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Marderbiss Kabel Frontkamera - Mercedes sagt 10.000 Euro Schaden

Mercedes V-Klasse 447
Themenstarteram 6. April 2021 um 16:06

Hallo liebe V-Klasse Kollegen,

 

ich muss euch von einer haarsträubenden Situation berichten, die ich aktuell mit meinem V erlebe. Nach einem kürzlichen Aufenthalt bei Verwandten inkl. Laternenparken fiel am nächsten Tag beim Ausparken ein Ausfall der Frontkamera auf (360° System). Sonst zeigten sich keinerlei technische Probleme. Da sich das Fahrzeug noch längst in Garantie befindet, nahm ich direkt Kontakt mit meiner Niederlassung auf und stellte das Fahrzeug dort zur Diagnose vor. Äußerlich erkannte man keinen Schaden an der Kamera, allerdings hatte ich schon öfter von Ausfällen gehört. Die Meister dort haben tatsächlich auch erst mal blind die Kamera getauscht, allerdings weiterhin ohne Funktion.

Die nähere Suche ergab nun einen Marderbiss im Bereich der Schottwand des linken vorderen Radhauses. Hier hatte der pelzige Freund AUSSCHLIESSLICH das Kamerakabel durchgebissen, sonst war alles unbeschädigt. Nun der Hammer:

 

Lt Mercedes ist das Kabel in den Hauptkabelsatz eingebunden und kann NICHT alleine getauscht werden. Eine Kupplungsstelle im Motorraum oder vor dem Steuergerät gäbe es nicht. Damit würde ein Austausch des kompletten Satzes (1300 Euro + ca. 9000 Euro Arbeitskosten) fällig. Eine Reparatur des Videokabels sei angeblich nicht möglich?? Da war ich natürlich erst mal platt.

Meine Frage: Hat schon mal jemand einen ähnlichen Fall gehabt und wie hat er es gelöst? Ich habe mit einem örtlichen Autoelektriker Kontakt aufgenommen, dieser meint eigentlich sollte man das problemlos reparieren können. Versicherung ist schon mal eingeschaltet und will das Fahrzeug demnächst begutachten.

Ich kann nicht glauben, dass Mercedes so einen Mist konstruiert. Bei JEDEM relevanten Schaden im Bereich des vorderen linken Radhauses ist dieses Kabel doch in Gefahr und würde einen neuen Kabelbaum bedeuten, z.B. bei einem Reifenplatzer oder Treffer vorne links??

Über Tips wie ich weiter vorgehen soll wäre ich sehr dankbar, insbesondere ob jemand Erfahrung hat mit der Reparatur eines Videokabels. Es ist ein V300d aus Ende 2019, natürlich Vollkaskoversichert, wobei in diesem Fall ja die Teilkasko (mit kleiner SB) fällig wäre. Mich ärgert, dass hier die üblich Austauschen statt Reparieren Philosphie verfolgt wird, das zahlen wir letztlich alle mit unseren Beiträgen mit.

 

VG

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52 Antworten
Themenstarteram 6. April 2021 um 20:01

Zitat:

@Bruno_Pasalaki schrieb am 6. April 2021 um 21:57:04 Uhr:

Zitat:

@Beifahrerschreck schrieb am 6. April 2021 um 21:47:27 Uhr:

Während meines Studiums hatte ich mal das Vergnügen, Koax-Kabel und verschiedene Verbindungstechniken zu prüfen. Koax-Kabel flicken ist eine sehr unangenehme Arbeit. Falls Du das selber zahlen musst, würde ich vorschlagen, das alte Kabel zu lassen, wo es ist, und "einfach" ein neues Kabel gleicher Bauart einzuziehen.

Man könnte auch aus dem neuen Kabelsatz das Koax lösen und im Fahrzeug einbauen.

Danke, das war ja genau mein Punkt mit den Meister. Dass die das ordentlich machen wollen um Reklamationen zu vermeiden ist mir klar. Wie gesagt der Herr war aber Felsen fest, dass er dieses Kabel auf keinem Wege der Welt einzeln bekäme, ich weiß nicht ob er damit die Möglichkeit der Gewinnung aus einem neuen Kabelsatz einschließt. Ich weiß ja ehrlich gesagt immer noch nicht genau ob es sich überhaupt um ein Coax Kabel handelt oder was genau da drin steckt.

Lass dir den alten Kabelsatz geben. Dann kannst du dir den zu Hause ganz genau anschauen. Und paar Bilder machen.

