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No Navi Rally

Themenstarteram 1. Januar 2023 um 14:32

Frohes Neues!

Ich spiele seit längerem ein "Spiel", meistens leider ganz alleine. Aber ich dachte, mit Neujahr versuche ich hier mein Glück. Vielleicht findet der eine oder andere auch Spaß daran, was mich sehr freuen würde.

 

Worum geht es? Das beschreibe ich in detailiert ab dem nächsten Absatz. Der Text ist sehr lang, das Wichtigste steht aber schon am Anfang in den ersten drei Punkten. Er entstand aus meinen Notizen und Überlegungen aus den letzten Jahren. Heute habe ich beschlossen, es mit Euch zu teilen. Auf Eure Rückmeldung freue ich mich sehr und warte angespannt.

 

NO NAVI RALLY

 

                            

ZIEL

 

Das Ziel der No Navi Rally ist von A nach B zu fahren, ohne während der Fahrt Landkarten oder Navigation zu benutzen oder Menschen zu fragen oder anderweitig Hilfe zu benutzen. Mit anderen Worten - zwischen A und B sind keine Hilfsmittel erlaubt. Straßenschilder bilden leider eine Ausnahme, weil sie ohne großen Aufwand nicht zu entfernen sind. Die Hauptaufgabe des Fahrers ist, sich vor dem Start die gesamte Route zu merken und die komplette Strecke "aus dem Kopf" zu fahren.

 

 

MOTIVATION

 

Die Grundidee dieser Rallye fußt in meinen persönlichen Vorlieben und sie vereint mehrere meiner Hobbys - Landkarten, Oldtimer, Autowandern. Selbstverständlich ist es nicht nur auf Oldtimer beschränkt, aber ich fahre gerne mit einem alten Auto gemütlich und mit offenen Augen durch die Gegend. Landkarten haben mein Interesse schon immer an sich gezogen, fast so lange wie ich denken kann, und das ist bis heute so. Heutzutage benutzt "dank" Navi und Google Maps kaum jemand eine gute Karte, und wenn, dann schon gar nicht zum Navigieren im Auto. Und selbstverständlich geht dabei die Fähigkeit, die Karten zu lesen, langsam aber sicher verloren - ob man das vor sich selbst eingestehen will oder nicht. Die No Navi Rally soll den Spaß an der Beschäftigung mit der Landkarte wieder zurückbringen und ermöglichen, die nähere oder auch weitere Umgebung mit einem ganz anderen Blick neu zu entdecken. Denn eins ist sicher: fährt man in diesem Modus, nimmt man die Welt viel bewusster und intensiver auf. Man fährt ja nicht wie ferngesteuert von Ansage zu Ansage aus dem Navi-Computer, man muss zwangsläufig auf sehr viele, manchmal ganz kleine Details achten. Man sieht plötzlich Sachen, an denen man früher einfach gedankenlos vorbei gefahren wäre. Natürlich ist ein Navigationsgerät jedem aus Gedächtnis Fahrendem weit überlegen, aber das Gleiche gilt z.B. auch für Schach. Obwohl heutzutage jeder Mensch, auch Weltmeister, gegen Computer verliert (die meisten haben gegen ein schachspielendes Smartphone nicht mal den Hauch einer Chance) erfreut sich das Schachspiel nach wie vor großer Beliebtheit. In beiden Fällen geht es nicht um das technische Besser, sonder um Spaß an der Sache. Und ich finde, das Fahren mit einer Landkarte, auch wenn sie "nur" im Kopf ist - oder gerade deshalb - auch riesengroßen Spaß machen kann. Für die, die es auch so empfinden, ist diese Rallye gedacht.

 

 

AUFGABENSTELLUNG UND ABLAUF

 

Der Fahrer befindet sich am Startpunkt A und bekommt in einer Form den Zielpunkt B benannt. Die Form ist nicht festgelegt, sie kann z.B. eine Landkarte auf Papier mit einem markierten Punkt sein, eine virtuelle Pinnadel auf einer digitalen Karte, Punktkoordinaten (geographische, GK, UTM, usw.).

