Nix für junge Leute?
Aussage auf einer Oldtimer-Veranstaltung vor zwei Wochen: "Oldtimer sind nichts für junge Leute. Zu teuer und zu exklusiv!" Liegt der gute Mann richtig?
24 Antworten
Mein 71er Käfer hat den Stecker auch schon, aber die damit festzustellenden Fehlfunktionen waren erheblich beschränkter als heute und auch ohne ihn unschwer harauszubekommen, da die Fahrzeuge jener Generation noch nicht elektroniküberfrachtet waren und man sich mit etwas Nachdenken und Kombinieren selbst helfen konnte, es gab von VW sogar eine Fibel, mit deren Fragen-und-Antwort-Verläufen man systematisch Fehler einkreisen und dingfest machen konnte...
Zitat:
Original geschrieben von Jeanskaefer
...
Aber damit prüfe ich heute auch nicht mehr die (Fehl-)Funktionen, weil auch keine VW-Werkstatt mehr das Diagnosegerät dazu hat😁
Den Stecker kannst du auch knicken. Der gibt keine Fehlfunktionen her.
Das enzige was du abgreifen kannst, ist die Drehzahl + die aktuellle Bordspannung.
Es ist sozusagen ein Fake-Stecker, der lediglich von VW als Diagnosestecker bezeichnet wurde.
Uwe
@AHS IMP 1: aber sicher, das weiß ich doch - aber es ist ein nettes Fake-Feature...in meinem Oldtimer😁
Gruß
Jeanskäfer
Eine Frühform von "Vorsprung durch Technik": 😁
Sah auf jeden Fall mal wichtig aus. 😉
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Zitat:
Original geschrieben von Prussiacus
Mein 71er Käfer hat den Stecker auch schon, aber die damit festzustellenden Fehlfunktionen waren erheblich beschränkter als heute und auch ohne ihn unschwer harauszubekommen, da die Fahrzeuge jener Generation noch nicht elektroniküberfrachtet waren und man sich mit etwas Nachdenken und Kombinieren selbst helfen konnte, es gab von VW sogar eine Fibel, mit deren Fragen-und-Antwort-Verläufen man systematisch Fehler einkreisen und dingfest machen konnte...
Elektronisch??
was ist beim Käfer schon „Elektronisch“, er hat gerade mal ein Blinkrelais, ein Schaltrelais fürs Licht und der Hupe das wars, äh nein, er hatte ja auch noch ein „Heizgebläse“.😁
Ich wollte nur damit sagen, das die Technik der 50er bis 70er Jahre noch absolut überschaubar war nicht so wie heute.
Gruß Chris
Ich denk, als 19-Jähriger kann ich vielleicht als Teil der hier angesprochenen "Zielgruppe" was dazu sagen... also, grundsätzlich bin ich fasziniert von den älteren Maschinen. Die schon erwähnte absolut überschaubare und wartungsfreundliche Technik, allein der Gedanke, dass man selbst recht viel bzw. eventuell komplett alles an seinem Auto machen kann, das bringt mich zum Schmunzeln.
Getoppt wird das Ganze dann dadurch, das Auto gleich selber herzurichten...auch traumhaft, aber ich bezweifel, ob ich das draufhätte.
Was mich aber nicht davon abhält, Manuals anzusammeln, Restaurations-Handbücher zu kaufen, auf Websites nach Restaurationsobjekten zu suchen...
Zum Aspekt "zu teuer", im "US Car"-Forum hab ich von nem Studenten gelesen, der nen Ford-Pickup mit der 7.3-Turbodiesel-Maschine kutschiert. Wobei ich jetzt auch nich weiß, ob er "normaler" Student is oder sich einfach umorientiert, was weiß ich.
Was mich anbelangt...tja, ich hab im Moment tatsächlich kaum Geld auf der Seite. Das is dann natürlich hauptsächlich meine Schuld, weil ichs nur in Ausnahmefällen hinbekomm, durchdacht was auf die Seite zu legen. Wobei ich von meinem Aushilfsjob zur Schule nebenher eh nich erwartet hatte, ein "Vermögen" anzuhäufen.
Tja, mein jetziges Auto is eigentlich mein zweites, meinen ersten (in den ich bald 2000€ reingesteckt hatte...😠) hat man mir "gestohlen", irgendwie. Naja, ich weiß, wo er steht, wer es is, aber wie das halt so is...
Vor ein paar Monaten hat mir dann ein Bekannter ernsthaft nen Oldtimer angeboten. Nen Volvo 142, größtenteils in Ordnung, meinte er, ein paar Kleinigkeiten wären vielleicht zu machen gewesen, aber das wär kein Problem gewesen, für 1000€. Geld, das ich nich hatte. Weil ich das jetzt doch ziemlich bereue, hab ich den guten Mann mal angeschrieben, ob er ihn denn schon verkauft hat, aber ich kanns mir eigentlich schon denken.
Ich habe ein gewisses Verständnis für die im Eingangspost zitierte Aussage, wenn es sich nämlich um einen ganz typischen jungen Menschen handelt, der mit dem Wagen seine alterstypischen, automobilen Bedürfnisse erfüllen will.
