Motorprobleme 528i (M52) Bitte um Ideen

BMW 5er E39

Hallo,

beim E39 525i eines Freundes habe ich ein Problem. Ich beschreibe mal was passiert ist und hoffe auf Ideen wo der Fehler zu finden ist.

Der Wagen ist gut gewartet und es wurde immer alles gemacht. Vor kurzen tauchte auf einer längeren Fahrt das Problem auf, dass die Temperatur immer mal etwas hoch ging und wieder sank. Allerdings noch vor dem roten Bereich. Ich erwähne es nur, denke aber nicht, dass es mit dem Problem zu un hat.

Vor kurzem fuhr die Frau meines Freundes das Auto. Sie ist aber einen Oldtimer gewöhnt und gab bei Starten Vollgas. Der Motor dreht beim Start kurz hoch. Allerdings nach ihrer Aussage nur kurz, nicht in den roten Bereich und es gab keine ungewöhnlichen Geräusche.

Sie fuhr dann ganz normal los und an der ersten Ampel ging der Motor aus. Sie startet neu und fuhr weiter. Der Motor ging beim nächsten Halt wieder aus und startete nicht mehr. Nach Ihrer Aussage fuhr das Auto bis dahin "normal" und ohne Geräusche. Der ADAC wurde gerufen und stellte als Fehler einen Defekt am Kurbelwellensensor fest. Wir habe den allerdings vor kurzem getauscht, weil er wirklich defekt war. Ich denke es könnte sein, dass da noch die alte Fehlermeldung gespeichert war.

Wie dem auch sei, der Wagen springt nicht mehr an. Der Motor dreht durch aber es kommt keine Zündung.

Nun hatte ich den Verdacht das durch die Vollgasaktion bei Motorstart vielleicht die Steuerkette übersprungen ist, weil der Kettenspanner noch keinen Öldruck hatte und habe den Motor mal zunächst per Hand ohne Zündkerzen durchgedreht. Da alles in Ordnung ist, habe ich die Kompression gemessen. Diese weicht stark voneinander ab.

1 Zylinder: 14 Bar
2 Zylinder: 2 Bar
3 Zylinder: 13,5 Bar
4 Zylinder: 8 Bar
5 Zylinder: 10,5 Bar
6 Zylinder: 3 Bar

Ich habe auch mal mit einer Endoskop Kamera reingeschaut. Es sind an den Kolben keine Beschädigungen zu sehen. Die Zündkerzen waren zwar nicht alle gleichmäßig rehbraun, sahen aber auch nicht beschädigt, verölt oder schlecht aus.

Bevor ich jetzt den Motor auseinanderbaue, hätte ich gerne Eure Meinung.

Aus meiner Sicht ist klingt eine übersprungene Steuerkette unplausibel, weil die Kompression dann auf allen Zylinder gleich schlecht sein müsste. Oder denke ich da falsch?

Ein Problem mit der Vanos müsst doch auch zu gleichen Kompressionswerten führen. Oder?

Der Kurbelwellensensor scheidet, zumindest als Ursache für die schlechte Kompression aus, weil der sich ja darauf nicht auswirkt.

Wäre die Kompression schon so schlecht gewesen, hätte der Motor doch einen ganz schlechten Leerlauf und auf jeden Fall stark verminderte Leistung gehabt. Der fuhr aber vorher wie immer.

Es könnte ja auch eine durchgeblasene Zylinderkopfdichtung sein, aber gleich auf zwei Zylindern?

Irgendwie stehe ich auf dem Schlauch, was die Ursache für diesen Defekt sein könnte.

Vielen Dank im Voraus für gute Hinweise.

Ich werde weiter berichten, was die Suche ergibt. Der Wagen soll auf jeden Fall wieder auf die Straße, denn der E39 ist einer der besten BMW, die BMW so gebaut hat. Und das Auto ist im Top Zustand, was die sonstige Technik, Karosserie und Innenausstattung angeht.