 

Nach der Bekanntgabe des Ziels beginnt der Fahrer mit der Planung und dem Auswendiglernen der Route. Er darf dabei alle erdenklichen Mitteln benutzen und sich Notizen machen. Wenn er damit fertig ist, signalisiert er es klar und deutlich, legt alle seine Mitteln und Notizen zu Seite, setzt sich ins Auto und startet den Motor. Ab dem Moment des Motorstarts darf er seine Hilfsmittel, Unterlagen, Notizen usw. nicht mehr benutzen. Er darf auch die Passanten nicht nach dem Weg fragen. Er fährt los und wenn er der Meinung ist, am Ziel angekommen zu sein, meldet er "Ziel erreicht". Danach wird überprüft, ob die Aufgabe gelöst wurde. Das Abfahren der Strecke während der Lernphase, egal mit welchem realen Fortbewegungsmittel, ist nicht erlaubt. Auch nicht das Ablaufen zu Fuß.

Statt nur vom Start- zum Zielpunkt auf beliebiger Route zu fahren, können in der Aufgabenstellung zusätzlich ein oder mehrere Punkte definiert werden, die man - in beliebiger oder festgelegter Reihenfolge - erreichen muss. Damit könnte der Schwierigkeitsgrad erhöht werden.

Die Fahrzeit spielt bei der Bewertung der Lösung keine Rolle. Man fährt auf öffentlichen Straßen und die Einhaltung der StVO und die Sicherheit haben die oberste Priorität.

 

VARIANTEN

 

Sowohl bei dem Erlernen der Strecke, als auch bei der Bewertung der Lösung bieten sich mehrere Möglichkeiten an. Diese Möglichkeiten und dessen Kombination kann man dazu nutzen, den Schwierigkeitsgrad der Aufgabe gezielt zu gestalten und so der Stärke der Teilnehmer anzupassen.

 

Zeit zum Erlernen der Strecke

In einfachster Form ist die Zeit zum Erlernen der Strecke (fast) nicht begrenzt und fließt nicht in die Bewertung der Aufgabe ein. Da echtes „nicht begrenzt“ in einem Wettbewerb nicht funktionieren würde, muss diese Zeit also doch irgendwie gedeckelt werden. Allerdings so großzügig, dass ein Teilnehmer beim Lernen keinen Zeitdruck verspüren sollte. Das kann in Praxis mal eine Viertelstunde werden, oder eine Stunde oder gar mehre. Je nach dem Schwierigkeitsgrad der Strecke. Dieses Modell eignet sich besonders für echte Anfänger.

Für Fortgeschrittene ist die Erfassung der tatsächlich benutzten Lernzeit viel adäquater. Damit wird die Fähigkeit honoriert, sich Sachen schneller zu merken als die Konkurrenz. In diesem Modell wird die Lernzeit gemessen und fließt in die Bewertung ein. Der Fahrer bestimmt selber das Ende des Lernens. Auch hier sollte es eine, aber auch großzügige Zeitdeckelung geben.

Noch eine Stufe härter ist das Modell mit einem fest vorgegebenen Zeitrahmen. Dieser muss dem Schwierigkeitsgrad der Strecke und der Rallye-Klasse angepasst werden. Allerdings muss dieser Zeitrahmen so gewählt werden, dass hier ein gewisser Zeitdruck herrscht.

 

Die Entfernung zum Zielpunkt

Das Erreichen des Zielpunktes ist die Hauptaufgabe der Rallye. Bei der Beurteilung, ob dieses Ziel erreicht wurde oder wie gut es erreicht wurde, gibt es mehrere Möglichkeiten. In einfachster Form gibt es nur ein ja oder nein. Hier wird nur die Entfernung zwischen der Position bei der Fahreransage „Ziel erreicht“ und dem tatsächlichen Ziel bestimmt. Liegt sie innerhalb eines vorgegebenen Radius, wird die Aufgabe als gelöst bewertet. Der Radius kann bei Zielen wie markante Gebäude oder Objekte (z.B. Kirche, Rathaus, Marktplatz, Denkmal) kleiner ausfallen als ein Punkt im offenen Gelände. Die ausgetragene Rallye-Klasse (Anfänger, Fortgeschrittener, Meister) sollte den Radius auch beeinflussen. Dieser Modus in Verbindung mit einem großzügigen Radius eignet sich für Anfänger. Die genaue Werte für Radien müssen noch in Praxis ermittelt werden.

