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Motor N57D30B, Vibrationen und Brummen bei 60-80 km/h
Hallo Gemeinde!
Nach langen Jahren mit einem C3 bin ich nun parallel zu meinem immer noch existenten E39 525dA zu einem X4 35d aufgestiegen. Gekauft im Juni 2022 mit stolzen 180.000 km auf der Uhr in einem durchaus respektablen und guten Zustand.
Insgesamt ein geiles Stück Blech, unbestritten! Mein erster X und ich bin grundsätzlich sehr begeistert ... noch niemals konnte ich ein Auto so locker, mit so viel Spaß und ganz ohne Bedenken durch die Kurven prügeln :D
Über ein paar Punkte mache ich mir aber Gedanken, wovon ich hier einen zur Sprache bringen möchte:
Das ganze Auto vibriert und brummt in einem Bereich von etwa 60-80 km/h. Es scheint völlig unabhängig vom Lastzustand zu sein, auch die Drehzahl scheint keinen Einfluss zu haben. Ich fahre weit überwiegend im ECO PRO-Modus (weil ich das Segeln wirklich liebe!), kann diese Vibrationen aber bei gleichem Drehzahlband in anderen Geschwindigkeitsbereichen nicht feststellen; egal welche Last anliegt. Auch im monierten Geschwindigkeitsbereich zwischen 60 und 80 km/h ist es egal, ob ich berghoch fahre und aufs Gas latsche oder bergrunter am Segeln bin: es vibriert und brummt. Weiterhin kann ich die Vibrationen sowohl im kalten als auch im warmen Zustand feststellen.
Meine Vermutung ist, dass es der Antriebsstrang ist, der sich hier bemerkbar macht, wobei ich die Antriebswellen selbst ausscchließen würde (aus Gründen der oben beschriebenen Beobachtungen), also Motor-Getriebe-Strang als Schuldigen annehme.
Da ich den F26 mit diesem Motor aber noch nicht gut genug kenne, wende ich mich an euch alle und hoffe, dass ihr ein paar Tipps auf Lager habt. Ob aus eigener Erfahrung oder auf Grund der genaueren Kenntnisse über das beschriebene Fahrzeug, jeder Tipp ist mir hoch willkommen!
Denn falls ich einen wahrscheinlichen Schaden befürchten muss (oder sogar schon habe), möchte ich natürlich vor Ablauf der Beweislastumkehr in Sachen Gewährleistung tätig werden (und es SIND in meinem Fall nur 6 Monate, entgegen der landläufigen Meinung nach letzter Gesetzesänderung).
Ich habe vor diesem Thread natürlich schon alles Mögliche (und Unmögliche) bezüglich meines Problems durchforstet, konnte aber nichts wirklich Aussagekräftiges entdecken. Über VTG mit den einhergehenden Reifenproblemen bis hin zu AGR habe ich alles durch, kann aber keine tatsächlichen Parallelen entdecken. Oder ich verstehe diese Beschreibungen nicht richtig; dann lasse ich mich natürlich gerne belehren und berichtigen.
Ich hoffe sehr, dass sich hier jemand aufhält, der mir helfen kann, das Problem zu identifizieren und zu lösen. Wie gesagt: Ich bin fur jeden Tipp oder Hinweis dankbar! :-)
Viele Grüße und ein weiterhin schönes Wochenende wünscht
kaparo
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52 Antworten
Hallo Gemeinde,
NEUE ERKENNTNISSE!
Nachdem ich vollmondbedingt heute um 3 Uhr wach wurde, habe ich mal die ABL Ladedrucksteller, zu der für mein Auto zwei Videos weiter oben existieren, an dem nahezu komplett baugleichen X4 meiner Ex-Frau durchgeführt.
Die Ergebnisse sind erschreckend und beruhigend zugleich! Der bei meiner Ex-Frau im Sommer neu verbaute, kleine Turbo zeigt aus meiner Sicht exakt dasselbe Verhalten wie mein angeblich in der Verstellung defekter Turbo. Nach der mehrfachen Betrachtung der jeweiligen Videos beider Autos schneidet mein Turbo aus meiner Sicht sogar leicht besser in der Sprungantwort beim Test mit 1s-Taktung ab (der erreichte Maximalwert innerhalb einer Sekunde scheint mir leicht höher zu sein).
Ich hänge die beiden Videos mal an, vielleicht kann sich die mal jemand ansehen und mit den Videos weiter oben vergleichen? Und dann eventuell bestätigen (oder auch in Abrede stellen), dass ich das richtig erkenne und mir nichts einbilde :rolleyes:
Jedenfalls breche ich den Turbotausch nun wohl erstmal besser ab ...
