Probefahrt im CLS 500
Probefahrt im Mercedes Benz CLS 500
Am vergangenen Wochenende hatte ich nun endlich das Vergnügen einer Probefahrt im neuen Mercedes Benz CLS 500.
Nach zahlreichen Problemen mit meinem Autohändler, der den Wagen aus bereits zuvor beschrieben Gründen nicht von Mercedes bekommen konnte, war es soweit.
Er hat das Auto nun nicht direkt von Mercedes sondern von Europcar bekommen.
Letztendlich war es mir auch egal, woher der Wagen kam. Hauptsache er war da.
Da stand er nun. Schwarze Außenhaut und hellbeige-farbenes Interieur vervollständigten die eigenwillige Optik des Boliden. Erstzulassung am 04.11.2004 mit 1000 km auf dem Tacho.
Auf den ersten Blick wirkt der CLS eher klein. Wenn man aber berücksichtigt, dass er ja eher auf der „kleineren“ E-Klasse basiert, wird dies verständlich.
Das Fahrzeug weist zudem eine sehr flache und langgezogene Seitenlinie auf. Somit wird das Ein- und Aussteigen insbesondere für die Fondsinsassen folglich zum Problem. Ich, der mit 1,96m nicht gerade Kleinste, hatte echte Schwierigkeiten damit. Sitzt man aber erst, hat man eine wunderbare Aussicht über den sehr schön und edel gestalteten Innenraum. Hier sticht insbesondere das genial verarbeitete und in Leder gehüllte Cockpit ins Auge des Betrachters.
Die Instrumente sind übersichtlich und das Navigationssystem einfach zu bedienen. Leider ist das Navigationssystem unterwegs immer mal wieder für einen Augenblick ausgefallen. Nach einem Moment startete es aber erneut und funktionierte dann wieder reibungslos bis zum nächsten Reset. Die Handhabung des Audiosystems ist eher gewöhnungsbedürftig.
Mit dem Hebel für den Tempomat bin ich häufiger beim Betätigen des Blinkerschalters in Konflikt geraten. Ungewollt stellte sich dann natürlich die zuletzt gefahrene Geschwindigkeit ein.
Die Sitze sind bequem und in vielfältiger Art und Weise den individuellen Bedürfnissen der Insassen anpassbar. Was mir allerdings an den Sitzen negativ aufgefallen ist, ist die Empfindlichkeit der hellen Bezüge. Wie gesagt, hatte der CLS erst etwa 1000 km gelaufen. Die Sitze hatten aber schon in beträchtlichem Ausmaße die Farbe der Hose der Fahrzeugführer angenommen. Dies ist natürlich nicht sehr schön. Hier würde ich wohl einer schwarzen Ausstattung denn Vorzug lassen.
Mit 306 PS scheint der CLS500 auf den ersten Blick nicht gerade „übermotorisiert“ zu sein.
Dies bestätigt sich im Praxistest aber auf keinen Fall.
Beim flotten Ampelstart zeigt der 5-Liter-Motor sein wahres Gesicht. Das Air-Fahrwerk und die Automatik auf „Sport“ gestellt und die Reise kann losgehen. Der CLS zieht stark und gleichmäßig an. Ein breites Grinsen macht sich unweigerlich im Gesicht des Steuermanns bemerkbar. Diese Reaktion konnte ich auch bei zahlreichen Beifahrern, die ich im Laufe des Wochenendes hatte, feststellen. Erst bei 250 km/h ist Schluss mit lustig. Aber wann kann man unter normalen Bedingungen schon mal so schnell fahren.
Vom ESP-Knopf sollte man insbesondere bei nasser Fahrbahn, tunlichst die Finger lassen. Ein Ausbrechen in Kurven wird vom ESP direkt unterbunden. Das System erfüllt seinen Zweck äußerst souverän. Lediglich bei voller Beschleunigung aus dem Stand heraus quietschen die Hinterräder für einen Moment.