Die Aussage, dass es den Fall in D noch nie gab ist offensichtlich durch Swarf widerlegt.

Die größte Gefahr, wenn so ein Schaden durch die Kaskoversicherung bezahlt wird, ist, dass die Versicherung dann den Vertrag kündigt und es dann sehr schwierig werden kann einen neuen Versicherer zu bekommen. Ein Marderbiss ist schließlich nichts ungewöhnliches insbesondere auch bei deutschen Herstellern - offensichtlich verbauen die besonders wohlschmeckende Kabel.

Bevor ich einen Hund hatte, hatte ich immer wieder Probleme mit Marderbissen bei VW und MB. Die Tiere waren wirklich ärgerlich und haben alle Abwehrmaßnahmen ignoriert oder sogar die Kabel zu den Maderabwehrgeräten durchgebissen um ungestört wüten zu können. Bei meinem damaligen SAAB waren die Marder auch immmer wieder im Motorraum, wie man an den dort hinterlassenen Fressabfällen sehen konnte - nur haben sie nie ein Kabel beschädigt. Und seit ich einen Hund habe, der manchmal im Auto mitfährt ist keines meiner Autos mehr von einem Marder besucht worden.

Bezüglich der Reparatur gehe ich davon aus, dass diese mit Materialkosten von einigen Euro und einer Arbeitszeit von

keinen 2 Stunden machbar ist - es sei denn es ist mehr berschädigt als der eine Durchbiss. Ich würde versuchen einen entsprechenden KV für die Reparatur von einer (Elektronik)werkstatt zu bekommen und mich dann bei der Zentrale beschweren.

Das mit der Austauschwut zu überteuerten Preisen ist aber ein generelles Problem und leider nicht auf die Autowerkstätten beschränkt.

Zitat:

@Doc447 schrieb am 6. April 2021 um 21:53:28 Uhr:

 

Ich habe auch eine gewisse Sorge, dass das Auto nach einer derart großen Operation wie ein Kabelbaum Tausch für immer an irgendwelchen elektrischen Mätzchen leiden könnte, die Fehlerquote scheint mir (zugegeben als Laien) hoch. Hattest du anschließend noch Probleme?

Wenn ich mich recht erinnere, sagte mir der etwas frustriert vor dem Kabelbaum stehende Verkäufer, dass sie nur einen kleinen Teil von ihm benötigen. War aber nur am Rande erwähnt - hatte es eilig, weil ich noch auf einen Berg wollte. Ich hatte das Fahrzeug an einem Nachmittag kurz vor deren Feierabend hingebracht, und am übernächsten Tag war es am frühen Nachmittag fertig. Derweil wurde aber auch noch die Bremsanlage vorne getauscht (Sättel/Scheiben/Beläge) und noch ein paar andere Wehwehchen behoben. Vermutlich wurde da für das betroffene Kabel nicht allzu viel zerlegt.

Ich fuhr den MP noch knapp drei Jahre, und es gab (in dem Zusammenhang) keine Probleme.

Es scheint so zu sein, dass eine MB Vertragswerkstatt aus dem Kabelbaum einen relevanten Teil (respektive nur das benötigte Kabel) entnehmen kann. Zwei Wochen und 9 Riesen sind dann sicherlich nicht notwendig, allerhöchstens 1 ½ Arbeitstage, wahrscheinlich eh nur ein paar Stunden. Vielleicht mangelt es deiner Werkstatt an Kompetenz, oder sie sehen das als Chance für einen Reibach. Nach einer ganzen Kabelbaumtransplantation wird es deinem Wagen sehr wahrscheinlich nicht mehr so gut gehen wie zuvor.

Beste Grüße!

am 7. April 2021 um 11:42

Also als alter Elektronikbastler muß ich auch mal meinen Senf dazugeben...

Auf dem Foto sieht es ja so aus, als ob man durchaus ein paar cm Arbeitsraum an dem Kabel hat. Vorausgesetzt, es sind am ganzen Kabelbaum nicht noch andere Adern beschädigt, würde ich die beiden Knabberenden sauber abschneiden, einen passenden Koaxstecker bzw. -Buchse anklemmen/crimpen/löten (je nach Steckerart) und falls das Kabel dann zu kurz ist, mit der gleichen Methode ein kurzes (10-20cm) Verlängerungsstück mit den gleichen Steckern/Buchsen und dem richtigen Kabel einsetzen. Das Ganze dann gut mit selbstverschweißendem Isolierband umwickeln (Kabel nicht knicken, nur großzügig biegen) und gut ist.

