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Öl entweicht mit dem Klimagas aus der Klimaanlage

Themenstarteram 29. Juli 2014 um 6:12

Hi,

am Wochenende bei VOX automobil (ich guck das eigentlich nur wegen den Autodoktoren), war ein Bericht über Klimaanlagen dran. Daß Kältemittel flöten geht ist ja nun nix neues, aber laut deren Bericht verflüchtigt sich auch das Öl mit dem Kältemittel.

Meinereiner hält das allerdings für totalen Blödsinn (Umsatzgenerierung).

In 'ner Klimaanlage sind um die 150ml Öl und die Klimageräte kippen einfach pauschal beim Nachfüllen des Kältemittels 10% der Sollmenge an Öl oben drauf.

Ich hab es bislang so gehalten, daß ich eine Klimaanlage nicht anfasse solange sie (ausreichend) kühlt.

Was sagt ihr zu der Ölverlusttheorie?

Gruß Metalhead

Beste Antwort im Thema

Das Öl kann nur entweichen, wenn die Leckage groß genug ist. Kältemittelöl (KÖ) ist, unter Berücksichtigung der Mischungslücken, in flüssigem Kältemittel (KM) in nahezu allen Konzentrationen mischbar (bzw. logischerweise dann auch andersrum). In KM gelöstes KÖ führt zu einer deutlich reduzierten Viskosität im Tieftemperaturbereich was erforderlich ist, damit die Schmierwirkung stets gegeben ist. Allerdings ist es nun so, dass im Verdampfer das KM (vollständig) verdampft wird und das KÖ ausfällt. Abhängig von Druck und Temperatur können noch Reste von KM drin sein, die dann dazu führen, dass das KÖ vernünftig zum Kompressor zurückgeführt werden kann (in der Saugleitung müssen Stömungsgeschwindigkeiten etc. für den Öltransport besonders berücksichtigt werden).

Im gasförmigen KM ist allerdings kein Öl mischbar, deswegen kann es auch nicht direkt mit diesem entweichen. Das geht wie gesagt nur, wenn die Leckage groß genug ist und das Öl vom Gas mitgerissen wird.

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ich glaube wir haben uns hier schon mehr gedanken gemacht als die experten von VOX.

Was JetSetJohn sagt. :)

Themenstarteram 29. Juli 2014 um 10:14

Zitat:

Original geschrieben von jetsetjohn

Im gasförmigen KM ist allerdings kein Öl mischbar, deswegen kann es auch nicht direkt mit diesem entweichen. Das geht wie gesagt nur, wenn die Leckage groß genug ist und das Öl vom Gas mitgerissen wird.

Super vielen Dank.

Klar, wenn ein Leck ist, daß das Zeug rausläuft bzw. durch 'nen geplatzen Schlauch einfach "rausgepustet" wird ist klar.

Aber rein durch den Verlust durch Diffusion geht also kein Öl verloren.

Sprich irgendwann ist zu wenig Kätlemittel drin, die Anlage schaltet ab, man läßt neu befüllen und gut is.

Gruß Metalhead

Themenstarteram 29. Juli 2014 um 10:16

Zitat:

Original geschrieben von slv rider

ich glaube wir haben uns hier schon mehr gedanken gemacht als die experten von VOX.

So schaut's aus. :D

Gruß Metalhead

So einfach ist es nicht, manche Anlagen laufen bis zum Exitus.

Zitat:

Original geschrieben von Ruedi1952

So einfach ist es nicht, manche Anlagen laufen bis zum Exitus.

Weil die Druckschalter die den Exitus verhindern sollen unbemerkt kaputtgehen, wenn Sie je funktioniert haben sollten.

Wie mal ein Mechanikus meinte, ob diese Druckschalter funktionieren merkt man erst wenn man Sie braucht und dann ist die Anlage nicht selten Schrott.

 

Da das Evakuieren und Neubefüllen seit Jahrzehnten problemlos funktioniert dürfte diese Methode so falsch nicht sein.

Nur hat der Druckschalter nix mit dem Öl zu tun...

Wenn zu wenig Kältemittel drin ist, merkt man das vor allem an einer schlechten Performance, einem zischenden Expansionsventil (Drossel-Anlagen zischen auch so gerne mal). Wenn es richtig eng wird, dann ist die Leitung nach dem Expansionsventil nicht mehr kalt etc. pp.

Der Hochdruckschalter kann u.U. interessant sein, weil das adie Anlage wirklich killen kann und nicht nur Fremdgas reinzieht. Aber auch da wird man als Aufmerksamer Fahrer performance-Einbußen feststellen. ;)

Themenstarteram 29. Juli 2014 um 12:59

Zitat:

Original geschrieben von jetsetjohn

Nur hat der Druckschalter nix mit dem Öl zu tun...

