Motorradunfall - Helm ab oder besser drauf lassen?

Weil es eben kurz in der Frühstückspause zum Thema wurde:

Wenn ein Motorradfahrer beim Unfall stürzt und nicht mehr ansprechbar ist, sollte man ihm den Helm abnehmen oder besser drauf lassen.

Ich meine, die Stories, dass der Schädel am Helm kleben könnte, sind nun mitlerweile veraltet und man sollte vorsichtig den Helm abnehmen. Andernfalls frage ich mich, warum ich - wenn auch zugegebener Maßen diese Kurse schon viel zu lange her sind (letzter 2003 beim Bund)- in Erste-Hilfe-Kursen gelernt habe , wie man einen Helm abnimmt.

Da aber gerade eine Motorradfahrerin meint, man solle den Helm besser drauf lassen, hier nun die Frage zu aktuellen Kenntnissen.

Helm drauf lassen oder ab und wenn ja, warum?

Beste Antwort im Thema

So kinners, dann mal jetzt Fakten. (Die Stories vom umgefallenen Moppedfahrer waren ja schon da)
Wenn der Fahrer ansprechbar ist, sollte man den Helm drauflassen. Allerdings sollte man sich nach dem befinden des Verletzten erkundigen, denn oftmals behindert der Helm die Atmung.
Wenn der Verletzte nicht ansprechbar ist, MUSS der Helm runter! Beatmung und Atemkontrolle sind nicht möglich, wenn der Helm auf dem Kopf sitzt. Wenn der Verletzte sich in seiner Bewußtlosigkeit erbricht, dann erstickt er mit dem Helm. Wenn man dann erst am Helm rumfummelt, kann man es auch gleich lassen.
Also: Helm runter! Am besten mit zwei leuten. Einer sitzt über dem Kopf und fasst unter den Helmrand an den Kopf/Kiefer. Dann uberstreckt er die Halswirbel durch leichten Zug.
Der zweite Helfer öffnet jetzt seitlich knieend den Helmverschluß und fasst mit seinen Händen von unten in den Helm. Er muss den Kopf jetzt in der überstreckten Lage halten, damit der erste den Kopf loslassen kann. Danach nimmt der erste den Helm und zieht ihn vorsichtig herunter. Anschließend kann in der überstreckten Lage der Puls/die Atmung kontrolliert werden und der Verletzte kann in die stabile Seitenlage gebracht werden.

Natürlich kann man jetzt ja sagen, "ich beobachte den Bewusstlosen, und mache ihm den Helm erst ab, wenn Anzeichen von Erbrechen kommen."
Klar, aber was ist bei einem Ausfall der Atmung? Wieviel Zeit wollt Ihr verlieren? Je schneller eine Reanimation einsetzt um so mehr Chancen habt ihr. Wenn Ihr dann hektisch am Helmzerrt, dann habt ihr alles gründlich falsch gemacht! Und glaubt mir, wenn der Verletzte einen Helm auf hat und die Atmung bleibt aus, dann WERDET Ihr hektisch...

Also: Bewusstlos == Helm runter! Immer! Sofort!

PS: In der Ersten Hilfe wird inzwischen auch eine Ein-Helfer-Methode zum Helmabnehmen gelehrt, da man ja nicht immer zu zweit ist. Diese Methode müsste ich auch erst googlen...

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Zitat:

Original geschrieben von Frank170664


ist so ziemlich das flachste, was ich von dir hier gelesen habe.

Das kannst du ja so sehen, aber es ändert nichts an der Sache. Das Video auf das er sich bezieht leistet keinerlei Beitrag zum hier besprochenen Thema, genau wie beim letzten Mal als er es "empfohlen" hat. Es ist einfach nur Effekthascherei: Da ist was schlimmes passiert, also seid gefälligst betroffen und weil ihr so betroffen sein müsst, hat das was ich sage Gewicht.

Du kannst dir sicherlich denken, wie ich in Bezug darauf zum "flach" stehe. Und dabei hab ich noch nicht mal was davon gesagt, dass ich über genau dieses Video mit genau diesem User einen ausgeschlagenen Dialog per PM zu starten versucht habe.

