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Neues von der Pendlerpauschele

Themenstarteram 9. April 2006 um 18:30

Die Anerkennung der Pendlerpauschale von 0,30 cent/km erst ab dem 21. Kilometer wird wohl doch nicht kommen. Wie der Buschfunk meldet, stehen dagegen verfassungsrechtliche Bedenken.

Da das Einsparvolumen jedoch erbracht werden muss, ist man sich angeblich zwischen SPD, CSU und CDU bereits handelseinig: Die Pendlerpauschale wird ab dem ersten Kilometer einheitlich halbiert: auf 15 cent/km.

Im Bundesrat wird schon mächtig gewettert: Die Flächenländer wollen den Aufstand proben, da sie den Wegzug vieler Bewohner in die Ballungsgebiete befürchten und somit neue Steuerausfälle.

Die Gurke

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38 Antworten

Re: Neues von der Pendlerpauschele

 

Zitat:

Original geschrieben von Spreewald-VOLVO

Die Flächenländer wollen den Aufstand proben, da sie den Wegzug vieler Bewohner in die Ballungsgebiete befürchten und somit neue Steuerausfälle.

Das die Bürger gegen eine Senkung ihrer Realeinkommen Gegenstrategien entwickeln werden, hätte man sich auch vor der Verabschiedung des Gesetzes ausrechnen können...:rolleyes:

Re: Re: Neues von der Pendlerpauschele

 

Zitat:

Original geschrieben von Drahkke

Das die Bürger gegen eine Senkung ihrer Realeinkommen Gegenstrategien entwickeln werden, hätte man sich auch vor der Verabschiedung des Gesetzes ausrechnen können...:rolleyes:

das ist ja bei jedem Gesetz so: Tabaksteuer, Mineralösteuer und und und.

Die Erhöhung der Tabaksteuer ging sogar in die Hose, weil mehr Leute mit rauchen aufgehört haben oder auf losen Tabak umgestiegen sind, als die verbliebenen Raucher mehr gezahlt haben...

Ciao,

Eric,

dem es letztendlich egal ist, aus welcher Tasche er das Geld gezogen bekommt....

Re: Re: Re: Neues von der Pendlerpauschele

 

Zitat:

Original geschrieben von Eric L.

Die Erhöhung der Tabaksteuer ging sogar in die Hose, weil mehr Leute mit rauchen aufgehört haben oder auf losen Tabak umgestiegen sind, als die verbliebenen Raucher mehr gezahlt haben...

Na ja, ganz in die Hose nicht, denn das _offizielle_ Ziel war ja, die Zahl der Raucher zu reduzieren, um die Volksgesundheit zu erhöhen. Die zusätzlichen Steuereinnahmen wurden nur ganz traurig ;) in Kauf genommen. So haben das zumindest die Jungs in Berlin behauptet. Insofern sind die jetzt ganz bestimmt nicht traurig, daß ihre Einnahmen nicht gewachsen sind, wo doch das deutsche Volk jetzt endlich wieder gesundet.

Meint TobiV70 - wer Ironie findet, darf sie behalten.

Die Pendlerpauschale ist nur der Anfang. Bürger die "in der Fläche" wohnen, wie es so schön heißt, werden zukünftig noch ganz anderes zur Kasse gebeten. Je weniger Bürger (= Steuerzahler) dort bei sinkenden Bevölkerungszahlen leben, umso teurer werde zwangsläufig dei Infrastrukturkosten pro Kopf. Wasser, Strom, Telefon, Abfallentsorgung, ÖPNV, Schulen, Straßen, etc. müssen vorgehalten werden und können nicht beliebig "optimiert", also abgeschafft werden. das wird, so fürchte ich langfristig zu einer neuen "Landflucht" führen.

Ansonsten gebe ich Eric recht. Letztlich ist es wurscht, mit welcher Begründung uns das Geld, was der Staat braucht, aus der Tasche genommen wird. Bei der Pendlerpauschale kann man sich auch ketzerisch fragen, warum ein "vernünftiger" Steuerzahler, der sich für ein teures Baugrundstück in Stadtnähe bzw. in der Nähe seines Arbeistplatzes entschieden hat, um nicht jeden Tag weite Wege fahren zu müssen, einen anderen Steuerzahler subventionieren soll, der ein preiswerteres Grundstück irgendwo auf dem Land genommen hat, um zu bauen. Insoweit soll die Pendlerpauschale ein Problem lösen, was es ohne sie gar nicht gäbe. Fatal ist nur, daß Staat und Kommunen erst Anreize schaffen, daß der Bürger so entscheidet, um ihn dann später dafür zu bestrafen. Letztlich zahlt auch in diesem Fall wieder der Bürger (wer auch sonst?) für eine verfehlte Infrastrukturpolitik.

meint

der Ostelch

Zitat:

Original geschrieben von Ostelch

....Bei der Pendlerpauschale kann man sich auch ketzerisch fragen, warum ein "vernünftiger" Steuerzahler, der sich für ein teures Baugrundstück in Stadtnähe bzw. in der Nähe seines Arbeistplatzes entschieden hat, um nicht jeden Tag weite Wege fahren zu müssen, einen anderen Steuerzahler subventionieren soll, der ein preiswerteres Grundstück irgendwo auf dem Land genommen hat, um zu bauen. Insoweit soll die Pendlerpauschale ein Problem lösen, was es ohne sie gar nicht gäbe. Fatal ist nur, daß Staat und Kommunen erst Anreize schaffen, daß der Bürger so entscheidet, um ihn dann später dafür zu bestrafen. .....

meint

der Ostelch

Da siehst du aber einiges falsch, bzw garnicht!