Eben, und zu wenig Gasdruck kann doch einen Kompressor nicht killen.

Der baut halt keinen Druck mehr auf, was aber nicht schädlich ist (einige Anlagen werden ja mittels Bypassventil abgeschaltet).

Gruß Metalhead

Die Druckschalter funktionieren fast immer, die laufen in Öl, da entsteht im Prinzip kein Verschleiß, Korosion oder sonstwas.

Wenn eine Anlage aufgibt, weil eine Dichtung fliegt, reißt es Öl mit raus, klar, aber bei normalem Verlust bleibt das Öl drinnen. Im Falle eines schnellen Druckverlustes hilft es danach nur, den Kompressor zu demontieren, das Öl aus zu kippen und die vorgeschriebene Menge wieder auf zu füllen.

Macht aber keiner, verkauft man später lieber nen neuen Kompressor...

Hi,

genauso ist es. Denn die Wenigsten können die andere Methode.

MfG

Super-TEC

am 29. Juli 2014 um 16:18

Zitat:

 

Eben, und zu wenig Gasdruck kann doch einen Kompressor nicht killen.

Der baut halt keinen Druck mehr auf, was aber nicht schädlich ist (einige Anlagen werden ja mittels Bypassventil abgeschaltet).

Gruß Metalhead

So ganz kann man das nicht stehen lassen. Klar, nicht primär durch zuwenig Kältemittel geht der Kompressor drauf. Es ist aber so, dass ein bestimmter Massestrom notwendig ist, um das Öl ausreichend im Kompressor zu verteilen, das Kältemittel reißt das Öl mit. Das ist auch gewünscht, da das Öl so im kompletten Kreislauf mitläuft und Expansionsventil schmiert sowie die Schläuche geschmeidig hält. Ein Kompressor hat mehrere revolverförmig angeordnete Zylinder. Davon stehen nur die unteren im Ölbad, die oberen sind auf Schmierung durch das im Kältemittel mitgeführte Öl angewiesen. Aus dem Grund wird der Kompressor bei zuviel Kältemittelmangel den Kolbenfressertod sterben.

In einer normal funktionsfähigen Klimaanlage geht auch kein Öl verloren, lediglich Kältemittel diffundiert durch Schläuche bzw die Kompressordichtung. Im Gegenteil, das Öl bremst sogar den Kältemittelverlust durch die Schläuche, weshalb man auch die Klima im Winter hin und wieder mal anschmeißen sollte, dass alle Teile schön wieder geölt werden.

Nur wenn wirklich ein Leck (Loch im Kondensator o.Ä. ) in der Anlage gewesen war sollte nach Reparatur nach dem Öl geschaut werden. Aber nicht einfach nachschütten, das alte Öl muss zwingend mittels Spülung auch aus der Anlage heraus. Zuviel Öl in der Anlage tötet den Kompressor durch Flüssigkeitsschlag.

Gruß Tobias

Mittels Spülung? Bin mal gespannt wie du das aus der Anlage spülen willst, das dürfte doch ein aufwändiges Unterfangen werden.

Hauptsächlich befindet sich das Öl im Kompressor, den kann man auskippen und nachmessen, ansonsten hilft schätzen oder sich an die Herstellerangaben halten...

am 30. Juli 2014 um 8:20

Die Anlage wird mittels flüssigem Kältemittel durchgespült. Das Öl löst sich in diesem und wird so bis auf unwesentliche Restmengen entfernt. Im Servicegerät lässt man das Kältemittel wieder verdampfen. Das verdampfte KM wird wieder verflüssigt und in die Vorratsflasche gepresst. Das Öl bleibt im Verdampfungsraum zurück. So hat mans sauber abgetrennt.

Den Kompressor einfach auszukippen bringt nicht viel. Erstens bekommt man nicht alles heraus und 2. bleibt die im Kreislauf verteilte Menge unberücksichtigt.

Gruß Tobias

Die Hauptölmenge ist im Kompressor, da bekommst du das auch nur mit Kältemittelspülen kaum raus, genau so wenig wie aus dem Trockner. Der Rest der Anlage ist nur leicht benetzt, das bleibt immer drinnen.

Wie viel wo drin bleibt, etc. ist den Herstellerinformationen zu entnehmen und entsprechend zu ergänzen, z.B. Austausch Trocknerflasche +15ml Öl, Füllmenge Kältekompressor 200ml, etc.

ich kipp immer nach augenmaß rein. hat immer gefunzt. :D

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