Alternative zu einem festen Radius sind mehrere Radien um den Zielpunkt, die um den Betrag des kleinsten Radius größer werden und entsprechend mit Punkten versehen sind - wie bei einer Zielscheibe. Daraus ergibt sich automatisch die Bewertung der Aufgabe. Man könnte aber auf die Quantisierung der Entfernung verzichten und einzig und allein die Luftlinienentfernung zwischen „Ziel erreicht“ und dem Zielpunkt bestimmen und in die Endbewertung einfließen lassen.

 

Die Länge der gefahrenen Strecke

Eine weiteres Kriterium für noch feinere Bewertung der Lösung ist die Beurteilung der tatsächlich gefahrenen Strecke. Hier stellt sich automatisch die Frage nach der Referenzstrecke. Die einfachste Möglichkeit ist die kürzeste Strecke die unter Beibehaltung vorher vereinbarten Straßenkategorien (Autobahn, Bundes-, Land-, Kreisstraße, Feldweg) möglich ist. Eine andere Möglichkeit: die kürzeste Streckenlänge die ein Fahrer aus dem Wettbewerb erreicht hat.

 

BEWERTUNG

 

Spätestens dann, wenn man zwei oder mehr Varianten kombiniert und ein einziges Maß für die Gesamtbewertung einer Fahrt haben möchte, stößt man auf das Problem der eigentlichen Unvergleichbarkeit verschiedenen Größen. Denn wie soll man Zeit (Sekunden) mit Länge (Meter) in eine Größe umrechnen? Bei ungeschickter Vermengung dieser Größen riskiert man "taktisches Hantieren". Beispiel: Beim Lernen der Strecke schaut sich der Fahrer hauptsächlich nur das Ziel an und eventuell ein paar größere Orte auf dem Weg und beendet das Lernen bereits nach ein paar Sekunden, was im Normalfall mehrere Minuten dauern würde. Dann fährt er los, orientiert sich an den Schildern und beendet die Fahrt nach Gefühl grob in der Nähe des Ziels. Wäre die Entfernung zum Ziel auf ganze Kilometer aufgerundet bewertet und pro Kilometer einen Strafpunkt ergeben und gleichgesetzt einer Sekunde als Strafpunkt, wäre er klar im Vorteil einem gegenüber, der das Ziel möglichst genau erreichen möchte. Denn er würde deutlich mehr Zeit zum Lernen brauchen, aber das Erreichen des Ziels auf genauer als ein Kilometer ihm keinen Vorteil bringen würde. Eine geschickte Gewichtung der Zeit und der Entfernung könnte das Problem vielleicht nicht komplett lösen, aber zumindest deutlich abschwächen. Hier bedarf es noch Forschung und Werten aus der Praxis.

Eine einfache und wirkungsvolle Lösung dieses Dilemma: keine Kombination mehreren Varianten. Das bedeutet: bewertet man z.B. Zeit zum Erlernen der Strecke, spielt die Genauigkeit des Erreichens des Ziels und die Abweichung zur Referenzlänge keine Rolle. Oder: man bewertet die Nähe zum Ziel, aber für das Erlernen der Strecke gibt es einen fixen Zeitrahmen oder gar keinen.

Ferner muss auch die Schwierigkeit der Strecke Berücksichtigung finden. Der Schwierigkeitsgrad könnte z.B. anhand der Streckenlänge, Anzahl der Abzweigungen, Richtungswechsel, Straßennummerwechsel, Anzahl und Größe der Ortschaften und der Lage des Zielpunktes klassifiziert werden. Die Details zur dieser Einteilung müssen noch erarbeitet werden.

 

WETTBEWERB

Möchte man No Navi Rally als ein Wettbewerb mit mehreren Teilnehmer austragen, muss natürlich auf die Einhaltung der Regel besonderer Augenmerk gelegt werden. Auf das Versprechen des Fahrers, während der Fahrt nichts zu benutzen, darf man sich nicht verlassen. Daher gehört während der Fahrt auf den Beifahrersitz ein neutraler Schiedsrichter, z.B jemand aus dem Organisationsteam oder bei nicht formellen Wettbewerben ein anderer Teilnehmer. Idealerweise sollte der Schiedsrichter das Ziel der Fahrt nicht kennen, damit eine Kommunikation durch Körpersprache nicht stattfinden kann.