Viele Grüße
kaparo
2. Video mit Taktung 4s
Hallo Gemeinde,
es gibt wieder Neuigkeiten:
Heute wurde ein neuer Turbo wie von der Werkstatt vorgesehen einfach mal statt des angeblich defekten ans Fahrzeug angesteckt (nicht eingebaut!), um zu sehen, ob sich an der Sprungantwort des Verstellers etwas ändert. Ergebnis wie erwartet negativ, keine Änderung.
Die Verstelleinheit ist also nun ganz offensichtlich und zweifach nachgewiesen als unschuldig einzuschätzen.
Danach passierte eine Probefahrt mit dem alten Turbo, auf der zwar wider Erwarten keine "Antrieb gestört"-Meldung mehr kam, aber die Funktion des Hochdruckturbos trotzdem ausblieb - es fuhr sich nach Angabe wie wenn er gar nicht da wäre.
Schließlich wurde die gesamte Ladergruppe ausgebaut, um den kleinen Turbo in Augenschein nehmen zu können (ich konnte ihn mir auch ansehen). Ergebnis: Der hat gar nix, ist offensichtlich völlig in Ordnung und einfach nur alt, mehr nicht.
Jetzt bleibt nach Ausschluss des vorher vernuteten Turbodefekts eigentlich nur noch die TRK als verantwortliche Einheit über. Deshalb wird morgen das zugehörige Elektroventil getauscht. Falls das auch nicht verantwortlich ist, bleibt der Logik zufolge nur noch die große Unterdruckdose übrig. Unterdruck wird nach Prüfung durch die Werkstatt wohl ausreichend zur Verfügung gestellt.
Alles in Allem erstmal beruhigend, natürlich abhängig von den weiteren Ergebnissen.
Fraglich ist dann nur immer noch, warum vormals die "Antrieb gestört"-Meldung kam und warum heute plötzlich nicht mehr?
Ich werde weiter berichten ...
Viele Grüße und einen schönen Abend wünscht
kaparo
Hallo Gemeinde,
Auflösung des Motor-Problems:
Es soll wohl ein Schlauch am E-Ventil gewesen sein, siehe Bild.
Nach Tausch des E-Ventils und Erneuerung des Schlauchs läuft die Kiste nun wieder ganz normal und zufriedenstellend :p
ENDLICH wieder eher Freude am Fahren ...
Allerdings ist der Verbrauch nach der ganzen Reparatur sehr deutlich gestiegen! Es lässt sich natürlich noch nichts Genaues sagen, aber es sieht klar danach aus (vorher über die ganze Zeit in meinem Besitz im Durchschnitt 7,9 l/100 km und nun 9,5 l/100 km). Das werde ich natürlich weiter akribisch beobachten.
Wenn im nächsten Frühjahr die Reinigung der Ansaugbrücke bzw. des gesamten Ansaugtrakts abgeschlossen ist und auch ein längerer Erfahrungszeitraum des Fahrens mit Panschöl vorliegt, kann wohl eine neue Bewertung stattfinden, die verlässlichere Informationen liefert. Dazu werde ich wohl nochmal ein eigenes Thema starten müssen, in dem es dann um die verschiedenen DDE-Werte zum Ansaugtrakt geht, die Rückschlüsse auf den Zustand zulassen. Das muss ich mir aber erst noch tiefergehend anlesen und verstehen, bevor ich "sinnlose" Fragen stelle ...
Das ursprüngliche Thema Brummen und Vibrieren ist auch deutlich besser geworden, aber noch nicht ganz weg. Da stellt sich mir nun die Frage, ob das tatsächlich auf einen noch nicht behobenen, drohenden Defekt oder einfach nur auf Verschleiß deutet. Auch hier habe ich aber Hoffnung, dass ein gereinigter Ansaugtrakt etwas zur Beruhigung beiträgt und das Brummen und Vibrieren weiter reduziert oder sogar vollkommen eliminiert.
Ansonsten geht die Suche weiter am Antriebsstrang; hier wohl dann auch die Wellen mit zugehörigen Lagern usw.
Alles in Allem bin ich nun wieder zufriedener BMW-Fahrer und letztendlich froh, dass ich die Kiste also doch behalten werde :D
Ich bedanke mich vorerst nochmal bei allen Mitwirkenden, vor Allem bei maxmosley, der mir mit seiner Expertise durch fundierte Informationen wahrscheinlich einen größeren Geldbetrag erspart hat, den ich sonst - ebenso wahrscheinlich - hätte bezahlen müssen, um den kleinen Turbo zu ersetzen.
