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modernes autodesign - alles nur geklaut? und nichts neues?

inspiriert von diesem thread hat der spiegel heute einen artikel verøffentlicht. :D an beiden stellen stehen einige interessante denkanstøsse. aber ich bin eigentlich genau der gegensætzlichen meinung: in letzter zeit werden zwar wieder viele æhnliche und æhnlichere autos vorgestellt, aber die formsprache ist doch in allen klassen recht variiert. siehe z.b. civic vs golf vs c30 oder 5er vs e vs mondeo vs v70. was meint ihr dazu?

lieb gruss

oli

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12 Antworten

Ich denke, dass die Hersteller relativ vorsichtig mit dem Design umgehen, weil es doch nach wie vor der wichtigste Kaufgrund bei den meisten Leuten ist. Ein Auto, was nicht gefällt, wird nicht gekauft - so einfach ist das.

Daneben finde ich schon, dass sich die Fähigkeit der Kunden, sich an neue Formen zu gewöhnen, in den letzten 10 Jahren deutlich gesteigert hat.

Nehmen wir als Beispiel mal die damals (1995) neue E-Klasse. Die erste mit dem 4-Augen-Gesicht. Kann sich noch jeder daran erinnern, wie groß der Aufschrei damals war? Die vorderen Leuchten sollen bei einem Mercedes nicht mehr dieses Rechteck sein? Ich kann mich kaum an ein anderes Modell erinner, dessen Design bei der Präsentation so viel Diskussion ausgelöst hat (naja, vielleicht mit Ausnahme des aktuellen 7ers :p).

Jedenfalls gehen viele neue Ideen der Designer doch mittlerweile schon sehr schnell mit einem Schulterzucken der Kundschaft durch. Die Designer erlauben sich mittlerweile schon eine ganze Menge.

Auf der wirtschaftlichen Seite muss man allerdings sehen, dass bei den immer kürzeren Lebenszyklen der Modelle fast jedes einzelne Modell zum Erfolg verdammt ist. Es gibt mehrere Firmen, bei denen die Neuvorstellung eines Modells quasi zur Entscheidung über Fortbestand oder Bankrott wird. Und da braucht es ein ganz starkes Image oder einen ganz starken Namen wie Mercedes oder BMW um ein neues Design durchsetzen zu können. Ein Saab oder auch ein Volvo wird in dieser Hinsicht niemals ein Trendsetter sein, dem andere nachlaufen. Gerade Volvo hat mit Modellen wie S60, V70, C30 schon ein extravagantes Design, das auch bemerkt und honoriert wird, aber es wird kaum von anderen richtig großen Marken kopiert werden.

das comeback des shooting brake ist ein thema in der new york times, sowohl c30 als auch p1800 werden selbstverstændlich erwæhnt. kurzer artikel, aber vor allem flotte bilder. passt zum thema hier. :)

interessant auch:

Zitat:

It is not your basic two-door hatchback, a body style with different proportions: the hatchback tends to be squatty, while a shooting brake is sleek and has “a very interesting profile,” in the words of Peter Horbury, executive director of design for North America for the Ford Motor Company.

ich wusste gar nicht, dass horbury zurueck zu ford gegangen ist, nachdem er von volvo verschwand.

lieb gruss

oli

die hersteller laufen schon extrem dem trend hinterher sportlich/bulliig/prollig im moment. aber innerhalb dessen gibts doch ne riesige bandbreite. ein 5er, ein passat und ein A6 fallen zwar alle in diese kategorie, aber jeder sieht auf seine eigene weise häßlich/hübsch aus.

