PKW-Maut 2020

Habt ihr das auch mitbekommen?Wird das Geld dann nur für Autobahnen genutzt oder sind sie wie Steuern nicht zweckgebunden?

https://www.google.com/.../...aut-soll-im-oktober-2020-starten,RDuxwYO

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Zitat:

@wiesoeinname schrieb am 2. Januar 2019 um 09:32:53 Uhr:


Ja, hoffentlich.

Kann dieses ganze Gejammere dagegen echt nicht mehr hören.

Was heißt hier Gejammere dagegen? Wenn du mit Fakten nicht klar kommst, ist das nicht das Problem derjenigen, die sie äußern. Eine Maut einzuführen nur um es jemanden auszuwischen ist selten dämlich.

Hier noch einmal die Punkte weshalb die Maut in Deutschland keinen Sinn ergibt außer dass sich bayerische Politiker damit profilieren wollen:

1. Nur 5,2% des Verkehrs aus deutschen Autobahnen entfallen aus ausländische Pkw - Lkw und Busse zahlen ohnehin schon
2. Über das Tanken zahlen ausländische Pkw- Fahrer bereits ein vielfaches mehr in den - zumindest dafür gedachten - Infrastrukturtopf als sie tatsächlich an Straßenschäden verursachen
3. Anders als immer behauptet gibt der Staat jetzt schon nur 30 bis 35 % der Einnahmen aus Kfz- Steuer, Mineralölsteuer und Lkw- Maut für den Erhalt und Ausbau der Infrastruktur aus (von Zweckgebundenheit kann man als wahrlich nicht sprechen)
4. Durch den Effekt des Maut- Ausweichverkehrs ist mit mehr Verkehrstoten und Verletzten auf Bundestraßen zu rechnen (ca. 20% mehr)
5.1. Das Vignetten- Modell: ist zwar vergleichsweise unproblematisch umzusetzen, gibt aber keinerlei Anreiz ein kleineres Auto oder weniger Auto zu fahren. Kleinwagen werden gegenüber SUV benachteiligt, da der Preis pauschal dergleiche wäre und nach damaliger Vorstellung von Alexander Dobrindt würde allen deutschen Autofahrern unterstellt, sie fahren auf jeden Fall Autobahn, denn deren Vignette würde gleich immer für ein ganzes Jahr ausgestellt - auch hier eine Benachteiligung für alle, die kaum oder gar nicht auf der Autobahn unterwegs sind
5.2. Das Modell der streckengenauen Abrechnung: wäre von allen Varianten die gerechteste, würde so hohe Kosten für Technik und Verwaltung bedeuten, dass kaum Einnahmen daraus generiert würden - zur Erinnerung: ein Plus käme ja faktisch nur durch ausländische Autofahrer zustande, die all die anfallenden Kosten tragen müssten. Selbst wenn ein Plus erzielt werden würde, kämen mit 600 Mio. € nur 1% der Gesamtkosten für den notwendigen Straßenerhalt von 60 Milliarden € zustande. Außerdem bestehen erhebliche Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und Massenüberwachung
5.3. Gegenrechnung mit der Kfz- Steuer (ebenso wie bei dieser wird als Berechnungsgrundlage der CO2- Ausstoß herangezogen): Auch hier wird kein Anreiz für kleinere Fahrzeuge gegeben, denn kleinere Autos stoßen im Verhältnis zur Masse nicht so viel weniger aus als größere. Die Masse bleibt vereinfacht gesagt relativ konstant (1 bis 2 t Gewicht), während die Motorleistung und damit die Emissionen stark schwanken können (50 bis 200 g/km). Wenn schon die Einnahmen aus den bestehenden "zweckgebundenen" Abgaben wie der Kfz- und Mineralölsteuer sowie Lkw- Maut kaum in den Straßenerhalt fließen, wer kann dann sicher sein, dass dies bei der Pkw- Maut so sein wird? Außerdem sind die Kfz- Steuer und die Pkw- Maut voneinander unabhängige Abgaben. Zwar wird jetzt versprochen, dass sich für deutsche Autofahrer ein Nullsummenspiel ergibt, aber das muss nicht so bleiben. Irgendwann können plötzlich Mehrkosten entstehen. Wir alle wissen, dass es dazu kommt - das zeigt die Vergangenheit.
6. Es exisitiert ebenfalls die These, dass die ohnehin sehr dürftig zu erwartenden Einnahmen aus der Pkw- Maut im Bundeshaushalt gegengerechnet werden und dem Verkehrsministerium damit im Endeffekt nicht mehr, sondern allenfalls genauso viel Geld zur Verfügung steht. All dieser Aufwand für kein Geld mehr?
7. Wir haben ja bereits festgestellt, dass die Pkw- Maut genauso wie die Kfz- Steuer vor allem anhand des CO2- Ausstoßes ermittelt wird - warum eigentlich? Seit wann schädigt CO2 die Straßen? Man sollte doch meinen, dass das Gewicht eines Fahrzeugs eine bedeutende Rolle spielt, aber nein. Somit entsteht wiederum eine Benachteiligung von Auto mit Verbrennungsmotoren im Vergleich zu kfz- steuer- und damit auch Pkw- Maut- befreiten E-Autos und solchen von behinderten Menschen, denn auch deren Autos belasten aus meiner Sicht die Straßen - egal wie wenig sie an CO2 ausstoßen.

