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Motor 34 PS stirbt ab und springen nicht mehr an

VW
Themenstarteram 26. Juni 2011 um 17:49

Hallo zusammen,

normalerweise bin ich mangels Käfer hier nicht unterwegs, aber da wir nun ein Trike besitzen, habe ich auch hier nun mal was zu tun :-)

Verbaut ist im Trike ein 34 PS Käfer Motor, der zwar nicht der beste ist, aber er lief bisher...

Am Donnerstag ist das Trike nach einer Rundfahrt vor der Garage beim Bremsen und auskuppeln einfach ausgegangen, sprang aber sofort wieder an.

Heute wollte wir wieder fahren. Trike sprang auch wie gewohnt an, wir sind rückwärts aus der Garage und beim bremsen uns auskuppeln ist es wieder ausgegangen.

Jetzt springt es einfach nicht mehr an! Zündung haben wir geprüft, sie sollte gehen, es ist auch Benzin im Vergaser.

Normalerweise springt es nach kurzem "orgeln" sofort an, aber jetzt startet es nahezu nicht mehr! Wenn man lange genur orgelt und immer wieder Gas gibt, springt es irgendwann an, qualmt aber ziemlich schwarz und stirb im Standgas sofort ab.

Hat jemand ne Idee? Danke vorab für eure Hilfe!

Beste Antwort im Thema
am 28. Juni 2011 um 8:58

Wenn in der LL-Düse eine Verstopfung vorlag, dann sind wahrscheinlich auch die anderen Düsen und das Schwimmernadelventil betroffen. "Innenreinigung" wäre dann angesagt. Prüfe auch gleich noch das Filtersieb in der Benzinpumpe.

Startautomatik - erst mal die Theorie:

In der Startphase soll das Benzin-Luft Gemisch fetter sein. Damit soll die im noch kalten Ansaugtrakt (Ansaugbrücke oder -Geweih) und den Zylindern zwangsweise stattfindende Benzin-Kondensation egalisert werden.

Um diese Gemischanreicherung zu bewerkstelligen, wird bei Vergasermotoren die Starterklappe (Choke) geschlossen oder bei Einspritzmotoren mehr Benzin eingespritzt. Hat der Motor dann entsprechende Temperatur erreicht so sind Ansaugtrakt und Zylinder warm - Kondensation findet nicht mehr statt und die Starterklappe wird geöffnet bzw. weniger Benin eingespritzt. Dieser Zustand sollte meist nach ca. 2 min im Leerlauf erreicht sein.

Beim Käfer wird die Ansaugbrücke von aussen durch heisse Abgase beheizt (Abgasbrücke am Geweih)

Startautomatik - beim Käfer:

Beim Käfer wird die Start-Gemischaufbereitung durch

- die elektrisch beheizte Bimetallfeder(im Gehäuse rechts am Vergaser) und

- die Stufenscheibe links am Vegaser gesteuert.

Die schneckenförmige Bimetallfeder und Stufenscheibe sind mit der Welle der Starterklappe verbunden. Im kalten Zustand der Bimetallfeder ist diese zusammengezogen und schließt die Starterklappe. Die Stufenscheibe "rastet" das ganze.

Startstellung (Bimetallfeder kalt): Klappe muss sich duch die Kraft der Bimetallfeder schliessen. Test: mit der Hand am Gaszug ziehen, Stufenscheibe muss sich von alleine in die oberste Raststufe drehen - Klappe ist nun geschlossen.

Wenn nicht, sind entweder

- die Startautomatik verstellt und/oder

- die Bimetallfeder defekt/gebrochen/nicht richtig eingebaut und/oder

- die Lager der Starterklappenwelle schwergängig/verharzt/ausgeschlagen und/oder

- die Starterklappe ist im Ansaugtrichter eingelaufen (Grate, Einfrässpuren)

Warmlaufphase:

Die elektrisch beheizte Bimetallfeder dehnt sich, Federkraft lässt nach.

Wenn jetzt die Stufenscheibe durch Betätigen des Gaszuges freigegeben wird, rastet die Stufenscheibe jeweils in eine niedrigere Position und öffnet die Starterklappe schrittweise.

Nach ca. 2 min sollte die unterste Stufe erreicht sein und die Starterklappe ist ganz offen und steht im Ansaugtrichter senkrecht.