Wie bei jedem Wettbewerb ist auch hier wichtig, gleiche Chancen für alle zu schaffen. Der Benutzungsverbot von Karten, Navigation, eigenen Notizen, Auskunft bei Passanten ist nicht alles. Ein einfaches Gerät wie der Tageskilometerzähler könnte schon zu Verzerrung führen, denn wenn jemand es nicht hat, könnte er einen Nachteil gegenüber den Teilnehmern haben, die diesen haben und benutzen.

Sport hat zwar noble Ziele, aber leider gibt es immer Menschen, die sich über alle Regeln hinwegsetzen, nur um jeden Preis zu gewinnen. Auch bei No Navy Rally besteht „Doping-Potenzial“. Man denke z.B. an ein verstecktes Handy mit der einprogrammierten Route, der dem Fahrer für Außenstehende nicht wahrnehmbare Vibrationssignale zum Abbiegen gibt. Das klingt auf den ersten Blick vielleicht etwas konstruiert, ist aber bei dem heutigen Stand der Technik leicht und billig umsetzbar. Und leider schwer kontrollierbar. Um zum Schachvergleich zurückzukommen: siehe den Fall Hans Niemann.

 

WEITERE GEDANKEN

 

Das Verbot jeglicher Konsultation der Unterlagen während der Fahrt könnte sich eventuell spaßhemmend erweisen, zumindest für Anfänger. Bei einer langen und komplizierten Strecke könnte eine einzige Stelle über Sieg oder Niederlage entscheiden. Um dem entgegen zu wirken gibt es mehrere Ansätze. Man könnte eine bestimmte (geringe) Anzahl Konsultationen der eigenen Unterlagen erlauben. Der Blick in die Unterlagen könnte zusätzlich noch einer Zeiteinschränkung unterworfen werden - entweder pro Benutzung oder als Gesamtzeit für alle Benutzungen. Man könnte auch die Konsultation der Unterlagen mit Strafpunkten (Strafsekunden) versehen, deren Maß noch zu bestimmen wäre. Allerdings sollte zumindest in der allerhöchsten Rallye-Klasse, der Meister-Klasse, die Einsicht in die Unterlagen verboten bleiben.

Ein großer Vorteil der No Navi Rallye gegenüber klassischen Oldtimer-Rallyes, die eigentlich Orientierungsfahren mit Gleichmäßigkeitspürfungen sind, ist die Möglichkeit, sich als Fahrer die Aufgaben selber zu stellen und damit trainieren. Denn durch das Aussuchen eines Ziels verschafft man sich keine echte Vorteile. Z.B. eine klassische Chinesen-Etappe kann man dagegen sich nicht selber stellen, denn man würde schon vor dem Losfahren die Lösung kennen.

Es gibt aber auch Nachteile. Bei einem Wettbewerb sollte für alle Teilnehmer die Chancengleichheit herrschen. Das ist bei der No Navi Rallye leider nicht gegeben, denn wenn das Rallye in einem für bestimmte Fahrer bekannten Gebiet stattfindet, haben sie natürlich gegenüber Teilnehmen ohne Ortskenntnisse einen Heimspielvorteil. Hier hilft auch die Überprüfung des Wohnortes jedes Teilnehmers nicht weiter, denn das garantiert nicht, dass sich jemand dennoch in einem Gebiet besonders gut auskennt. Dieses Manko kann nur durch Teilnahme an vielen Wettbewerben an weit auseinander liegenden Gebieten abgeschwächt werden.

 

NAME

Der ursprünglicher Name war Really Nice Rally. Ich war unentschlossen und habe mich am Ende für No Navi Rally entschieden, um den Verzicht auf Navigation zu betonen, aber der Name klingt durch das blöde Denglisch nicht gut - das Wort Navi in unserer Bedeutung gibt es im Englisch nicht.

Der Wirrwarr bei der Schreibweise Rallye vs. Rally ist mir bewußt. Halbwegs sicher ist die deutsche Schreibweise mit Rallye. Im Englischen wird allerdings nicht ausschließlich Rally verwendet - manchmal eben auch Rallye. Da auf Wikipedia und wrc.com vorwiegend Rally benutzt wird, bin ich bei dem Rally geblieben.

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102 Antworten

Zitat:

@schleich-kaefer schrieb am 21. Januar 2023 um 18:13:02 Uhr:

Ich dachte Du bist ein Käferfahrer und wie jeder Käferfahrer - oder allgemein Oldtimerfahrer - magst Du in einer alten Kiste durch die Gegend gurken. Oder haben wir wieder ein Kommunikationsproblem und Deine Aussage bezog sich nur auf Alltagsautofahren?