Zitat:

Original geschrieben von tec-doc


Es liegt allerdings in der Natur der Sache, dass Reflektiertheit per se nicht immer zur gleichen Ansicht führen muss und kein Garant für eine pauschale Wahrheit sein kann. Im Grunde gilt es doch, das Wertebild, das Denkmodell etc. des Gegenübers wertfrei erstmal nachzuvollziehen

Und doch sagst du, dass zu einer anderen Einsicht als z. B. das Grundgesetz zu kommen ein Zeichen für "gar nicht" nachgedacht sei?

Zitat:

Original geschrieben von tec-doc


es würde mich freuen, wenn Du meine Worte etwas neutraler lesen würdest, den tatsächlichen Bezug zu erkennen versuchen würdest und etwas mehr zwischen pers. Wahrheiten und schlicht realen Gegebenheiten differenzieren würdest.

Stellt sich die Frage, wodurch sich definiert, was persönliche Wahrheiten und was reale Gegebenheiten sind. Wenn ich nun sagen würde Freiheit ist das höchste Gut und du nun sagen würdest Leben ist das höchste Gut, so ist das sicherlich persönliche Wahrheit. Doch welches von beiden wäre nun reale Gegebenheit? Freiheit? Leben? Freiheit so lange man lebt? Leben so lange man frei ist? Freiheit und Leben gleicher Maßen? Oder etwas ganz anderes was wir beide nicht in Erwägung gezogen hätten?

Zitat:

Original geschrieben von tec-doc


An den Helfer denken ist also derart gemeint - dass ihm (von dir) kein Vorwurf zu machen ist

Betrachtest du es als Vorwurf gegenüber dem Helfer, wenn man bedauert, dass die Gesetze entgegen dem eigenen Willen ausformuliert sind?

Zitat:

Original geschrieben von tec-doc


Das ist nunmal so und wenn dir das diametral zu deinem Willen scheint... darfst Du dich halt nicht dem Risiko dessen aussetzen.

Stellt sich die Frage, wie ich mich vollkommen des Risikos entziehen kann, in eine solche Situation zu geraten. Verbarrikadieren im Luftschutzkeller? Immer mindestens 200km/h auf der Landstraße fahren?

Zitat:

Original geschrieben von tec-doc



Zitat:

Ist das so?"(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt."

Ist es - Art. 2 Abs. 2 S. 1 1
Kann es ein, dass Du über den tieferen Sinn des GG noch etwas mehr Diskussionen führen solltest? 😉
Und nein, das diskutabel zweifelhafte Verhältnis zur Menschenwürde (Art. 1 GG) und Wesensgehaltsgarantie (Art. 19 Abs. 2 GG) greift hier eindeutig nicht - Du kannst mir das aber gerne rechtswissenschaftlich anders beweisen 🙂

Dann steht also Art. 2 über Art. 1? Interessant.

Zitat:

Original geschrieben von tec-doc



Zitat:

Original geschrieben von tec-doc
Dein Wille auch in Ehren - aber selbst wenn Du 100x willst.. dürfte dich keiner erschießen.
Wraithrider: Was im Sinne der Menschenrechte eine Schweinerei sonders gleichen ist.

Mach mal Erklärbär - die reine Phrase ist zu dünn für ein Statement 🙂
Vorweg aber der Hinweis - ein garantiertes Recht kann einen möglichen Fehler nicht tolerieren... sprich den Missbrauch, die Umgehung oder die unwillentliche, erzwungene Zustimmung dazu. Ohne wenn und aber... und das ist gut so.

Unter dieser Prämisse ist jegliches Recht hinfällig.

Zitat:

Original geschrieben von tec-doc



Zitat:

Ich hab im Rettungsdienst schon einige suizidale Patienten gehabt - welche im Angesicht des Todes doch leben wollten!Ebenso wie ich Rollstuhlfahrer kenne, welche die gleiche Meinungen wie wraithrider hatten und nun doch froh sind überhaupt noch zu leben!
Viele (unreife) Menschen denken so - bis sie sich in einer Situation befinden, in der das Leben wirklich in Gefahr ist...

