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OM616 912 .. Einspritzpumpe voll Diesel ...

Themenstarteram 14. September 2012 um 17:24

Der Motor ist bei mir auf dem Schiff verbaut. Sprang in letzter Zeit immer schlechter an, hat auch schon vorher immer gräulich gequalmt.

Wir haben dann mit einem Hammer der Einspritzpumpe (Rotkäppchen) etwas nachgeholfen .. leichte Schläge .. nur ein wenig hinten vorhämmern .. und der Motor lief.

Ölwechsel habe ich auch bereits 3 mal gemacht - Also ablassen und dann nachkippen bis unten "normales" Öl ausläuft - dann Ablaßschraube schließen. Aber, jedesmal kommt ein "Schwall" Diesel mit heraus. Das ist doch nicht normal, oder ?

Danke für einen Tip !

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9 Antworten

Moin Moin !

Bei der "Rotkäppchenpumpe" handelt es sich um die alte Pumpe mit Unterdruckregelung. Diese ist nicht an den Motorölkreislauf angeschlossen ,sondern wird mit Ölfüllung und Diesel geschmiert. Ich habe keine Ahnung ,wo du da etwas abgelassen hast ,aber diese Pumpe hat einen Überlauf an der Rückseite.Wenn du zwischen Pumpe und Motorblock siehst ,erkennst du an der Pumpe ein gebogenes Röhrchen ,welches erst nach oben führt und dann mit einem Bogen nach unten endet.Solange daraus bei laufendem Motor kein Diesel heraustropft,brauchst du dir keine Sorgen wg. ev. Undichtigkeiten innerhalb der Pumpe machen.

Was das Hämmern bringen soll ,entzieht sich meiner Vorstellungskraft....

Schlechtes Anspringen kann viele Ursachen haben

1. Kompression schlecht . Motor verschlissen , Kopf rissig durch zu hohe thermische Belastung

Im einfachsten Fall durch nicht rechtzeitig nachgestellte Ventile.Bei diesen Motoren wird das Spiel immer kleiner ,bis die Ventile nicht mehr schliessen.Beim PKW sind die Ventile alle 20000 km einzustellen ,diese km Leistung ist im Boot nicht zu erreichen. Würde ich mal so alle 300 Betriebsstunden machen.

2. Vorglühanlage arbeitet nicht richtig. Original sind hier noch Reihenglühkerzen mit Vorwiderstand verbaut ,diese neigen zum Verrussen ,der Russ schliesst die Kerzen kurz. Ist schnell zu prüfen ,Masseanschluss der Glühanlage am Motorblock abschrauben und an das Massekabel eine Prüflampe halten ,der andere Anschluss der Prüflampe wird an den Batteriepluspol gehalten.Die Prüflampe darf nicht glimmen oder gar aufleuchten !

3. Anlassdrehzahl zu niedrig . Anlasser zu schwach ,Batterie zu schlapp , Kabel zu dünn , Anschlüsse korrodiert ,Masseleitung nicht vergessen !

Motoröl zu zähflüssig ,überaltert oder falsche Viskosität.

MfG Volker

@strotmann:

Ich schalte mich hier mal kurz ein ;) Nicht übel nehmen,

bei diesem Pumpen-Typ wird die Feinregulierung der Sprit-Menge mittels Unterdruck-Steuerung vorgenommen. Soweit ja bekannt. Die eingebaute Leder-Membran (kein Witz, LEDER), kann mit der Zeit spröde werden oder Risse bekommen. Dann hast du den Sprit im Reglergehäuse (!), wodurch die Pneumatik wiederum nicht mehr einwandfrei funktioniert.

- Die Folgen: nerviges Laufgeräusch (auch "Sägen" genannt), trifft das zu?

- starke Rauch-Entwicklung (na, klingelts?), hast du beschrieben!

- geringe Leitung der Maschine, ist dem evtl. so?

Das sollte das Problem einigermaßen eingrenzen! Hoffe, ich konnte es verständlich machen.

Mit Grüßen, Bronx.

