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Neuen Motor starten - nix anspringen !

Hallo Leute,

Habe folgenden Horrorfilm hinter mir:

Lies mir von einem Käfertuner einen 1915er Rumpfmotor bauen. Die Komplettierung habe ich dann mit Neuteilen (ausser den 44er Weber Vergasern) selbst gemacht. Der Tuner sagte mir, ich könnte mit 100 Ps rechnen.

Nockenwelle W110, bearbeitete Köpfe, Verdichtung 9,0 und leichtes Schwungrad.

Schon beim Zusammenbau fiel mir auf, daß der Keilriemen leicht schräg zur Lichtmaschine lief. Die Alu Kurbelwellenriemenscheibe habe ich mit dem Rumpfmotor bekommen. Der Außendurchmesser wurde von 49,5 auf 44,5 abgedreht, da bei dem Motor ein Simmering statt der Ölablenkscheibe verbaut wurde. Alle Leute, die diesen um ca. 7 mm leicht schräg verlaufenden Keilriemen sahen meinten, daß das kein Problem sein würde. Na dann is ja gut !

Zusammen mit meinem Bruder sollte der neue Motor nun gestartet werden.

Schon beim einschalten der Zündung die erste Panne:

Die Neue Elektrische Benzinpumpe lief nicht !

Vor ein paar Wochen spülte ich vor der Montage an die Vergaser die Benzinleitungen, um eventuelle Fremdkörper auszuschwemmen, die Pumpe lief damals tadellos. Also Voltmeter her und an den Kontakten der Benzinpumpe gemessen - Bordspannung ist da, Pumpe steht. Nach ein paar klopfern drauf läuft die Pumpe (relativ laut) und hört nicht mehr auf zu laufen. Die Vergaser sind nicht übergelaufen - die Schwimmernadeln hatten also zu gemacht.

 

Erste Fragen:

Eine Elektrische Benzinpumpe (ich glaube Pierburg, € 59,- bei Bomex) sollte doch bei etwa 0,4 Bar selbständig abschalten - oder schaltet diese nicht ab ? Hat jemand diese Pumpe und schaltet sie ab oder nicht ?

Also, auf gehts, erster Startversuch:

Motor dreht ohne bedenkliche Geräusche, schaut gut aus, etwas Gas, alle Röhrchen spritzen Benzin ein, am Sprit kanns also nicht liegen, aber - nicht ein Hüsterchen. Zweiter und Dritter Startversuch (lange) nichts tut sich. Wieder Voltmeter und Prüflampe her, Zündzeitpunkt kontrolliert, zündet bei 8° vor OT, also OK, mit alter Kerze geprüft, Funke könnte stärker sein, Zündfolge kontrolliert, auch in Ordnung. Was zum Henker.......????

Nach zwei weiteren Husterlosen Startversuchen war die Batterie müde, zweite Batterie parallel mit Ladegerät auf Eilladen angeschlossen - starten, pumpen, starten noch mehr pumpen, die ersten Hüsterchen waren zu hören. Je mehr ich pumpte desto eher meinte ich jetzt kommt gleich was. Es kam aber nix. Gemischregulierschrauben rein und raus, es wurde nicht besser.

Zufällig sah ich einen kleinen Funken am Stecker bei der Zündspule auf Klemme 1. Mit Prüflampe kontrolliert, das gibts doch nicht - ein Wackelkontakt beim Kabel/Stecker des Neuen 009 Zündverteilers. Neuen Stecker drauf und es sollte wieder losgehen, na jetzt kann ja nichts mehr sein.

Bei der Reparatur des Steckers ist auch schon aufgefallen, daß der Keilriemen nur durch die Starterdrehzahl verdreht wurde. Wurscht, der Motor musste nun endlich anspringen. Nach einigen Startversuchen, die sich besser als die vorherigen anhörten gaben wir entnervt auf und beschlossen, einen Fachmann zu Rate zu ziehen.

Bei einer Zigarette zum erholen, stellte mein Bruder fest, daß das Ladegerät seinen Geist aufgegeben hat. Weiß noch nicht was defekt ist, der Überlastschalter hat jedenfalls nicht ausgelöst.

Beim Fachmann angekommen, winkte dieser gleich ab, da er von Doppelvergasern nichts versteht, war aber dann doch bereit, sich meinen Patienten mal anzusehen und anzuhören. Schon nach einem kurzen Startversuch brach er ab und begann mich zu fragen:

Er: Hast du die Zündung kontrolliert ?

Ich: Ja

Er: Die Ganze Zündung kontrolliert ?

Ich: Ja, alles kontrolliert.

Er: Zündfolge, Zündzeitpunkt, Unterbrecherabstand, alles kontrolliert ?

Ich: Ja, ja, ääähhhmmm........(das schlechte Gewissen kam Blitzartig) .......na ja, der Zündverteiler ist ja neu, den Kontaktabstand habe ich nicht kontrolliert. Er montiert sofort die Verteilerkappe ab, prüft ob innen alles OK ist (das habe ich übrigens auch gemacht), Schraubt ohne zu messen den Unterbrecherkontakt locker und stellt ihn auf 0,4 mm mit der Fühlerblattlehre ein. Verteilerkappe drauf und der Befehl: Starten !

