PKW-Maut

"Die CSU will die Einführung einer Pkw-Maut in Deutschland zum Wahlkampfthema machen und setzt die CDU damit weiter unter Druck. "Eine PKW-Maut sollte Bestandteil des gemeinsamen Wahlprogramms von CDU und CSU sein", sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe, Stefan Müller, der Rheinischen Post."
Quelle: Süddeutsche Zeitung 5.1.2013

Beste Antwort im Thema

Zum Thema "Feuerwehr" sei gerade hier im V&S an diesen Beitrag erinnert:

Zitat:

In der Zeit, die das Gehirn braucht, um beim Erwachen von totaler Entspannung auf Mindestbetrieb zu schalten, verpasse ich die ersten Silben der Alarmierung: .... Fahrtrichtung Bremen, schwerer Verkehrsunfall mit eingeklemmten Personen!“

Während ich im Dunkeln noch schnell horche, ob einer meiner Söhne bei der Alarmierung wach geworden ist, quittiere ich den Alarm des Funkmeldeempfängers, hüpfe in die Hose und raune meiner Frau ein „Bis gleich“ zu, das sie mit „Pass auf dich auf“ erwidert.

Ein Ritual, welches Vertrautheit in die unwirklichen Sekunden bringt, die man braucht bis man vollständig gewahr wird, was gerade passiert: Es ist mitten in der Nacht. Samstag nacht. Irgendwo auf der „Bahn“ hat es gekracht, mehrere Personen sind verletzt und im Fahrzeug eingeklemmt.

Die Feuerwehr ist gefragt. Und im Gegensatz zu den vielen Bränden und einfachen Hilfeleistungen, bei denen es nicht ganz so kritisch ist und man auch ab und zu Kurioses oder gar Amüsantes erlebt, weiß man sofort, dass dies jetzt nicht der Fall sein wird.

Im Gegenteil, es stellt sich eine massive Anspannung im Verbund mit tiefer Besorgtheit ein: Da kämpft jemand um sein Leben. Nicht irgendwo im Fernsehen, sondern ein paar tausend Meter entfernt in der Nacht. Und gleich wird man bei ihm sein und versuchen „den Unterschied“ zu machen. Jetzt gleich.

Im Feuerwehrhaus angespannte Gesichter. Kein flapsiger Spruch, kein Geläster über zerknitterte Gesichtsausdrücke und wilde Frisuren. Das Löschfahrzeug wird besetzt – Maschinist, Gruppenführer und 3, 5, 6 Mann – komplett. Der Gruppenführer dreht sich um, unsere Blicke treffen sich kurz. Ein kurzes Nicken. Ich bin der einzige mit rettungsdienstlicher Ausbildung. Die wird gebraucht werden, ganz sicher. „53-10, Ausfahrt“.

Tiefblaue Blitze machen aus den Leitplanken und Bäumen am Rand der Autobahn eine Diashow. Ein Blick in den Mannschaftsraum: Viele alte Hasen, die schon viel Blut auf Blech gesehen haben, aber auch ein „Neuer“.

Immer noch Totenstille und Anspannung. Jeder horcht in den Funkverkehr: Ist der Rettungsdienst schon da, sind die vielleicht doch nicht eingeklemmt, ist der Rüstwagen schon ausgerückt?

Nichts. Wir werden die ersten sein. Mein Job wird es vermutlich sein, auf Biegen und Brechen ins Innere des Fahrzeuges vorzudringen. Egal wie es da drinnen aussieht, wie der PKW liegt oder was sonst so mit ihm ist. Drinnen ist der Verletzungs- und Einklemmungsgrad zu erkunden, die Personen zu betreuen und als Bindeglied zwischen Feuerwehr, Rettungsdienst und Patient zu fungieren. Kein Verdrücken, keine Pause möglich.

„Da isses“. Nur Warnblinker im Dunkeln, kein Blaulicht. Polizei ist also auch nicht da. Der Maschinist blockt mit dem 14 Tonnen schweren Fahrzeug die Unfallstelle gegen den fließenden Verkehr – zur Sicherheit.