Welches Kabel und welche Buchsen? Es gib Koaxkabel mit verschiedenen Wellenwiderständen (gebräuchlich sind 50 Ohm, 60 Ohm, 75 Ohm -> ganz wichtig daß das gleich ist, sonst gibt es an den Stoßstellen Reflexionen und damit ein Sch...bild) in diversen Durchmessern mit spezifischem Dämpfungsverhalten, was hier bei dem kurzen Extrastück unwichtig ist. Schau mal nach RG58, RG59, RG174 und versuche herauszubekommen, welches Kabel genau verbaut ist (Außendurchmesser, Innenleiterdurchmesser, Schirmungsart). Dazu dann die entsprechenden Stecker. Wenn Du da gar keine Erfahrung hast, wende Dich an eine Fernsehreperaturwerkstatt (gerüchteweise soll es die noch geben...), die wissen definitiv wie es geht.

Auto noch in Garantie und Versicherung ist natürlich eine andere Sache...

Hier wird ja viel darüber geredet, dass man das Kabel "flicken" kann.

Über was für ein Signal reden wir eigentlich? Analogsignal? MOST? Oder...?

Bevor man das nicht weiß, wird man auch nur schwer eine Aussage über die Kabelanforderungen machen können.

Manche Kabel sind auch heute noch total harmlos. Andere haben hohe technische Anforderungen, auch wenn sie von außen betrachtet harmlos aussehen.

am 7. April 2021 um 12:34

Zitat:

@holle9 schrieb am 7. April 2021 um 14:11:48 Uhr:

Hier wird ja viel darüber geredet, dass man das Kabel "flicken" kann.

Über was für ein Signal reden wir eigentlich? Analogsignal? MOST? Oder...?

Bevor man das nicht weiß, wird man auch nur schwer eine Aussage über die Kabelanforderungen machen können.

Manche Kabel sind auch heute noch total harmlos. Andere haben hohe technische Anforderungen, auch wenn sie von außen betrachtet harmlos aussehen.

Richtig!

Was wissen wir? Auf dem Bild sieht es aus wie ein Koaxkabel. Und wenn ich mir das Bild meiner Bj.01/2020 RFK so anschaue, würde ich fast meine Großmutter darauf verwetten, daß zumindest dieses Signal analog übertragen wird. Und wenn ich mir weiter anschaue, was bis letztes Jahr noch so als Comand verkauft wurde, spricht der Technikstand auch eher für Analogübertragung...

Etwas moderner: LWL ist es lt. Foto nicht, bliebe MOST50 mit UTP. Das wäre sogar noch unkritischer als Koax, hier täten es zwei saubere langgezogene Lötstellen ohne Knick mit etwas Schrumpfschlauch drüber + Mantelverbindung.

Was kann man mit (fachgerechtem) Kabelflicken kaputtmachen? Nicht viel. Vielleicht gehts dann doch noch nicht, weil entweder doch mehr zerfressen ist oder noch ein paar Elektronen querstehen. Dann hilft wirklich nur die Brachialmethode, den ganzen Kabelbaum rauszureißen.

Themenstarteram 7. April 2021 um 18:04

Zitat:

@Swarf

Wenn ich mich recht erinnere, sagte mir der etwas frustriert vor dem Kabelbaum stehende Verkäufer, dass sie nur einen kleinen Teil von ihm benötigen. War aber nur am Rande erwähnt - hatte es eilig, weil ich noch auf einen Berg wollte. Ich hatte das Fahrzeug an einem Nachmittag kurz vor deren Feierabend hingebracht, und am übernächsten Tag war es am frühen Nachmittag fertig. Derweil wurde aber auch noch die Bremsanlage vorne getauscht (Sättel/Scheiben/Beläge) und noch ein paar andere Wehwehchen behoben. Vermutlich wurde da für das betroffene Kabel nicht allzu viel zerlegt.

Ich fuhr den MP noch knapp drei Jahre, und es gab (in dem Zusammenhang) keine Probleme.

Erneut vielen Dank für deine Erfahrungen, es gibt mir etwas Hoffnung. Ich werde die Herrschaften in meiner Niederlassung mal mit dieser Geschichte konfrontieren. Wäre es evtl. möglich dass du mir (gerne per PN) mitteilst in welcher Werkstatt/Händler du damals warst? War das ein regulärer PKW Betrieb oder eine Nutzfahrzeug Niederlassung? Dann könne ich ggf den Kontakt herstellen...

