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Muscle Car kaufen aber keine Ahnung haben...is klar!

Themenstarteram 10. Januar 2016 um 16:09

Hallo zusammen,

wie Ihr am Thema schon sehen könnt, denke ich über ein Muscle Car nach, hab aber relativ wenig Plan von der Materie.

Also habe ich mal etwas gestöbert und auch ein paar schöne Modelle gefunden. Natürlich habe ich mich auch belesen und versucht herauszufinden ob so ein Fahrzeug etwas für den täglichen gebrauch sein kann auch wenn man (noch) wenig Plan von der Materie hat. Lange Rede kurzer Sinn:

Ich habe einen Anbieter angeschrieben, alle Fragen gestellt und für mich durchweg positive Antworten bekommen. Naja, er will das Fahrzeug aber auch verkaufen. Bisher konnte ich einfach nicht heraus bekommen ob das Fahrzeug den Preis wert ist und ob das alles wirklich so ist wie der Verkäufer sagt.

Es handelt sich dabei um einen Chevrolet Nova SS. Nach allem was ich von dem Fahrzeug weiss ist der Zustand Top. H-Kennzeichen dran. Tüv Neu, viele Teile neu.

Laut Verkäufer:

Motor/Getriebe sind im perfekten Zustand, Achsmanschette war an einer Seite feucht, wurde ebenfalls gemacht, die Zündung ist neu eingestellt, neue Kabel, Verteiler etc. wurden verbaut, Auspuffanlage ist neu, selbst die Reifen sind neu..

Der Verkäufer wirkt auf mich sehr Vertrauenswürdig aber wich will dabei nicht total auf die Nase fallen.

Deshalb die Frage wie viel darf ich für so ein Fahrzeug ausgeben?

Hoffe das ich hier in irgendeiner Form Hilfe bekomme. Danke schonmal.

Gruß Frank

Beste Antwort im Thema

Mahlzeit!

Hier überschneiden sich viele Meinungen und Erfahrungen. Einigen kann ich zustimmen, anderen nicht.

Grundsätzlich ist es nätürlich richtig, daß US-Autos der 60er und 70er nicht mit dem Gedanken gebaut wurden, 50 Jahre und mehr zu halten. Ich bezweifle sogar, daß man sich überhaupt ernsthaft Gedanken über dauerhafte Haltbarkeit machte. Eher war wohl von Bedeutung, den Wagen ohne Schäden durch die Garantiezeit zu bringen. Grobe Schnitzer konnte man sich aber spätestens seit den 70ern nicht mehr erlauben, da für Rückrufe keine Gwährleistungfrist gilt und umfangreiche Rückrufe wegen technischer Fehltritte auch Jahre nach dem Autokauf auch große Hersteller in arge Bedrängnis versetzen konnte. Ich erwähne dazu Chryslers existenzbedrohende Rostprobleme mit dem Volaré, Fords explodierende Tanks mit dem Pinto oder GMs Motoren mit dem Vega.

Hersteller wie Lincoln oder Cadillac sind sich ihres Rufes durch die Qualität ihrer Produkte durchaus immer bewußt gewesen. Die hatten gewiß kein Interesse an rufschädigenden, mängelbehafteten Autos. Gelitten hat deren Ruf erst ernsthaft durch die unterirdische Qualität der Autos der 80er und 90er Jahre.

Schauen wir uns technisch einen Caprice oder einen Buick der frühen/mittleren 70er Jahre an, sieht man relativ schnell, daß seine technischen Komponenten solide und bewährte Teile sind, die man pflegen, schmieren, warten und zerlegen kann um sie zu überholen und zu reparieren. Das meiste davon tut auch 30 Jahre seinen Dienst, dann kann man es bei Ende seiner Lebenszeit für weitere 30 Jahre erneuern. Eine echte Haltbarkeitsgrenze haben die Teile nicht. Von dieser Seite sind die Wagen praktisch endlos haltbar und eigentlich auch endlos reparierbar.

Je weiter man mit den Autos in die Vergangenheit zurückgeht, desto einfacher wird das ganze, da die Autos mit zunehmendem Alter immer einfacher werden. Ein Ford A ist ein extrem wartungsfreundliches Auto. Und die meisten Teile sind erfreulich billig. Allerdings ist er auch ein Wartungsintensives Auto. Da man heute völlig andere Vorstellungen vom Autofahren hat, ist den meisten wohl ein Ford A nicht genug in seiner 30er-Jahre-Spartanität.

Kommen wir zu den unangenehmen Seiten des Alterns eines Autos. Ab Ende der 60er wurde immer mehr Plastik in den Autos verbaut. Da die Kunststofftechnik noch nicht so weit war, treten an Kunststoffteilen nach 20, 30 Jahren Zerfallsprozesse auf. Mal mehr mal weniger. UV-Strahlung spielt dabei eine Rolle. Diese Teile sind im Verlustfall (sofern nicht nachgefertigt erhältlich) praktisch nicht ersetzbar. Das gleiche gilt für seltene Zierteile und Ornamente.

Speziell diese schwer zu ersetzenden Details leiden besonders im Alltagsbetrieb. Der Aufgewirbelte Sand und Splitt bombardiert die unteren Zierleisten und die Sonne kocht an heißen Tagen das Armaturenbrett hart. Winter ist vor diesem Hintergrund besonderes Gift für alte Autos. Es ist zwar möglich, durch umfangreiche Schutzmaßnahmen wie Hohlraumversiegelung, Winterbereifung und auch eine gründliche Reinigung nach jeder Fahrt einen Pflegezustand zu erhalten, aber das ist anstrengend und mit Aufwand verbunden.