Nachsatz: nicht vergessen, ebenfalls zu überprüfen sind: Membran/Unterdruck-Pumpe, sowie Undichtigkeiten im gesamten System!

@schreyhalz: Hämmern an der ESP kenne ich auch nicht, aber, man lernt (vielleicht) ja nie aus :D

Moin Moin !

Das muss ich mal berichtigen (nicht übel nehmen)

Zitat:

Nicht übel nehmen,

bei diesem Pumpen-Typ wird die Feinregulierung der Sprit-Menge mittels Unterdruck-Steuerung vorgenommen

Die gesamte Einspritzmenge wird über die Unterdruck-Steuerung vorgenommen.

Zitat:

Die eingebaute Leder-Membran (kein Witz, LEDER), kann mit der Zeit spröde werden oder Risse bekommen.

Das ist völlig richtig.

Zitat:

Dann hast du den Sprit im Reglergehäuse

Das ist nun allerdings völlig falsch !

Tatsächlich trennt die Membran 2 Räume ,in denen nur Luft ,aber kein Sprit vorhanden ist.In dem vorderen Raum ist der Aussendruck ,dieser Raum ist deswegen belüftet ,in dem hinteren Raum herrscht der durch die Venturidüse im Drosselklappenregler erzeugte Unterdruck.Bei abgestelltem Motor ist dieser Unterdruck nicht vorhanden ,eine in diesem Raum befindliche Feder schiebt die Membran nach vorne .An dieser Membran ist die Regelstange befestigt ,die in die Pumpe führt und dort die Pumpenelemente verdreht und so die Einspritzmenge verstellt. Die Feder schiebt dabei die Einspritzmenge auf max. , der Unterdruck auf min.

Hat diese Membran einen Riss , läuft der Motor mit höherer Drehzahl ,bzw. unrund ,kann auch räuchern.Bei grösseren Undichtigkeiten schliesslich läuft er ,ohne abzuregeln und kann sich "totdrehen". Diese Membran geht glücklicherweise fast nie kaputt.

Das "Sägen" kommt fast immer von einem nicht richtig eingestelltem Gestänge zwischen Klappenregler und ESP, damit wird ein Dämpfer betätigt bzw. freigegeben ,der ein Schwingen der Membran verhindern soll.

Zitat:

Nachsatz: nicht vergessen, ebenfalls zu überprüfen sind: Membran/Unterdruck-Pumpe, sowie Undichtigkeiten im gesamten System!

Das ist allerdings absolut richtig ,eine defekte Membran in der Unterdruckpumpe führt innerhalb von Sekunden zum Motorexitus ,da hierdurch Motoröl angesaugt wird und die Vorkammer durch die Verbrennung des Öls überhitzt und schmilzt.Aber da mit dieser Unterdruckpumpe der Bremskraftverstärker betrieben wird ,ist sie beim Bootsmotor überflüssig und entweder nicht vorhanden (es gibt Abschlussdeckel dafür) oder man schliesst die beiden Anschlüsse einfach kurz ,dann würde sie im Falle eines Defektes das Öl einfach in der Pumpe "im Kreis" pumpen.

Weitere Undichtigkeiten im Ansaugbereich betreffen meist den Ansaugkrümmer ,dieser teilt sich sowohl die Befestigung als auch die Dichtung mit dem Abgaskrümmer , diese Dichtung geht schon mal kaputt und/oder die Befstigungsmuttern lockern sich , hier ist bei jeder Demontage oder wenn man bemerkt.dass das Ansaugrohr lose ist, eine neue Dichtung und neue Muttern (selbstsichernde Cu-Muttern) zu

nehmen.

MfG Volker

Themenstarteram 25. September 2012 um 14:59

Ich bedanke mich bei Euch für diese Erklärungen und Hilfen.

Letztes Wochenende habe ich beide Motoren etwa 1 Std unter Last und etwa 4 Std im Leerlauf laufen lassen. Bei einer Pumpe kam dann anschließend etwa ein halbes Schnapsglas Diesel (-Öl-Gemisch) aus der Ablaßschraube, die Pumpe vom anderen Motor (Steuerbord) war ok.