Mit ausgeschaltetem ESP sind sogenannte „Donuts“ kein Problem. Auch das konnte ausgiebig getestet werden. 😉
Schaltet man das Fahrwerk und die Schaltung auf Komfort gleitet man sanft und ruhig durch die Lande. Der pure Luxus stellt sich ein.
Zum Verbrauch ist zu sagen, dass der CLS etwas über 16 Liter im Durchschnitt benötigt hat. Das ist glaube ich, für meine Fahrweise und einem hohen innerstädtischen Streckenanteil ganz angemessen.
Der CLS hinterlässt überall dort, wo er auftaucht, seine Spuren. Die Köpfe der Passanten und der anderen Verkehrsteilnehmer waren in den letzten Tagen nur auf ihn gerichtet. Die Aufmerksamkeit der Umwelt rundherum ist einem mit diesem Fahrzeug ziemlich sicher. Nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass dieses Fahrzeug zur Zeit noch eher selten im öffentlichen Straßenverkehr anzutreffen ist.
Das Wochenende mit dem CLS500 hat summa summarum sehr viel Spaß bereitet. Am kommenden Wochenende habe ich die große Ehre einen Porsche Cayenne Turbo in ausgiebiger Form testen zu dürfen. 🙂
Anbei noch ein paar Bilder.
Gruß
TThias
50 Antworten
Ich würde hier BMW wirklich keinen Vorwurf machen. Sie sind den Weg als erster Hersteller gegangen und haben dafür Lehrgeld gezahlt. Dass Mercedes und Audi von den Fehlern BMWs gelernt haben, sollte selbstverständlich sein. Oft ist die weiterentwickelte Kopie besser als das Original.
Ich habe meinen jetzigen Mercedes nur gekauft, weil sie mir zum Auto eine Penisverlängerung geschenkt haben, das hat BMW nicht gemacht....
Basti
Zitat:
Original geschrieben von E500 Limo
Ich habe meinen jetzigen Mercedes nur gekauft, weil sie mir zum Auto eine Penisverlängerung geschenkt haben, das hat BMW nicht gemacht....
Basti
Das tut mir jetzt echt leid, daß Du untenrum bescheiden bestückt bist...🙂
Zitat:
Original geschrieben von easydesign
Das tut mir jetzt echt leid, daß Du untenrum bescheiden bestückt bist...🙂
Das hat sich jetzt geändert, ich bin ein Mann, auch OHNE AMG oder M-Power🙂
Basti
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Zitat:
Original geschrieben von easydesign
Aufgesetzte Kofferraumdeckel sind keine Erfindung von BMW. Die gab es schon vor dem Krieg und danach sicherlich nicht zu erst wieder beim Maybach.
Endlich sagt das mal einer, danke! Autos waren
immerrelativ hochbeinig. Das Design eines absolut flachen Heckdeckels gab es erst im W108 zum ersten Mal, also in den 1960er Jahren. Bis dahin hatte man noch eine richtige "Haube" als Heckklappe. Schaut euch doch mal den Adenauer 300er an, da ist die Heckklappe fast kugelrund.
Bei der Motorhaube war es sogar erst der W116 in den 1970ern, der eine absolut flache Form hatte. Der W108 hatte noch in Anlehnung an die Vorkriegsform eine "Haube", die in die Höhe ragte.
Was soll so falsch daran sein, sich vom flachen Design zu verabschieden und wieder in die Höhe zu bauen? Ich finde diese Form deutlich eleganter.
Sehr seltsame Diskussion hier geführt wird:
300 PS nicht viel, zehn Zylinder schlechter denn acht oder doch zwölf, Haube ist auch deshalb elegant, weil, ... was in Vorkriegszeiten `in die Höhe ragte´ kann doch heute kein Stilbruch sein, Zäpfchendesignsprache.
Irgendwie komisch das.