Wraithrider.. darüber und auch über sinngemäß von mir so aus dem Leben erzählt... solltest Du mal bisserl philosophieren, es in deine Gedanken einbauen?

Oh ich habe schon oft und ausgiebig darüber nachgedacht, was es heißt, wenn sich jemand erdreistet anderen nahelegen zu wollen, was sie wohl in dieser oder jener Situation gefälligst zu empfinden hätten, garniert mit vielen schönen "glaube mir" und "wenn du mir nicht glaubst bist du [beliebiges abwertendes Adjektiv]".

Nach 9 Seiten kommen wir also zu folgendem Schluss:

Wenn man zu einem Motorradunfall kommt muss man nicht den Helm des Verunfallten absetzen, auch nicht den Notdienst verständigen. Die korrekte Reihenfolge ist wohl:

1. Grundgesetz aus dem Tankrucksack herausholen und noch einmal durchlesen.
2. Mobiltelefon herausziehen und die Schnellwahltaste »1« drücken. Nein, nicht für »Notruf« sondern für »Anwalt«.
3. Auf den Rückruf des Anwalts warten.
4. An Wochenenden (oder wenn der Anwalt sonstwie nicht erreichbar ist): Sich per Smartphone hier im Forum einloggen und nachfragen was wohl richtig ist.
5. Nach 2-7 Stunden den Notruf absetzen da die meisten im Forum (nicht alle) dazu tendieren diesen zu tätigen.

Richtig?

Grüße, Martin

Zitat:

Und doch sagst du, dass zu einer anderen Einsicht als z. B. das Grundgesetz zu kommen ein Zeichen für "gar nicht" nachgedacht sei?

Nö - ich sage nur, dass man diese seine Einsicht nunmal nicht als allgemeingültig postulieren kann.

Zitat:

Stellt sich die Frage, wodurch sich definiert, was persönliche Wahrheiten und was reale Gegebenheiten sind. Wenn ich nun sagen würde Freiheit ist das höchste Gut und du nun sagen würdest Leben ist das höchste Gut, so ist das sicherlich persönliche Wahrheit. Doch welches von beiden wäre nun reale Gegebenheit? Freiheit? Leben? Freiheit so lange man lebt? Leben so lange man frei ist? Freiheit und Leben gleicher Maßen? Oder etwas ganz anderes was wir beide nicht in Erwägung gezogen hätten?

Mhh... hervorragender Gesprächsansatz, ehrlich. 🙂

Es spielt aber immer noch keine Rolle, was Du, ich oder der da so favorisieren - im Kontext (!) geht es schlicht darum, was allgemein akzeptiert definiert ist. 😉

Zitat:

Betrachtest du es als Vorwurf gegenüber dem Helfer, wenn man bedauert, dass die Gesetze entgegen dem eigenen Willen ausformuliert sind?

Mhh.. hier reden wir imho noch etwas aneinander vorbei. Aber ich verstehe jetzt einfach mal deine Intention ohne weitere Ausführungen und sage. Nein. 🙂

Zitat:

Stellt sich die Frage, wie ich mich vollkommen des Risikos entziehen kann, in eine solche Situation zu geraten. Verbarrikadieren im Luftschutzkeller? Immer mindestens 200km/h auf der Landstraße fahren?

Tja, genau das versuchen mehrere ja darzustellen - vollkommen gibbed nie, nirgends.

Bzgl. Helm aber recht einfach? Kein Mopped, kein Helm, kein Moppedunfall, kein Helm ab oder auf?

Zitat:

Dann steht also Art. 2 über Art. 1? Interessant.

Zu kurz gegriffen - lies dich erstmal besser um die Diskussionen und Definitionen rund ums GG ein.

Was ist denn "die Würde" des Menschen für dich? Nebenbei gefragt nur.

Zitat:

Unter dieser Prämisse ist jegliches Recht hinfällig.

Es macht so wenig Spass wie Sinn... wenn Du mir auf Gegenfragen nur weitere absolutistische Phrasen hinwirfst?