(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Pkw-Maut_in_Deutschland#Gegner_und_ihre_Argumente)

Wir haben hier also 7 große Kritikpunkte, denen gerade einmal 1 national angehauchtes Gegenargument gegenübersteht: "Nur wir sind die Deppen, die keine Gebühr von ausländischen Autos verlangen." Es stimmt, dass Deutschland da ziemlich alleine ist, aber a) gibt es kaum Länder die ein ähnlich großes Straßennetz haben, das bereits jetzt von ebenso vielen kaum zu vergleichenden Bürgern finanziert wird und b) wird die Maut im Ausland nicht gegengerechnet nur um den Inländern zu gefallen. Im Ausland zahlt man also doppelt. Wenn du immer noch dafür bist, dir ins eigene Bein zu schießen, bitte...

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Zitat:

@pargelenisXXL schrieb am 7. Januar 2019 um 20:53:43 Uhr:



Ich teile die Meinung nicht, dass kleinere Länder wie Österreich und die Schweiz mehr ausgeben. In Deutschland steht europaweit das größte Autobahnnetz zur Verfügung. Entsprechend müsste die Autobahnmaut eigentlich höher ausfallen wie bspw. in Österreich. Das Unverständnis sehe ich insbesondere in Österreich darin, dass sie Plaketten für 10 Tage verkaufen. Absolut nachteilig für alle Urlauber, die 2 Wochen bleiben.

Schön - es geht aber um Fakten, und die decken sich halt leider nicht mit Deiner Meinung.

Und wenn man 14-Tages-Vignetten rausgäbe, dann würden sich alle ärgern, die nur eine oder gleich drei Wochen bleiben. Wenn man es ganz genau will, dann brauchen wir dringend die Kilometerabhängige Maut. Wird dank enormer Kosten für Technik und Administration dann leider für alle teurer - dafür aber für jeden total gerecht. Das muss es einem doch wert sein...

Hier sind ein paar Beiträge weg.
Moorteufelchen
MT-Moderation

Das mit den Km wird schwierig zu messen sein. Ob das die Datenschutzgesetze in der EU zulassen - fraglich. Wochenweise Vignetten und das Problem wäre erledigt. Man will ja damit auch Geld einnehmen und nicht Milliarden reinpumpen für die IT-Administration.

Zitat:

@pargelenisXXL schrieb am 7. Januar 2019 um 21:47:28 Uhr:


Das mit den Km wird schwierig zu messen sein. Ob das die Datenschutzgesetze in der EU zulassen - fraglich. Wochenweise Vignetten und das Problem wäre erledigt. Man will ja damit auch Geld einnehmen und nicht Milliarden reinpumpen für die IT-Administration.

Die Km-Maut ist sogar eine Forderung der EU-Kommission auf dem Weg zur Vereinheitlichung der Mautsysteme in Europa. (Zeit). Das EU-Parlament hat sich der Forderung auch angeschlossen. (OÖN)

Grüße vom Ostelch

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Zitat:

@pargelenisXXL schrieb am 7. Januar 2019 um 21:47:28 Uhr:


Das mit den Km wird schwierig zu messen sein. Ob das die Datenschutzgesetze in der EU zulassen - fraglich. Wochenweise Vignetten und das Problem wäre erledigt. Man will ja damit auch Geld einnehmen und nicht Milliarden reinpumpen für die IT-Administration.

Du verstehst offenkundig nicht, was ich meine: Wenn ich nur einen Tag die Vignette brauche, kann ich mich darüber aufregen, dass ich dann eine ganze Woche zahlen muss. Wenn ich sie eine Woche brauche, rege ich mich darüber auf, dass ich 10 Tage zahlen muss. Wenn ich über zwei Wochenenden fahre und 10 Tage brauche, dann rege ich mich darüber auf, dass ich zwei Wochenvignetten kaufen muss. Wenn ich fünfmal in einem Vierteljahr dort unterwegs bin, dann rege ich mich über die 2-Monatsvignette auf, warum gibt es die nicht für drei Monate etc.

Ich will eben gerade keine aufgeblähte Administration. Ein einfach gehaltenes System bedingt aber eben, dass es nicht für jeden die maßgeschneiderte Lösung gibt und man mit gewissen "Ungerechtigkeiten" leben muss. Dafür ist es insgesamt eben günstig.

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