Manuelles Getriebe schädigen durch Motorbremse (Getriebeschaden durch runterschalten)?

Also eine Bekannte hat mir erzählt, sie hätte ihr Schaltgetriebe (manuell) durch Motorbremse zerstört. Was da genau kaputt war konnte sie mir nicht sagen, es war halt putt. Ob das nun WIRKLICH durch Anwendung der Motorbremse (zum Bremsen runterschalten und weg vom Gas) zustande kam, das ist hier die Frage. Sie meint, es wäre die Ursache. Deswegen nimmt sie jetzt immer den Gang raus und bremst sogar im Leerlauf normal mit der Bremse.

Ich kann mir zwar nicht vorstellen wie das Möglich sein soll, aber vielleicht geht es darum, dass:
Beim Beschleunigen wirkt die Kraft des Motors auf das Getriebe. Ist der Gang zu groß und man gibt viel Gas wirkt eine hohe Kraft auf das Getriebe... Nun hat mir mal ein Busfahrer gesagt, er KÖNNTE vom 2. Gang anfahren, der Motor macht das ohne Probleme ABER damit würde er zu viel Kraft auf das Getriebe geben.

Bei der Motorbremse geht die Wirkung daher umgekehrt, hier wirkt die kinetische Energie also die rollenden Räder auf das Getriebe und der Motor mit Generator, Wasserpumpe und Vakuumpumpe (ggf. auch der Kompressor der Klimaanlage) wirken dagegen. Je kleiner der Gang umso größer die Bremswirkung.

Was kann hier also im Getriebe kaputt gehen? Zu schnelles schalten oder zu schnelles Kupplung los lassen oder dass man einen zu niedrigen Gang einlegt und die Drehzahl somit direkt auf 4000 Umdrehungen hoch geht?

Wer kann etwas dazu sagen, wer hat schon mal von einem solchen Fall gehört?

Beste Antwort im Thema

abgesehen davon, daß zig millionen autos so gefahren werden und KEINEN getriebeschaden daurch bekommen, kann es natürlich sein, daß wenn man den nächst kleineren gang bei zu hoher geschwindigkeit "reinprügelt", so daß auch wirklich eine merkliche bremswirkung erkennbar ist, sich die synchronringe schnell verabschieden.

ganz ehrlich - für mich sitzt das problem in dem fall hinter dem lenkrad.

zumindest ist sie jetzt auf den trichter gekommen und läßt das auto im leerlauf rollen, statt ständig alle gänge runter zu schalten bis zum halt. bremsen sind deutlich günstiger als ein getriebe.

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Die Gänge unserer Firmenwagen (5 Jahre alt, 120.000 km im Kurierdienst) hakeln teilweise, vor allem die kleineren. Bei einem wurde sogar der Ring des 3. Gang getauscht, weil er vollständig weggerubbelt war, der Gang krachte generell. Die Kisten laufen zu 100 % in der Stadt und haben somit Millionen von Schaltvorgängen hinter sich, aber das wirkt sich schon aus.

Wundert mich weniger, wenn ich mir anschaue, wie mittlerweile auch völlig normale Fahrer die Gänge durchreißen wie die Verrückten. Dass das die Synchronringe nicht ewig mitmachen, dürfte doch klar sein.
Aber wahrscheinlich taugt das Getriebe dann wieder nix und der Hersteller kriegt erstmal den Shitstorm ab. 🙁

mfg

Zitat:

@sigma_H schrieb am 10. September 2016 um 19:13:48 Uhr:



Verschleiß ist bei normaler Fahrweise kein Thema, Synchronringe sind i.d.R. sehr großzügig ausgelegt, um gegenügend Reserve gegen Fehlbedienungen zu haben (die Lebensdauer muss auch dann noch ok sein, wenn der Fahrer wiederholt Bedienfehler macht, die weit über übliche Maßstäbe hinausgehen)

Da gebe ich Dir völlig Recht. Ich habe den Eindruck, dass solche Zwischengasspielereien heutzutage ein wenig hip sind. Gibt's nicht schon Automatikgetriebe, die just for fun Zwischengas geben? Einfach nur lächerlich ...

Gruß vom bösen Dieter

Zitat:

@Dieter47 schrieb am 10. September 2016 um 19:38:11 Uhr:


Einfach nur lächerlich ...
Gruß vom bösen Dieter

Was man nicht versteht, ist also lächerlich? Aha.

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Rangiert für mich halt in einer ähnlichen Liga wie Klappenauspuff - wer's braucht ...
Gruß vom bösen Dieter

Ein Klappenauspuff sorgt dafür, dass das Fahrzeug übermäßig viel Krach produziert, wenn es der Fahrer will. Weder schont es irgendwelche Bauteile, noch hat es irgendeinen anderweitigen positiven Einfluss für die Bedienbarkeit. Wo Du da einen Zusammenhang erkennen willst, kann ich nicht nachvollziehen. Offenbar denkst Du, dass man Zwischengas nur deswegen gibt, weil es angeblich so toll klingt. Das ist auch Schmarrn, es ist nämlich viel effektiver, wenn man sachte Gas gibt.

glaub @CrankshaftRotator und @Dieter47 reden ein wenig aneinander vorbei meinen aber fasst das selbe 😕 liegt halt am Chat-Verkehr 😛

Zitat:

@CrankshaftRotator schrieb am 10. September 2016 um 19:24:54 Uhr:


Die Gänge unserer Firmenwagen (5 Jahre alt, 120.000 km im Kurierdienst) hakeln teilweise, vor allem die kleineren. Bei einem wurde sogar der Ring des 3. Gang getauscht, weil er vollständig weggerubbelt war, der Gang krachte generell. Die Kisten laufen zu 100 % in der Stadt und haben somit Millionen von Schaltvorgängen hinter sich, aber das wirkt sich schon aus.