Zitat:

Oh ich habe schon oft und ausgiebig darüber nachgedacht, was es heißt, wenn sich jemand erdreistet anderen nahelegen zu wollen, was sie wohl in dieser oder jener Situation gefälligst zu empfinden hätten, garniert mit vielen schönen "glaube mir" und "wenn du mir nicht glaubst bist du [beliebiges abwertendes Adjektiv]".

Oh mei... das ist jetzt aber nicht das Niveau, welches ich von dir gewohnt bin und irgendwie auch erwarte.

Alles was geschehen ist - man bietet Dir eine Erfahrung an, erzählt dir etwas darüber. Du kannst es annehmen, für dich ablehnen, darüber nachdenken oder ausdrucken und einen Papierflieger daraus bauen. Das bleibt alles dir überlassen. 🙂

Nicht mehr und auch nicht weniger ist geschehen... warum Du jeden Gedanken zu deinen Sichtweisen oder Anregungen für deren Überprüfung als pers. Affront zu verstehen gedenkst... ja was soll ich dazu sagen? Besser nix? Besser nix...

Zitat:

Richtig?

Falsch - Du wartest auf das Erwachen, wenn dieser bewusstlos ist... und frägst dann nach seinen persönlichen Wünschen 😉

(wobei ich mich frage... woher will selbst der in dem Moment dann definitv wissen, wie es tatsächlich um ihn steht? 😕 )

Zitat:

Original geschrieben von tec-doc



Zitat:

Dann steht also Art. 2 über Art. 1? Interessant.

Zu kurz gegriffen - lies dich erstmal besser um die Diskussionen und Definitionen rund ums GG ein.
Was ist denn "die Würde" des Menschen für dich? Nebenbei gefragt nur.

Zitat:

Original geschrieben von tec-doc



Zitat:

Unter dieser Prämisse ist jegliches Recht hinfällig.

Es macht so wenig Spass wie Sinn... wenn Du mir auf Gegenfragen nur weitere absolutistische Phrasen hinwirfst?

Wie viel Spaß und Sinn soll's denn mir machen, wenn du einem geforderten Erkläransatz sofort den Riegel vorschiebst: ABER Regeln sind nur gut, wenn's kein Missbrauchspotential gibt! So etwas gibt es schlicht nicht. Egal was du in ein Gesetzbuch schreibst, es wird immer Missbrauchspotential geben. Wenn du diese Anforderung stellst, dann brauche ich's gar nicht erst versuchen, denn ich weiß schon ganz genau worauf das hinaus läuft - wäre nicht meine erste Diskussion um Sterbehilfe, Organhandel und Erbschleicher.

Aber in Verbindung mit der oben nebenbei gestellten Frage kann ich zumindest ein bisschen antworten:
Integralster Bestandteil der Menschenwürde ist der freie Wille. Wird dieser nicht verletzt, so ist auch immer die Menschenwürde unangetastet, der Umkehrschluss gilt nicht zwingend. Das Missbrauchspotential, ich muss einfach wieder darauf zurück kommen, ist hier extrem, egal aus welcher Seite man es betrachtet, denn genau die Menschenwürde wird oftmals vorgeschoben um genau das zu tun, gegen den freien Willen einer Person zu verstoßen.

Zitat:

Original geschrieben von tec-doc


Oh mei... das ist jetzt aber nicht das Niveau, welches ich von dir gewohnt bin und irgendwie auch erwarte.
Alles was geschehen ist - man bietet Dir eine Erfahrung an, erzählt dir etwas darüber. Du kannst es annehmen, für dich ablehnen, darüber nachdenken oder ausdrucken und einen Papierflieger daraus bauen. Das bleibt alles dir überlassen. 🙂
Nicht mehr und auch nicht weniger ist geschehen... warum Du jeden Gedanken zu deinen Sichtweisen oder Anregungen für deren Überprüfung als pers. Affront zu verstehen gedenkst... ja was soll ich dazu sagen? Besser nix? Besser nix...

Man bietet mir eine Erfahrung an? Dein Glas ist wohl anderthalb voll.

Warum ich einen persönlichen Affront sehe? Das liegt vor allem am "unreif" das da in Klammern steht.

