MB 280CDI T Kaufberatung

Mercedes E-Klasse W211

Ich hab da irgendwie ein Problem.

Da mein Wagen langsam in die Jahre kommt, BJ2002, 190000km, überlege ich mir einen neuen Gebrauchten zu kaufen. Neuwagen kann ja heute kaum noch einer bezahlen. (350CDI T, wie ich ihn mir vorstellen würde, liegt bei gut 85000€)

Und eigentlich als Vernumpftsmensch dachte ich so an 14000-15000€ für den neuen Gebrauchten.
Und erstmal so gedacht, jetzt bitte nicht hauen, an einen Passat Kombi. So von 2007-2008 mit ~80000-100000km. Da gibts ja einige. *KLICK*

Aber irgendwas hat mich geritten doch mal bei Mercedes zu gucken.
Und da bin ich auf den gestoßen: *KLICK*

Natürlich weiß ich, daß der Mercedes größer und bequemer ist, dazu mehr Leistung hat und so eigentlich alles ehr für ihn spricht. Auch wenn er fast das doppelte gelaufen ist.
Er hat alles, was ich mir wünsche. Kombi, Schweineharken, Klimaautomatik, Xenon und Tempomat.
Navi und Leder sind schön, als Goodie.

Gibt es irgendwas, was man unbedingt über den MB 280CDI wissen muß? Wirklich viel steht hier ja nicht im Forum. LM ist wohl oft kaputt, Airmatic soll fehleranfällig sein und gelegentlich gehen die Turbolader und die Getriebe kaputt.
Und sonst hört und liest man ja viel über Rost bei Mercedes Benz. Ist das wirklich so ein Problem?
Seine 5 Jahre und 100000km zusätzlich soll er schon bringen, und das eigentlich ohne Probleme.

Beste Antwort im Thema

Ein Budget von 15.000 macht die Suche schwierig. Man hat die Wahl zwischen begehrten Varianten mit hoher Laufleistung und weniger begehrten Varianten mit niedriger Laufleistung.

Ich würde mich für die zweite Varante entscheiden, also:

Kein Avantgarde, keine Lederausstattung, nicht Schwarz.
Kein Sportpaket, keine Nachrüstfelgen mit Breitreifen.
280 CDI ist schon gut, der 320 CDI ist häufiger gefragt.
Automatikgetriebe ist für mich ein must have, wenn Du mit dem nicht so gefragten Schaltgetriebe glücklich wirst, ist es besser.
Je weniger Sonderausstattung, um so besser. Die Serienausstattung ist schon vergleichsweise üppig, da fehlt es eigentlich an nichts.

Im Grunde solltest Du das Auto suchen und kaufen, das keiner haben will.

Das ist alles nicht sehr cool und die Versuchung, möglichst viel Sonderausstattung zum gleichen Preis zu bekommen, ist hoch.
Einen nicht heruntergerittenen Avantgarde mit Vollausstattung will jeder, den kriegst Du aber für dein Budget nicht.
Am Ende landest Du beim Fähnchenhändler, und das kostet dich bei einem so komplexen Fahrzeug wie der E-Klasse sehr viel Geld im laufenden Unterhalt in den kommenden Jahren.

Die Vorgeschichte des Fahrzeugs ist Entscheident, und die fängt beim Neukauf an. Was hat sich der Vorbesitzer beim Kauf gedacht, wofür ist das Fahrzeug genutzt worden ?
Vollausstattung ist ein Indiz dafür, dass der Wagen nicht Eigentum des Vorbesitzers war, sondern Firmenfahrzeug mit entsprechender Nutzung / Behandlung. So ein Fahrzeug mit niedrigem Kilometerstand ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mit manipuliertem Tachostand ausgestattet. Leasingwagen werden gern auch häufiger zurückgedreht, damit das Scheckheft plausibel erscheint. Der Tachostand ist bei mehr als einem Drittel aller Fahrzeuge manipuliert, bei Dieseln würde ich auf mehr als die Hälfte tippen. Oberklasse-Diesel mit guter Ausstattung sind nun mal Langstreckenfahrzeuge, so ein Fahrzeug kann locker 250.000Km in drei Jahren machen, das ist eher die Regel als die Ausnahme.
Älteres Fahrzeug, begehrte Ausstattung, Diesel und niedriger Kilometerstand = Beschiss.
Benziner mit kleiner Maschine dürften deutlich seltener manipuliert sein als Diesel, sollte man vielleicht mal ernsthaft in Betracht ziehen.
Tachomanipulationen sind schnell und kostengünstig gemacht und bringen einfach zu viel Geld beim Verkauf, das macht es halt zu wahrscheinlich.
(Ausnahmen wird es geben, es gibt ja auch jede Woche Lottogewinner). Gebraucht-Autokauf wird heutzutage zum Glücksspiel gemacht, man sollte allerdings nicht darauf hoffen, zu den Glücklichen zu gehören.
Wenn Du glaubst, ein Schnäppchen machen zu können, wirst Du wahrscheinlich gerade betrogen.
Wenn das Angebot zu gut ist, um wahr zu sein, ist es eben fast immer nicht wahr.