Die Pendlerpauschale sollte auch ein Anreiz dafuer sein, einen weiter entfernten Arbeitsplatz anzunehmen.

Ausserdem gibt es Menschen, die nicht in der Stadt aufwachsen, weil ihre Heimat auf dem Land ist, wo nun mal nicht an jedem Dorfende eine Fabrik steht!

Und manchmal wurde, bzw wird sogar Strafe angedroht, wenn man einen weiter entfernten Arbeitsplatz ablehnt, ich sage nur Agent.f.Arb.!

Ja, und zu der Frage, warum manche Leute mehr aufs Geld schauen muessen, als andere, bei der Wahl des Baugrundstueckes, braucht man wohl nicht viel erklaeren!

Zitat:

Original geschrieben von Ostelch

Bei der Pendlerpauschale kann man sich auch ketzerisch fragen, warum ein "vernünftiger" Steuerzahler, der sich für ein teures Baugrundstück in Stadtnähe bzw. in der Nähe seines Arbeistplatzes entschieden hat, um nicht jeden Tag weite Wege fahren zu müssen, einen anderen Steuerzahler subventionieren soll, der ein preiswerteres Grundstück irgendwo auf dem Land genommen hat, um zu bauen.

Worin soll die Subventionierung konkret bestehen? Hier geht es lediglich um die Absetzbarkeit entstandener Kosten.

am 12. April 2006 um 8:07

Warum soll ich anderen den bauplatz und die dadurch höheren wegekosten subventionieren? Von zusätzlichen Kosten wie Infrastrukt etc mal ganz zu schweigen. Mit welchem moralischen Recht verlangt jemand, dass ich ihm Geld gebe, nur damit er "auf dem land" wohnen bleiben kann? Was kommt als nächstes? Soll ich mehr Steuern bezahlen, damit er für den längeren Arbeitsweg ein deutsches premiumprodukt kaufen kann? Oder ein subventionierter Zweitwagen für die Ehefrau?

Wer nicht in der Nähe seiner Arbeitsstelle wohnen will muss eben dafür zahlen. Wo er wohnt ist seine privatsache. Damit sind seine Kosten auch privatsache. Es kommt ja auch (noch?) keiner auf die Idee die (höheren) Mieten in der Stadt steuerlich geltend zu machen. Denn wer in der Stadt wohnt zahlt ja meist mehr Miete.

 

"Ausserdem gibt es Menschen, die nicht in der Stadt aufwachsen, weil ihre Heimat auf dem Land ist, wo nun mal nicht an jedem Dorfende eine Fabrik steht! Und manchmal wurde, bzw wird sogar Strafe angedroht, wenn man einen weiter entfernten Arbeitsplatz ablehnt, ich sage nur Agent.f.Arb.!"

Leider nur manchmal. Ich habe kein Verständnis dafür, wenn hier die weiche Linie gefahren wird.

Rapace

Zitat:

Original geschrieben von Ostelch

...Fatal ist nur, daß Staat und Kommunen erst Anreize schaffen, daß der Bürger so entscheidet, um ihn dann später dafür zu bestrafen....meint

der Ostelch

Hallo,

das ist ja tatsächlich so ein Grundproblem, dass erst steuerliche Anreize geschaffen werden, um gewollt zu "subventionieren" (Investionszulage,Sonderabschreibungen,Fondsgstaltungen etc.) und wenn diese dann tatsächlich in Anspruch genommen werden und das Geld knapp wird, genau diese Steuerbürger kriminalisiert werden. Dann werden "Steuerschlupflöcher" von den Leuten gestopft, die diese erst vor 3-4 Jahre als Investitionsanreiz geschaffen haben.

In den meisten Fällen handelt es sich aber überhaupt nicht um Subventionen, sondern um echte Werbungskosten oder Betriebsausgaben. Wie schon gesagt wurde, gilt wohl in D immer noch noch das Nettoprinzip.

In 4-5 Jahren hat das BVG dann festgestellt, dass die ganze Regelung verfassungswidrig ist und wenn dann immer noch keine Kohle im Steuertopf ist, gibts das nächste Konstrukt.

Gruß Henrik

Zitat:

Original geschrieben von Quasselstrippe

In den meisten Fällen handelt es sich aber überhaupt nicht um Subventionen, sondern um echte Werbungskosten oder Betriebsausgaben. Wie schon gesagt wurde, gilt wohl in D immer noch noch das Nettoprinzip.

In 4-5 Jahren hat das BVG dann festgestellt, dass die ganze Regelung verfassungswidrig ist und wenn dann immer noch keine Kohle im Steuertopf ist, gibts das nächste Konstrukt.

Gruß Henrik

Hier liegt der Hase im Pfeffer! (Genialer österlicher Bezug, gelle :) ) Die "Pendlerpauschale" wurde durch geschickte Öffentlichkeitsarbeit aus der Gruppe der Werbungskosten in die tödliche Kategorie "Subvention" gepackt. Fahrtkosten zur Arbeit sind nach meinem Verständnis Werbungskosten. Nach §9 EStG aber auch! Das übersieht wohl mancher Politiker. Die "Pendlerpauschale" soll lediglich deren Geltendmachung vereinfachen. Ich kann aber immer auch die Ist-Kosten ansetzen. Die Pauschale muß also die durchschnittlichen Kosten decken. Nicht mehr nicht weniger.

Wenn, dann kann es in der Diskussion nur um die Frage der Angemessenheit der Pauschale gehen. Und da ufert die Diskussion ungesund aus. Wenn mit der Pendlerpauschale "Anreize" verbunden sein sollen, ist sie kein, wenn auch pauschalierter, Kostenabzug mehr, sondern sie enthält auch eine Förderkomponente, sprich: Subvention, weil die Pauschale mehr bewirkt, als mein zu versteuerndes Netto-Einkommen zu ermitteln. Durch diesen systemfremden Aspekt eröffne ich der Willkür tür und Tor.

Habe ich das Thema erst einmal im Bereich "Subvention" verankert, ist eine "Entscheidung nach Kassenlage" die Folge. Wie die bei leeren Kassen aussieht, ist wohl klar. Dann kann uns nur noch der Bundesfinanzhof oder das Bundesverfassungsgericht retten.

befürchtet

der Ostelch

Themenstarteram 12. April 2006 um 11:52

Kurzum: ich stimme Ostelch in allen Punkten zu. Doch ein Problem sei hier am Rande erwähnt:

Eine Durchforstung des Steuerdschungels und die Abschaffung von Anreizen zur Stadtflucht sind ehrenhaft und notwendig. Doch sollte man nicht die Augen vor den Folgekosten verschließen. Die einsetzende Landflucht der meist zahlungskräftigen Steuerbürger würde Flächenstaaten weitere Einnahmen kosten. Soweit kann man das verschmerzen. Doch der "Flüchtling" lässt seine Kommunal- und Landesschulden im Flächenland zurück und kommt quasi schuldenfrei in den Stadtstaat oder in die wirtschaftlich starke Kommune. Das Flächenland/die Kommune muss die zurück gelassenen Schulden auf die (meist zahlungsschwachen) Rest-Einwohner verteilen. Selbst äußerste Sparsamkeit (und damit wachsende Unattraktivität) würden im verlassenen Flächenland/Kommune zu einer Schuldenexplosion führen. Der Beginn dieses Prozesses ist in Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz bereits zu besichtigen. Der Wettbewerb zwischen den Regionen käme nicht in Gang, da dessen Ausgang bereits vor dem Start entschieden wäre. Neue finanzielle Ausgleichsströme wären notwendig, um überregionale Verkehrsnetze zu erhalten und einen gewissen sozialen Frieden im Land zu erhalten.

Es gibt keine Patentlösung bei der Pendlerpauschale. Die brauchbarste Lösung wäre wohl die Fusion wirtschaftlich starker Bundesländer mit jeweils einem schwachen Nachbarland. Dann würde das Geld innerhalb einer Körperschaft umverteilt und nicht unübersichtlich im "großen Topf". Doch zeige mir den Hessen, der sich freiwillig Sachsen-Anhalt ans Bein bindet :D

Die Gurke

Zitat:

Original geschrieben von Spreewald-VOLVO

Kurzum: ich stimme Ostelch in allen Punkten zu. Doch ein Problem sei hier am Rande erwähnt:

...

Doch zeige mir den Hessen der sich freiwillig Sachsen-Anhalt ans Bein bindet :D

Die Gurke

die machen das schon lange:

http://www.gemeinde-hessen.de/

Henrik :D

Themenstarteram 12. April 2006 um 12:07

:D:D Da haben sie sich ja die "attraktivste" Stadt als Landmarke ausgesucht. :D:D. Außer Dom und Rathaus ist da nur Tristesse ;)

Die Gurke

Zitat:

Original geschrieben von Spreewald-VOLVO

Da haben sie sich ja die "attraktivste" Stadt als Landmarke ausgesucht. :D:D. Außer Dom und Rathaus ist da nur Tristesse ;)

Die Gurke

...hust... räusper... VORSICHT, ich kenne auch Cottbus ! ;)

Henrik, der nur 30km bis in den goldenen Westen braucht ;)

Themenstarteram 12. April 2006 um 12:34

:D:D

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