Warum ich da nix sehe worüber es etwas nachzudenken gibt? Es ist die pure Feststellung, dass es Leute gibt, die ihre Meinung ändern. Und Entschuldigung, aber dieses "wenn's erst mal so weit ist..." ist ein derartiger Allgemeinplatz, den man dermaßen oft um die Ohren geworfen bekommt, dass es einem so zum Hals raus hängt, als müsste man sich ausschließlich von Kohlsuppe ernähren.

Du sagst, du erwartest von mir ein gewisses Niveau. Nun sag, erwartest du von mir auch, dass ich mir zu einer Ansicht, bevor ich sie vertrete, Gedanken gemacht habe? Ist nicht davon auszugehen, dass mir dabei so ein offensichtlicher wie banaler Punkt bereits angesichtig wurde? Und das ist dann der zwote Punkt, der mich in solchen Diskussionen immer ärgert: Es werden Dinge vorgetragen die ich schon weiß, in der festen Überzeugung mich nun mit Weisheit überschüttet zu haben, worauf hin dann oftmals eingeschnappt reagiert wird wenn ich nicht gleich ob dieser "neuen Weisheit" die Seiten wechsle. Am aller schlimmsten sind dann jene, die die Auffassung vertreten ich könne den jeweiligen Punkt ja noch gar nicht betrachtet haben, weil sonst müsse ich ja ihrer Meinung sein, womit sich wieder der Kreis zum "unreif" schließt.

Das ist jetzt nicht auf dich bezogen, sondern allgemein auf Grundsatzdiskussionen.

A propos Grundsatzdiskussion. Siehst du eine Möglichkeit, den eher philosophischen Teil der Betrachtung an eine geeignetere Stelle auszulagern?
Der Thread ist ja eigentlich schon ausgelastet genug mit den ebenfalls im Raum stehenden Fragen:
- Vitalfunktionen checken (wozu im weitesten Sinne dann auch Helm abnehmen gehören soll) oder gleich mit den lebenserhaltenden Maßnahmen anfangen?
- Auch beatmen oder nur drücken?
- Sind Helme in Bauchlage abnehmbar?
- Wie oft soll man den Verunfallten wenden bis er von allen Seiten gut durch ist?

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Eine freischaffende Würde endet an dem Punkt, an dem die eigene Resolution auf andere gesellschaftliche oder religiöse Vorstellungen trifft.
Somit kann man für sein Leben eben nicht die Narrenfreiheit der universalen Autarkie.
Philosophisch genug?

Und nicht nur deshalb trage ich einen Helm und erwarte "Bestversorgung", ob ich will oder nicht.

Ich frage mich, wie man Wraithrider, jemanden der sogut wie keine konstruktiven, dem Thread förderlichen Beiträge abgibt, überhaupt noch ernst nehmen kann!

Weil bis jetzt niemand den Fehler gemacht hat, gegenteilige Intelligenz mit Unkonstruktivität zu betiteln.
Jemanden nicht ernst nehmen, ist einer der größten Fehler, die man begehen kann.
"Gegner glauben uns zu widerlegen, indem sie ihre Meinung wiederholen und auf die unsre nicht achten." Goethe

Zitat:

Original geschrieben von downforze94


"Gegner glauben uns zu widerlegen, indem sie ihre Meinung wiederholen und auf die unsre nicht achten." Goethe

Das ist die Bürde, die ich zu tragen habe. Aber es gibt schlimmeres, drum lasse ich mir die Laune davon meist nicht verderben.

Zitat:

Original geschrieben von freaked1


Ich frage mich, wie man Wraithrider, jemanden der sogut wie keine konstruktiven, dem Thread förderlichen Beiträge abgibt, überhaupt noch ernst nehmen kann!

Zu den Dingen, welche einen Denker in Verzweiflung bringen können, gehört die Erkenntnis, dass das Unlogische für den Menschen nötig ist, und dass aus dem Unlogischen vieles Gutes entsteht. Nietzsche

ZU SEINER VERTEIGUNG!!!!!!

Nochmal zur Helmabnahme:

Eine Helmabnahme in Bauch- oder Seitenlage ist zwar möglich, setzt aber erheblich mehr Manipulationen an der HWS als eine Helmabnahme in Rückenlage. Aus diesem Grund wird bei uns der Patient zuerst in Rückenlage gebracht bevor der Helm abgenommen wird. Auf den PHTLS-Kursen wurde uns das ebenso eingetrichtert.