Bei Firmenwagen liegt es Vorallendigen an den wechselnden Fahrern, normalerweise ist das Getriebe und der Fahrer irgendwann ein "eingespieltes Team".
Ist das hier auch der fall?
Gruß

@CrankshaftRotator
Du musst mir die Funktion von Zwischengas nicht erklären, ich fahre seit 50 Jahren mit unsynchronisierten Getrieben. Trotzdem verwende ich es in modernen Autos nicht, weil es (bei meiner durchschnittlichen und somit unspektakulären Fahrweise) völlig unnötig ist. Wären meine Synchronringe kaputt, dann täte ich es natürlich, aber das sind sie nicht.
So, jetzt ist es aber genug mit offtopic.
Gruß vom bösen Dieter

Zitat:

@Schwarzwald4motion schrieb am 10. September 2016 um 21:55:52 Uhr:


Ist das hier auch der fall?

Nein.

@Dieter47
Die Synchronringe sorgen für das geschmeidige Schalten der Gänge, aber der Drehzahl unterschied zwischen Motor und Getriebe bleibt. Das ist Fakt. Wenn ich auf der Bahn fahre im 5. Gang bei 4000 U/min und runterschalten möchte in den 3. Gang, wo eine Motordrehzahl von 6000 U/min zu erwarten ist, dann trete ich die Kupplung und trenne somit Getriebe und Motor. Dadurch fällt die Drehzahl des Motors auf Standgas ab, was beispielsweise 700 U/min sind. Wenn ich also im ausgekuppelten Zustand nun den 3. Gang einlegen möchte, so wird der Motor einen Drehzahlunterschied von 700 U/min zu 6000 U/min zu überwinden, er muss also 5300 U/min höher drehen. Beim einkuppeln also wird der Motor auf diese Drehzahl hochtouren und das ist nun einmal je nach Kuppel-Können mit einem schönen Ruck verbunden, da das Hochdrehen des Motors eben eine plötzliche Motorbremse zur Folge hat.

Ich gebe das Zwischengas also eben im Leerlauf, um den Drehzahlunterschied zu minimieren. Dabei in den Leerlauf zu schalten ist nicht notwendig 🙂

das ist aber kein echtes zwischengas.
die drehzahlangleichung im getriebe muss nach wie vor die syncro machen. und je höher der drehzahlunterschied, desto mehr arbeit für die. und desto mehr zeit braucht die.

mit einkuppeln im leerlauf und hochdrehen jagts du auch das getriebe bereits auf die passende drehzahl. und die syncro wird praktisch gar nicht gebraucht.

das macht ein geübter mit hacke-spitze und ist damit deutlich schneller unterwegs.

ich gebe aber zu, dass ich das im normalen strassenverkehr eher selten brauche. ausser ich will in serpentinen überholen😁

Zitat:

@RazzerPlayer schrieb am 11. September 2016 um 14:42:43 Uhr:


Ich gebe das Zwischengas also eben im Leerlauf, um den Drehzahlunterschied zu minimieren. Dabei in den Leerlauf zu schalten ist nicht notwendig 🙂

Genau so machen es ein paar neuere Fahrzeuge mit Handschaltung, z.b. die neueren BMW. Man kann das Gas aber auch im Leerlauf erhöhen und somit zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Nämlich Verringerung des Drehzahlunterschiedes zwischen Getriebewelle und Schaltmuffe plus Verringerung des Unterschieds zwischen Getriebewelle und Mootrkurbelwelle. 😉

@sukkubus
Ich mache das selber ja auch nur bei zu erwartendem hohen Drehzahlunterschied, also vorrangig auf der BAB.

@CrankshaftRotator
Das mit den Synchronringen verstehe ich nicht. Wie gesagt gleichen sie die Drehzahlen innerhalb des Getriebes an, so dass der Gang besser flutscht, aber den Motor auf die zu erwartende Drehzahl hochtouren machen diese ja nicht und genau darum gehts ja 😉

@RazzerPlayer Ich glaube, wir reden aneinander vorbei. Wenn ich zurückschalte und dadurch ein größerer Drehzahlunterschied entstehen würde (d.h. dass beim Einkuppeln der Motor "hochgezogen" würde), dann gehe ich während des Schaltens bzw. vor dem Einkuppeln einfach entsprechend aufs Gas. Damit ist die Motordrehzahl angepasst - ein völlig normaler Schaltvorgang also. Mit Zwischengas hat das nicht das Geringste zu tun.
Gruß vom bösen Dieter

Zitat:

@Dieter47 schrieb am 11. September 2016 um 17:47:28 Uhr:


@RazzerPlayer Ich glaube, wir reden aneinander vorbei. Wenn ich zurückschalte und dadurch ein größerer Drehzahlunterschied entstehen würde (d.h. dass beim Einkuppeln der Motor "hochgezogen" würde), dann gehe ich während des Schaltens bzw. vor dem Einkuppeln einfach entsprechend aufs Gas. Damit ist die Motordrehzahl angepasst - ein völlig normaler Schaltvorgang also. Mit Zwischengas hat das nicht das Geringste zu tun.
Gruß vom bösen Dieter

Du drückst beim Schalten aufs Gas, genau das meinte ich doch 😁

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