Auch der Kauf beim Mercedeshändler ist keine Garantie für einen korrekten Tachostand, leider. Tachomanipulationen sind heute fast schon üblich, das lässt sich auch nicht vom Händler nachvollziehen, wenn es gut gemacht ist (und das ist es fast immer)
Dies Forum ist voll von Leuten mit Fahrzeugen mit "volle Hütte, dicke Maschine", die sich beschweren, dass ein Mercedes schon nach 100.000Km alle möglichen Fahrwerksteile neu braucht, Automatikgetriebe den Geist aufgeben und Motoren verrecken. Ein großer Teil dieser Leute fährt wahrscheinlich unwissentlich ein Fahrzeug mit 250-300.000Km, da sind solche Schäden dann normal. Einen Mercedes mit derart hoher Laufleistung bekommt jeder fähige Aufbereiter in einen dem Neuwagen ähnlichen Zustand, die Optik ist schlicht kein Kaufkriterium, man sieht es nicht.

Wenig Ausstattung und Variante Classic bedeutet Privatbesitz, mit schonender Fahrweise. Die Wahrscheinlichkeit von Tachomanipulation bei älterem, einzigem Vorbesitzer ist wesentlich geringer als bei Leasingrückläufern und Fahrzeugen aus zweiter, dritter Hand.

Letztlich läuft es auf ein Rentnerfahrzeug hinaus. Frühes Baujahr, wenig (plausible) Kilometer. Wenn die geplante Jahresfahrleistung nicht allzu hoch ist, ruhig einen Benziner in Betracht ziehen. Mal durchrechnen, der Preisunterschied zwischen Benzin und Diesel an der Tankstelle ist deutlich geringer als vor einigen Jahren.

Bei deinem Budget würde ich bei Fremdmarkenhändlern suchen, oft werden Rentnerfahrzeuge beim Kauf kleinerer Fahrzeuge in Zahlung genommen. Fähnchenhändler meiden, dann schon eher von Privat und sich den Vorbesitzer genau ansehen. Mobile.de und Autoscout sind voll mit zurückgedrehten Kisten, dann schon eher in den guten, alten Kleinanzeigen in der Zeitung suchen (Wenn das Beuteschema erstmal auf Rentnerfahrzeug geeicht ist, diese Leute geben entweder in Zahlung oder inserieren in der Zeitung, halt wie früher)

Ich habe meinen bei einem Honda-Händler gekauft, weil der Vorbesitzer (64-jähriger Arzt, der den Wagen vom Erstbesitzer, seinem Vater (!) übernommen hatte) mit der Fahrzeuggröße nicht mehr zurechtkam. Kleine Kratzer rundum, die vom Händler beseitigt wurden, ansonsten Neuwagenzustand.
Rost / Korrosion findet bei meinem nicht statt, das Fahrzeug läuft problemlos. Wenn ich 211er mit Breitreifen und toller Ausstattung sehe, denke ich manchmal: "Wäre ja auch nicht schlecht gewesen".
Wirklich vermissen tue ich im täglichen Fahrbetrieb aber nichts. Mein Auto ist besser als 95% dessen, was um mich herum auf der Strasse rollt, das genügt mir.

Weniger ist mehr und was nicht da ist, kann auch nicht kaputt gehen.

Dafür habe ich aber ein Oberklassefahrzeug (gegenüber einem Passat, ich bitte Dich!) in sehr gutem optischen wie technischen Zustand zu einem günstigen Preis (11.500 Euro bei wirklich nachvollziehbaren 105.000Km) Anfang 2010 erworben, das mir noch sehr lange Freude bereiten wird. (toi toi toi)

Bernd

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Ja, ich auch immer wieder erstaunt, was manche Private für Preisvorstellungen haben. Die stehen dann in keiner Relation zur fehlenden Gewährleistung.