Es gibt aber auch Enthusiasten, die diesen "Verschleiß" in Kauf nehmen und alle paar Jahre Rostschäden beseitigen. Ich kenne ein paar davon. Ich würde das meinen Wagen nicht mehr antun wollen.

Das bringt uns zum Pflege- und Wartungszustand. Der ist das wichtigste für den Betrieb eines alten Autos. Autos der 50er, 60er und 70er Jahre sind und waren ausgereifte Konstruktionen. Wenn alles in Ordnung ist, fallen keine Räder ab, der Kühler kocht nicht und der Motor bleibt nicht von alleine stehen. Wenn eines dieser Dinge auftritt ist das normalerweise eine Folge schlechter Wartung und Unachtsamkeit. Die meisten Dinge am Auto, die mechanisch kaputt gehen, kündigen ihr Versagen lange vorher an.

Aber Achsen wollen eben abgeschmiert sein, Lager mit frischem Fett gefüllt, Kerzen und Dichtungen rechtzeitig gewechselt und Riemen getauscht werden. Die Wartung ist eben aufwändiger. Aber das war halt so. Wenn man sich daran hält, passiert normalerweise auch nix.

In den 80ern hielt die Elektronik in Autos Einzug. Aus heutiger Sicht noch recht einfach gestrickt, stellen nicht funktionierende Steuergeräte heute bereits viele vor unlösbare Probleme, da viele ECMs aus den 80ern/90ern heute schon nicht mehr als Ersatzteil verfügbar sind. Elektronische Bauteile teilen ihr Versagen vorher meistens nicht mit. Ausnahmen bestätigen die Regel. Ein Auto aus den 80ern oder 90ern würde ich keinem Einsteiger empfehlen. Ich hatte einige. Keines davon würde ich noch mal kaufen.

Um es kurz zu machen:

ich halte ein Auto aus den 70ern konstruktionsbedingt für absolut alltagstauglich, sofern es in gutem Wartungs- und Pflegezustand ist und auch so erhalten wird. Man muß allerdings beachten, daß es die Versorgungslogistik für viele Eigenheiten dieser Wagen nicht mehr gibt. An der Tanke wird kein Kühlwasser oder Öl mehr kontrolliert und regelmäßiges Abschmieren ist ein Fremdwort. Muß man alles selber machen. Wichtige Ersatzteile sollte man immer vorrätig haben, damit keine Ausfallzeiten entstehen.

Happy Motoring!

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Ein Oldie als Daily ist viel zu schade. Gerade bei den ganzen Zombies (Handy Ablenkung) und Winter rotz auf den Straßen.

Ich hab "nur" nen 99er Camaro und der ist mir für den Winter zu schade weil der Zustand wirklich gut ist und sehr gepflegt wurde vom Vorbesitzer.

Die C3 ist sehr schick, auch in dieser Farbe

am 15. Januar 2016 um 14:19

Wenn es für den Camaro in dem Baujahr eine passende Lenksäule gab, ist das nicht H-relevant. Das interessiert nur für MN Liebhaber, die nur Originalauslieferungszustand haben wollen.

Wenn die Lenksäulen für das Modell produziert wurden, kannst Du sie auch einbauen. Bei mir liegt`s mehr an der Wanne, als an der Größe. Bin übersichtliche 1,85m groß!;):D:D:D

Gruß

Achim

Eben nicht Achim,

die telescope lenksäulen gabs nur bei Cadillac oder vllt noch Buick, aber nich beim Camaro. Dank carry-over parts und Baukasten würden die Lenksäulen aber dennoch passen.

Wobei sie eben en Tick anders aussehen als die normalen tilt-columns. Aber ich denk wir machen da mal besser en eigenen Thread auf.

am 15. Januar 2016 um 16:18

Yepp!:cool:

Hab mir den ganzen tread mal durchgelesen, eigentlich würde fast alles gesagt.

Die Nova haben wir uns letzte Woche auch angesehen ( geh mal davon aus das es die schwarze in Köln ist ), vom Kauf aber abstand genommen, da es nicht das war was wir suchen.

Grundsätzlich kein schlechtes Auto, viel dran gemacht, Ob alles eingetragen ist weiß ich nicht, soweit bin ich nicht gekommen.

Ich glaube der eröffner des Beitrags weiß noch gar nicht was er sucht und was das dann im Endeffekt auch bedeutet.

Ein solches Auto ist ein Hobby, bei dem zumindest rudimentäre Schraubenkenntnisse erforderlich sind und auch die Möglichkeit, dran zu arbeiten.

Auch wir suchen noch einen Ami, die Vorgabe war ein Coupé, V8, unter 5 mtr, als Cruiser um sie neben unseren reinen Roadster zu stellen. Werkzeug und Hebebühne in der eigenen Garage, gute schrauberwerkstatt auch am Start.

Das einzige was wir in ansprechendem Zustand und angenehm fahrbar in D gefunden haben war ein Mercury cougar, durch den US Hype beginnen auch bei dem die Preise abzuheben.

Nach einer Woche Fahrt durch Deutschland und Besichtigung etlicher wagen ( Nova/Chevelle/Firebird/Dart/cougar und GTO) haben wir unsere Suche nach Übersee verlagert. Und sind auch fündig geworden.

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