Vor einer Weile traf ich einen Jüngling mit seinem 68er Opel Rekord C Coupé. Der Wagen war zwar kein Museumsstück aber erstaunlich original und gut erhalten. Sein Besitzer war seiner jedoch überdrüssig. Er hatte ihn vor weniger als einem Jahr erworben weil er ihn "cool" fand und ihn die Form an die US-Musclecars gleicher Bauzeit erinnerte. Tatsächlich sah es jedoch so aus dass ihn damit seine Kumpels mit ihren 75PS-Polos locker verbliesen und die Karosse im hochbeinigen Serienzustand mit ihrer Trennscheibenbereifung nicht wirklich was beim Halbstarkentreff hermachte. Außerdem ging jede Woche etwas anderes kaputt wenn ein frustrierter junger Mann versuchte mit Großvaters Familiencoupé GTIs zu hetzen.
Zum Glück beanspruchten diese laufenden Reparaturen das Budget des jungen Oldtimerfans so nachhaltig, dass er bisher nicht einmal das Geld aufbringen konnte die geplant fette Anlage einzubauen und somit Türen und Hutablage noch unzersägt geblieben waren. Und in den Baumärkten der Republik findet man für dieses Modell auch nicht mehr viele passende Tuningteile für den kleinen Geldbeutel.
Nun wollte der Besitzer seinen Schatz loswerden und statt sich an die Klassikerszene zu wenden - die wahrscheinlich durchaus aufnahmebereit gewesen wäre - versuchte er den Wagen anderen Diskothekenposern zwecks Zugrunderichtung anzudienen.
Wenn ich einen in Ehren ergrauten Klassiker sehe der sich in Gefahr befindet in die Hände eines ähnlich veranlagten Interessenten zu geraten, werde auch ich plötzlich sehr kreativ darin zu begründen warum ein Oldtimer nichts für junge Leute ist. 😉. Faktisch dürfte es natürlich eher umgekehrt so sein, dass nicht alle jungen Leute das Richtige für einen Oldtimer sind. 😛
Und das sage ich, obwohl ich mich grundsätzlich über jeden einzelnen, nachwachsenden Liebhaber alten Autoblechs sehr freue.
Zitat:
Original geschrieben von Bloedbaer
Ich habe ein gewisses Verständnis für die im Eingangspost zitierte Aussage, wenn es sich nämlich um einen ganz typischen jungen Menschen handelt, der mit dem Wagen seine alterstypischen, automobilen Bedürfnisse erfüllen will....
Wenn ich einen in Ehren ergrauten Klassiker sehe der sich in Gefahr befindet in die Hände eines ähnlich veranlagten Interessenten zu geraten, werde auch ich plötzlich sehr kreativ darin zu begründen warum ein Oldtimer nichts für junge Leute ist. 😉. Faktisch dürfte es natürlich eher umgekehrt so sein, dass nicht alle jungen Leute das Richtige für einen Oldtimer sind. 😛
Und das sage ich, obwohl ich mich grundsätzlich über jeden einzelnen, nachwachsenden Liebhaber alten Autoblechs sehr freue.
Diesem Blickwinkel stimme ich gern zu.
Nicht jeder junge Mensch ist das Richtige für einen Oldtimer.
So herum wird aus der Eingangsfrage schon ein Schuh.
Hat man jedoch eine innere Verbindung zum Thema Oldtimer und möchte automobiles Kulturgut erhalten, spielt das Alter keine Rolle.
@ Brunnenmann1
"Elektronik" gab's im Käfer tatsächlich nicht, es sei denn, er wurde mit einem Radio versehen....Die von Dir angeführten Relais, Blinkgeber oder Heizgebläse fallen lediglich unter den Begriff "Elektrik". Bei der Elektronik sind Halbleiter im Spiel, also Transistoren, Dioden, Chips etc., aber auch die vor dem Einzug der Halbleiter üblichen Röhren sind elektronische Bauelemente, sie sind auch heute noch im Gebrauch bei Rundfunk- und Fernseh-Sendern und in (High-End-)Verstärkeranlagen.
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Die Elektronik in meinem Käfer kann ruhig mal ausfallen, das Radio ist nicht wichtig zur weiteren Fortbewegung, und die Transistor-Zündung kann leicht wieder auf "Normal" umgeschaltet werden, somit kann ich beruhigter unterwegs sein als die Mehrzahl der heutigen Kraftfahrer mit ihren "elektronisierten" Untersätzen, die im Pannenfall meist das Wissen von Spezialisten in den Markenwerkstätten oder gar den teuren Abschleppdienst erfordern.
Gibt's eigentlich heute noch Autos (Pkw), die keine Elektronik aufweisen? Meines Wissens nur noch der Ambassador von Hindustan Motors, damit sein Fortkommen auch in der indischen Einöde evtl. durch den Dorfschmied gewährleistet bleibt.
Das wird ja richtig schwierig da was auf den New-Wagenmarkt zu finden....
Selbst der Lada Niva ist mit mittlerweile mit einer Multi-Point-Einspritz-anlage (SEFI) mit BOSCH Komponenten und einem Direktzündsystem ausgerüstet und erfüllt die Anforderungen gemäß der EG-Richtlinie 715/2007/692/2008A/EG "EURO 5" einschließlich OBD...
Guggst Du!
Ich glaub ohne des Gedöns gehts doch eh nicht mehr in EU.... 😮
Grüße ava