Wird der Gaszug nicht innerhalb von zwei Minuten betätigt, wird die Stufenscheibe nicht freigegeben, Starterklappe öffnet sich nicht und der Motor säuft dann im Leerlauf ab.

Öffnet sich die Starterklappe nicht ist wahrscheinlich die Zuleitung Zündungsplus zur Bimetallfeder unterbrochen oder Bimetallfeder defekt.

 

Wird ein warmer, laufender Motor abgestellt (Zündung aus) wird die Bimetallfeder wieder kalt da nicht beheizt. Wird nun beim Anlassen des Motors der Gaszug wieder betätigt, schliesst sich die Starterklappe wieder. (Woher soll die Bimetallfeder auch wissen das der Motor warm ist).

Das ist der Grund warum warme Motoren nach wenigen Minuten wieder schlecht anspringen - da sie ja dann ersaufen. Abhilfe->Vollgas beim Starten.

So - ich hab jetzt nen ganzen Roman dazu geschrieben - hoffe ist für alle hilfreich

LG

Christian

47 weitere Antworten
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47 Antworten
am 26. Juni 2011 um 18:03

Wenn ich das richtig verstehe, ist der beides mal nur relativ kurz gelaufen (<5min).

Funktioniert die Start Automatik - das ist die oberste Klappe im Vergaser ? (früher auch Choke genannt)

Diese Klappe muß sich beim kalten Motor von selbst schliessen. Erkennbar ist das daran, daß sich nach dem ersten Gasgeben die Stufenscheibe links am Vergaser auf die oberste Stufe einstellt.

LG

Christian

Themenstarteram 26. Juni 2011 um 18:40

Danke für den Tipp! Ich glaube das ist es aber nicht, denn es ist ja im warmen Zustand das erste mal ausgegangen, und eben problemlos angesprungen, dann nach zwei Minuten ausgegangen. Nach ner gewissen Standzeit springt der mit etwas georgel und gasspiel an, stirbt aber wieder ab nach 30 Sekunden!

am 26. Juni 2011 um 19:14

Hallo BeneSB,

Glauben heisst nicht wissen. Du solltest das trotzdem prüfen um zumindest das als Fehlerursache ausschliessen zu können. Die Starterklappe wird durch die elektrisch beheizte Bimetallfeder geschlossen und geöffnet - die eigentliche Motortemperatur spielt dafür nur eine untergeordnete Rolle.

Ich weis ja nicht was vorher schon so alles an Merkwürdigkeiten war und wie oft der in der kurzen Vergangeheit einwandfrei gelaufen ist und wie weit Du dich mit dem Käfer Motor auskennst.

Zündung würde ich mal ausschliessen, tippe da eher auf irgendein Vergaserproblem wie Spritmangel, Falschluft, hängende Starterklappe, verstopftes/hängendes Schwimmernadelventil, falsche LL-Einstellung, defektes Umluftabschaltventil, .... usw.

Wenn er mal richtig läuft, also nach ca 5min Warmlaufphase, beschleunigt er richtig und erreicht auch ohne Löcher/Kraftverlust die Höchstdrehzahl ?

Ohne mehr

Christian

Themenstarteram 26. Juni 2011 um 19:26

Also fahren damit seit Ostern! Bisher immer ohne Probleme, auch bei "längeren" Touren (wir reden von nem Trike ;-), also mein ich 30 km)

Nur seit Donnerstag, da ist es nach 10 km ausgegangen zum Glück vor der Garage! Und heute halt nur zwei Minuten!

Also schon seltsam!

Für mich hört sich das so an als ob ihm die Zündung gelegentlich wefgällt.

Das schwarz rauchen zeigt auf das er zuviel Sprit in den Zylindern hat was ja durch deine orgelei und gaspumperei kommt.

 

Schau dir mal die Zündspule an,alle Kabel fest? Unterbrecher in dem Verteiler i.o.?

 

Und prüf mal mit einer Lampe ob in dem moment wo du startest und er nicht anspringt Strom an Klemme 15 der Spule anliegt damit abgedeckt ist das der EL Weg bis zu deiner Spule i.o. ist.

 

Vari-Mann 

am 26. Juni 2011 um 20:01

Lässt sich der Leerlauf an der grossen Schaube links am Vergaser verstellen ?

