MQB - die totale Verarschung?
Hi,
da der 8V das erste Modell ist, dass auf dem neuen MQB aufbaut mache ich das Thema mal hier auf.
Spiegel-Online - Gleich ist Geil
Zitat:
Quelle: Spiegel-Online
Lego statt Schnitzen
Im VW-Konzern wird die Vereinheitlichung künftig so weit getrieben wie noch nie. Für alle Autos mit vorne quer eingebautem Motor sollen künftig die gleichen Kernkomponenten verwendet werden - egal wie groß der Wagen ist, egal um welchen Autotyp es sich handelt und ganz gleich ob der Wagen von VW, Audi, Skoda oder Seat stammt.Das gigantische Synergieprogramm betrifft allein bei VW zehn Baureihen, im ganzen Konzern sind es mehr als 30. Statt bislang rund 300 verschiedener Motor-Getriebe-Varianten gibt es künftig nur noch 36, statt 102 Klimaanlagen-Modulen nur noch 28, statt mehrerer Dutzend Getriebeglocken nur noch eine einzige.
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"Es wird in Zukunft viel einfacher, attraktive Nischenmodelle zu bauen, deren Fertigung sich bislang aufgrund der geringen Stückzahlen nicht gelohnt hat."
Dank des MQBs jedoch könnten auch solche Autos Gewinn abwerfen, weil sie schneller zu entwickeln und einfacher zu produzieren seien. Überhaupt ist der Clou des Systems der, dass die Kunden vom immensen Einsparpotenzial praktisch nichts mitbekommen.
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Der Automobilwirtschaftler Willi Diez von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen taxiert die Kosteneinsparungen durch das MQB-System auf etwa 30 Prozent. "Der neue VW-Baukasten umfasst ja vor allem die Teile des Autos, die am teuersten sind", sagt Diez. Dazu komme der Vorteil, mit neuen Produkten schneller auf dem Markt sein zu können, einfach weil die Basis ja immer schon vorhanden sei.
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Heikler sei die Situation im Falle eines fehlerhaften Bauteils. Fabian Brandt, Autoexperte der Managementberatung Oliver Wyman, sagt: "Wenn es Qualitätsprobleme geben sollte, hätten diese sofort einen viel größeren Umfang, als das in der Vergangenheit der Fall war. Enorme Kosten- und Imagerisiken etwa für Gewährleistungsfälle oder Rückrufaktionen wären die Folge." Toyota erlebte zuletzt ein derartiges Horrorszenario, als vor zwei Jahren mehr als fünf Millionen Autos wegen klemmender Gaspedale in die Werkstätten gerufen wurden. Bei VW heißt es, man wolle diesem Risiko durch eine strenge Qualitätskontrolle begegnen. Das bedeute auch eine größere Verantwortung für jeden einzelnen Werker am Band.
Also irgendwie hört sich das für mich nach einer riesen Verarschungsoffensive an🙄 Der 8V ist, wie erwartet, teurer wie sein Vorgänger, trotz einer "Kosteneinsparung durch das MQB-System von etwa 30 Prozent". Der Endkunde sieht davon also garnichts sondern zahlt sogar noch drauf. Das Thema mit den Fehlerhaften Bauteilen finde ich auch geil, [ironie]zum Glück gibt es sowas bei der VAG ganz selten[/ironie].
Vielleicht sehe ich das auch falsch. Ich bin mal gespannt wie andere das Thema beurteilen.
Beste Antwort im Thema
Es ist vollkommen richtig, dass die Volkswagen-Gruppe mit all seinen Marken von Bugatti bis Skoda, Kosteneinsparungen bei der Produktion erreichen möchte. Alleine die Teuerung der Energie pro Jahr sowie die Lohnsteigerungen sind immens. Von den irrwitzigen Auflagen aus Brüssel (Umwelt) oder den USA ganz zu schweigen. All dies führt zu Mehrkosten bei der ENtwicklung und der Herstellung von Automobilen.
Der Audi A3 ist unterm Strich nicht teurer als sein Vorgänger. Dies ist positiv. Und weniger wertig ist er keineswegs...im Gegenteil er ist hier der absolute Maßstab in seiner Klasse. Zeitgemäß ist er auch, was im Neuen an Multimedia oder an Assistenzsystemen geboten wird fällt a) nicht vom Himmel und b) kostet Entwicklungsarbeit.
