Mein Käfer und Bioethanol (E85)

VW Käfer

Ich habe einen 1200'er Mex mit G-Kat den ich täglich fahre (ca. 20TKM im Jahr). Kann ich bedenktenlos das E85 Tanken?
Ich habe bis jetzt nichts an meinem Käfer verändert (Benzinschläuche, Dichtungen usw.). Geht das trotzdem?
Was müßte ich daran verändern um das Zeug zu tanken?

Kann ich es evtl. mit SuperBenzin mischen um es bedenkenlos zu fahren?

44 Antworten

Wenn ich das ganze richtig verstanden habe lohnt es sich bei mir nicht auf E85, mit nur kleinen umbauten, umzusteigen...
Zündung umbauen, Vergaserdüse tauschen usw. usw. Das würde dann ja auch heißen das ich nur noch mit E85 fahren kann und das geht nicht :-(

Zitat:

Original geschrieben von flatfour


Nachteil des ethanols ist der geringere Energieinhalt/ kg oder Liter. Daher der hohe Verbrauch für gleiche Fahrleistungen.
Mittlerweile ist ja auch da ein Umdenken erfolgt: wir in deutschland oder Europa haben nicht die Nutzfläche für E85 bevölkerungsdeckend anzubauen, sprich importieren Ethanol. Und das führte und führt noch zum drastischen Getreidepreisanstieg in den 3.Welt Ländern.

Auch das Ziel der BRD CO2 einsparungen bis 2011 mit E85 zu schaffen, wird nicht erreicht. Eben wegen der explodierenden Getreidepreise. Die Zumischung zum Normal/superbenzin wurde ja gecancelt.

Zitat:

Original geschrieben von Blizzzard112


Langfristig musst du alle gummi und alu teile wechseln da der kraftstoff agressiv auf diese teile reagiert.Die einfachen vergasermotoren kommen sogar noch besser damit klar wie die neuen einspritzermotoren.

Noch zwei, die glauben, dass die Medien, die diese Theorien verteilen, unabhängig berichten... 🙄

Die die am Mineralöl verdienen machen natürlich das E85 schlecht, die die am E85 verdienen (z.B. Umrüster) widerlegen das.

Logisch, dass es von den ersten mehr gibt, aber muss man grundsätzlich denen glauben, die am lautesten schreien?

Ich würde mir beim Einspritzer grundsätzlich weniger Gedanken um's Material machen als beim Vergaser. VW hat im Brasilienkäfer (wo man Ethanol schon seit Jahrzehnten nutzt) extra Vergaser mit anderem Gehäusematerial verbaut, da gerade der Zinkdruckguss beim normalen Vergaser sehr stark mit Wasser reagiert, das evtl. im Ethanol gebunden sein könnte.
Beim Einspritzer ist kein Zink, dafür Alu und Edelstahl verbaut, was beides keine Probleme mit Alkohol hat.

Zitat:

Noch zwei, die glauben, dass die Medien, die diese Theorien verteilen, unabhängig berichten... 🙄

Die die am Mineralöl verdienen machen natürlich das E85 schlecht, die die am E85 verdienen (z.B. Umrüster) widerlegen das.

Logisch, dass es von den ersten mehr gibt, aber muss man grundsätzlich denen glauben, die am lautesten schreien?

Hä?

Es geht doch darum, dass der CO2-Ausstoß verringert werden soll. Durch den Anbau in weiter enfernten Ländern und dem damit verbundenen Transport wird diese CO2-Bilanz wieder zunichte gemacht. Deshalb wurde das ganze gestoppt.

Ausserdem find ichs blödsinnig nen Vergasermotor auf E85 umzurüsten, da E85 nicht in allen Regionen angeboten wird.
Sobald man weiter weg fährt, geht die Suche nach dem Sprit schon los.
Bei uns ist im Umkreis von ca. 50km nicht eine Tankstelle.

Zitat:

Original geschrieben von Woita85


Hä?
Es geht doch darum, dass der CO2-Ausstoß verringert werden soll. Durch den Anbau in weiter enfernten Ländern und dem damit verbundenen Transport wird diese CO2-Bilanz wieder zunichte gemacht. Deshalb wurde das ganze gestoppt.

Das Ethanol wird um den halben Erdball gekarrt. Das Zeug verbrennt CO2-neutral, weil die Pflanzen beim Wachstum CO2 aufnehmen.

Das Rohöl wird um den halben Erdball gekarrt. Das Zeug verbrennt nicht CO2-neutral.

Was ist besser?

Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass es aufgrund der riesigen Lobby derer, die am Mineralöl verdienen, immer eine riesige Überhand geben wird, die alles andere auf welche Weise auch immer verteufeln wird. Ob es nun stimmt oder nicht, die kleinere Alternative Bioethanol wird daher immer ein schlechtes Image angedichtet bekommen und jeder glaubt es, weil alle "unabhängigen" Medien es vorbeten und es an jedem Stammtisch und in jedem Forum nacherzählt wird.

