ForumFinanzierung
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Finanzierung
  5. Muss Arbeitgeber Dienstwagen stellen?

Muss Arbeitgeber Dienstwagen stellen?

Themenstarteram 31. Oktober 2019 um 10:50

Moin,

ich habe eine Frage, die nicht ganz hier reinpaßt, aber ich habe kein besser passendes Unterforum gefunden.

Seit 20 Jahren bin ich bei meinem jetzigen Arbeitgeber (öffentlicher Dienst) im Innendienst. Nun wurden dringend Mitarbeiter für den Aussendienst gesucht. Es wurde bei den Gesprächen auch zugesagt, dass ein Dienstwagen gestellt werden kann. Dieser allerdings nur für ausschließlich dienstliche Nutzung. Das war für mich auch in Ordnung. Es gab daraufhin eine schriftliche Versetzungsanordnung (Ab dem xx.xx.xx sind Sie aufgrund des am xx.xx.xx geführten Gesprächs in der Abteilung XY Aussendienst eingesetzt...).

Nun ist es so, dass ich ab Ende November im Landkreis zu Aussendienstterminen rumfahren muss. Einen persönlichen Dienstwagen will der Arbeitgeber jedoch nicht stellen. Idealerweise soll man das Privat-KFZ nutzen und erhält 30 Cent/km dafür. Liegen die tatsächlichen Betriebskosten höher, kann man den Differenzbetrag bei der Steuer absetzen. Schön und gut, aber da zahle ich ja trotzdem drauf. Ich werde deutlich mehr Kilometer fahren als bislang, verschleiße mein Auto also deutlich mehr/schneller, muss eine höhere Versicherungseinstufung bzgl. der Kilometer wählen, muß öfter zum Service, usw.

Ich könnte einen Dienstwagen nehmen, allerdings aus dem Pool. Das muß allerdings 3 Wochen vorher angemeldet werden (praxisfremd, da sich teilweise Termine ändern oder wegfallen, neue dazukommen). In der Praxis sähe das so aus, ich fahre mit dem Privatwagen zur Firma. Stelle ihn ab, hole Schlüssel vom Dienstwagen, fahre zum Termin, fahre zur Firma, gebe Dienstwagen zurück und fahre mit meinem Auto nach Hause. Im Extremfall fahre ich mit meinem Auto nach Norden zur Firma um dann von dort die Strecke wieder zurüpckzuufahren, weil ich vom Wohnort aus gesehen Richtung Süden muss. Abends dann das Gleiche.

Daher meine Frage: Kann der Arbeitgeber verlangen, dass man das Privat-KFZ für Dienstfahrten nutzt? Kann er diese Regelung mit dem Hinfahren, Auto abholen und zurückbringen verlangen? In dem Fall würde die Arbeitszeit auch erst beginnen, wenn ich im Dienstwagen sitze. Hin- und Rückfahrt wäre private Zeit (das wäre ja ok, ist bei anderen ja auch so, aber der Aufwand ist schon erheblich).

Unterm Strich bin ich trotz 30Cent/km und Geltendmachung bei der Steuer schklechter gestellt, denn mein Auto läßt suich für 30Cent nicht bewegen und das Finanzamt zahlt mir die Differenz ja auch nicht, es midnert ja nur mein zu versteuerndes Einkommen.

Beste Antwort im Thema

Sehe ich auch so. 0,3€ Kilometerkosten können durchaus hinkommen, wenn man einen Golf 4, alten Fiesta mit Nähmaschinenmotor oder einen Mazda 323 aus 2000 fährt.

Wer ernsthaft der Meinung ist, er könne einen durchschnittlichen Kompaktwagen zu dem Kurs bewegen belügt sich selbst oder kann nicht rechnen!

Jetzt hat man natürlich den Salat, dass man die Stelle schon hat. Nun ist guter Rat teuer. Auf der einen Seite kann es unklug sein nach dem Motto "ich komme ab morgen mit dem Rad zur Arbeit" zu spielen. Auf der anderen Seite sollte man dem AG natürlich sein Auto auch nicht schenken.

Da ist aber allein das Fingerspitzengefühl des TE gefragt. Nur er kennt seinen AG und wie der so tickt.