Der MQB (auch der Elektronikbaukasten ist damit gemeint!!!) ist in meinen Augen nicht nur der richtige Schritt, sondern er ist auch unbedingt notwendig um weiter wettbewerbsfähig zu bleiben. Guckt Euch andere Europäische Hersteller an wie die PSA-Gruppe, den FIAT-Konzern oder Opel. Alle waren mal auf "Augehöhe" und aktuell leiden alle diese Hersteller unter enormen Überkapazitäten. Warum wohl? Seit doch froh, dass in Ingolstadt, Wolfsburg etc...wirklich gute Autoleute sitzen, die in der Regel wissen was zu tun ist. Das der eine oder andere "Flop" dabei rauskommt und manchaml "zuviel" gespart oder "entfeinert" wird, ist mir auch bewusst. Aber MQB ist, wie geschrieben, genau das Gegenteil vom Threadtitel.
55 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Q5_2010
Wenn die Teile unter der Oberfläche, dank MQB zum großteil Identisch sind, heißt das dann ich kann ein defektes Teil im Audi durch ein günstiges Seat E-Teil ersetzen und hab trotzdem ein Original Ersatzteil? Ist ja Übergreifend in weiten Teilen alles das gleiche 😕
Das ist doch jetzt schon so. Plattform-Teile haben in allen Modellen die gleiche Teilenummer. Und da wird dann nicht nach Marken unterschieden, sondern es sind alle Markenlogos drauf: VW, Audi, Skoda, Seat.
Hier mal ein Beispiel: Lambdasonde PQ35-Plattform, passend an z. B. 2.0 TFSI und 3.3 VR6:
http://www.a3quattro.de/index.php?...
Auf dem Bild der Verpackung kannst du alle Markenlogos sehen. Und es ist für alle der selbe Preis. Ob die Lambdasonde in einen Skoda, Seat oder in einen VW oder Audi eingebaut wird spielt keine Rolle, das Teil kostet für alle das selbe.
VW ist ja nicht komplett dumm. Das würde sich sofort rumsprechen, wenn identische Teile unterschiedlich bepreist wären je nach Marke.
Und dazu kommt ja, dass heutzutage bei Reparaturen eher die Arbeitskosten teuer sind, weniger die Teile. Und für richtig teure Teile wie komplette Motoren, Turbolader, Getriebe, Einspritzdüsen, Diesel-Partikelfilter usw. gibt es mittlerweile Dienstleister, die überholte/reparierte/wiederaufgearbeitete Teile anbieten, oder im Austausch.
also manchmal gehts hier ja zu wie am stammtisch, richtig peinlich.....!
wer auch nur ansatzweise eine ahnung hat von Betriebsökonomie, der wird auch verstehen, dass ein MQB weder die Preise für den Kunden senken kann/soll, noch dafür da ist die Marge "versteckt" zu erhöhen!
Viele hier haben geschrieben, dass daraus höhere Qualität erzielt wird... das ist nicht nur eine Vermutung oder ein Werbegag, sondern absolut logisch. Investitionen in bessere Technik oder neue Materialien lohnen sich nur dann, wenn man es auf eine möglichst grosse Anzahl Teile aufteilen kann. Durch den MQB werden viel mehr Teile vom gleichen Typ hergestellt, also ist das ja gegeben.
Was ich total lächerlich finde, ist das ewige Gemaule wegen erhöhten Preisen. 🙄
Die Rohstoffe (z.b. Aluminium oder Silizium für die ganze Computer-Chip-Technik) wie auch die Kraftstoffe (z.b. Für Transport) werden stetig teurer, dazu kommen viele Neuerungen unter dem Blechkleid, welche für den Kunden nicht sichtbar sind, welche die Preise in die Höhe treiben.
Audi war schon lange im Premium-Segment angesiedelt und wer ein solches Auto mal sehr genau verglichen hat (z.B. mit BMW oder dann gleich mit Ford, Renault, etc.), der weiss, dass der Preis nicht nur aufgrund der verbauten Technik, des Designs und des Namens gemacht wird, sondern aufgrund der Qualität. Und genau darum gehts beim MQB....
Klingt wie aus der Marketingpistole eines direkt oder indirekt beim VW-Konzern Beschäftigten ^^
Tja aber wo er recht hat...
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Eben. Der Preis richtet sich nach Angebot und Nachfrage. Heißt auf Deutsch die nehmen so viel wie sie kriegen können, wie fast jeder in unserem Wirtschaftssystem.
Den Aufwand der zu Kosteneinsparungen führt soll möglichst nur die Marge erhöhen. Hätte Audi sinkende Umsätze wie andere Hersteller würden sie eventuell auch den Preis senken, hätten dann weniger Umsatz pro Stück, durch die geringeren Kosten aber immer noch eine gute Marge. Audi hat aber leider kein Absatzproblem. Warum sollten sie also die niedrigeren Kosten an die Kunden weitergeben?