Ich als Ottonormalverbraucher kann das glauben oder kann es lassen und kann tun, was für meinen Geldbeutel am Besten ist. Im Moment ist das Beste Benzin zu tanken, bei 1,50€ Spritpreis (der auch wieder kommen wird) sieht das schon wieder anders aus.

Bei so einem alten Auto wie dem Käfer (außer 1600i) würde ich eh nicht mit E85 anfangen, denn einfach eine größere Hauptdüse in den Vergaser schrauben und fertig, wäre mir zu heikel. Die Hauptdüse ist nicht allein für die Gemischzusammensetzung verantwortlich und andere Teile im Vergaser lassen sich evtl. nicht einfach durch Austausch anpassen. Um das wirklich mit gutem Gewissen betreiben zu können, wären aufwendige Messreihen mit entsprechendem Analyseequipment nötig.
Von daher würd eich das nur mit einem Einspritzmotor machen, der sich wenigsten per Lambdaregelung in gewissen Bereichen selbst drauf einstellen kann. Auch dieser benötigt aber noch Anpassungen, damit es sicher funktioniert.

Es gibt ja auch so Helden, die fahren 100km mit E85 in einem nicht modifizierten Auto ohne Probleme und sind sich sicher, dass das aufgrund ihrer "ausgiebigen" Testfahrt so jetzt toll funktioniert. Der nächste Motorschaden ist vorprogrammiert...

P.S.: Hatte ich gestern noch vergessen: Der Brasilienkäfer hat einen Kunststofftank...

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Zu dem Tank. Mein 1600i steht jetzt seit über einem halben Jahr mit E85 im Tank. Springt immer noch an und der Tank sieht auch noch gut aus.
Man muss eben wissen, warum man E85 fährt. Aus Überzeugung oder aus finanziellen Gründen oder aus einem anderen Grund. Ich es auch für einen extrem hochwertigen Kraftstoff, der richtig benutzt gut für den Motor ist.
Bei meinem Käfer geht im E85 Betrieb auch noch die Zylinderkopftemperatur ordentlich zurück. Mein Motor ist noch im Serienzustand, hat aber mit E85 gefühlt mehr Leistung. Werde ich mal Anfang nächsten Jahres auf einem Prüfstand testen.

Zitat:
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Bei meinem Käfer geht im E85 Betrieb auch noch die Zylinderkopftemperatur ordentlich zurück. Mein Motor ist noch im Serienzustand, hat aber mit E85 gefühlt mehr Leistung. Werde ich mal Anfang nächsten Jahres auf einem Prüfstand testen.

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Hi

Wie hast du das denn geschafft ?
Sogar die Automobilhersteller haben hier Probleme......

Gruß

Das Thema Zylinderkopftemperatur kenne ich auch. Mit E85 geht es wirklich zurück, das Zeug verbrennt kühler. Mit den CB44 Köpfen messe ich bei Vollast 135 Grad bei Benzin, mit E85 aber nur 125 Grad... trotz Mehrleistung.

Ja, es würde thermische Probleme lösen.

Ist ja auch logisch das Ethanol kühler verbrennt. Die Verbrennungstemperatur ist eben niedriger auf Grund des geringeren Heizwertes.
Wer wie ich schon mal ein Chemiekasten sein eigen nennen konnte, der weiss um die deutlich längere Erhitzungszeit für Wasser mit so'n Spiritusbrenner. Die Flamme wird nicht so heiss.
Ähnlich verhält es sich mit Propan/Sauerstoff-gemisch. Damit kann man nicht schweissen. Der Energieinhalt ist zu gering. Mit Butan geht's so gerade eben, mit Acetylen/Sauerstoff sehr wohl, wie bekannt sein dürfte.
Der Heizwert entscheidet.
Dazu bringt Ethanol auch noch Sauerstoff in gebundener Form mit. Damit könnte - ich wiederhole: könnte(!) der Liefergrad und somit die Leistung steigen. Muss aber nicht zwangsläufig so sein. Da sind auch andere Faktoren- wie Verdichtung- massgebend. Aber auch der Wasseranteil, der schon mal in Turbomotoren thermische Probleme beseitigen half.
Zum Thema Korrosion.
Alkohole - wie E85- haben wegen ihrer -OH Gruppe grundsätzlich Laugencharakter; sind daher für viele Alulegierungen auf Dauer tödlich.