Es wäre nicht das erste Mal, dass jemand in eine hell beleuchtete Einsatzstelle brettert. Als das Fahrzeug steht, springe ich mit Notfalltasche, Lampe und Decke vom Fahrzeug und laufe dem Gruppenführer hinterher. Nasser, kalter Dezemberregen. Mehrere PKW stehen unbeleuchtet oder mit Warnblinker auf der rechten Fahrbahn. Da stehen Leute am Waldrand, Fahrzeugteile liegen auf der Bahn, die Leitplanke ist durchbrochen. Aus den Büschen neben der Autobahn ragt ein Fahrzeugheck. Irgendwas gelbes mit Heckspoiler. Etwas älteres.

Ein schneller Blick nach vorne: Der ist frontal vor einen Baum. Muss schnell gewesen sein, wo früher das Getriebe ansetzte, ist jetzt Baum. Die Tür hinten geht auf, also ich schlüpfe auf die Rücksitzbank. Zwischen Glassplitter, Stofftiere und CD-Hüllen. Fahrer und Beifahrerin. Beide sehr jung. „Hallo! Hier ist die Feuerwehr. Können sie mich verstehen?“ Ein stimmloses Ja von rechts, nichts von links. Kurze Schrecksekunde, aber links hat einen einigermaßen tastbaren Puls.

Während ich den Warnblinker anschalte, Scheiben herunterfahre und dann die Zündschlüssel abziehe fange ich an zu erzählen. Einfache Sätze, nichts kompliziertes: „Du hattest einen Unfall und bist eingeklemmt. Wo tut es dir weh? Wir müssen dich rausschneiden, dass kann einen Moment dauern. Wie heißt du?“ ... und so weiter. Deine Stimme muss präsent sein, dass ist das einzige, an dem der Junge sich orientieren kann. Also reden, reden, reden.

Nebenher versuche ich genauer zu erkunden, wie schwer die beiden verletzt sind und wie sie eingeklemmt sind: Der Motor hat auf der Fahrerseite den Vorderwagen; Lenkrad und das Armaturenbrett weit in den Fahrgastraum geschoben. Die Beifahrerin, Steffi, wie ich jetzt weiß, ist zwar eingezwängt, aber nicht direkt eingeklemmt. Ein paar Schnittwunden sehen dramatisch aus, werden aber bald vergessen sein. Da ihr aber der Hals weh tut, werden wir trotzdem etliches an Blech entfernen müssen, um sie möglichst schonend aus dem PKW zu heben. Eine Querschnittslähmung aufgrund eines gebrochenen Halswirbels wollen wir nicht riskieren.

Den Fahrer hat es wirklich schlimm erwischt. Scheiße, scheiße. Er stöhnt auf als ich ihn abtaste. Das Armaturenbrett hat Knie und den Oberschenkelknochen in zahllose Splitter aufgespalten und durch die Muskulatur getrieben. Blut, viel Blut sickert in das Gewebe und fehlt woanders. Die Unterarme sind links und rechts gebrochen bei dem Versuch, sich beim Aufprall abzustützen. Links ragt ein Splitter aus dem Sweater, rechts liegt der Unterarm im rechten Winkel über der Handbremse. Der Brustkorb hat beim Aufprall auf das Lenkrad dieses verbogen, was meistens bedeutet, dass die Lunge durch gesplitterte und gebrochene Rippen verletzt ist. Luftnot ist die Folge. Das ist wie Verschlucken, dauert nur ewig. Vermutlich sind die Unterschenkel auch weich wie Pudding.

Was mit den inneren Organen wie Gehirn, Leber etc. ist, die wie ein Punchingball im Körper vor- und zurückgeschleudert worden sind, kann man nur vermuten. Ein Riß in der Leber, und er verblutet innerlich. Ein geplatztes Blutgefäß im Gehirn und er könnte den Rest seines Lebens an die Decke im Pflegeheim starren. Auch ohne Diagnose durch den Notarzt (wo bleibt der eigentlich?) wissen wir, das wir uns beeilen müssen.

