Plugin-Hybrid gute Sache oder nicht?
Schönen guten Tag an alle Mitlesenden!
Ich bin seit einiger Zeit am Grübeln, ob (und wenn ja, wann) ich mich vom Diesel abwende. Mir geht der Gestank (vor allem in Winter durch den Zuheizer trotz Aral Ultimate) tierisch auf den Keks, außerdem will ich nicht warten, bis die ersten Innenstadt-Fahrverbote kommen und der Diesel-Markt zusammenbricht.
Im Prinzip wäre ein Passat GTE für mich eine interessante Lösung: Innerstädtisch rund 40 Kilometer elektrisch fahren, und Langstrecke eben als Benziner. Kein Feinstaub mehr, keine Stickoxide, und sogar ein "E" auf dem Kennzeichen.
Nun habe ich in meiner Kundschaft viele Leute aus Politik und Lobbyverbänden, und die vertreten eben alle total unterschiedliche Meinungen. Für die Ministerien und Wirtschaftsverbände sind Plugin-Hybride total schick, aber die Umweltverbände sagen eben, dass es sich dabei um ineffiziente Mogelpackungen handelt, die von der Industrie nur als Feigenblatt genutzt werden, um die Flottenwerte schönzurechnen.
Wenn es nach den Öko-Experten geht, käme wohl ein Prius (oder ein Prius plus) als einziges Fahrzeug in Frage, weil nur bei diesem Fahrzeug die Gesamtenergiebilanz halbwegs in Ordnung geht. Aber beim normalen Prius reicht mir hinten der Platz nicht, da fehlen zu viele Zentimeter für meine ganze Filmausrüstung. Ob ein Prius plus in Frage kommt, müsste ich erst mal genau prüfen. Ich habe bisher immer Autos aus dem VW-Konzern (incl. Audi) gefahren und mich nie mit Japanern beschäftigt. Da könnte ich auch wieder in Konflikt mit meinen Auftraggebern aus der Wirtschaftslobby geraten.
Der Passat GTE wird von den Umweltverbänden genau so ausgepfiffen wie die C-Klasse als Plugin-Hybrid. Vom Platzangebot und Reisekomfort wären das aber wohl die für mich naheliegenden Fahrzeuge.
Tja - also was soll ich nun machen?
Matthias
Beste Antwort im Thema
Wenn es auch ein Stufenheck sein darf (es war ja oben auch von der C-Klasse als Alternative die Rede), würde ich auch mal einen Blick auf einen Lexus IS 300h empfehlen. 🙂
Das ist zwar kein Plug-In-Hybrid (der ohnehin nichts bringt, sofern er nicht regelmäßig am Arbeitsplatz und zuhause geladen werden kann und ansonsten durch das hohe Gewicht ineffizienter und weniger sparsam fährt, als ein normaler Hybride), dafür hat er andere überwiegende Vorteile.
Nachteile zum Passat GTE:
- kein Kombi lieferbar
- schlechtere Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit (da abgeregelt)
- kein Plug-In ? (siehe oben - fraglich ob für den Normalbürger ein Vorteil nutzbar ist)
- geringeres Platzangebot
- hohe VK-Einstufung
- "Exotenstatus" 😉*
Vorteile zum Passat GTE:
- "Exotenstatus" 😉*
- bessere Verarbeitungsqualität und/oder Materialien da Premiumsegment
- dennoch günstigerer Einstiegspreis
- extrem zuverlässige, haltbare und schon "legendär" ausgereifte Technik (simpler und nahezu komplett verschleißfreier Antrieb, Eliminierung von klassischen Bauteilen: kein Turbolader, DSG, Keilriemen, Anlasser, Lichtmaschine, Kupplungen, etc. notwendig)
- reibungsloses, unmerkliches Zusammenspiel zwischen Benzin- und E-Motoren (durch langjährige Toyota-Erfahrung)
- stufenloses Automatikgetriebe (Geschmacksache, die einen lieben es, die anderen hassen es - im Sinne von Haltbarkeit/Verschleißarmut und Wirkungsgrad/Spritspareffizienz jedoch konstruktiv über einem DSG angesiedelt)
Sonstiges/Neutral:
- VW: Frontantrieb
- Lexus: Heckantrieb
* Exotenstatus: Vorteil oder Nachteil? Kann jeder selbst für sich entscheiden. 😉 Auch kann man hier noch einmal trennen:
Was das reine Modell betrifft, mag der Lexus gegenüber dem Passat ein Exot sein. Was die Stückzahlen des verbauten Antriebs betrifft, ist es genau umgekehrt: da ist der Lexus absolute Massenware, der Passat GTE ein völliger Exot.
Die sonstigen subjektiven Faktoren wie Image und Design lasse ich einfach mal weg. Hier muss sich jeder selbst ein Bild machen. 😉
22 Antworten
Zitat:
@Pianist28 schrieb am 13. Dezember 2016 um 20:43:14 Uhr:
Im Prinzip wäre ein Passat GTE für mich eine interessante Lösung: Innerstädtisch rund 40 Kilometer elektrisch fahren, und Langstrecke eben als Benziner. Kein Feinstaub mehr, keine Stickoxide, und sogar ein "E" auf dem Kennzeichen.
Das dürfte ein Irrtum sein. Soweit ich weiß ist ein Direkteinspritzer verbaut, der mangels Partikelfilter mehr Feinstaub emittiert als mancher Diesel. Auch NOx ist nicht unkritisch.