LG
Ralf

46 Antworten

Zitat:

@Vr6667 schrieb am 10. Oktober 2020 um 18:55:39 Uhr:


Ich würde mal den Öldruck messen. Wenn die Pumpe defekt ist und zu viel Druck gibt dann schließen die Ventile nicht mehr gescheit weil die Hydros sich zu weit ausdehnen.

Das habe ich noch nie gehört, aber das muss ja nichts heißen. Kennst du das von diesem Motor? Oder ist das nur eine Vermutung? Hast du das selbst gehabt oder schon gesehen?

Die Ölpumpen bei Autos aus den Baujahren hatten ja eigentlich, wenn Sie einen Schaden hatten keinen Öldruck mehr und nicht umgekehrt.

Andererseits, einige meiner seltsamen Phänomene würden tatsächlich zu dieser Ursache passen.🙂

Ich habe davon schon im Forum gelesen.
Ich würde den Öldruck messen. Falls da nichts rauskommt würde ich über einen Austauschmotor nachdenken.
Dann dürfte nämlich was gröberes defekt sein und dann lohnt die Reparatur nicht.

Mach eine Druckverlustmessung.
Der Kompressionsdruck muss schließlich irgendwo abhauen.
Wenn du mit etwas Motoröl höhere Kompressionswerte erreichst, dann nur weil das Öl an den Kolbenringen besser abdichtet.

Mit der Druckverlustmessung sollte man eindeutlig feststellen können wohin der Kompressionsdruck abhaut.

Wie macht man den Test eigentlich genau?

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Zylinder in Kompressionstakt auf OT.
An einen Druckluftkompressor hängst du den Druckverlustmesser und kalibrierst ihn.
Den schließst du wie einen Kompressionsmesser an den Zylinder an.

Über eine zweite Uhr wird dir der Druckverlust angezeigt.
Kein Zylinder ist absolut dicht. D.h. du wirst immer einen Druckverlust haben. Dieser sollte sich allerdings immer im Rahmen bewegen.
Alles über 20% wird schon sehr kritisch.

20190910

Ok, soweit klar. Aber wie weiß man dann wo der Druck abhaut?

Das hörst du.
Zur Kontrolle kannst du z.B. ein Feuerzeug nehmen und vor die/den Drosselklappe/Lutfilter/Ports/Auspuff ... halten.
Wenn der Druck über die Kolbenringe abhaut, dann hast du die Luft im Kurbelgehäuse. Einfach Öldeckel abnehmen.

Zitat:

@Tomelino schrieb am 12. Oktober 2020 um 10:55:48 Uhr:


Mach eine Druckverlustmessung.
Der Kompressionsdruck muss schließlich irgendwo abhauen.
Wenn du mit etwas Motoröl höhere Kompressionswerte erreichst, dann nur weil das Öl an den Kolbenringen besser abdichtet.

Mit der Druckverlustmessung sollte man eindeutlig feststellen können wohin der Kompressionsdruck abhaut.

Das mit dem Motoröl sehe ich genauso. Aber wenn die Kolbenringe bzw. die Zylinder verschlissen sind, hätte der Motor vorher keine Leistung gehabt und Öl verbraucht. Beides war nicht der Fall..

Aber der Ansatz mit der Druckprüfung ist gut..

Hab mir heute so einen Druckverlustprüfer bestellt und werde das mal prüfen.

Ferner werde ich mal den Öldruck prüfen und berichten.

lg
Ralf

Zitat:

@KapitaenLueck schrieb am 12. Oktober 2020 um 13:12:02 Uhr:


Ok, soweit klar. Aber wie weiß man dann wo der Druck abhaut?

Hier habe ich eine Beschreibung dazu gefunden. Geht zwar um Volvo aber das Prinzip ist ja gleich..

Druckprüfung

Danke euch beiden. Tomelino, hab´s verstanden und llakcinon, Link ist abgespeichert.

