Motorchipping
Hat hier schon mal jemand Erfahrung mit Motorchipping gemacht? Mich würde mal interessieren, wie aufwendig und teuer das in der Praxis ist, wenn man es rechtstreu macht...
Wie schätzt Ihr das Risiko ein, dass man dem Motor auf Dauer keinen Gefallen tut? Die rennommierten Anbieter wie Bosch und Co werden ja damit, dass die Leistung erhöht werden kann und gleichzeitig sogar der Verbrauch gesenkt.
So ganz glauben kann ich an diese eierlegende Wollmichsau aber nicht....
58 Antworten
Zumal es ja nichtmal Aufwand sein muss.
Es wird halt zum Beispiel ein zusätzlicher Härtungsschritt ausgelassen oder weniger lang/häufig ausgeführt, schon hat man Bauteile mit unterschiedlicher Güte, die aber im Vorprozess alle gleich behandelt wurden.
Gibt da viele Möglichkeiten, punktuell zu sparen.
Zitat:
@noVuz schrieb am 6. August 2022 um 21:20:06 Uhr:
„Tuning unterbinden oder abstrafen“ das ist mal wieder absoluter Blödsinn. BMW ist es ziemlich egal was du mit deinem Motor machst solange sie nichts damit zu tun haben. Es geht jeder großen Firma immer nur um eins, ums Geld. Und die Maximierung der Gewinns muss bei einer Maßnahme direkt abbildbar sein. Kurz, wenn es billiger ist 3 Qualitätsstufen von Bauteilen zu bestellen macht man das solange die Prozesszeit sich dadurch nicht verlängert. Lagerhaltungskosten gehen gegen null bei JIT Produktion. Lediglich das Pick by Light Regal etc. muss den Platz bieten aber das ist das Problem des Produktionsplaners.Immer dieses Verschwörungsgeschwurbel…
Das ist natürlich absoluter Quatsch, was Du da schreibst.
Um einstiegsweise auf dem gleichen Niveau Deines Postings zu antworten.
BMW kann es natürlich absolut nicht egal sein, was die Leute mit den Autos nach dem Kauf machen.
Ein ganz wesentlicher Teil des strategischen Marketings besteht darin, den "Abstand" zwischen den Modell-Klassen aufrecht zu erhalten. Leute, die sich für viel Geld Protzkarren kaufen, können es für ihr Leben nicht ab, wenn sie auf der Autobahn mit 260 km/h von einem Kleinwagen verfolgt werden, oder dieser sie womöglich sogar "abzieht" und damit düpiert.
Konkreter formuliert: Wenn man für ein Chip-Update für 700 Euro aus einem 20d einen "35d" machen kann, kauft kein Mensch mehr einen 23d, für den im Schnitt 7.500 Euro mehr abkassiert werden.
Der ökonomische "Schaden" für BMW wäre enorm. Mit "Verschwörungsgeschwurbel" hat das rein gar nichts zu tun.
Zitat:
@Xentres schrieb am 6. August 2022 um 21:46:07 Uhr:
Zumal es ja nichtmal Aufwand sein muss.Es wird halt zum Beispiel ein zusätzlicher Härtungsschritt ausgelassen oder weniger lang/häufig ausgeführt, schon hat man Bauteile mit unterschiedlicher Güte, die aber im Vorprozess alle gleich behandelt wurden.
Gibt da viele Möglichkeiten, punktuell zu sparen.
Und damit ist es sehr wohl zusätzlicher Aufwand. Denn wie schon @BMW_Lvr ausgeführt hat, wäre es genau gegenläufig zur Gleichteile- und Baukastenstrategie. Anstelle immer einheitlicherer Prozesse würde man etwas künstlich uneinheitlich machen, was sofort kostenseitig negativ durchschlagen würde durch die gestiegene Komplexität, niedrigere Stückzahlen bei der Bestellung der Komponenten bei den Zulieferern, Trennung in der Produktion, bei der Lagerhaltung, usw., usw...
Wie schon geschrieben, würde ich das BMW wie jeder anderen Firma trotzdem zutrauen. Wir kennen alle die Maßnahmen, die Druckerhersteller einsetzen, um Kunden den Einsatz von Dritthersteller-Tinte unmöglich zu machen oder sogar die Drucker dabei kaputt gehen zu lassen.