Kaum hat der Starter gedreht ist der Motor auch schon angesprungen. Der Lauf war natürlich alles andere als schön, aber er lief ! Fürchterliche Fehlzündungen, Gekrache in der Garage, das Feuer hats aus den Rohren rausgehauen, schade, daß ich das nicht gefilmt habe.

Daher: So wichtig ist der korrekte Kontaktabstand !

Dann kam, was kommen musste:

Starke Rauchentwicklung vom Keilriemen nach ca. 10 Sekunden, wir stellten ab und mussten aus der Garage flüchten, da der beißende Gestank nicht auszuhalten war.

Nach nicht mal 10 Minuten hat er sich wieder verabschiedet mit der Empfehlung: Nach der Keilriemenreparatur solle ich noch etwas an den Vergasern herumdoktern um zu einem Spezialisten fahren zu können, der mir die Vergaser ordentlich einstellt. Ist ja klar, habe ich sowieso vor !

Am Abend bin ich mit ihm zu unserem Stammwirten gegangen, der sich über meine Zeche sehr gefreut hat !

Nun meine nächsten Fragen:

Es scheint, als hätte ich ein Gehäuse von einem Flachmotor. Unter der Kurbelwellenriemenscheibe habe ich drei Gewindebohrungen, links, rechts, und ganz unten mitte. Vermute, das sind die Befestigungsgewinde für das Gebläse des Flachmotors.

Könnte das Stimmen ?

Hat der Flachmotor minimale andere Maße ?

Nun muß ich die Riemenscheibe etwa 8 mm nach außen verlegen, damit der Keilriemen gerade laufen kann.

Ist dann noch genug "Fleisch" an der Kurbelwelle ?

Gibt es eine spezielle Riemenscheibe die das Problem behebt ?

Hat jemand eine Lösung ?

Der Bolzen wird dann auch zu kurz sein.

Hoffe Ihr habt einen Tipp wie ich das Standfest hinkriege.

Gruß

Friedl

Fotos des Motors auf meiner Page unter Motor

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4 Antworten

Ich denke das dein prob.das ganze Chromgefoppel ist und deine Lima nicht an der richtigen stelle steht.Schau mal ob die nicht zu verschieben ist.Die Riemenscheibe sollte eigentlich richtig stehen.

Du kannst sie ja mal rausnehmen und in den Einbaumaßen mit einer Originalen vergleichen,oder mach mal ne echte drann und schau ob der Versatz des Riemen immer noch da ist.

 

Die Pierburg schaltet von alleine nicht aus das macht die Sicherheitsabschaltung sobald kein Signal mehr von der Zündung kommt (Unterbrecher auf KL. 1).

 

Vari-Mann

am 6. September 2008 um 19:22

Ich weiß nur, wenn der Keilriemen schräg läuft, ist er bald hin. Aber nicht nach 10 minuten und nicht mit soviel Rauch. Wenn Du das gefühl hast, der Zündfunke ist etwas schwach, musst Du unter Normalathmosphäre zusehen, dass er 10 Millimeter überspringt. Damit ist gewährleistet, dass er unter verdichtung die 0,7 mm Kontaktabstand an der Kerze auch macht.Wenn nicht, neue Zündung rein, am besten transistorzündung mit Hochleistungszündspule.Aber wie sich das bei Dir anhört, muss an der gemischaufbereitung auch noch der Spezi ran.

Das "Chromgefoppel" ist wirklich sehr ungenau, musste viel passend machen. Nun rostet es auch noch. Nicht zu empfehlen. Verschieben kann ich die Lima nicht, und die richtige Stellung gibt der Limafuß vor. Eine Originale - oder auch Alu - Riemenscheibe kann ich nicht montieren, da dadurch der Simmering zerstört würde.

Der Keilriemen hat sich schon bei Starterdrehzahl bei den Startversuchen verdreht. Dadurch wird er noch mehr gespannt und bekommt erheblich mehr Reibung und Temperatur. Als der Motor angesprungen ist, hat er nach 10 Sekunden zu rauchen angefangen. Der viele Rauch ist sicher auch auf den Motor zurückzuführen.

Der schwache Zündfunke war, als der Wackelkontakt noch nicht bemerkt wurde. Am Montag werde ich mal schauen, wie es mit dem Funken nun ausschaut. Später kommt sowieso eine Ignitor Zündung rein.

Irgendwie hört sich das sogar nach einer falsch bearbeiteten Riemenscheibe an. Wenn die abgedreht wurde, damit ein Simmering reinpasst, dann würde ich diesem Teil eh nicht mehr trauen, da ist zuwenig Material an der Nabe dran, sorry.

Für diesen Zweck gibt es fix und fertige Riemenscheiben mit Simmering, die sehen auch leicht anders aus, die sind nicht so tief "getopft", weil sie ja mehr Platz hinten brauchen.

Schmeiß das Ding raus und kauf dir was "normales". Irgendwann wirst du eh Ersatz brauchen und dann geht die Bastelei los. Ich weiß auch wirklich nicht, wofür man sowas brauchen sollte... normale Käfer haben da eh garnichts drin und wenn der Motor gesund gebaut wurde, pfeift da auch nichts raus.

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