Haben wir, Freund, haben wir.

Ich hab' mit "Oldtimern" (über die missbräuchliche Verwendung dieses Worts mag ich jetzt nicht diskutieren) nichts am Hut. Ich hab'n Käfer, weil ich immer einen hatte, weil der funktioniert, weil ein technisches Konzept, welches 45 Jahre weiterentwickelt wurde, mehr als 60 Jahre gebaut wurde und sich (nach meinen speziellen Anforderungen) auch nach 85 Jahren nicht verstecken muss, einfach gut sein muss, und weil der mir passt wie die gute, alte Lieblingsjeans und weil nicht ich ihn bedienen muss, sondern er mir dient.

Leider hat die automobile Evolution dann eine falsche Abzweigung genommen, so denke ich, und das ist nicht nur einer der Gründe, weshalb die Welt jetzt völlig am Arsch ist. Und jedem, der das mit mir ausdiskutieren will, dem kann ich aus erster Hand beweisen, dass ich mit 25 kW Maximalleistung überall hin komme, wenn man mich lässt.

Dummerweise sind nicht nur die Verkehrswege hierzulande, sondern auch der Käfer, konstruktiv, nicht an die neuen Bedingungen angepasst. Ich würde gerne häufiger wieder so fahren wie früher, aber dazu müsste ich Sonntags um 4 Uhr morgens sinnlos auf der Straße sein. Zu normalen Zeiten versperren mir 2t schwere Sondermüllhaufen den Weg, die sich in nervenzerfetzender Trägheit auf 40 km/h hochschrauben, nur um dann sofort wieder laaaangsaaaam anzuhalten, weil die Straße zu schmal ist für Begegnungsverkehr und die Felgen teurer sind als mein Auto, als es aus der Fabrik kam. Und dann noch die Omas mit Mofas, die aus irgendeinem Grunde heute nicht mehr Mofa heißen, sondern E-Bike. Vom erbärmlichen Zustand der Straßen und gesetzlichen Restriktionen noch gar nicht gesprochen...

Beim Käfer funktioniert der dritte Gang ja erst ab 50 vernünftig, und das ständige Runterschalten in den 1. war auch nie so gedacht.... ich bin hier ungelogen schon mal 'ne Dreiviertelstunde über Land gefahren, ohne den 4. Gang benutzen zu können.

Das ruiniert des Käfers Getriebe und meine Nerven noch mehr. Bin ständig dabei, irgendwas zu überholen, das war mit den 34 PS vor 30 Jahren unvorstellbar. Es fuckt mich zu oft ab, um es noch zu mögen. Egal, mit welchem Auto. Und es wird schlimmer, je älter ich werde.

Zitat:

@Robomike schrieb am 21. Januar 2023 um 22:38:49 Uhr:

Zitat:

@schleich-kaefer schrieb am 21. Januar 2023 um 18:13:02 Uhr:

Ich dachte Du bist ein Käferfahrer und wie jeder Käferfahrer - oder allgemein Oldtimerfahrer - magst Du in einer alten Kiste durch die Gegend gurken. Oder haben wir wieder ein Kommunikationsproblem und Deine Aussage bezog sich nur auf Alltagsautofahren?

Haben wir, Freund, haben wir.

Ich hab' mit "Oldtimern" (über die missbräuchliche Verwendung dieses Worts mag ich jetzt nicht diskutieren) nichts am Hut. Ich hab'n Käfer, weil ich immer einen hatte, weil der funktioniert, weil ein technisches Konzept, welches 45 Jahre weiterentwickelt wurde, mehr als 60 Jahre gebaut wurde und sich (nach meinen speziellen Anforderungen) auch nach 85 Jahren nicht verstecken muss, einfach gut sein muss, und weil der mir passt wie die gute, alte Lieblingsjeans und weil nicht ich ihn bedienen muss, sondern er mir dient.

Leider hat die automobile Evolution dann eine falsche Abzweigung genommen, so denke ich, und das ist nicht nur einer der Gründe, weshalb die Welt jetzt völlig am Arsch ist. Und jedem, der das mit mir ausdiskutieren will, dem kann ich aus erster Hand beweisen, dass ich mit 25 kW Maximalleistung überall hin komme, wenn man mich lässt.