Auch wenn er rein rechtlich auf 100% sicherer Seite ist, verbaut er sich sonst im Zweifelsfall seine Zukunft. Dann hat er zwar ein Auto mit wenig Kilometern, aber keinen Job mehr, bzw. einen wo er nicht glücklich ist.

133 weitere Antworten
Ähnliche Themen
133 Antworten
Themenstarteram 31. Oktober 2019 um 20:52

Die Dienstwagen sind von Opel und Audi. Also denke ich, dass es da irgendwelche Flottentarife gibt. Für Mitarbeiter hat das aber keine Auwirkungen, ich wäre bei Audi und Opel ein ganz normaler Kunde. Würde Opel mir aufgrund meiner Zugehörigkeit zu der Behörde einen Tarif einräumen, wäre das ein geldwerter Vorteil, der auch SV-pflichtig wäre.

Hatte in der Tat schon nachgedacht, eine alte Kiste zu kaufen und die zu nutzen für Dienstfahrten. Aber die Leasingidee ist natürlich auch wert, mal durchgerechnet zu werden.

Dir geht's doch vermutlich nur um 3 Dinge:

- unnötige Hin und her Fahrten vermeiden und mehr Freizeit (x Uhr Feierabend zuhause, statt erst noch vom Büro nach Hause zu fahren)

- Vermeidung der Poolfahrzeuge (sei es wegen lästiger Organisation oder weil die Autos versifft sind)

- genauso viel Netto (oder mehr) in der Tasche wie bisher

Und das lässt sich bei deinem AG eben nur mit einem günstigen Privatauto umsetzen.

Wenn sowieso ein "normales" Auto vorhanden ist macht's in der Regel finanziell wenig Sinn noch ein 2. dazu zu stellen und immer nur eins zu fahren.

Bedenke bei deiner Berechnung auch, dass du je nach Wartungsintervall deines Autos gar nicht so extreme Mehrkosten hast. Beispiel: Wartungsintervall alle 20.000km oder 1x im Jahr - je nachdem was eher eintritt. Du fährst 10.000km privat + 10.000km geschäftlich. > Identische Inspektionskosten wie im Fall "nur 10.000km Privatfahrten". Verschleiß ausgenommen.

Steuern, Versicherung, Wertverlust etc. wurden ja bereits genannt. Mit jedem Mehr-KM wird dein Auto pro km also günstiger.

Themenstarteram 31. Oktober 2019 um 21:15

Da hast du Recht, die Kosten pro Kilometer sinken natürlich mit steigender Kilometerzahl. Ein zweites Auto wäre natürlich auch mehr Aufwand. man muss sich um Wartung von zwei autos kümmern, usw.

Meine bisherigen Überlegungen sind, ich werde mir das in der Praxis mal angucken, wieviel fahre ich (und rechne es aufs Jahr hoch), wie klappt das mit den Poolfahrzeugen, wie klappt das mit Öffis (wenn ich in die Innenstadt muss), usw.

Und dann wird man schon sehen, was praktikabel und sinnvoll ist.

Zitat:

@fehlzündung schrieb am 31. Oktober 2019 um 21:33:44 Uhr:

Nein, solche Rahmenverträge gibt es nicht, zumindest nicht bei uns. Ob es sowas mal gab, weiß ich nicht.

Ich werde nochmal in Ruhe rechnen und überlegen und ann ausprobieren und sehen, wie ich es am besten mache.

Ich hätte es mir nur einfacher vorgestellt, da mein Vorschlag (Dienstwagen vor der Haustür) m.E. eine Win-Win-Lösung ist.

Fahre ich 1000km im Monat, zahlt mir der Arbeitgeber 300 EUR. Least er stattdessen einen einfachen Corsa und stellt ihn mir vor doe Tür, zahlt er dafür deutlich unter 100 EUr im Monat (selbst recherchiert, ab 90 EUR für Privatpersonen, da kruiegt er als Flottenkunde es noch günstiger), zahlt entsprechend wenig bei Versicherung (Großkunde) und halt das Benzin. Da liegt er kostenmäßig günstiger als wenn er mich mit 30 Cent entschädigt. Ausserdem spart er Arbeitszeit ein, wenn ich direkt von zuhause fahre statt von der Dienststelle. Aber wenns so nicht gewollt ist, ists eben so.

