorraum oder hinter der Spritzwand, von der Fahrerfußraumverkleidung verdeckt) einen Abgangsschlauch abziehen und die Öffnung der Gummitülle mit einem konischen Gegenstand (Bleistift o.ä.) verstopfen.
Motor 30s laufen lassen, damit Unterdruck aufgebaut wird.
Geht die ZV noch ? Ja, dann ist die Scheinwerferverstellung totgelegt. Geht die ZV auch nach einer Stunde noch mindestens 10 mal auf und zu ? Ja, dann ist die Scheinwerferverstellung undicht.
(Meist ist die ZV undicht, d.h. sie sagt nach einer Stunde nix mehr oder hat deutlich Pep verloren.)

Wenn die Scheinwerferverstellung in Verdacht gerät, diese wieder anstöpseln und die Unterdruckleitung (mit dem Gummi) von einem Scheinwerfer abziehen und verstopfen.
Neuen Unterdruck erzeugen und beobachten, ob er hält. Wenn ja, ist der Übeltäter gefunden.
Wenn nein, anderen Scheinwerfer kontrollieren.
Wenn auch nein, den Verstellknopf in der Mittelkonsole ausbauen und erst an dessen abgehender Seite, dann auf der zuführenden den Test wiederholen.

Test Zentralverriegelung:
Die Unterdruckzuführung der ZV führt in die Fahrertür (graue oder einfach gelbe Leitung) und dort wird vom Türschloß umgeschaltet, auf welcher von zwei abgehenden Leitungen (eine gelb mit rotem Streifen, die andere gelb mit grünem Streifen) der Unterdruck weitergeleitet wird.
Eine der Leitungen wirkt in den übrigen Türen, Kofferraumschloß und Tankdeckel verriegelnd, die andere entriegelnd.

Wenn der Zweig des Entriegelns undicht ist, merkt man das meist nicht, da während der Fahrt ja immer Unterdruck nachgeliefert wird und kurz nach dem Abstellen noch genug zum Verriegeln zur Verfügung steht.
Man sollte aber auch mal testen, ob nach einer Stunde Stand im entriegelten Zustand noch genug "Saft" da ist, um 10 mal zu ver- und entriegeln.

Die Pneumatikbälge in den Türen sind schwer zu erreichen, daher ist es einfacher, zunächst außerhalb der Türen nach der Undichtigkeit zu suchen.

Die Stelleitungen verlaufen von der Fahrertür aus (aus der unteren linken A-Säule kommend) auf dem Boden entlang und verzweigen gelegentlich über Y-förmige Gummitüllen an die Türen bzw. hinter der Rückbank ins Heck zur Heckklappe und dem Tankdeckel.

Nimmt man die Teppicheinsätze und die Kabelkanäle heraus, so hat man die ganze Pracht der Unterdruckleitungen vor sich liegen.

Einfach den Motor laufen lassen und den ersten Abzweig nach der Fahrertür abziehen (gelb-rot oder gelb-grün). Kurz den Finger auf das von der Fahrertür kommende Leitungsende legen und man spürt, ob es zieht oder nicht. Wenn nicht, die Tür verriegeln und erneut prüfen. Es muß entweder in der einen oder anderen Stellung saugen.
Damit wäre dann geklärt, welche Farbkennung welche Funktion hat. (Ver- oder entriegeln.)

Jetzt ganz einfach den Unterdruck-Haltetest wie oben beschrieben (einen Abschnitt abziehen und die Öffnung verschließen) mit der Funktion (Ent- oder Verriegln) wiederholen, die den Druck nicht hält, bis die undichte Stelle eingekreist ist.

So muß man dann nur eine Türverkleidung (wenn es denn eine Tür ist) abbauen, was zumindest bei einer Limousine von unschätzbarem Vorteil ist.
Die Stellteile in den Türen sind relativ leicht auszubauen, aber wohl nicht ganz billig.
Es ist aber überhaupt kein Problem, einen porösen Gummibalg mit dem Vulkanisierkleber aus dem Fahrradflickzeug wieder dicht zu kriegen.
Einfach einen dünnen Film drüberstreichen und einen halben Tag trocknen lassen.
Der große Vorteil vom Unterdruck ist ja, daß keine Haltekraft zum Verschließen eines Loches von außen nötig ist.
Ein dünner Film reicht also, der bei Betrieb mit Überdruck fraglos Blasen werfen bzw. reißen würde.

Die Versprödung dieser Pneumatikbälge ist vermutlich für 95% aller Ausfälle der ZV verantwortlich.

Nur sehr selten ist mal ein Schlauchanschluß abgerutscht (meist versehntlich nach einer Reparatur) und noch viel seltener ist ein Schlauch undicht. (Dann meist durchgescheuert.)

Ebenfalls selten, aber möglich ist ein schlechtes Dichten des Rückschlagventils. Dann befindet sich höchstwahrscheinlich nur Dreck darin, so daß man es am besten einfach mal mit Wasser durchspült. (Ventil ausbauen und einen Mund voll Wasser durchdrücken. Dabei ab und zu mal ruckartig auf Saugen wechseln, um die Kugel kräftig hin- und herzubewegen.)

Die Sitzverriegelung ist (m.W.) nicht mit dem Unterdruckspeicher gekoppelt, sondern zweigt vorher ab, so daß wir dort nicht nach Undichtigkeiten suchen müssen.
Deren Schläuche sind übrigens blau.

So, hoffe, es hilft.
Falls ja bitte ich um Fotos von der Suchaktion und des Wagens an sich. 🙂
(Und natürlich vom Freispülen des Rückschlagventils. 😁)

Axiale Grüße
ZBb5e8

@ ZBb5e8

Ausführlich und präzis wie immer! Merci beaucoup! 🙂

Da ich den Wagen nur im Geiste vor Augen habe, aber leider (noch) nicht realiter 😁, kann ich zu Ausführung / Umsetzung / Fotos nur sagen:
Camy, ist´s your turn! 😉 Auch hier ein großes Merci!

LG, wuddeline

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