Vorgehen:

- Motor anlassen

- Schraube um etwa eine Drehung rausdrehen,

- LL-Drehzahl muss nun steigen

Wenn nicht, ist vermutlich die LL-Düse verstopft. Die LL Düse sitzt auf der rechten Seite am Vergaser und hat eine Sechskant-Verschlußschraube.

- LL-Düse ausbauen und mit Pressluft durchblasen.

- LL-Düse wieder Einbauen

- Einstellschraube wieder eine Drehung reinschrauben

- Testen

Vielleicht hilft das

LG

Christian

Themenstarteram 28. Juni 2011 um 7:01

Moin,

erst Mal danke für eure Hilfe. Leider bin ich noch nicht zum Erfolg gekommen.

Wir haben mal die Zündkerzen ausgebaut und auf Funken überprüft, Zündfunken waren vorhanden.

Dann haben wir die LL-Düse ausgebaut und gesäubert. Die war tatsächlich etwas zu, aber daran lag es leider auch nicht!

Wenn er ne Zeit gestanden hat (da reicht schon ne halbe Stunde) springt der auch an, zwar nicht so flott wie sonst, aber immerhin. Nur hört sich das Ganze dann ziemlich unrund an, irgendwie sehr holprig. Sobald dann das Gas weggenommen wird, ist er sofort wieder aus, auch wenn wir ihn ne Minute mit etwas Gas "am leben" gehalten haben.

Wie gesagt, das kam von jetzt auf gleich! Donnerstag ist er noch einwandfrei gelaufen..

Achso: das mit der Start-Automatik versteh ich noch nicht so ganz. Wie sollte denn die Stellung vor dem Start, beim Start und danach sein?

Nochmals Danke für die Hilfe!

am 28. Juni 2011 um 8:58

Wenn in der LL-Düse eine Verstopfung vorlag, dann sind wahrscheinlich auch die anderen Düsen und das Schwimmernadelventil betroffen. "Innenreinigung" wäre dann angesagt. Prüfe auch gleich noch das Filtersieb in der Benzinpumpe.

Startautomatik - erst mal die Theorie:

In der Startphase soll das Benzin-Luft Gemisch fetter sein. Damit soll die im noch kalten Ansaugtrakt (Ansaugbrücke oder -Geweih) und den Zylindern zwangsweise stattfindende Benzin-Kondensation egalisert werden.

Um diese Gemischanreicherung zu bewerkstelligen, wird bei Vergasermotoren die Starterklappe (Choke) geschlossen oder bei Einspritzmotoren mehr Benzin eingespritzt. Hat der Motor dann entsprechende Temperatur erreicht so sind Ansaugtrakt und Zylinder warm - Kondensation findet nicht mehr statt und die Starterklappe wird geöffnet bzw. weniger Benin eingespritzt. Dieser Zustand sollte meist nach ca. 2 min im Leerlauf erreicht sein.

Beim Käfer wird die Ansaugbrücke von aussen durch heisse Abgase beheizt (Abgasbrücke am Geweih)

Startautomatik - beim Käfer:

Beim Käfer wird die Start-Gemischaufbereitung durch

- die elektrisch beheizte Bimetallfeder(im Gehäuse rechts am Vergaser) und

- die Stufenscheibe links am Vegaser gesteuert.

Die schneckenförmige Bimetallfeder und Stufenscheibe sind mit der Welle der Starterklappe verbunden. Im kalten Zustand der Bimetallfeder ist diese zusammengezogen und schließt die Starterklappe. Die Stufenscheibe "rastet" das ganze.

Startstellung (Bimetallfeder kalt): Klappe muss sich duch die Kraft der Bimetallfeder schliessen. Test: mit der Hand am Gaszug ziehen, Stufenscheibe muss sich von alleine in die oberste Raststufe drehen - Klappe ist nun geschlossen.

Wenn nicht, sind entweder

- die Startautomatik verstellt und/oder

- die Bimetallfeder defekt/gebrochen/nicht richtig eingebaut und/oder

- die Lager der Starterklappenwelle schwergängig/verharzt/ausgeschlagen und/oder

- die Starterklappe ist im Ansaugtrichter eingelaufen (Grate, Einfrässpuren)

Warmlaufphase:

Die elektrisch beheizte Bimetallfeder dehnt sich, Federkraft lässt nach.

Wenn jetzt die Stufenscheibe durch Betätigen des Gaszuges freigegeben wird, rastet die Stufenscheibe jeweils in eine niedrigere Position und öffnet die Starterklappe schrittweise.