Der Gruppenführer erscheint am Fenster. „Und?“ „Fahrer zuerst und mit Crash, Beifahrerin schonend. Zweiten Doktor“. „Vorschläge beim Fahrer?“ „Tür weg und A-Säule hochdrücken muss reichen. Wenn wir Zeit haben, das Dach noch.“ Während wir uns besprechen wackelt das Auto unmerklich. Rüstholz wird untergelegt, damit uns die Kiste beim Auseinanderschneiden nicht plötzlich zusammenklappt, wenn die Türen und das Dach plötzlich fehlen.

Der Notarzt kommt. Kurze Atempause während er von der Seite aus den Fahrer untersucht. Mehr als Schmerzmittel, Infusionen, Sauerstoff geben und ihm eine Halskrause verpassen kann er aber in dieser Lage auch nicht. Der Junge muss in kürzester Zeit ins nächste Krankenhaus, um die inneren Blutungen zu stoppen. „Zackig. Es eilt.“ ist seine Anweisung.

Jetzt sind die Kameraden draußen dran. „Kai, wir schneiden dich jetzt raus. Es wird ein paar mal laut knallen, aber das ist nicht so schlimm. Gleich ist es vorbei.“ Wenn wir Pech haben ist das gelogen, aber was soll ich ihm sonst sagen? Mal ganz abgesehen davon, dass ich nicht weiß, ob er mich überhaupt versteht. Mit einem durchsichtigen Kunststoffschild schirme ich ihn ab, vor den Sachen, die da kommen: TWÄNKK - die verkeilte Fahrertür wird mit eine lauten Schlag aufgespreizt und einem weiteren Schlag los geschnitten. Kai stöhnt, er merkt jede Bewegung des PKW.

Es wird vermutlich im Fußraum mehrere Stellen geben, wo Fleisch und Knochensplitter direkten Kontakt mit Metall haben. Nächster Schlag, die A-Säule ist oberhalb des Armaturenbrettes durchtrennt. Für die nächsten Schritt an der A-Säule im Fußraum wird der Schutzschild vorsichtig zwischen das Bein und das Metall geschoben. Kai stöhnt wieder. Der Schild geht nicht tiefer. Vermutlich wird das Bein so kräftig gegen die A-Säule gedrückt, das es nicht weitergeht. Kurze Besprechung mit dem Arzt – weitermachen. Konzentriert setzt der Geräteführer die Rettungsschere an. 600 bar Öldruck pressen die Scherenspitzen mit 100 Tonnen zusammen. Durch Metall, Kunststoff – oder Knochen wenn man nicht aufpasst. In diesem Momenten ist der Bedienknopf scheinbar glühend heiß. Schneiden, Stopp, Kontrolle, Schneiden, Stopp, Kontrolle.

Der nächste Schlag – die Säule ist durch. Lautes Stöhnen. Das gleiche noch einmal und in die ausgeschnittene Stelle kann der Spreizer gesetzt werden, um das Armaturenbrett nach oben zu drücken. Es gibt nur ein Problem: Wenn Körperteile, die zusammengedrückt werden, mit einem Schlag entlastet werden, können innere Blutungen wieder auftreten, die vorher durch den Druck abgedrückt wurden. Der Arzt befürchtet dies auch und legt eine weitere Infusion. Verhindern kann man es nicht. Sackt der Blutdruck nach dem Hochdrücken des Armaturenbrettes massiv ab, muss er sofort raus und unters Messer.

„Kai, das wird vermutlich noch einmal weh tun, aber danach ist es besser.“ Wem erzähle ich da was - ihm oder mir? Das Leben des Jungen hängt mit seinen zerschmetterten Knochen an einem seidenen Farben. Zum ersten Mal Zeit für Mitgefühl: Komm, Junge, zieh. ZIEH. Noch 5 Minuten, dann ist es vorbei. ZIEH. Kai stöhnt. Schneller.

Das Anheben des Armaturenbrettes ist ähnlich schwierig wie das vorherige Einschneiden. Technisch ist es kein Problem, mit 10 Tonnen Druckkraft das Metall auseinanderzudrücken, aber keiner weiß, ob die Reste der Unterschenkel nicht irgendwie mit dem Metall verhakt sind. Keiner will dem Jungen noch weitere Verletzungen zufügen.