VG

Zitat:

@AblaBix schrieb am 6. April 2021 um 19:33:01 Uhr:

Da scheint ein stinknormales Datenkabel mit Abschirmung zu sein, das kann jeder Elektronikbastler in 15-20min reparieren. Ich würde jede einzelne Ader freilegen, kleine Schrumpfschläuche rauf, verlöten, schrumpfen und eine neue Abschirmlitze anbringen. Zum Schluss das Ganze mit einem großen Schrumpfschlauch versiegeln (der muss aber ganz am Anfang schon aufgefädelt werden)....fertig !

Das sehe ich genauso.

Zu den "modernen" Leitungssätzen ist zu sagen, wie es leider bei vielen "modernen" Materialverwendungen, oder sollte man sagen Materialverschwendungen heute ist. Konstruiert für einmalige Verwendung, ohne auch nur den Hauch eines Ansatzes einer Reparaturfreundlichkeit, noch Möglichkeit. Tenor: nutzen, kaputt -> wegschmeißen, neu kaufen. Und dies in möglichst kurzen Intervallen.

Was für Ideen... Ausfallwahrscheinlichkeiten gering, bestehender Garantieverlust durch fachgerechtes Verbinden eines Kabels ... !? :confused: :rolleyes:

Zitat:

@ms18 schrieb am 7. April 2021 um 13:42:47 Uhr:

Also als alter Elektronikbastler muß ich auch mal meinen Senf dazugeben...

...

Als Elektrotechniker würde ich in Summe sagen, dass das dann sehr gute Bastlerkenntnisse sind. Meiner Meinung nach. ;)

Ich hab dir eine PN geschickt.

Zitat:

Erneut vielen Dank für deine Erfahrungen, es gibt mir etwas Hoffnung. Ich werde die Herrschaften in meiner Niederlassung mal mit dieser Geschichte konfrontieren. Wäre es evtl. möglich dass du mir (gerne per PN) mitteilst in welcher Werkstatt/Händler du damals warst? War das ein regulärer PKW Betrieb oder eine Nutzfahrzeug Niederlassung? Dann könne ich ggf den Kontakt herstellen...

Themenstarteram 8. April 2021 um 12:36

Vielen Dank für all den Input bisher. Ich werde jetzt mal das Gutachten des unabhängigen Sachverständigen abwarten, den die Versicherung bestellt hat und dann weiter entscheiden. Parallel habe ich in der Niederlassung wo das Auto gekauft wurde eine Anfrage mit Fotos und Schilderungen zur Zweitmeinung laufen.

Alle wollen immer mehr Technik ins Auto haben, nur wenn was ist, dann will keiner bezahlen...

Früher was das nicht unbedingt besser, aber eben anders.

Zitat:

@mv600 schrieb am 9. April 2021 um 08:25:31 Uhr:

Alle wollen immer mehr Technik ins Auto haben, nur wenn was ist, dann will keiner bezahlen...

Früher was das nicht unbedingt besser, aber eben anders.

Es gab auch mal Zeiten, da waren Mercedes bei den KFZ-Mechanikern besonders beliebt. Das lag daran, dass man bei MB bereits an eine mögliche Reparatur gedacht hat und ein Fahrzeug Reparatur-freundlich aufgebaut hat.

Das war dann übrigens auch echte(!) Nachhaltigkeit.

Ob dem heute immer noch so ist, kann ich nicht beurteilen (schraube nicht selbst). Aber der Tausch des kompletten Kabelstrangs erzeugt bei mir hier zumindest mal ein Fragezeichen.

Bei unserer B-Klasse Bj2014 war nach einem Wildunfall der Stecker am ESP Steuerblock angeditscht. Da hieß es auch zunächst ganzer Kabelbaum raus. Am Ende gabs das Steckergehäuse doch einzeln und es wurde einfach umgepinnt.

Ich kenne Mercedes-Benz eigentlich schon als sehr reparaturfreundlich bis hin zu kleinsten Bauteilen. Daher wundert mich die Geschichte schon stark. Man könnte ja auch parallel zum beschädigten Kabel ein neues aus Meterware konfektionieren und einziehen. Das kann doch nicht das Problem sein.

Da wird ein Marderbiss zum Totalschaden.

Nicht schlecht.

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