Mögliche Tücken beim Trabantkauf
Hallo zusammen,
so langsam wirds konkret.
Wir wollen uns wieder einen Trabi zulegen, der in meinen Augen stark unter Wert verkauft wird, daher evtl. seine Tücken hat.
Das Fahrzeug wurde vor ein paar Jahren wohl komplett neu aufgebaut und in einer Fachwerkstatt scheinbar gut lackiert. Die vorliegenden Fotos sprechen für ein sehr gepflegtes Fahrzeug.
Der Motor wurde vor 7tkm generalüberholt. Das Fahrzeug an sich stand jetzt über 2 Jahre. Auf den Fotos sieht es aus als hätte es alle paar Wochen eine Kur bekommen.
Weiterhin wurde eine Sturzaufgebung verbaut, die man evtl sogar rausflexen könnte. Der Wagen war mal tiefer, wurde jedoch wieder zurückgebaut.
Jedoch hat er eben wie in einem anderen Thread angefragt keinen TÜV und AU und steht schon mehr als 18 Monate. Bräuchte also ein Vollgutachten §21 für ca. 100€ mit AU.
Wenn ich den Wagen also kaufe, ist ein klein wenig das Gefühl da, evtl ne Katze im Sacj zu kaufen. Andererseits kann mit nem Trabi eigentlich nix ernstes sein, weil er ja nix anfälliges drin hat.
Das einzige Problem dürfte der Unterboden bilden. Nicht dass der verrostet ist oder zuerfällt.
Was sagt ihr? Kann man so einen Wagen getrost kaufen? Wo liegen Mängelpotenziale die man vor dem Kauf überprüfen muss? Wie macht man das?
Güßle...
8 Antworten
Achte darauf daß er nach Möglichkeit eine 12V-Anlage hat, die 6V-Versionen sind nicht so der Hit. Damit sind die Lampen zu funzelig und wenn Du im Winter ein paar Male orgeln mußt, kapituliert sofort die Batterie. Ein Kumpel von mir hatte so einen, und hat ihn dann nach einigen Monaten entnervt gegen ein 12V-Exemplar getauscht.
Grüße,
Oliver
is ja einer von den letzten...also muss der 12v haben.
ein bekannter kfz mechaniker meinte, dass man solch einen wagen wegen der langen standzeit des motors evtl nicht kaufen sollte.
was sagt ihr dazu?
er meinte der motor hätte für die standzeit speziell behandelt werden müssen...
Standzeit Zweitaktmotor
Da hat der Kfz. Mechaniker eventuell nicht so unrecht...
Welche Kurbelwellen- und Pleuellager der Trabantmotor hat weiss ich zwar nicht.
Aber im allgemeinen gilt es bei Zweitaktmotoren natürlich zu berücksichtigen, daß das Kurbelgehäuse nicht über eine Ölfüllung wie bei Viertaktern verfügt.
Sprich: Im Kurbelgehäuse ist Luft, die auch in Verbindung zur Umgebungsluft steht, weil ja meistens einer oder mehrere Schlitze gerade offen steht / stehen.
Wenn es jetzt zu langen Standzeiten kommt bildet sich unweigerlich auch Kondenswasser im Kurbelgehäuse.
Dadurch kann es dann zu Rostansätzen kommen, insbesondere an den Laufflächen der Zylinder und auf den Laufflächen der Lager.
Wird der Motor jetzt nach langer Standzeit wieder belebt kommt es unter Umständen nach einiger Zeit zu Kolbenklemmern und / oder Lager- und KW-Schäden.
Wie gesagt, über die Trabantmotoren weiß ich nicht im Einzelnen bescheid. Das Gesagte gilt aber definitiv für die kugelgelagerten DKW-Motoren... das sind ja auch Zweitakter, also ist die Problematik wahrscheinlich dieselbe 😉
Zweitakt-Grüße 🙂
Lars
allso ich würde den motor vor dem ersten starten in die kerzenöffnungen etwas diesel oder rostlöser aus der flasche geben und mit der hand am lüfterrad mit der hand durchdrehen, neue kerzen rein aber bitte isolator sonst ist nach ein paar tagen wieder essig mit der freude uns starten luftschlauch vom vergaser ab und bitte auf die nachbarn rücksicht nehmen über den ansaug bei halb bis vollgas öl oder öldieselgemisch eintropfen lasse kwalmt schrecklich aberist gut für die lager und dichtungen dann einen tag fahren um die au werte zu erreichen ich würde dem verkäufer auch fragen ob er die vollabnahme gwegen die zahlung der gebühr machen würde dann biste auf der sicheren seite
vielen dank für eure erklärungen. hab jetzt alles viel besser verstanden.