Mit Schweiß auf der Stirn setzt der Truppführer das 30kg schwere Gerät wie eine Pinzette an. Nachdem die Spitzen erst mal „Masse“, richtige Ansatzpunkte gefunden haben, bewegt sich das Armaturenbrett laut knackend und knirschend nach oben. Ich versuche das Schutzschild nachzuschieben. Kurz bevor das Armaturenbrett Dachhöhe erreicht, stöhnt Kai auf und sackt in sich zusammen: Bingo. „Der muss raus. Jetzt“ sagt der Arzt. Eher sich als uns.

Ein Blick in den Fußraum bestätigt unsere Befürchtung: Die Unterschenkel sind blutig und „matsche“, der linke Fuß ist vom Bodenblech förmlich umschlungen. Doch keine Zeit mehr. Der klobige – Gott sei Dank klobige - Turnschuh wird aufgeschnitten, ich ziehe den Fuß mit einem kräftigen Ruck raus. „Patient frei“ höre ich mich rufen.

Dann wird Kai mit der Hilfe von vielen Händen auf ein Spineboard, eine körperlanges Brett gezogen. Ich versuche dabei, die Beine einigermaßen zu führen, was mir aber nur teilweise gelingt. Das dabei entstehende Geräusch und das Gefühl, Beine mit mehrfach gebrochenen Knochen bewegen zu müssen, wird mich die nächsten Tage begleiten, dessen bin ich sicher. Ich gebe den Schutzschild an den Kameraden vom Rüstwagen weiter, ich bin „raus“. Steffi wird von einer anderen Crew gerettet.

Es ist totenstill, als ich meinen Hausflur um 5 Uhr morgens betrete. Aufgewühlt. Zwar hat Kai das Krankenhaus lebendig erreicht, aber der Arzt rief auf der Feuerwache an und teilte uns mit, dass er eine äußerst schlechte Prognose hat. Als ich mich vorsichtig ins Bett lege, kommt mir nun die stille und friedliche Welt des Schlafzimmers unwirklich vor. „Wie wars?“ murmelt meine Frau. „Nicht so schlimm“, lüge ich. Ich werde das morgen mit ihr besprechen. Es reicht, wenn einer nicht schlafen kann.

Und so liege ich hellwach da und starre die Decke an. Zeugen haben gesagt, der gelbe Wagen sei an ihnen vorbeigeschossen und dann plötzlich ins Schleudern gekommen. Zu schnell gefahren. Heizer. Blödmann. Wenn der schon nicht an sich oder an seine Freundin, denkt, könnte er doch wenigstens an uns denken. Der Gedanke ist natürlich absurd.

Der nächste Gedanke, dass in ein paar Jahren meine Söhne mit Papa’s Auto loswollen ist es nicht und bricht in die aufziehende Selbstgerechtigkeit. Wie bringe ich sie dazu, nicht zu heizen? Wie dazu, dass sie meine Warnungen nicht in den Wind schlagen. Was wäre gewesen, wenn Kai dein Junge gewesen wäre...

Nach 5 Uhr morgens wieder einschlafen ist eh nicht gut.

 

Bitte denkt an uns!

 

(Orginal von Jan Südmersen)

Quelle

So long

Ghost

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Zitat:

Original geschrieben von infuso


wenn dadurch weniger leute unterwegs sind, dann gerne.

Also du würdest es obendrein noch bevorzugen, wenn das Gros der Deutschen Bevölkerung Hartz4 Empfänger wäre?

Dann wären ja die Leute nicht mehr zur Arbeit unterwegs und hätten auch weniger Geld, Freunde und Verwandte zu besuchen und anderen Freizeitaktivitäten nachzugehen, die eine Ortsveränderung voraussetzen. Somit weniger Verkehr.