Viel geschieht wohl auch aus kostendruck. das rechteckdisplay mittig im amaturenbrett haben sicher ned so viele weil es praktisch ist. das dürfte eher an geringen Kosten liegen. Und auch die nanbauteile aussen kommen ja von den zulieferern, zB lampen.

bin allerdingsmal gespannt, wie ferrari und BMW die vorgaben zum fußgänger umsetzen. kann mir das grad ned vorstellen

Rapace.

der SPIEGEL-Online-Artikel ist wohl ein Lückenfüller aus dem Stehsatz. man braucht nur die Bilder aktualisieren und den Text ein wenig anpassen und schon kann man ihn immer wieder verwenden. Wenn fast alle Small-Talk-Themen erschöpft sind, bleiben immer noch drei: das Wetter, das schlechte Essen in der Kantine und, dass alle Autos heute gleich aussehen. Mindestens seit Anfang der 80er höre und lese ich das immer wieder.

Dieses Gejammere hält der Wirklichkeit nicht stand. Sieht man sich alte Automodelle an, so fällt auf, dass man auch ohne die Marke oder den Typ zu kennen, alle Autos ungefähr einem Zeitraum zuordnen kann. Schon immer sahen sich die jeweils aktuellen Autos ähnlich, weil es Modeströmungen auch im Autodesign gibt. Schaut man sich Entwürfe sogenannter Zukunftsautos aus den sechziger Jahren an, sieht man sofort, dass sie aus den 60ern stammen. Autos müssen zu allererst auch Kunden finden. Die meisten Leute scheuen aber Designexperimente, wie den Fiat Multipla, die Renaults Vel Satis und Avantime. Schon der aktuelle Megane ist für den ganz großen Erfolg zu gewagt. Im Auto-Design muss aus Kostengründen deshalb Evolution statt Revolution herrschen. Ausnahmen bestätigen die Regel. Sind sich ein Volvo S 80, ein Citroen C6, ein Peugeot 607, ein Audi A6, ein Mercedes E-Klasse, ein BMW 5er, ein Lancia Thesis, ein Renault Vel Satis wirklich zum verwechseln ähnlich? Wohl kaum, wenn man mal davon absieht, dass alle vier Räder haben, die bis zum Boden reichen. :D

meint

der Ostelch

Meiner Meinung nach entwickelt sich das Design schon weiter, jedoch in die falsche Richtung.

- Immer höhere Gürtellinien (vor allem Audi und der neue Lexus IS, BMW 1er, aber auch der Volvo C30) und immer kleinere Glasflächen.

- Immer aggressivere Formensprache (vor allem Audi und Peugeot mit ihrem Riesengrills), ausgestellte Radhäuser...

- Immer höhere Autos (Golf, 307, Yaris)

- Immer mehr Chrom (ganz schlimm das VW-Chromlätzchen und der neue Saab 9-5)

Das Problem ist leider, dass der Nachfolger eines erfolgreichen Autos genau so daherkommen muss wie der Vorgänger. Wagnisse geht keiner ein. Siehe Alfa 156/159, Mini, Porsche, Volvo S80, Audi...

Die paar wirklich neue Designideen sind für mich schnell aufgezählt. Renault Avantime und Megane, Citroen C2 und Pluriel, Grande Punto, Maserati Quattroporte und Peugeot 1007.

Gruß

Markus

PS: Der Honda FCX wäre für mich ein genialer Leckerbissen.

Zitat:

Original geschrieben von ricco68

Wagnisse geht keiner ein. Siehe ... Porsche

Wenn ich als Hersteller schon Watschen bekomme, nur weil ich das Lampendesign ändere, dann überlege ich mir solche Schritte beim nächsten Mal.

Leider hat die Vergangenheit ja immer gezeigt, dass Design-Neuheiten erst einmal mit Nichtbeachtung, bzw. Nichtkaufen, gestraft werden. Wenn sich die Fahrzeuge dann zusätzlich nicht bewähren (s. Avantime, z.B. Probleme mit den Türen), tut das ein Übriges dazu.

Warum ist z.B. VW so erfolgreich? Nichtssagendes Design für nichtssagende Fahrer (sorry)? Wenn man eine Masse Autos verkaufen will, dann müssen sie auch der Masse entsprechen.