Nach ca. 2 min sollte die unterste Stufe erreicht sein und die Starterklappe ist ganz offen und steht im Ansaugtrichter senkrecht.

Wird der Gaszug nicht innerhalb von zwei Minuten betätigt, wird die Stufenscheibe nicht freigegeben, Starterklappe öffnet sich nicht und der Motor säuft dann im Leerlauf ab.

Öffnet sich die Starterklappe nicht ist wahrscheinlich die Zuleitung Zündungsplus zur Bimetallfeder unterbrochen oder Bimetallfeder defekt.

 

Wird ein warmer, laufender Motor abgestellt (Zündung aus) wird die Bimetallfeder wieder kalt da nicht beheizt. Wird nun beim Anlassen des Motors der Gaszug wieder betätigt, schliesst sich die Starterklappe wieder. (Woher soll die Bimetallfeder auch wissen das der Motor warm ist).

Das ist der Grund warum warme Motoren nach wenigen Minuten wieder schlecht anspringen - da sie ja dann ersaufen. Abhilfe->Vollgas beim Starten.

So - ich hab jetzt nen ganzen Roman dazu geschrieben - hoffe ist für alle hilfreich

LG

Christian

Themenstarteram 28. Juni 2011 um 9:43

Hallo Christian,

wahnsinn!! Vielen Dank für die ausführliche Erklärung! Ich werde mir das Spielchen dann mal genau ansehen! So kann ich dann ja wieder eine Fehlerquelle mehr finden oder bestenfalls ausschließen!

Also nochmal: Vielen Dank für den Roman!

Zitat:

Original geschrieben von BeneSB

 

Wenn er ne Zeit gestanden hat (da reicht schon ne halbe Stunde) springt der auch an, zwar nicht so flott wie sonst, aber immerhin. Nur hört sich das Ganze dann ziemlich unrund an, irgendwie sehr holprig. Sobald dann das Gas weggenommen wird, ist er sofort wieder aus, auch wenn wir ihn ne Minute mit etwas Gas "am leben" gehalten haben.

Wie gesagt, das kam von jetzt auf gleich! Donnerstag ist er noch einwandfrei gelaufen..

Überprüfe das Magnetventil. Das ist links am Vergaser. Da geht ein Kabel dran. Das Ventil muss "klick" machen, wenn du die Zündung einschaltest. Macht es nicht klick, dann geht er aus wenn du vom Gas gehst.

am 28. Juni 2011 um 11:11

Magnetventil = Umluftabschaltventil

Themenstarteram 28. Juni 2011 um 11:40

Das es klicken muss, habe ich schon in anderen Beiträgen (Sufu sei dank) gelesen. Darauf habe ich auch schon geachtet! Es macht in der Tat auch KLICK, wenn ich die Zünung drehe! Daran liegt es wohl auch nicht!

Mir ist wohl aufgefallen, das am Vergaser etwas Benzin raustropft!

Und zwar genau an der länglichen "Achse"! Habe mal ein Bild aus dem Netz mit roten Kreisen versehen!

Deine Drosselklappenwelle ist wahrscheinlich ausgeschlagen!

Wenn das wirklich so ist sieht 's schlecht für dich aus und du kannst dich nach nem neuen Vergaser umschauen oder auch neu einbuchsen lassen. Aber um sicher zu sein Versuch mal mit normalen WD-40 oder Starthilfespray auf undichten Stellen drauf zu sprühen. Ändert sich die

Drehzahl, dann zieht der Motor Falschluft, d. h. er bekommt das falsche Luft-Benzin-Gemisch und stirbt ab.

am 28. Juni 2011 um 12:07

Das ist die Drosselklappenwelle - da dürfte nur minimales Axial- und Radialspiel vorhanden sein und es dürfte auch kein Benzin raustropfen, zumindest nicht dauernd. Das Benzin stammt wahrscheinlich von der Beschleunigerpumpe und Deinen Manipulationen am Gaszug durch die div. Tests.

Würde das zunächst mal beobachten ob Dauerzustand - wenn ja ist das eine potentielle Falschluftquelle. Wenn das Spiel der Welle arg groß ist (>0,2mm), vor allem radial, wirst Du einen neuen Vergaser brauchen. Die Lager lassen sich jedenfalls nicht so einfach mal tauschen. :mad:

LG

Christian

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