Gründe doch mal ne eigene Partei ;-)

Zitat:

Original geschrieben von Handschweiß


Also du meinst, was vom Autofahrer an Steuern usw. bezahlt wird, soll alleine dem Straßenbau zugute kommen. Klappt aber nicht ganz, weil es auch Ausgabenzwänge des Staates gibt, denen keine Steuereinnahmen gegenüber stehen, z.B. Bildung, Sozialausgaben, Militär, Polizei...
Das sind auch keine "Löcher", sondern eine ganz normale politische Haushaltsplanung, demokratisch beschlossen.

Ich denke wir sind uns einig, daß der Deutsche Staat etwa nur die Hälfte der Steuern benötigt, die er derzeit einnimmt, um obendrein eine bessere Infrastruktur erhalten zu können, wie die, die jetzt existiert.

Insofern wäre es auch angebracht, die Steuern drastisch zu senken, in dieses Konzept passen weder eine Maut, noch eine Staatsrundfunkgebühr.

Zitat:

Original geschrieben von Incoming


....
Ich denke wir sind uns einig, daß der Deutsche Staat etwa nur die Hälfte der Steuern benötigt, die er derzeit einnimmt, um obendrein eine bessere Infrastruktur erhalten zu können, wie die, die jetzt existiert.

Insofern wäre es auch angebracht, die Steuern drastisch zu senken, in dieses Konzept passen weder eine Maut, noch eine Staatsrundfunkgebühr.

Ohne weitere Erläuterungen von dir, wo denn genau wieviel gespart werden soll, um auf 50% zu kommen, sind wir uns da keineswegs einig.

Zitat:

Original geschrieben von Handschweiß


Ohne weitere Erläuterungen von dir, wo denn genau wieviel gespart werden soll, um auf 50% zu kommen, sind wir uns da keineswegs einig.

Öh, mit etwas Nachdenken hat man da schnell eine lange Liste im Kopf. Von Sozialversicherungen bis zu Griechenland-Hilfen.

Dich machts nicht stutzig daß Deutschland europaweit die höchsten Steuern und Abgaben hat, dabei aber nur mittelmäßige Infrastruktur und Sozialleistungen anbietet? Oder daß andere Länder bei höherem Lebensstandard nur die Hälfte an Steuern verlangen?

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Zitat:

Original geschrieben von Incoming



Öh, mit etwas Nachdenken hat man da schnell eine lange Liste im Kopf. Von Sozialversicherungen bis zu Griechenland-Hilfen.

Dich machts nicht stutzig daß Deutschland europaweit die höchsten Steuern und Abgaben hat, dabei aber nur mittelmäßige Infrastruktur und Sozialleistungen anbietet? Oder daß andere Länder bei höherem Lebensstandard nur die Hälfte an Steuern verlangen?

Seit wann hat Deutschland in Europa die höchsten Steuer- und Abgabenquote ???? Wir liegen eher im Mittelfeld. Und das unsere Infrastruktur nun schlecht sein soll ? Wo ? Nahezu jede Hütte bei uns hat Wasser- und Stromanschluss u.v.m.

Du musst bei uns nicht 3 Stunden fahren bis Du in der Nächsten Arztpraxis bist und, im Notfall, steht bei Dir sogar ein Notarzt binnen einiger Minuten vor der Tür, Du hast Telefon, Du bist krankenversichert und bekommst, unter gleichen Bedingungen (sprich in der GKV) die gleichen leistungen wie jemand der 100 mal soviel verdient wie Du.....

Ansonsten hilft vielleicht mal ein Blick in den Bundeshaushalt. Klar kann man da vieles streichen. Z.B. den Zuschuss zur Rentenversicherung (dann steigen halt Deine Abgaben dorthinein) Und Sozialabgaben. Nun, da sind wir teilweise selber schuld. Wenn jeder meint er müsste halt wegen einem Schnupfen sich mindestens Meinung von 3 Ärzten einholen und sich ne Woche lang krankschreiben lassen und im Anschluss noch mindestens ne Massage verpassen lassen um dann entspannt 6 Wochen in Kur zu fahren......

Klar, es gibt unsinnige Ausgaben bei uns (aber die gibt es überall), klar mag die Lebensqualität in dem ein oder anderen land besser sein (wenn Du aber auf Skandinavien anspielst...schau Dir mal dort die Steuer- und Abgabenbelastung an und freu Dich dass Du hier für ein Appel und ´n Ei leben kannst) oder auch dass Du in einem anderen land schneller einen höheren Lebensstandard erzielen kannst (wenn Du hier auf die USA anspielst: Klar, kannst du wenn Du ordentlich ranklotzt, viel Glück hast...wenn Du aber nicht ranklotzen kannst oder halt Pech hast wirst Dich vielleicht freuen welchen Lebenstandard Du dann hier, trotz ALG2, noch hast)

Kurzum: ich kann jedem der jammert und sich benachteiligt fühlt doch nur wärmstens empfehlen zu gehen. Nur würde ich mir wünschen dass diese dann auch, nach ihrem oftmaligen scheitern, NICHT zurückkommen und sich dann hier durchfüttern lassen und all die Sozialleistungen hier in Anspruch nehmen

@Incoming

Viele deiner Worte sind Stammtisch-Politik und größtenteils nicht wahr. Dann würde ich dir z. B. steuermäßig einige skandinavische Länder empfehlen. Da gibt es sogar eine Art Luxussteuer! NeuerBesitzer ist mir zuvorgekommen - er hätte es nicht besser beschreiben können. Da hilft nur eins: Wenn es anderswo besser ist: Auswandern, die fremde Sprache lernen, ein freieres Leben führen, ein TL mit einkalkulieren!

Zitat:

Original geschrieben von Incoming


Öh, mit etwas Nachdenken hat man da schnell eine lange Liste im Kopf. Von Sozialversicherungen bis zu Griechenland-Hilfen.

Dich machts nicht stutzig daß Deutschland europaweit die höchsten Steuern und Abgaben hat, dabei aber nur mittelmäßige Infrastruktur und Sozialleistungen anbietet? Oder daß andere Länder bei höherem Lebensstandard nur die Hälfte an Steuern verlangen?

so was habe ich ja noch nie gehört.....

Haha geil... Wo hat man denn höhere Sozialleistungen, höheren Lebensstandard bei gleichzeitig geringeren Steuern? Griechenland? USA? Frankreich?

Nö... In Norwegen (wegen Ölvorkommen), in der Schweiz (aufgebaut auf Schwarzgeld) hnd in Liechtenstein ( einem Fürstentum mit weniger Einwohnern als Hamburg)...

Wer Sozialversicherungen ablehnt, sollte sich ziemlich sicher sein, dass er niemals ernsthaft krank wird. Schon eine ordentliche Grippe kostet locker 10.000 EUR (Verdienstausfall, Medikamente, eventuell sogar ein Krankenhausaufenthalt). Und arbeitslos wird er besser auch nie... Alt auch nicht, denn wohin kapitalgedeckte Altersvorsorge führt, hat man ja in der Krise gesehen 😉

Lieber finanziere ich einer Frau, die 45 Jahre lang geputzt hat oder hinter dem Tresen im Blumenladen stand, ihre Mindestrente, als dir eine 5spurige Autobahn mit Formel1-Belag...

Alternative wäre natürlich eine Finazierung der Autobahnen/Straßen, wie im übrigen Europa. Über eine Maut, die dann jeder bezahlt oder über Privatisierungen...

Aber das wollen die sog."Leistungsträger" sicher auch nicht oder?

Zitat:

Original geschrieben von xmisterdx


Haha geil... Wo hat man denn höhere Sozialleistungen, höheren Lebensstandard bei gleichzeitig geringeren Steuern? Griechenland? USA? Frankreich?

Nö... In Norwegen (wegen Ölvorkommen), in der Schweiz (aufgebaut auf Schwarzgeld) hnd in Liechtenstein ( einem Fürstentum mit weniger Einwohnern als Hamburg)...

Wer Sozialversicherungen ablehnt, sollte sich ziemlich sicher sein, dass er niemals ernsthaft krank wird. Schon eine ordentliche Grippe kostet locker 10.000 EUR (Verdienstausfall, Medikamente, eventuell sogar ein Krankenhausaufenthalt). Und arbeitslos wird er besser auch nie... Alt auch nicht, denn wohin kapitalgedeckte Altersvorsorge führt, hat man ja in der Krise gesehen 😉

Lieber finanziere ich einer Frau, die 45 Jahre lang geputzt hat oder hinter dem Tresen im Blumenladen stand, ihre Mindestrente, als dir eine 5spurige Autobahn mit Formel1-Belag...