Z.B. der hier: *Klick*

Der macht mich zum Beispiel etwas stutzig.
Rostblasen an der Schiebedachkante und ein eingerissener Fahrersitz. Und dazu Spränckel auf der Fahrzeugfront. Und nur 21000km/Jahr? Und andere Fahrzeuge dieser Art liegen 3000-4000€ höher.

Entweder ist es DAS Schnäppchen oder das Gegenteil.
Wobei ich hier eindeutig sage, daß ich dem Händler nichts unterstelle, ich finde den Wagen nur erstaunlich günstig.

Zitat:

Original geschrieben von Bruder Tac


......ich finde den Wagen nur erstaunlich günstig.

Günstig ??? Ich finde es teuer !

Der verkauft die Hütte offenbar so, wie er sie vom Vorbesitzer auf den Hof gestellt bekommen hat...🙁

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Zitat:

Original geschrieben von Bruder Tac


Ganz ehrlich gesagt, glaube ich bei den 25000€ E320CDI T mit voller Hütte ehr daran, daß der Tacho nicht den echten KM-Stand anzeigt, als bei einem 17000€ E280CDI T.
Zumindest wenn er von Privat stammt. Gerade wenn er Vollaustattung hat. Das sind Wagen, die neu über 85000€ gekostet haben. Das sind Preise, die sich kaum ein Privatmann noch leisten kann. Die Klasse der gehobenen Mittelklasse bzw. Oberklasse, halt wie man A6, 5er und E-Klasse bezeichnen möchte, geht bei großem Diesel mit Vollausstattung zu bestimmt 90% an Firmen als Firmenfahrzeuge für die oberen Vertreter oder Führungskreise. Die machen dann wirklich 400000-500000km in 5 Jahren oder zumindest ~250000km in 3 Jahren, die oft gewählte Leasingdauer.

Die Firma kann die Kosten abschreiben bzw. muss jeden Euro mehr den sie für den gebrauchten bekommen versteuern.

Das macht u.U. weniger Sinn zu schrauben als bei einem Privatmann (zumindest solange was zum absetzen da ist, die Firma also genug Gewinn macht). Der Privatmann, der sich das übliche 10-15tkm Leasing hat aufschwatzen lassen um sich die Kiste leisten zu können und dann nach 3-5 Jahren feststellt, das da plötzlich 100-150tkm auf'm tacho sind und ihn paar tausend Euro Nachzahlung erwarten, kann da schon eher in Versuchung kommen.

Und egal ob der Kilometerstand echt ist oder nicht, nach 150k ist essig mit Garantie und Kulanz. Vom Händler hat man vielleicht noch ne Gewährleistung (wenn er nicht die Masche mit dem "Kundenauftrag" nimmt, die man gerne bei den billigeren Fahrzeugen findet - auch das macht der nicht aus Menschenliebe und lässt sich freiwillig ein gutes Geschäft entgehen).
Das muss nicht automatisch heissen, dass das Auto schlecht ist und wenn jemand meint ich will Panik verbreiten, soll er das von mir aus meinen, aber es muss dir klar sein, dass das komplette Reparatur und Verschleissteilrisiko bei dir liegen bleibt.
Da sollte neben dem Autokauf Budget eben noch ein paar tausend übrig bleiben, sonst stehst in nem halben Jahr da und schreibst auch das Forum voll die schrott Mercedes doch ist und das die keine Autos bauen, die ein Leben lang halten.

Und das es halt trotzem ein Gebrauchtes Auto bleibt. Ne E-Klasse mit 100tkm mag zwar immer noch mehr Komfort und Platz bieten als ein neuer Golf Variant, aber das sie weniger Ärger macht in den nächsten x Jahren ist nicht garantiert.

Zitat:

Original geschrieben von Bruder Tac


Die Klasse der gehobenen Mittelklasse bzw. Oberklasse, halt wie man A6, 5er und E-Klasse bezeichnen möchte, geht bei großem Diesel mit Vollausstattung zu bestimmt 90% an Firmen als Firmenfahrzeuge für die oberen Vertreter oder Führungskreise. Die machen dann wirklich 400000-500000km in 5 Jahren oder zumindest ~250000km in 3 Jahren, die oft gewählte Leasingdauer.