Dummerweise sind nicht nur die Verkehrswege hierzulande, sondern auch der Käfer, konstruktiv, nicht an die neuen Bedingungen angepasst. Ich würde gerne häufiger wieder so fahren wie früher, aber dazu müsste ich Sonntags um 4 Uhr morgens sinnlos auf der Straße sein. Zu normalen Zeiten versperren mir 2t schwere Sondermüllhaufen den Weg, die sich in nervenzerfetzender Trägheit auf 40 km/h hochschrauben, nur um dann sofort wieder laaaangsaaaam anzuhalten, weil die Straße zu schmal ist für Begegnungsverkehr und die Felgen teurer sind als mein Auto, als es aus der Fabrik kam. Und dann noch die Omas mit Mofas, die aus irgendeinem Grunde heute nicht mehr Mofa heißen, sondern E-Bike. Vom erbärmlichen Zustand der Straßen und gesetzlichen Restriktionen noch gar nicht gesprochen...

Beim Käfer funktioniert der dritte Gang ja erst ab 50 vernünftig, und das ständige Runterschalten in den 1. war auch nie so gedacht.... ich bin hier ungelogen schon mal 'ne Dreiviertelstunde über Land gefahren, ohne den 4. Gang benutzen zu können.

Das ruiniert des Käfers Getriebe und meine Nerven noch mehr. Bin ständig dabei, irgendwas zu überholen, das war mit den 34 PS vor 30 Jahren unvorstellbar. Es fuckt mich zu oft ab, um es noch zu mögen. Egal, mit welchem Auto. Und es wird schlimmer, je älter ich werde.

Hallo Robomike

Toller Beitrag. Ich freue mich riesig über solche Gleichgesinnte wie Du.

Alles was Du schreibst ist in meinem Sinne bis auf das Ende.

Mir macht es trotzdem jeden Tag Spaß mit dem Käfer zu fahren.

Früher waren die Straßen besser, wobei das auch nicht ganz stimmt. Ich erinnere mich da auch an die ein oder andere Schlaglochpiste. Was aber heute so schön ist und was es früher nicht in dem Maße gab, weil an jeder Straßenecke ein Käfer stand..... die Freude bei vielen anderen Verkehrsteilnehmer und Fußgängern, wenn sie deinen Käfer entdecken. Diese positive Grundstimmung, genieße ich jeden Tag und macht auch mich glücklicher und positiv eingestellt. Die meiste Zeit fahre ich mit einem Grinsen im Gesicht.

Mein Tipp noch, wenn Dein Getriebe je kaputt gehen sollte, lass es reparieren und dann gleich einen etwas kürzer übersetzen 3. Gang einbauen. Ich weiß nicht, ob Du auch in bergigen Gelände wohnst, aber gerade hier bei mir und in den Alpen ist es ein Gedicht.

Zu den kleinen Lastwagen auf unseren Straßen habe ich das gleiche Verhältnis wie Du. Auch ich muss jeden Tag Zeit verschwenden, weil sie dauernd den Verkehr blockieren, sowie es etwas enger wird.

Es ist eine geniale Leistung der Autofirmen, wie sie es geschafft haben, den Kunden so einen Dreck schmackhaft zu machen. Ausser dem Prestige und der Übersicht gibt es doch nur Nachteile. Du bist ständig unter Stress, beim Einparken, im Parkhaus, bei engen Straßen, wenn sie in ihre viel zu schmalen Garagen und Stellplätze fahren, die Kurvenlage ist besch......usw.

Ich vergleiche die Zeit im Moment, wie damals, als die Heckflossen und Straßenkreuzer modern waren. Es uferte immer mehr aus, bis man merkt, dass man in eine Sackgasse geraten ist. Aber dann kommt wieder etwas Neues und man kann den Leuten wieder das Geld aus den Taschen ziehen. Die SUVs sind wertlos.

Dabei war man schon mal auf dem richtigen Weg mit dem Audi A2, der A-Klasse, dem Smart ....

Robomike, lass Dir das Käferfahren nicht vermiesen. Wir halten durch!!!