Alternative wäre natürlich eine Finazierung der Autobahnen/Straßen, wie im übrigen Europa. Über eine Maut, die dann jeder bezahlt oder über Privatisierungen...

Aber das wollen die sog."Leistungsträger" sicher auch nicht oder?

besser kann man es nicht ausdrücken ! 🙂

Die Schweiz wird ja immer gerne als Modell genannt. Die Realität ist in diesem Beitrag recht gut dargestellt:
http://www.boell-rlp.de/Thema/Archiv/taz0803.pdf
Besonders interessant für die Freunde der Kapitaldeckung finde ich den Satz "Seit Anfang 2000 sind rund 60 Milliarden Franken oder 10 Prozent des Versichertenkapitals an der Börse einfach verdampft."

Dann zeigt mir mal bitte das Land in dem der Autofahren so gemelkt wird wie in Deutschland!

Ich zahle gerne Maut wenn die dafür KFZ-Steuer, Benzinsteuer etc. abschaffen!
Das verstehen dann aber wieder die meisten nicht! Wir zahlen teilweise drei,vierfache Steuer für ´s Auto, dass reicht aber der Politik noch nicht, da muss noch die Maut her!

Erster Schritt nach Einführung der Maut wird eh die Erhöhung der Diät für Politiker, nix anderes !

Zitat:

Original geschrieben von jarompe


Dann zeigt mir mal bitte das Land in dem der Autofahren so gemelkt wird wie in Deutschland!

Ich zahle gerne Maut wenn die dafür KFZ-Steuer, Benzinsteuer etc. abschaffen!
Das verstehen dann aber wieder die meisten nicht! Wir zahlen teilweise drei,vierfache Steuer für ´s Auto, dass reicht aber der Politik noch nicht, da muss noch die Maut her!

Erster Schritt nach Einführung der Maut wird eh die Erhöhung der Diät für Politiker, nix anderes !

mercedes fahren, aber übers melken jammern.... 🙂

sollen wir dir hier erklären, wie ein sozialstaat aufgebaut ist oder willst du selber googlen ?

Zitat:

Original geschrieben von jarompe


Dann zeigt mir mal bitte das Land in dem der Autofahren so gemelkt wird wie in Deutschland!

Ich zahle gerne Maut wenn die dafür KFZ-Steuer, Benzinsteuer etc. abschaffen!
Das verstehen dann aber wieder die meisten nicht! Wir zahlen teilweise drei,vierfache Steuer für ´s Auto, dass reicht aber der Politik noch nicht, da muss noch die Maut her!

Erster Schritt nach Einführung der Maut wird eh die Erhöhung der Diät für Politiker, nix anderes !

Von mir aus können wir ja auch die Mineralölsteuer abschaffen.

Nur: Welche anderen Steuern willst du dann im Gegenzug erhöhen ? Und u.a. die Mineralölsteuer ist doch so gesehen sehr gerecht und es dürfte keine "neider" geben. Wer viel fährt zahlt mehr (wie es bei einer maut auch sein müsste), wer eben ein wagen fährt der 15 Liter verbraucht zahlt mehr. Wer halt meint ständig mit Vmax und mit Kavaliersstart an der roten Ampel loszubrettern um 500 Meter weiter an der nächsten roten Ampel das gleiche Spiel zu spielen zahlt mehr. Ergo: Es ist doch ok. Selbiges bei der KfZ-Steuer (ja, auch der ruhende Verkehr muss ja finanziert werden), Straßen müssen "entwässert" werden, dafür bedarf es Anbindung an die kanalisation, das mehr an abgeführten Niederschlagswasser bedarf auch anderst dimensionierter Kläranlagen. Bei deinem Eigenhaim zahlst du direkt für die versiegelte Fläche, für "Deine" Straßen eben über die KfZ-Steuer) usw.) viel Hubraum oder viel Schadstoffaußstoß höhere Kosten. Auch das ist im Prinzip korrekt.