 

Gruß

Martin

Zitat:

Original geschrieben von XC70D5

Warum ist z.B. VW so erfolgreich? Nichtssagendes Design für nichtssagende Fahrer (sorry)? Wenn man eine Masse Autos verkaufen will, dann müssen sie auch der Masse entsprechen.

Absolut! Ich habe mich über dieses Thema mal recht ausführlich mit meinem VW-Verkäufer unterhalten und er hat genau deine Ausführungen bestätigt. Ein Passat, Polo oder Golf wird mit großer Sicherheit nie ein polarisierendes Design erhalten. Wenn man sich mal anschaut, wie polarisierend bereits das Detail eines Chromgrills bei der Vorstellung war, kann man sich ungefähr überlegen, wie weit VW traut, sich zu gehen. Die einzige Chance bei VW sehe ich für Nischenmodelle wie den Iroc.

VW ist ja auch eine konservative Marke, die meist als letzter ein neues Segment betritt (siehe Touran, Eos, Golf Variant etc.)

Bei denen kann man lang auf neue Designideen warten.

Gruß

Markus

gibt auch ein anderes wort dafuer:

Zitat:

Verglichen mit der Vorläufer-Studie Concept A sieht der Tiguan richtig gediegen aus, wie ein echter VW eben.

welt.de :D

lieb gruss

oli

konservativ = langweilig = gediegen ???

 

konservativ = bewahrend, vom Bestehenden ausgehend, es bejahend

 

langweilig = eintönig, wenig abwechslungsreich; nicht unterhaltsam, geistlos

 

gediegen = lauter, anständig, rechtschaffen; sorgfältig; wunderlich, seltsam; naiv, drollig, zum Lachen

 

Trifft es ja irgendwie alles :D :p ;)

 

Gruß

Martin

Das letzte Zeitalter, in dem ungebrochene Zukunftseuphorie herrschte, waren die 60er/70er Jahre.

Damals war man davon überzeugt, dass man Dinge verändern muss, um sie besser zu machen. Neue Lösungsansätze wurden gesucht und auch umgesetzt. Weil man unbeirrbar davon überzeugt war, dass die Zukunft besser sein wird als die Gegenwart.

Das war die Zeit der Wankelmotoren, der Lupentachos, der Klappscheinwerfer, neuer Materialien (Plastik statt Metall), der Aerodynamik, der Digitaluhr, der Bediensatelliten, elektrische Helferlein. der kräftigen Farben...

Danach war man eher darauf aus,

- Bewährtes beizubehalten (Rundinstrumente, Hupenanordnung),

- die guten alten Zeiten zu zitieren (Retroelemente, Holzapplikationen, Chrom),

- Familienzugehörigkeit zu vermitteln ("Designsprache", große Logos),

- beruhigende Heimeligkeit zu erzeugen (hohe Gürtellinien, dezente Farben, Schraubstocksitze, Haptik...)

- die Schutzinstinkte anzusprechen (ESP, aggressive Verteidigungssprache nach aussen, Sicherheitsfeatures innen, hohe Sitzposition).

- Autos für jeden Zweck und Anlass zu bauen (mit Allrad, Platz für Großfamilien, sportlich bei Fahrwerk und Sitzen, schnell, mit Klimaanlage auch bei Kleinwagen...)

Ohne anderes Denken - keine anderen Autos.

Gruß

Markus

ich weiss nicht, ist es denn nicht auch "anderes denken", fuer jede nische ein produkt zu entwickeln? und im endeffekt hat vielleicht auch der kunde entschieden, dass aussergewøhnliche farben sich nicht durchgesetzt haben - um nochmal an vw anzuknuepfen, so finde ich einen mausgrauen touran auch nciht so schlecht. obwohl das vermutlich das langweiligste auto der welt sein wuerde. andererseits hat volvo mit bonbonfarben wie hellblau und gelb bei den 40ern und mit gold bei s60 und c70 auch einige treffer gelandet - die farben gibt es meines erachtens allerdings nciht mehr!?

lieb gruss

oli, steht auf orange :D

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