Lös Dich mal von dem Gedanken - die meisten Geschäftswagen dieser Klasse haben nicht solche Laufleistungen...die mögen beim klassischen Außendienstler zusammen kommen, der bekommt i.d.R. aber keinen E mit 6 Zylinder (das sind die Jungs, die einem mit einem Passat oder A4 mit 2.0 TDI immer die Kühlerluft auf der linken Spur weg nehmen)...Geschäftsleitungsfahrzeuge werden wesentlich weniger bewegt, weil man da lange Strecken einfach fliegt.

Ich habe bis Mitte der 90er 50-75.000 km/p.a. gemacht, weil da mehrere Personen mit reichlich Akten unterwegs waren, Zwischenziele anvisiert wurden...heute fahre ich 15-20.000 km/p.a., weil ich ansonsten einfach fliege.

Der angebotene Wagen ist -zumindest aktuell- kein Geschäftsfahrzeug, da MWSt.-Ausweis nicht möglich ist. Daher ist es viel interessanter, seit wann (und ob!) der Verkäufer im Brief eingetragen ist...wenn dies erst seit kurzem der Fall ist: Finger weg!!! Ist ein beliebtes Spiel von gewerblichen Verkäufern...hab ich von meinem Sohn (dem Händler) gekauft...ein Freund...ist noch nicht umgeschrieben, habe ich seitdem auf roter Nummer gefahren, etc.

P.S.: bezüglich einiger threads hier - das können Türken genauso wie Deutsche oder andere Ganoven!

Zitat:

Original geschrieben von Drahkke


Der verkauft die Hütte offenbar so, wie er sie vom Vorbesitzer auf den Hof gestellt bekommen hat...🙁

Ja, was denn nun ? Der Eine bemängelt, dass der Händler das Auto aufbereitet und der Andere moniert, dass er ihn so hinstellt, wie er ihn bekommen hat. Was ist denn nun richtig oder falsch ?

Bezüglich der Autohändler als moderne Roßtäuscher möchte ich noch mal ganz jurz dazwischenwerfen, dass Manipulationen meist von den Fahrzeugbesitzern selbst vorgenommen werden, mit welchen schon die Händler selbst getäuscht wurden. Ich meine jetzt nur den seriösen Handel.

Es gibt Sachen, die sich bei einer Gebrauchtwagenbewertung nicht sofort zeigen, bzw. die auch ein GW-Händler (auch nicht der 🙂 bei einer Inzahlungnahme) zweifelsfrei erkennen können.

Die Hellseher unter den Autohändlern sind äußerst selten.

Zitat:

Original geschrieben von Bruder Tac


<p sizcache="5" sizset="59">Z.B. der hier: *Klick*

Auszug vom Link:

2-Zonen

Klimaautomatik,

Teilleder

ausstattung/ Farbe: Schwarz, Fahrer- und Beifahrersitz /

teil elektr

...

Von wegen Vollausstattung, da lachen ja die Hühner 😰😁

Zitat:

Original geschrieben von tigu


Von wegen Vollausstattung, da lachen ja die Hühner 😰😁

Das Auto ist eigentlich fast nackig, wenn man genau hinschaut 🙂

Das "vollvollvoll" soll wohl ne bestimmte Zielgruppe ansprechen, die sich nicht über die Feinheiten der MB Aufpreisliste informiert haben.

Das ist sogar nur ein APS50, wie's ausschaut.

Also kein echtes Leder, kein Comand, keine Distronik, keine Sitzkühlung, kein Sportpaket, keine AHK(?), kein keyless go, schon gar keine Airmatic, kein Designo ...

Echtleder statt dem Kunstleder und Comand statt APS50 können schon mal mit ca. 2-3000 Euro Preisunterschied auch bei nem Gebrauchten zu Buche schlagen - leider taucht das Kunst(teil)leder und das APS50 auch auf, wenn man da "navi" und "lederausstattung" in den Suchkriterien vermerkt. Das macht den Vergleich schwierig.

Ironie ist euch nicht wirklich geläufig, oder?

Ich glaube nicht, dass das "VOLL" ironisch gemeint war.

War auch ehr auf meinen Post gemeint, als auf die Anzeige selbst.
Aus meiner Sicht, stimmt an dem Wagen so absolut rein garnichts, außer dem Stern auf der Haube.

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