Wir haben weiter "geschraubt" und stellen nun folgendes fest:

Der Motor (backbord) mit der Pumpe (ohne Dieselaustritt) springt nun sehr schlecht an (seid etwa 3 Monaten). Grund ist KEINE Dieselförderung am 1. Zylinder. Wir haben das Röhrchen (das von der Pumpe zum Zylinder führt) komplett entfernt --> Kein Diesel !

Ob die ganze Sache jetzt mit dem Diesel in der Pumpe zu tun hatte oder nicht ... der Motor läuft (wenn er dann anspringt), lediglich auf 3 Zylinder.

Ich habe auch etwas Wichtiges nicht erwähnt: Das Boot war vor etwa 2 Jahren voll Wasser und beide Motoren waren auf Tauchstation. Die Helfer vom Hafen haben zwar sofort Ölwechsel gemacht und die Motoren laufen lassen ... aber bestimmt nicht an die "Rotkäpchen-Pumpe" gedacht. Also, dort bestimmt kein Wasser (falls es dort eingedrungen war) herausgelassen. Der Steuerbord Motor hatte ja das Problem, das wir dort mit einem Hammer "anklopfen" mußten, bis er ansprang. Ich habe einige Male nun WD40 über das Rotkäpchen eingesprüht - jetzt funktioniert der Motor einwandfrei. :-)

So eine Pumpe demontieren und auseinanderbauen, könnte ich ja. Aber nicht mehr zusammen ;-)

Wir versuchen gerade einen Spezialisten aufzutreiben, der diese Arbeit für mich übernehmen kann.

Nochmals Vielen Dank !

Moin Moin !

 

Zitat:

Ich habe auch etwas Wichtiges nicht erwähnt: Das Boot war vor etwa 2 Jahren voll Wasser und beide Motoren waren auf Tauchstation.

Stimmt ,das wäre eine wichtige Information gewesen ! An und für sich sind die ESP nahezu unkaputtbar,aber Wasser mögen sie nun wirklich nicht !

Zitat:

Grund ist KEINE Dieselförderung am 1. Zylinder. Wir haben das Röhrchen (das von der Pumpe zum Zylinder führt) komplett entfernt --> Kein Diesel

Einfache Schlussfolgerung : Die ESP ist hin !

Lohnt sich m.E. nicht ,darüber gross zu grübeln oder zu reparieren , Pumpe wechseln und gut ists.

Da ,wie geschrieben ,diese Pumpen nahezu das ewige Leben haben ,ist das Angebot an gebrauchten Pumpen gross ,die Nachfrage praktisch = 0. Für 50 E sollte eine Pumpe zu ergattern sein. Wenn du mir den Pumpen Typ mailst ,kann ich mal nachsehen ,ob ich eine solche noch habe.

MfG Volker

Themenstarteram 27. September 2012 um 15:09

Hallo Volker,

das Schätzchen hat die Nummer: 53211334 .. siehe Bild ...

Dank im voraus.

Michael

Im Augenblich ist die WiFi Verbindung zu schlecht für das Hochladen des Bildes.

Mache ich später ....

Themenstarteram 27. September 2012 um 16:26

Dank sei Google .. ;-)

Die Teilenummer ist wohl die: PES 4M 55 C 320

Themenstarteram 3. Oktober 2012 um 19:35

Ich habe nun (über ebay) eine Austausch-Pumpe gekauft.

Geraten wurde mir auch zum Austausch der Düsen. Das will ich auch machen.

Also 27 er Nuss und Knarre ... meine Güte ! Sitzen die Dinger wirklich so fest ?

75 Nm sollten es sein .. also 7,5 Kg Kraft bei 1 m Hebelarm. Die Knarre mag so 25 cm lang sein.

Also rechne ich mal ... etwa 30 Kg Kraftaufwand. Easy going für mich ... Aber die Düse bewegt sich nicht.

Darf ich da "Gewalt" anwenden oder breche ich da etwas kaputt ?

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