Während die Helmabnahme in Seiten/Bauchlage noch halbwegs (aber auf keinen Fall besser als halbwegs) funktioniert, scheitert man dann spätestens beim fachgerechten und wirklungsvollen Anlegen der Halskrause. Macht mal den Selbstversuch und lasst Euch von Arbeitskollegen den Helm in Rückenlage und dann in Bauchlage abnehmen. Der Unterschied ist immens.

Eine Helmabnahme in Seiten/Bauchlage bringt zumindest im Rettungsdienst NUR Nachteile mit sich bringt. Denn ein bewusstloser Motorradfahrer wird in aller Regel der Fälle sowieso intubiert und künstlich beatmet weil man von einem schweren Schädel-Hirn-Trauma ausgehen muss. Und dazu muss er zwingend in Rückenlage gebracht werden. Die Drehbewegung in Rückenlage hat man beim traumatisierten und bewusstlosen Biker dann so oder so. Besser also, man vollführt die Drehung in Rückenlage SOFORT und nimmt dann gleich noch die Vorteile mit, daß man den Helm regelgerecht abnehmen, und die Halskrause regelgerecht anlegen kann.

1) Drehung in Rückenlage
2) Helmabnahme
3) Halskrause
5) Bodycheck, Narkose, Intubation
6) mit Schaufeltrage aufschaufeln
7) Abtransport via Heli

So ist es optimal und so wird es in der Regel auch gemacht.

Gruss
Jürgen

Zitat:

Original geschrieben von Caravan16V


Eine Helmabnahme in Seiten/Bauchlage bringt zumindest im Rettungsdienst NUR Nachteile mit sich

Das habe ich auch nie angezweifelt Jürgen. Aber sprechen hier nicht vom hauptamtlichen Rettungsdienst. Wir haben von den Ersthelfern geredet, nicht von ausgebildetem und ausgerüstetem Fachpersonal. Dem Ersthelfer stehen in meinem Verständnis von diesem weder Intubationsbesteck noch Halskrause noch sonstige technische Unterstützungen zur Verfügung, sondern lediglich der ganz normale KFZ-Verbandkasten...

Zitat:

Original geschrieben von Tecci6N



Zitat:

Original geschrieben von Caravan16V


Eine Helmabnahme in Seiten/Bauchlage bringt zumindest im Rettungsdienst NUR Nachteile mit sich
Das habe ich auch nie angezweifelt Jürgen. Aber sprechen hier nicht vom hauptamtlichen Rettungsdienst. Wir haben von den Ersthelfern geredet, nicht von ausgebildetem und ausgerüstetem Fachpersonal. Dem Ersthelfer stehen in meinem Verständnis von diesem weder Intubationsbesteck noch Halskrause noch sonstige technische Unterstützungen zur Verfügung, sondern lediglich der ganz normale KFZ-Verbandkasten...

Klar, da hast Du völlig Recht. Ich denke aber trotzdem, daß die Helmabnahme auch bei Laienhelfern in Rückenlage erfolgen sollte weil diese Form der Helmabnahme geschult wird (und somit zumindest minimal geübt ist). Eine Helmabnahme in Seiten/Bauchlage ist viel schwieriger, als eine Drehung des Patienten in Rückenlage. Klar, er muss dann wieder in die Seitenlage bis der RD kommt. Also wieder eine Drehung. Sicher nicht optimal - beide Wege nicht.

Aber gut, wir unterhalten uns hier über echt abgefahrene Situationen. Die wichtigste Message ist wohl weiterhin, daß der Helm schlicht und einfach runter muss beim Bewusstlosen. Das geht natürlich schonend und auch weniger schonend. Aber runter muss er. Über das "wie" brauchen wir uns glaub ich keine Gedanken machen. Das übt man am besten in einem Auffrischungskurs.