wir haben jetzt nochmla mit dem verkäufer telefoniert und er hat versichert, alle zwei monate mal ne runde um den block gefahren zu sein. von daher besteht zwar ein risiko mit dme motor, aber ein etwas geringeres.
wir werden uns das teil ansehen und mit sicherheit auch kaufen....
gruß. dennis
Hi,
ich weiß nicht, ob meine Antwort noch rechtzeitig erfolgt, aber schauen wir mal.
Den Trabbi mußt Du auf jeden Fall von unten gesehen haben. Bloß weil er mit Duroplast beplankt ist, heißt das nicht, daß er nicht rosten würde.
Kritisch ist das sogenannte Geweih, an dem der vordere Hilfsrahmen (Motor/ Getriebeeinheit) verschraubt ist. Wenn das durch ist, würde ich die Finger vom Auto lassen. Weitere Stellen wo es gern fault, sind die Schweller im Bereich der Wagenheberaufnahmen und die Radhauskanten am Übergang zu den Kotflügeln. Also wie schon gesagt, das Geweih ist echt wichtig. Wir haben einen Trabi gehabt, der durch Schäden in diesem Bereich sich auf unebenen Grund so sehr verwunden hat, daß man die Türen nicht mehr aufbekam...
Wegen dem Motor: Innenkorrosion an den Kurbelwellenlagern ist möglich. Aber ein defekter Motor ist bei den Preisen für guten Ersatz kein Problem, Blech ist wichtiger.
Lenkung und Spurstangenköpfe auf Spiel prüfen! Leiern gerne aus.
Richtig, in jedem Fall vorne aufbocken und das Spiel (und die Leichtgängigkeit) der Schwenklager der Radaufhängung prüfen. Für den Kenner ist es kein Problem, ggf. die Pressstoffbuchsen zu tauschen, aber wer die Sache mit Reibahle etc. nicht kennt sollte sich vorher schlau machen!!
Auch ist das Buch "Wie helfe ich mir selbst" oder "Trabant gekauft was nun?" (ist jedoch keine regelrechte Reparaturanleitung, sondern eher eine sehr ausführliche Bedienungsanleitung mit Wartungs- und Inspektionshilfen) zu empfehlen. Je mehr Du ließt, umso eher bist Du mit der Reparatur fertig (ist mathematisch nicht korrekt - ist eher die Praxis ;-)
Schau die auch vom Motorraum aus gesehen die inneren Bereiche unterhalb der Blinker an - also die innere Verbindung von Unterteil Schürze zu den Innenkotflügeln (der Bereich an dem die vordere Stoßstange angeschraubt ist). Da nistet gerne der Rost, ebenso wie unter der Batterie - ist es da durch, tropft es auf die Füße (also auch nach trockenem Teppich schauen).
Auch ein Blick wert ist das Scheibenwischergestänge - Bügel hochstellen und axial und radial auf Spiel prüfen - also dran ziehen und wackenl ;-)
Radialspiel am Lenkrad (nach oben und unten) ist sehr häufig, aber einfach zu beheben.
Ansonsten fahren und auf Geräusche hören - Getriebesirren, Poltern an der Vorder- oder Hinterachse?
Wenn es einer der letzten ist (der aber auch schon über 15 Jahre alt ist!!), hast Du hinten schon Spiralfedern. Die Stoßdämpfer dafür sint relativ teuer und nicht so gut zu bekommen wie die für Blattfeder - gleiches gilt für eine eventuelle Anhängerkupplung.
Ansonsten macht ein Trabi schon Freude und ist, wenn er einmal richtig in Schuss ist, auch sehr zuverlässig. Bin von 1988 (also vor der Wende, hier in Westdeutschland) bis heute mit dem Trabi unterwegs. Bis November 2005 war er mein einziges zugelassenes Auto, und das bei 25 Tausend Kilometern im Jahr. - Jetzt fahre ich Mondeo ;-)
Liebe Grüße
Buckeltaunus