So, nachdem die Zeit doch ins Land gegangen ist, bin ich jetzt einen Schritt weiter. Ich habe aus einem 728 einen Motor bekommen und habe diesen eingebaut, was einiges an umbauten erforderte, weil der Siebener eine andere Ölwanne, andere Motorstützen qhat und so weiter.

Aber gut, ich hatte die Teile alle von 528 Motor.

Nachdem ich das Auto nun zusammengebaut, mit Betriebsstoffen gefüllt, natürlich neuen Zündkerzen und frischem Öl versehen habe, habe ich mal den Erststart gewagt. Der Motor wollte nicht wirklich und erst nachdem ich etwas Bremsen Reiniger eingespritzt habe, kam er.

Jetzt mein Problem:
Im Leerlauf geht er sofort aus, es wirkt so, als ob er nicht genug Sprit bekommt. Schläuche und alles sind angesteckt, ich gehe davon aus, dass er keine Fehl Luft bekommt. Wenn man etwas Gas gibt, dann läuft der Motor und man hört dann, dass er mechanisch sauber und auf allen 6 Zylindern läuft. Benzin Druck und Druckabsenkung stimmen.

Allerdings hat er zwischendrin immer Fehlzündungen. Wenn man das Gas wegnimmt geht er sofort aus. Ich habe ihn ausgelesen, Fehler sind keine gespeichert.

Hat jemand eine Idee wo ich weitersuchen kann?

Vielen Dank im Voraus

Ich habe mal geschaut und den Schlauch zum Bremskraftverstärker abgezogen und da Druckluft aufgelegt.

Es zischt unter der Ansaugbrücke, also habe ich vermutlich irgendwo doch Fehlluft. Werde jetzt mal eine Rauchprobe machen und dann weitersehen.

Hast du den Motor etwa einfach so verbaut? Ich gehe ja davon aus das man dann Sachen wie KGE usw neu macht weil die Ansaugbrücke eh ab ist.

Ich will dir nicht an die Karre fahren, aber sowas sollte man nur machen, wenn man von A-Z, inkl. ÄÖÜ, auch weiß wie man eine ordentliche Diagnose fährt.

Und wenn man schon solche Nebensätze liest: "[...], ich gehe davon aus, dass er keine Fehl Luft bekommt." ...
Gehst du nur davon aus, oder weißt du es?

Ich will hier nicht die Bibel niederschreiben, und am Ende ist es ein undichtes Rückschlagventil von der Tankentlüftung, o.Ä. ...

Zitat:

@Tomelino schrieb am 5. Juli 2021 um 14:45:15 Uhr:


Ich will dir nicht an die Karre fahren, aber sowas sollte man nur machen, wenn man von A-Z, inkl. ÄÖÜ, auch weiß wie man eine ordentliche Diagnose fährt.

Und wenn man schon solche Nebensätze liest: "[...], ich gehe davon aus, dass er keine Fehl Luft bekommt." ...
Gehst du nur davon aus, oder weißt du es?

Ich will hier nicht die Bibel niederschreiben, und am Ende ist es ein undichtes Rückschlagventil von der Tankentlüftung, o.Ä. ...

Genau, so was sollte man nur machen, wenn man den Motor entwickelt hat und seit Jahren täglich ein- und ausbaut. Dann schreibt man auch in einem Forum wie Motortalk. 🙄

Also manchmal kann ich mir einfach nur noch an den Kopf fassen. Ich habe in meinem Leben schon zig Motoren eingebaut und ans laufen bekommen. Mach Dir mal keine Sorgen.
Auf solche Anworten kann ich echt verzichten. 😠

Sind in der selben Qualität wie:
Wenn man nicht in die BMW Werkstatt gehen kann, sollte man keinen BMW Fahren. Oder. An Bremsen darf man nicht schrauben, weil das sicherheitsrelevant ist..

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