Gruss
Jürgen

Zitat:

Original geschrieben von Caravan16V


Aber gut, wir unterhalten uns hier über echt abgefahrene Situationen. Die wichtigste Message ist wohl weiterhin, daß der Helm schlicht und einfach runter muss beim Bewusstlosen. Das geht natürlich schonend und auch weniger schonend. Aber runter muss er. Über das "wie" brauchen wir uns glaub ich keine Gedanken machen. Das übt man am besten in einem Auffrischungskurs.

Das kann man dann glaube ich als Quintessenz so stehen lassen 🙂

Zitat:

Original geschrieben von Caravan16V


Eine Helmabnahme in Bauch- oder Seitenlage ist zwar möglich, setzt aber erheblich mehr Manipulationen an der HWS als eine Helmabnahme in Rückenlage. Aus diesem Grund wird bei uns der Patient zuerst in Rückenlage gebracht bevor der Helm abgenommen wird. Auf den PHTLS-Kursen wurde uns das ebenso eingetrichtert.

Deine Ausführungen klingen alle sehr fachlich und ich zweifle sie auch nicht an, aber die Frage, die ich mir stelle: Warum muss ich den schwer verletzten Biker mehrfach hin und her drehen, ist das nicht schädlicher für ihn? Erst in die Rückenlage den Helm runter, dann auf den Bauch für die Seitenlage?!

Klar, den Helm in Bauchlage abzunehmen wird schwieriger, allerdings müsste man den kompletten Körper nicht 100x wenden... Wenn wir mal ehrlich sind, die Rettungssanitäter haben täglich damit zu tun, wenn ich es aber bei uns im Ersthelferkurs sehe, da waren zierliche 50Kg Frauen, wie sollen die einen 100Kg Biker schonend umdrehen? Wenn ich sehe, welche Probleme die eine mit mir hatte (2,02m und 100Kg)...

Zitat:

Original geschrieben von Bunny Hunter


Deine Ausführungen klingen alle sehr fachlich und ich zweifle sie auch nicht an, aber die Frage, die ich mir stelle: Warum muss ich den schwer verletzten Biker mehrfach hin und her drehen, ist das nicht schädlicher für ihn? Erst in die Rückenlage den Helm runter, dann auf den Bauch für die Seitenlage?!
Klar, den Helm in Bauchlage abzunehmen wird schwieriger, allerdings müsste man den kompletten Körper nicht 100x wenden... Wenn wir mal ehrlich sind, die Rettungssanitäter haben täglich damit zu tun, wenn ich es aber bei uns im Ersthelferkurs sehe, da waren zierliche 50Kg Frauen, wie sollen die einen 100Kg Biker schonend umdrehen? Wenn ich sehe, welche Probleme die eine mit mir hatte (2,02m und 100Kg)...

Völlig richtig. Im Prinzip hängt alles davon ab, was die Ersthelfer können und was sie sich zutrauen – und auch wie viele Ersthelfer vor Ort sind. Allein kann man eine schonende Helmabnahme und eine schonende Drehung komplett vergessen. Da geht’s dann halt etwas ruppiger zu, ist aber leider nicht zu vermeiden. Zu zweit oder besser zu dritt wird das schon wesentlich einfacher.

Dass der Helm beim Bewusstlosen runter muss, hat höchste Priorität. Und da ist schon richtig, daß man den Helm auch in Baulage abnimmt wenn man den Patient nicht gescheit gedreht bekommt. Kann ja auch mal sein, daß man den Biker nicht drehen kann weil er unter einem Auto eingeklemmt ist. Dann gibt’s auch für die Profihelfer nur die Helmabnahme in DER Lage, die gegeben ist.

Es zeigt sich hier mal wieder, daß jeder Unfall anders ist und daß man nur sehr wenige Pauschalaussagen treffen kann. Selbst für Profihelfer ist es manchmal schwierig, mit dem Geschehen Schritt zu halten weil eine Traumaversorgung eine höchst dynamische Sache ist. Man versorgt Polytraumatisierte im Prinzip rein symptomatisch. Die bekommen das zuerst, was sie am dringensten brauchen. Nur wechselt das oftmals fast schon minütlich.

Wichtig ist, dass man als Ersthelfer überhaupt hilft.

Gruss
Jürgen

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