Auf die ganzen 99,– Angbote lassen sich die Arbeitgeber i.d.R. nicht ein, Staatsbetriebe schon mal gar nicht. Die leasen bei freundlichen um die Ecke.

Und selbst wenn:

100,– Leasingrate

100,– Versicherung, Steuer, GEZ, Service/Verschleiß

100,– Sprit

Kommt er genau auf deine 30ct/km, dafür fährst du in einem Kleinwagen durch die Gegend.

P.S. Bin froh, in der freien Wirtschaft arbeiten zu dürfen :)

Zitat:

@ru86 schrieb am 1. November 2019 um 10:37:56 Uhr:

Zitat:

@fehlzündung schrieb am 31. Oktober 2019 um 21:33:44 Uhr:

Nein, solche Rahmenverträge gibt es nicht, zumindest nicht bei uns. Ob es sowas mal gab, weiß ich nicht.

Ich werde nochmal in Ruhe rechnen und überlegen und ann ausprobieren und sehen, wie ich es am besten mache.

Ich hätte es mir nur einfacher vorgestellt, da mein Vorschlag (Dienstwagen vor der Haustür) m.E. eine Win-Win-Lösung ist.

Fahre ich 1000km im Monat, zahlt mir der Arbeitgeber 300 EUR. Least er stattdessen einen einfachen Corsa und stellt ihn mir vor doe Tür, zahlt er dafür deutlich unter 100 EUr im Monat (selbst recherchiert, ab 90 EUR für Privatpersonen, da kruiegt er als Flottenkunde es noch günstiger), zahlt entsprechend wenig bei Versicherung (Großkunde) und halt das Benzin. Da liegt er kostenmäßig günstiger als wenn er mich mit 30 Cent entschädigt. Ausserdem spart er Arbeitszeit ein, wenn ich direkt von zuhause fahre statt von der Dienststelle. Aber wenns so nicht gewollt ist, ists eben so.

Auf die ganzen 99,– Angbote lassen sich die Arbeitgeber i.d.R. nicht ein, Staatsbetriebe schon mal gar nicht. Die leasen bei freundlichen um die Ecke.

Und selbst wenn:

100,– Leasingrate

100,– Versicherung, Steuer, GEZ, Service/Verschleiß

100,– Sprit

Kommt er genau auf deine 30ct/km, dafür fährst du in einem Kleinwagen durch die Gegend.

P.S. Bin froh, in der freien Wirtschaft arbeiten zu dürfen :)

Wenn du wüsstest zu welchen Konditionen der öffentliche Dienst least, kämen die selbst als Großflottenkunde die Tränen. :-)

Außer dem sich-im-Kries-drehen des TE (zu Beginn des Threads) sehe ich hier eigentlich kein wirkliches Problem. Schön ist es nicht, ja, aber kann man halt nichts machen. ÖD ist nicht unbedingt bekannt dafür, besonders flexibel zu handeln...

Der TE hat ja selber verschiedene Workarounds gefunden, also alles bestens. Da Fahrzeit ja als Arbeitszeit bezahlt wird hat er auch mit Öffis keinen Nachteil. Und schont die Umwelt.

Zitat:

@fehlzündung schrieb am 31. Oktober 2019 um 22:15:11 Uhr:

Und dann wird man schon sehen, was praktikabel und sinnvoll ist.

Das ist bei deiner Konstellation doch glasklar. Die Nutzung des Privat PKW. Du sparst Geld und Arbeitszeit. Der Weg ins Büro fällt bei beiden Faktoren weg. Und bei nur 10.000km als dienstlicher Fahrleistung landest du ja nicht bei extrem hohen Laufleistungen sondern bei gewöhnlichen 20tkm/a. Somit ist Wartung etc auch nicht deutlich teurer.