Und wir als Autofaher sollten auch alle bedenken dass nicht nur Straßen kosten sondern dass Individualverekhr nun mal auch enorme Schäden anrichtet die wohl nur schwer zu beziffern sind Umwelt, volkswirtschaftlich, gesundheitlich..... also ich kann das Märchen von uns armen, "gemelkten" Autofahrern nicht mehr hören. Die feuerwehren müssen sündhaft teuere, hydraulische Rettungssätze und anderes Equipment vorhalten um bei Unfällen techn. rettungen durchzuführen.....das kostet und das wird von den Kommunen finanziert (die wiedreum auch einen Anteil vom Steueraufkommen erhalten), es gibt Ölverschmutzungen die, aus Grunden des Umweltschutzes und der verkehrssicherheit entfernt werden müssen, meist findet sich kein verursacher, zahlt also der Straßenbaulastträger (und das kann für eine Ölspur gleich mal in die tausende gehen)...muss aus Steuermitteln finanziert werden usw.

Ich meine Zahlen im Kopf zu haben womit JEDES in der EU angemeldete fahrzeug zusätzlich rund 1800 EUR pro jahr an ZUSÄTZLICHEN Volkswirtschaftlichen Kosten verursacht (Lärm, Umwelt, schadstoffe, Unfallfolgen...) In den baltischen Staaten waren diese ZUSÄTZLICHEN kosten glaube ich am gerinsten (um die 800 EUR pro jahr), in Deutschland mit die höchsten vom über 2000 EUR pro jahr. Wie geschrieben: Nicht die kosten die für Straßenbau etc. aufgewendet werden müssen...nur volkswirtschaftliche Zusatzkosten. So jetzt rechne mal wieviele Liter Du tanken müsstest um alleine diese kosten zu "begleichen" und dann wieviele Zentimeter Autobahn Du dann noch für den Rest bauen könntest :-)

Diese Argumente kranken alle am Punkt der "Gegenfinanzierung" - sie sind alle Opfer intelligenter Polit-Rhetorik.

Das (Schein-) Argument der Gegenfinanzierung geht so:

Der Staat hat einen Finanzbedarf pro Haushaltsperiode von X. Werden irgendwo Steuern / Abgaben gesenkt, ergibt sich eine Lücke von Y, mithin hat der Staat dann zur Erfüllung seiner Aufgaben nur noch X-Y. Damit der Staat aber handlungsfähig bleibt, muß demnach Y anderswo herkommen, entweder durch anderweitige Mehreinnahmen (Belastungen) oder durch Einsparungen.

Das ist aber ein Scheinargument, da der Staat prinzipiell im Geld schwimmt, dieses aber durch Fehlallokation unangemessen und wenig sachgerecht verwendet wird. Insofern wäre es richtiger, durch sinnvolle Zuordnungen verfügbarer Mittel insgesamt den Finanzierungsbedarf einzelner Haushaltstitel zu reduzieren und die so frei werdenden Überschüsse an Fehlstellen einzusetzen, insgesamt aber die Kostenlast des Staates wie auch die Belastung der Bürger deutlich (!) zu senken. Dies ist aber politisch nicht gewollt, weil dann viele wunderbare Stellschrauben wegfallen, an denen man so schön im Keller drehen kann.

Mit am dreistesten kommt dieser Politsprech zum Ausdruck in synthetischen Gegensätzen, zum Beispiel:

"Wenn wir heute Steuern senken für Rentner, Arbeiter und Angestellte, dann haben wir morgen kein Geld mehr für Bildung und Forschung!"

Das eine hat mit dem anderen rein gar nichts zu tun. Da werden lediglich verschiedene, in aller Regel vom politischen Gegner favorisierte Punkte in einen künstlichen Gegensatz gebracht, der auf den ersten Blick und unter dem o.a. Gegenfinanzierungs-Argument einleuchtet. Und schon verhält sich das Volk wieder brav und ruhig. Ja, wenn die Sache soooo ist, dann....

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