In diesem Fall glaube ich es trotzdem nicht. Weil davon die Qualität der Motoren auch im Falle höherer Belastung innerhalb der vorgesehenen Bandbreite betroffen wäre. Die würden nur zielgerichtet etwas unternehmen, um TRENNSCHARF die gechippten Motoren früher kaputt gehen zu lassen. Dazu bräuchte man aber eine softwareseitige Steuerung nach dem Modell "Fremder Chip erkannt - aktiviere Vorzeitiges-Verschleiß-Programm".
Sollte man sich aber besser auch nicht dabei erwischen lassen.
Aber dass so etwas zumindest generell nicht abwegig ist, zeigen die hochkriminellen Betrügereien der Automobilwirtschaft bei den Abgaswerten...
Letztlich ist diese Diskussion aber müßig.
Jeder muss für sich entscheiden, ob er den verlinkten Artikel für glaubwürdig hält oder nicht.
Nach den Kriterien, die ich bei der Bewertung der Glaubwürdigkeit von Quellen anlege, fällt der Artikel für mich durch. Es ist wohl eher diese Art Artikelchen, die zum Bereich der Verschwörungstheorien, Fake-News und Mythen zu zählen sind.
Zitat:
@Querens schrieb am 6. August 2022 um 22:20:20 Uhr:
EDas ist natürlich absoluter Quatsch, was Du da schreibst.Um einstiegsweise auf dem gleichen Niveau Deines Postings zu antworten.
BMW kann es natürlich absolut nicht egal sein, was die Leute mit den Autos nach dem Kauf machen.
Ein ganz wesentlicher Teil des strategischen Marketings besteht darin, den "Abstand" zwischen den Modell-Klassen aufrecht zu erhalten. Leute, die sich für viel Geld Protzkarren kaufen, können es für ihr Leben nicht ab, wenn sie auf der Autobahn mit 260 km/h von einem Kleinwagen verfolgt werden, oder dieser sie womöglich sogar "abzieht" und damit düpiert.
Konkreter formuliert: Wenn man für ein Chip-Update für 700 Euro aus einem 20d einen "35d" machen kann, kauft kein Mensch mehr einen 23d, für den im Schnitt 7.500 Euro mehr abkassiert werden.
Der ökonomische "Schaden" für BMW wäre enorm. Mit "Verschwörungsgeschwurbel" hat das rein gar nichts zu tun.
Na wenn du das sagst muss es wohl so sein, das Marketing bestimmt die verwendete Teilequalität in der Produktion weil sonst JEDER auf den Garantieverlustzug aufspringt und Motortuning macht.
Ich lass es an der Stelle sein, du hast dein eigenes Weltbild
Meiner Meinung nach ist es viel logischer, einfacher und effizienter rein über die Software die Leistungsstufen eines Motors abzustimmen. Unterschiedliche Komponenten verursachen wieder einen höheren Aufwand bei Prüfstandsläufen, Abstimmung, Abgasverhalten, usw. Das zieht ja einen Rattenschwanz nach sich.
Beim aktuellen X1 20i wurde um Euro6d zu schaffen, was man so hört, lediglich die Software angepasst. Deswegen hat er die Spitzenleistung von 192PS nicht mehr, sondern wird mit 178 PS angegeben.
Ein weiteres Beispiel ist der Motor vom aktuellen M3/M4. Der ist absolut identisch zu den Rennmotoren im GT3/GT4 Rennauto und wird nur über die Software an die Leistungen der einzelnen Rennklassen angepasst.
Natürlich kann man in bestimmten Grenzen einiges über Software machen. Vor allem die Leistung begrenzen. Aber Geld spart das nicht.
Was Laien nicht verstehen ist der enorme Einfluss des Werkstoff. Und die Kosten dafür. Daher lohnt es sich bei größeren Stückzahlen definitiv Kolben, Pleuel, Ventile, etc in verschiedenen Leistungsklassen zu fertigen.
Aber was rede ich. Deutschland besteht aus 80 Millionen Fußballtrainer, Virologen und Motor Konstrukteuren. Es gibt kein Thema, zu dem ein deutscher kein Fachmann ist.
Ich weiß nicht, ob der 120d Motor von meinem Bj 5/2019 (F20) auch im F48 verbaut wurde. Für meinen habe ich das Performance Power Kit verbauen lassen. Das ist original von BMW und die kompl. Garantie, Gewährleistung und Kulanz bleibt erhalten. Das Kit besteht aus Ladeluftkühler, Steuergerät und einer anderen SW (z.B. angepasster Anzeigebereich der Leistungsanzeige). Für manche Fahrzeuge ist eventuell noch eine verstärkte Bremse der VA notwendig, die bei mir bereits verbaut war. Die Leistungsanpassung ist TÜV abgenommen und in den Papieren eingetragen, die Typklasse ist gleich geblieben, womit es für die meisten Versicherungen auch keine Beitragsanpassung gibt.