Zitat:
@KSR1 schrieb am 18. Dezember 2016 um 14:49:11 Uhr:
Das dürfte ein Irrtum sein. Soweit ich weiß ist ein Direkteinspritzer verbaut, der mangels Partikelfilter mehr Feinstaub emittiert als mancher Diesel. Auch NOx ist nicht unkritisch.
Ja, das ist einer der noch zu klärenden Punkte. Im Prinzip bräuchten auch Benzin-Direkteinspritzer einen Partikelfilter. Mir ist schleierhaft, warum VW das beim Passat GTE noch nicht realisiert hat. Ich möchte von VW vorab eine verbindliche Aussage haben, ob und wann ein solcher Filter nachrüstbar ist.
Matthias
Ich finde, dass dies vor allem ein individuelles Verhaltensmuster bzgl. Mobilität voraussetzt. In meiner Rentnersituation benötige ich den PKW zwar täglich, zu kurzen Fahrten zum Supermarkt, zu Sportereignissen in der Stadt oder zu kulturellen Aufführungen in der näheren Umgebung. Also wohlgemerkt, alle diese Ziele innerhalb einer maximal 50-Kilom.-Zone, hin- und zurück.
Deshalb sehe ich für meine Zwecke ein plug-in-Hybrid-Auto als ideal an. Da ich zudem eine E-Garage mit zwei Steckdosenanschlüsse besitze, erhält dies eine zusätzliche Komponente für eine ideale Grundvoraussetzung.
Natürlich wäge ich so einen Kauf zeitlich noch ab, da mein A5 SB ja erst knapp über 90 TSD Km auf der Uhr hat.
Der Meister bei meinem Freundlichen äußert sich über dessen Laufzeit auf mindestens 180 TSD Km, was eigentlich nochmals 6 Jahre Fahrtzeit mit dem A5 SB nach sich ziehen würde...!?!
Es ist halt jetzt ein Rechenexempel: Bekomme ich noch 15 TSD Euronen für den A5, müsste ich 20 TSD für einen beispielsweise einen Kia Niro plug-in Hybrid noch drauflegen.
Für meine Zwecke wäre dieser PKW das ideale Auto. Noch dazu, wenn meine weitesten Fahrten höchstens 250 km (einfach) betragen, ist dann das Auto mit Umschaltung auf Benzin die beste Version.
Am Ende hält in meinem Alter (71) die letztendliche Lösung zu meinen Plänen eine andere, eine höhere Instanz für mich bereit...
Ich finde es jedenfalls super, dass Du in Deinem Alter so innovativ und offen für solche Lösungen bist, während die junge Generation im Zusammenhang mit BEV und PHEV immer was von Atomstrom, Kohlestrom, seltenen Erden und kongolesischen Kobaltkindern erzählt.
Wenn ich zu 80 bis 90 Prozent innerhalb der elektrischen Reichweite fahren würde, dann wäre die Entscheidung für mich auch eindeutiger. Aber ich habe auch viele Langstrecken und das wird wohl eher den Ausschlag Richtung CNG geben.
Matthias
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Sofern es mit der Sicherheit keinerlei Probleme gibt, denke dabei an einen heftigen Auffahrunfall, dann wäre die Anschaffung eines Audi Sportback g-tron eine super Sache.
Freilich wäre so eine Anschaffung ziemlich teuer, aber letztlich auf Dauer überaus rentabel. Das Fahrzeug wird nach 15 Jahren immer noch seinen Dienst tun, ohne Wenn und Aber, auch im Hinblick der TÜV-Durchsichten.
Und 500 km Reichweite sind ja sicher...
Also wenn Du Bedenken wegen des Verhaltens im Falle eines Unfalls hast: Diese Sorge ist tatsächlich unbegründet. Von den Gasflaschen geht da keine besondere Gefahr aus, da sind die Tanks mit Benzin- oder Diesel-Inhalt viel problematischer. Das CNG wird sofort abgeblasen und entweicht nach oben weg. In ein paar Sekunden ist da nichts mehr übrig.
Ich bin wirklich risikobewusst und versuche, alle möglichen Unwägbarkeiten zu bewerten, aber die Crashsicherheit ist definitiv nichts, worüber man sich Sorgen machen muss.
Im Prinzip gilt das auch für BEV und PHEV, nur dass da eben tatsächlich das Restrisiko bleibt, dass mal eine Batterie in Brand gerät und sich nicht löschen lässt.
Matthias
Dann mal tief in die Tasche greifen, so ein toll aussehender Audi SB mit der g-tron Version kostet mit einigermaßen ausreichend bestückten Assistenz - und Sonderausstattungen mindestens an die 60 TSD.
Wünsche dir herzlich gerne dieses schöne Auto...
Wenn dann allerdings nach dem Kauf plötzlich eine spektakuläre Erfindung i.S. PHEV käme, könnte dies evtl. etwas ärgerlich werden und wehtun. Aber what shells, unsere Phantasien sind größer als vermutete mittelfristige Realitäten.
Allgemein finde ich Plug in Hybride nicht schlecht nur sehe ich die ganze Modellpalette viel zu teuer.
Die reinen E-Autos werden günstiger und günstiger und da kostet bald der Motor mehr als eine 40KWH Batterie.
Falls sie den Sion von Sono Motors für 20.000 rausbringen wird das ein knaller und mit CCS Schnellladefähigkeit sind die meisten Langstrecken mit 2 Ladestopps abdeckbar.
Mein Fazit die Plug ins dürften nicht mehr lange ein Thema sein, da die Batterietechnik besser wird und Batteriepreise dermaßen fallen.
Wer noch kann sollte sein Benziner ein paar Pflaster drauf kleben das er noch fährt bis ein E-Auto raus kommt das seinen Ansprüchen entspricht.