@GLI: ich war selbst noch nie in Burundi einkaufen oder habe in Kenia Vergleichswarenkörbe gekauft😉
aber mir erscheinen die Berichte logisch und Interviews mit der Landbevölkerung in Venezuela geben bei mir endgültig den Ausschlag. Auch der UN- Vorsitzende warnt vor dieser Art CO2 Minderung.
Nicht nur Monokulturen, auch Wälder wurden plattgemacht für die zu erwartende Nachfrage. Ist so wie mit Palmöl.
War ja auch DIE Rettung.....bis man von den extra angelegten Waldbränden in Indonesien hörte, um dieses Palmöl in Zukunft zu produzieren. Der berühmte Satz mit "x"-
war wohl nix.
Und wenn wir schon einmal bei der Gesamtökobilanz sind, so schneidet Erdöl denkbar schlecht ab. Wird u.a. in Schiffen transportiert- die manchmal Piraten zum Opfer fallen😛- zusätzlich wird jede Menge Gas für die Gewinnung abgefackelt.
Da ist mir E85 schon deutlich lieber, aber leider isses das nicht, absolut nicht.
Man sucht noch...........................🙁

Dann fasse ich mal kurz zusammen:
Ein Käfermotor mit einem Vergaser schaft E85 nicht ohne wichtige Veränderungen am Motor, die dazu führen das man nur noch E85 tankt.

Ein Einspritzer kann den E85 vertragen ohne großen umbau.

Vielen Dank für eure Antworten :-)

Wenn man sich an den Aufriss der Automobilhersteller in den 70 er Jahren erinnert, als man hier versuchte Methanol autoverkerstauglich zu machen, ist das Gesamtprojekt an den Materialen gescheitert. Mal waren es die Tanks, dann die Leitungen zu guter letzt die Dichtungen, die Vergaser, die Einspritz- oder Auspuffanlagen, nichts war der Daueranforderung gewachsen. Nun 30 Jahre später, die Teile in den Neuwagen mal genauer angeguckt, ist nichts anders geworden, die Grundelemente sind die selben, die Probleme sind im Ganzen kaum unverändert wie damals.
Ein paar Schalter, Regler, Fühler, Platin und Keramik kamen hinzu, ändern aber nichts an der Unverträglichkeit im Alltag.
Nebenaggregate und Motore die Schweröl, Alkohole, Diesel oder gar Holzgas ohne Probleme über lange Zeit aushielten bzw. verbrennen konnten, sind seit dem Ende des Krupp im Strassenverkehr ausgestorben, einfachste Motorenbauweise, höchster je erreichter Wirkungsgrad, leider der schwierigsten Art der Herstellung erlegen.

*flatfour* hat das Schweißen als Beispiel für den Energieinhalt eines Brennstoffgemisches angegeben und dabei eine eigene Reihenfolge ermittelt.

Beim Autogenschweißen wird Acetylen mit reinem Sauerstoff verbrannt. Würde man das auch mit Benzin oder Ethylalkohol machen, dann wären die Unterschiede beim Heizwert besonders zwischen Benzin und Ethylalkohol nicht sehr groß. Die Werte stammen aus einem Buch über Thermodynamik.

Heizwert je kg Gasgemisch

Acetylen 11960 kJ/kg
Benzin 9596 kJ/kg
Ethylalkohol 8697 kJ/kg

Die haben wohl kcal/kg gleichgesetzt mit kJoule und trotzdem fehlt da einiges. Aber egal, hier meine Zahlen aus meinen Büchern:
Benzin --- ca.44 MJ / kg  (kann man bei Benzin nicht genau sagen, da es eine (schwankende) Mischung aus KW ist.
Ethanol---     27MJ / kg
und frappierend, da ja mal mit Methanol im Fahrzeug (M15) experimentiert wurde; Methanol
nur 20MJ / kg, hätte ich auch nicht gedacht.

wikipedia hat bestimmt auch was.

Hi,

hier mal ein interessanter Link.....da steht drin, dass Ethanol heißer als Benzin verbrennt.
So habe ich es auch immer gelesen.
Kann mir Eure Messungen nur so erklären, dass durch das Mehr an eingespritzen Ethanol ja der Sauerstoffanteil sinkt, für Lambda 1.
Somit läuft die Verbrennung dann wiederum kühler ab.

Gruß

http://www.norrsken-data-teknik.com/Special/ethanol_de.html#MILJ

Reines Bio-Ethanol ist vollständig umweltneutral und trägt nicht zum Treibhauseffekt bei! , bei der Verbrennung nicht.
Aber...
Die Pflanze setzt während des Wachstums Methan frei, das ebenfalls ein Klimakiller ist, so bleibt zwar die Gewinnung und Verbrennung CO2 neutral, jedoch die Natur bleibt der Verlierer :S
Um zudem für alle weltweit ausreichend Ethanol zu bekommen, müssen Anbauflächen geschaffen, somit weitere CO2 sammler abgeholzt werden...
Ein weiterer Effekt, ist die Ausgasung an CO2 aus dem Boden, das ebenfalls nicht mehr gebunden werden kann, da nach der Ernte kein Bestand vorhanden ist, um den Überschuss binden zu können...
Das Ganze System Bio-Kraftstoff ist sehr schwammig

Toll, schon mal überlegt wie Erdöl ensteht??
Bzw. entstanden ist. Von daher müsst das ganze Zeug auch neutral sein!

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