Wenn euch die Gewinne zu hoch sind und ihr euch ausgenommen fühlt: kauft euch doch VW-Aktien und holt euch die Dividende.
😛
Zitat:
Original geschrieben von Ynno
Klingt wie aus der Marketingpistole eines direkt oder indirekt beim VW-Konzern Beschäftigten ^^
Es ist schon etwas befremdlich, dass jedesmal wenn man etwas neutral betrachtet, dass einem dann gleich Befangenheit vorgehalten wird....!
Es gibt viele (teilweise sehr viele) Dinge beim VAG-Konzern, mit denen ich alles andere als einverstanden bin (wie zum Beispiel die teils sehr seltsame Informationspolitik), dennoch sollte es doch möglich sein, objektiv zu denken.... 🙄
Zudem habe ich ja keinesfalls in Abrede gestellt, dass der Konzern dadurch auch mehr Gewinn machen kann/soll/wird. Ich sagte lediglich, dass eine Erhöhung der Preise trotz MQB nicht mal ansatzweise etwas mit Verarschung zu tun hat, sondern mit Betriebswirtschaft und Rechnen (ist manchmal sehr schwer, ich weiss...).
Zitat:
Eben. Der Preis richtet sich nach Angebot und Nachfrage. Heißt auf Deutsch die nehmen so viel wie sie kriegen können, wie fast jeder in unserem Wirtschaftssystem.
Und dieser Kollege bringt es eigentlich perfekt auf den Punkt.
Gehe mal schwer davon aus, dass jeder der hier im Forum aktiv ist und einen Job ausübt, einen Arbeitgeber hat, welcher versucht Gewinn/Umsatz zu maximieren und Ausgaben zu minimieren...
Wer also im Glaushaus sitzt.... ihr wisst schon...
Besonders positive wie besonders negative Meinungen im Internet sind idR von hochgradigem Eigeninteresse motiviert und somit nicht für voll zu nehmen ^^
Was die Leute hier vor einem halben Jahr bemängelt haben, liegt wohl eher daran, dass VW sein MQB-Konstrukt seit Monaten in allen Medien massiv bewirbt und dabei besonders die Kostenersparnis heraushebt. Allerdings sieht man in Punkto Kaufpreis zumindest bei der Marke Audi nichts davon. Diese Diskrepanz hat ein gewisses Geschmäckle und das sollte selbst Audifans einleuchten. Freuen dürfte es hingegen Seat- und Skodakäufer, die den Audi-Imageaufpreis in Rabattform auskosten dürfen.
Zitat:
Original geschrieben von Ynno
Allerdings sieht man in Punkto Kaufpreis zumindest bei der Marke Audi nichts davon.
Das merkt man schon seit den 90er. Seit dem passt die Qualität zum Preis nicht mehr und man kauft einen AUDI aus Imagegründen...
das beste ist ja, dass seine frnzösische Semmel auch immer das gleiche in grün ist, wie der Peugeot 207/208 Citroen irgendwas und so, und bei denen gibts auch Preisunterschiede 😉
Man sollte auch nicht nur blind allem trauen was man so hört. Erst kostet der MQB mal richtig Geld, dass kann man sich ja in IN selbst anschauen. Dann bekommt der Kunde sicher höhere Qualität. Diese Qualität kann sich natürlich genauso bei Seat, Skoda, etc. bemerkbar machen, wenn die Fertigungslinien genauso gut sind wie bei Audi. Dies wiederum ist ein toller Nebeneffekt. Dass der Audi günstiger wird, nur weil die anderen Konzernmarken näher kommen, ist ja wohl wunschdenken. Klar ergeben sich auch negative Dinge, wie z.B. die Vereinheitlichung der Schlüssel etc., trotzdem bin ich der Meinung, dass ich bei Audi das bekommen nach dem ich suche und kaufe dort ein, weil mir das Fahrzeug und die Ausstattung deutlich besser gefallen wie bei den Geschwistern. Diese Diskusion kann man ewig so weiter führen und man kommt an kein Ende. Lasst doch einfach die Leute den Audi kaufen, die es möchten und die Anderen dürfen doch gerne zu den Brüdern und Schwestern. Nur weil hier welche der Meinung sind, dass es ein großer Fehler ist, einen Audi zu kaufen weil er doch viel zu teuer ist, werde ich sicher meine Ansicht nicht ändern. Und dann muss man sich dauernd diese Beileidigungen anhören, man hätte eine Audibrille auf und sei doch blind usw., lasst es doch einfach. Es bringt euch kein Stück weiter, ihr müsst doch euer Geld nicht dafür ausgeben. Außerdem bekomme ich bei Audi Dinge, die ich bei z.B. Seat nie bekomme (Bsp.: B&O).