Georg

100 Punkte an euch beide! :)

Themenstarteram 23. Januar 2023 um 12:20

Für mich hat Robo auch (fast) ins 10 getroffen und Georg dann ins 10, weil auch ich mir den Spaß mit dem Käferfahren durch überbreite Straßenpanzer nicht wegnehmen lasse. Leider gehöre ich seit kurzem auch zu SUV-Besitzer und gelegentlichen -Fahrer, aber - ich habe es schon berichtet - nicht ganz freiwillig: die Frau wollte es und Ende Gelände. Ich tröste mich nur damit, dass es ein Mini-Panzer ist (VW T-Cross). Er ist sogar einen Tick kürzer und niedriger als unser alter Roomster, aber auch minimal breiter. Und mit 1.2 t fällt er nicht wirklich in die Klasse Suff.

Themenstarteram 17. Mai 2024 um 15:43

Die Begeisterung auf meine Idee (siehe erster Beitrag) hielt sich in gewissen Grenzen, aber dennoch möchte ich aus Neugier fragen, ob der eine oder andere es vielleicht doch ausprobiert hat?

Ich bin die nächsten drei Wochen in Urlaub in Italien und hoffe ausführlich ohne Karte und Navi zu fahren. Ich werde berichten! :)

Italien findet man doch ohne Karte und Navi, wie alle Länder in Europa. Italien einfach mittags aus dem Haus, Richtung Sonne fahren!!

Zitat:

@schleich-kaefer schrieb am 17. Mai 2024 um 17:43:01 Uhr:

Die Begeisterung auf meine Idee (siehe erster Beitrag) hielt sich in gewissen Grenzen, aber dennoch möchte ich aus Neugier fragen, ob der eine oder andere es vielleicht doch ausprobiert hat?

Ich bin die nächsten drei Wochen in Urlaub in Italien und hoffe ausführlich ohne Karte und Navi zu fahren. Ich werde berichten! :)

Wirst Du mit dem Käfer fahren?

Themenstarteram 17. Mai 2024 um 19:12

Zitat:

@85mz85 schrieb am 17. Mai 2024 um 21:01:15 Uhr:

Italien findet man doch ohne Karte und Navi, wie alle Länder in Europa. Italien einfach mittags aus dem Haus, Richtung Sonne fahren!!

Du hast es nicht gelesen, oder? Es geht nicht darum, Italien oder ein anderes Land zu finden. Sorry, dass ich das alles nicht nochmal wiederhole, aber es wurde schon alles haarklein erklärt.

Themenstarteram 17. Mai 2024 um 19:12

Zitat:

@Chriss009 schrieb am 17. Mai 2024 um 21:04:32 Uhr:

Zitat:

@schleich-kaefer schrieb am 17. Mai 2024 um 17:43:01 Uhr:

Die Begeisterung auf meine Idee (siehe erster Beitrag) hielt sich in gewissen Grenzen, aber dennoch möchte ich aus Neugier fragen, ob der eine oder andere es vielleicht doch ausprobiert hat?

Ich bin die nächsten drei Wochen in Urlaub in Italien und hoffe ausführlich ohne Karte und Navi zu fahren. Ich werde berichten! :)

Wirst Du mit dem Käfer fahren?

Nein, leider nicht.

Schon richtig, ich habe ein Navi. Das von meiner Frau. Wenn ich irgendwo hinfahren muß, schaue ich auf eine Karte, egal ob Navi, Papier, Internet. Dann ab ins Auto und ab an Ziel. Navi brauche ich, wenn überhaupt für die letzten 2 bis 3 km in Kastel Stari bei Split, um die genaue Straße zu finden. Also fast genau wie für die Veranstalung vorgesehen. Erst letztens in einem kleinen Dorf 86km entfernt ein Teil abgeholt, Internet nachgeschaut, ins Auto und meins hat kein Navi, und direkt bis ans Ziel gefahren.

Und nach Italien muß man erst Richtung Süden von D aus. Dazu braucht ich noch nicht mal ne Karte.

Themenstarteram 17. Mai 2024 um 19:35

Ja klar, natürlich sind nur die Strecken interessant, die nicht hunderte kilometerlang über Autobahn führen. Ich brüste mich nicht damit, dass ich nach Italien ohne Navi schaffe, sondern erwähne nur, dass ich dorthin fahre und vor Ort auf den kleinen Straßen zwischen kleinen Städten und Dörfer meinem Hobby nachgehen werde.

Aber so wie ich es sehe, wärest Du idealer Kandidat für meine Rallye!

Halt ein alter Sack und ohne Navi und Internet groß geworden. Und Atlas lesen beim Fahren geht nicht, also merken!

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