Ich gehe davon aus, dass das Fahrzeug mit der Form der Leistungsanpassung keine merklich verkürzte Lebenszeit hat, wenn man den Motor immer gut warm fährt und auch sonst umsichtig damit umgeht.
Die erhöhte Leistung ist sehr deutlich spürbar und im direkten Vergleich war der Serien 120d beschnitten.
Wenn da Probleme von BMW gesehen würden, würde es diese Möglichkeit sicherlich nicht geben.
Zitat:
@bcms schrieb am 7. August 2022 um 12:48:35 Uhr:
Ich weiß nicht, ob der 120d Motor von meinem Bj 5/2019 (F20) auch im F48 verbaut wurde. Für meinen habe ich das Performance Power Kit verbauen lassen. Das ist original von BMW und die kompl. Garantie, Gewährleistung und Kulanz bleibt erhalten. Das Kit besteht aus Ladeluftkühler, Steuergerät und einer anderen SW (z.B. angepasster Anzeigebereich der Leistungsanzeige). Für manche Fahrzeuge ist eventuell noch eine verstärkte Bremse der VA notwendig, die bei mir bereits verbaut war. Die Leistungsanpassung ist TÜV abgenommen und in den Papieren eingetragen, die Typklasse ist gleich geblieben, womit es für die meisten Versicherungen auch keine Beitragsanpassung gibt.
Ich gehe davon aus, dass das Fahrzeug mit der Form der Leistungsanpassung keine merklich verkürzte Lebenszeit hat, wenn man den Motor immer gut warm fährt und auch sonst umsichtig damit umgeht.
Die erhöhte Leistung ist sehr deutlich spürbar und im direkten Vergleich war der Serien 120d beschnitten.Wenn da Probleme von BMW gesehen würden, würde es diese Möglichkeit sicherlich nicht geben.
Guter Punkt! Die werden kaum einen Sondermotor mit verstärktem Kolben eingebaut haben :-)...
Für den F20 gab es das PPK, da dort noch der N47 Motor verbaut wurde. Den Motor gibt es im X1 nicht. Hier ist die neue Motorengeneration verbaut.
… und die Leistungssteigerung bewegt sich in einem sehr moderaten Rahmen inkl. größerem LKK und je nach Ausführung auch mit einem anderen Wandler. Nicht zu vergleichen mit den üblichen Billigtunern!
Zitat:
@noVuz schrieb am 7. August 2022 um 15:23:21 Uhr:
Für den F20 gab es das PPK, da dort noch der N47 Motor verbaut wurde. Den Motor gibt es im X1 nicht. Hier ist die neue Motorengeneration verbaut.
Bei meinem 120d ist ein B47 Motor verbaut und auch für den gibt es das PPK - habe ich erst diese Jahr machen lassen. Der Motor müsste auch im F48 sein, aber eventuell mit anderen Teilen ??
Wieviel % bringt dieses PPK denn?
Zitat:
@MichaelN schrieb am 7. August 2022 um 18:55:12 Uhr:
Wieviel % bringt dieses PPK denn?
Eingetragen sind 15 KW und 40 Nm Mehrleistung. Einige hatten Vorher/Nachher Messungen gemacht und alle streuten nach oben.
Spürbar mehr Durchzug und auch die mit einer App gemessenen Werte 80-120 und 100-200 sind deutlich besser - der Wagen fährt so sehr gut und bei üblicher Fahrweise ist der Verbrauch ca. 0,8l weniger - die wirkliche Leistung interessiert mich nicht, wenn das Fahrgefühl passt. Das Drehmoment steht ca. 1200 Umdrehungen länger an und fällt dann langsam ab und nicht schlagartig. Die Abstimmung ist einfach besser.
Also wir haben vor ein paar Jahren das PPK beim 20d mal verglichen/gemessen, sorry aber das Ergebnis war ernüchternd und meiner Meinung nach den Preis nicht wert und die Verbrauchsersparnis bei normaler Fahrweise war auch sehr gering
Kein Wunder. 15kw ist ja fast noch im Rahmen der Serien Streuung. Und noch lange nicht in einem Bereich wo man andere Werkstoffe einsetzen muss. Interessant wird es wenn es um mehr als 50 kW geht.