Hab' jetzt nich alles gelesen. Hab ' in den 90er als Beamter eine dienstliche Anerkennung meines Privat-Pkw gehabt (dadurch ehöhte sich die km-Pauschale ggü. einer Dienstfahrt mit dem Privat-PKW ohne diese Anerkennung). Ging dabei um Fahrten zu einem 2. Dienstort (Rechenzentrum). Pro Mitfahrer (Fahrgemeinschaft) gab's einen Zusatzbetrag. Alle Beteiligten führten ein Fahrtenbuch (natürlich nur für die dienstlichen Fahrten). War man mit Fahren dran(1-2 mal pro Woche), waren das immer jeweils 100km (50km einfache Strecke). Die Kollegen haben das immer als segensreichen Zusatzverdienst verstanden. Natürlich fuhr keiner einen Nobel-Hobel, eher kompakt bis Mittelklasse, aber durchaus nicht Uralt. Es sollte sich im Normalfall rechnen. Fuhr man direkt von zu Hause, war das eine Dienstfahrt, inklusive Dienstzeit. Die Kollegen haben sich im Prinzip die Finger danach geleckt.

Themenstarteram 5. Dezember 2019 um 15:39

Nachdem hier so viele geschrieben und diskutiert haben, möchte ich die Sache noch auflösen:

Ich bekomme nun einen Dienstwagen gestellt. Dieser steht bei mir zuhause, so dass ich damit zu den Außenterminen und zurück fahren kann. Privatfahrten sind nicht gestattet (war mir klar und ist auch nicht notwendig). Ebenso sind Fahrten in die Dienststelle als Privatfahrten anzusehen und ebenfalls nicht zulässig. Ausnahme ist, wenn man erst in die Dienststelle fährt und später zu einem Außentermin oder nach einem Außentermin noch in die Dienststelle muß.

Und es muß natürlich ein Fahrtenbuch penibel geführt werden mit Kilomterstand bei Fahrtbeginn und Fahrtende, Ziel der Fahrt, Zweck der Fahrt, usw.

Und dann gibt es in der Dienstelle einen netten "Dienstfahrzeugposten" der/die/divers das FB dann in die digitale Form umwandelt und den rest archiviert ...:D:D

Themenstarteram 5. Dezember 2019 um 16:33

Keine Ahnung, was sie damit machen. Auf jeden Fall muss es für die Steuerprüfung in handschriftlicher Form vorliegen und darf keine Lücken enthalten, sonst wird es verworfen.

Danach verschwindet es wahrscheinlich im keller und wird in 40 jahren mal wieder ausgegraben.

Zitat:

@fehlzündung schrieb am 5. Dezember 2019 um 16:39:34 Uhr:

Ebenso sind Fahrten in die Dienststelle als Privatfahrten anzusehen und ebenfalls nicht zulässig. Ausnahme ist, wenn man erst in die Dienststelle fährt und später zu einem Außentermin oder nach einem Außentermin noch in die Dienststelle muß.

Und wenn der Termin abgesagt wird, du aber schon in der Dienststelle bist?

Zitat:

@Habuda schrieb am 5. Dezember 2019 um 17:47:05 Uhr:

Zitat:

@fehlzündung schrieb am 5. Dezember 2019 um 16:39:34 Uhr:

Ebenso sind Fahrten in die Dienststelle als Privatfahrten anzusehen und ebenfalls nicht zulässig. Ausnahme ist, wenn man erst in die Dienststelle fährt und später zu einem Außentermin oder nach einem Außentermin noch in die Dienststelle muß.

Und wenn der Termin abgesagt wird, du aber schon in der Dienststelle bist?

Muss man zurück schieben.

Zitat:

@guruhu schrieb am 5. Dezember 2019 um 18:09:00 Uhr:

Zitat:

@Habuda schrieb am 5. Dezember 2019 um 17:47:05 Uhr:

 

Und wenn der Termin abgesagt wird, du aber schon in der Dienststelle bist?

Muss man zurück schieben.

Oder auf dem Abschlepper zurück :D :p

Da gibt es bestimmt ein Formula "Abbruch Dienstfahrt" in 3-facher Ausführung, bestimmt länger und komplizierter beschrieben, so weit reicht meine Vorstellung aber nicht ...:D

Ok. Wenn ich also einen Bürotag habe, mit dem Privatwagen zum Büro fahre, ein wie auch immer ungeplanter Außentermin reinkommt der sofort erledigt werden muss, muss ich erst wieder nach Hause fahren um dann mit dem Dienstwagen, wohl möglich wieder in die Richtung, los zu fahren? :D

Kein Wunder, dass es aufm Amt ewig dauert ... :D

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Finanzierung
  5. Muss Arbeitgeber Dienstwagen stellen?