Wenn es neue Informationen gibt, werde ich diese natürlich mitteilen.
Viele Grüße und einen schönen Sonntag wünscht
kaparo
...freut mich!
Noch etwas zur Ursache:
Die elektropneumatischen Schaltelemente der Turbo-Steuerung haben eine gemeinsame Unterdruckversorgung, so dass eine Leckage der Versorgungsleitung zum Ausfall aller Steuerkomponenten führt. Gleiches geschieht, wenn die Steuerleitung eines durchgeschalteten - oder defekt offenen - leck ist...es herrscht Durchzug.*
Somit wird die Unterdruckdose der TRK nicht mehr entlüftet - die TRK bleibt geöffnet.
Die Umschaltventile haben die Positionen "AUF - ZU", die Druckwandler modulieren den Steuerdruck entsprechend dem anliegenden elektrischen Signal durch Bildung eines Mischdrucks aus Versorgungsdruck und Umgebungsdruck - haben also eine zusätzliche Belüftungsbohrung.
In den oben gezeigten Grafiken der unterschiedlichen Betriebszustände ist das "Umschaltventil Verdichter-Bypassklappe" nicht enthalten, da es erst im neueren N57 (Modelljahr 2012 >) verbaut ist. Im unteren Leistungsbereich ist der Strömungwiderstand für das Frischgas damit geringer, da der ND-Verdichter umgangen wird.
Bei fehlender Unterdruckversorgung (z.B. Leck) bleibt auch das Wastegate federbelastet geschlossen.
Da dann die "Bypassklappe ND-Verdichter" ebenfalls geschlossen bleibt, muss die Ladeluft das "Nadelöhr" ND-Verdichter passieren. Das reduziert die Motorleistung hinreichend, so dass der ND-Turbo nicht überlastet wird.
* die Leckage kann durch die Förderung der Vakuumpumpe nicht kompensiert werden, da Drosselbohrungen im Unterdruckverteiler Druckverluste auf den betroffenen Teilzweig begrenzen, um u.a. die Unterdruckbeaufschlagung des Bremskraftverstärkers weiterhin sicherzustellen.
Hallo maxmosley,
und wieder eine sehr gute Aufklärung der Sachlage, danke dafür :)
Selbstverständlich ist das richtig was du beschreibst. Es handelt sich nicht um ein rein nur schaltendes Ventil sondern um eine regelnde Komponente. Das habe ich mit dem Begriff "E-Ventil" also nicht richtig beschrieben, tut mir Leid.
Ob andere Komponenten durch das Leck im Schlauch in Mitleidenschaft gezogen wurden, kann ich nicht sagen. Nur das laut Aussage der Werkstatt dieses Leck das Fehlverhalten verursacht hat, kann ich wiedergeben. Es mag sein, dass doch etwas Anderes verantwortlich war und das nur nicht mitgeteilt wurde, aber das mag ich jetzt gar nicht annehmen :)
Schlüssig ist jedenfalls, dass die Turbinen-Regelklappe durch die falsche Funktion genau das Fehlerbild verursacht haben kann - auch wenn die alternierend auftretende Fehlermeldung "Antrieb gestört" in diesem Zusammenhang noch nicht geklärt ist.
Viele Grüße
kaparo
...ich habe nur beschrieben, dass es im Unterdrucksystem eine gewisse "Fernwirkung" gibt, wenn an irgendeiner Stelle eine Leckage besteht.
Das Ventil in Deiner (?) Hand zeigt eine beschädigte Steuerleitung (rot).
Durch das Leck wird sie von außen belüftet...und bei offenem Ventil somit auch die vorgelagerte gemeinsame Versorgungsleitung der Turbo-Steuerung.
Die Meldung "Antrieb gestört" ist Resultat eines erkannten Fehlers - in diesem Fall wohl der Umstand, dass eine Ladedruckschwelle in einem bestimmten Betriebszustand (manchmal) nicht erreicht wurde.
Das Leck selbst kann vom System nicht erkannt werden - nur dessen Folgen...wenn eine entsprechende Überwachung etabliert ist.
Hauptsache ist - erstmal - dass das Auto wieder läuft :)
Und ob ich den tatsächlichen Ursprung der "Antrieb gestört"-Meldung rausbekommen werde, ist noch fraglich, aber gerade im Moment interessiert es mich erstmal nicht :cool: