Manuelles Getriebe schädigen durch Motorbremse (Getriebeschaden durch runterschalten)?
Also eine Bekannte hat mir erzählt, sie hätte ihr Schaltgetriebe (manuell) durch Motorbremse zerstört. Was da genau kaputt war konnte sie mir nicht sagen, es war halt putt. Ob das nun WIRKLICH durch Anwendung der Motorbremse (zum Bremsen runterschalten und weg vom Gas) zustande kam, das ist hier die Frage. Sie meint, es wäre die Ursache. Deswegen nimmt sie jetzt immer den Gang raus und bremst sogar im Leerlauf normal mit der Bremse.
Ich kann mir zwar nicht vorstellen wie das Möglich sein soll, aber vielleicht geht es darum, dass:
Beim Beschleunigen wirkt die Kraft des Motors auf das Getriebe. Ist der Gang zu groß und man gibt viel Gas wirkt eine hohe Kraft auf das Getriebe... Nun hat mir mal ein Busfahrer gesagt, er KÖNNTE vom 2. Gang anfahren, der Motor macht das ohne Probleme ABER damit würde er zu viel Kraft auf das Getriebe geben.
Bei der Motorbremse geht die Wirkung daher umgekehrt, hier wirkt die kinetische Energie also die rollenden Räder auf das Getriebe und der Motor mit Generator, Wasserpumpe und Vakuumpumpe (ggf. auch der Kompressor der Klimaanlage) wirken dagegen. Je kleiner der Gang umso größer die Bremswirkung.
Was kann hier also im Getriebe kaputt gehen? Zu schnelles schalten oder zu schnelles Kupplung los lassen oder dass man einen zu niedrigen Gang einlegt und die Drehzahl somit direkt auf 4000 Umdrehungen hoch geht?
Wer kann etwas dazu sagen, wer hat schon mal von einem solchen Fall gehört?
Beste Antwort im Thema
abgesehen davon, daß zig millionen autos so gefahren werden und KEINEN getriebeschaden daurch bekommen, kann es natürlich sein, daß wenn man den nächst kleineren gang bei zu hoher geschwindigkeit "reinprügelt", so daß auch wirklich eine merkliche bremswirkung erkennbar ist, sich die synchronringe schnell verabschieden.
ganz ehrlich - für mich sitzt das problem in dem fall hinter dem lenkrad.
zumindest ist sie jetzt auf den trichter gekommen und läßt das auto im leerlauf rollen, statt ständig alle gänge runter zu schalten bis zum halt. bremsen sind deutlich günstiger als ein getriebe.
121 Antworten
Also ich habe bei starker Motorbremse auch immer ein schlechtes Gefühl
Autobahn 100km/h -5.Gang auf den kurzen Verzögerungsstreifen -3. Gang Motorbremse , dann scharfe Rechtskurve .
Es gibt dann (auch als die Kupplung neu war) ein Ruck beim einkuppeln, wo ich annehme das die Torsionsfedern der Kupplungsscheibe in den Anschlag gehen
https://www.youtube.com/watch?...
ab Minute 3
Zudem sind die Torsionsfedern im Schubbetrieb auch noch deutlich schwächer.
http://up.picr.de/7196687ocn.jpg
Nach meiner Meinung schon mal nicht gut für die Kupplung ,zumal die Torsionsfedern im Alter auch noch nachlassen
Aber was hat das nun mit dem Getriebeschaden zu tun ?
In Zeiten von aufgepressten Zahnrädern kann ich mir alles vorstellen.
http://www.zawm.be/kfz/03_Praxis/Getriebewelle.pdf
MfG
Zitat:
@Strömling71 schrieb am 8. September 2016 um 22:44:26 Uhr:
Also ich habe bei starker Motorbremse auch immer ein schlechtes Gefühl
Autobahn 100km/h -5.Gang auf den kurzen Verzögerungsstreifen -3. Gang Motorbremse , dann scharfe Rechtskurve .Es gibt dann (auch als die Kupplung neu war) ein Ruck beim einkuppeln, wo ich annehme das die Torsionsfedern der Kupplungsscheibe in den Anschlag gehen
Deswegen schrieb ich ja: Drehzahl anpassen, Drehzahl anpassen, Drehzahl anpassen. Dann gibt es keinen Ruck. Ist so.
Zitat:
@CrankshaftRotator schrieb am 9. September 2016 um 01:17:36 Uhr:
Deswegen schrieb ich ja: Drehzahl anpassen, Drehzahl anpassen, Drehzahl anpassen. Dann gibt es keinen Ruck. Ist so.Zitat:
@Strömling71 schrieb am 8. September 2016 um 22:44:26 Uhr:
Also ich habe bei starker Motorbremse auch immer ein schlechtes Gefühl
Autobahn 100km/h -5.Gang auf den kurzen Verzögerungsstreifen -3. Gang Motorbremse , dann scharfe Rechtskurve .Es gibt dann (auch als die Kupplung neu war) ein Ruck beim einkuppeln, wo ich annehme das die Torsionsfedern der Kupplungsscheibe in den Anschlag gehen
Erst recht bei Fahrzeugen mit ZMS.
Wenn ich so lese wie viele davon defekt gehen, im Gegensatz zu den alten Kupplungen früher.
Ich gebe jetzt immer etwas Zwischengas beim runterschalten um das ZMS nicht zu sehr zu verschränken.
Bei unserem C-Max, 1.6 TDCI fällt eigenartiger Weise die Drehzahl um ca. 500 U/min. ab beim hochschalten und wird auch gehalten für ca. 2 Sekunden, erst danach wenn ich nicht zügig hoch schalte fällt die weiter runter.
Beim runter schalten gebe ich immer Zwischengas, weil die Drehzahl sehr rapide abfällt.
Das gleiche mache ich auch bei meinem Insignia, ein 1.8er Sauger mit ZMS.
Nur bei dem fällt die Drehzahl beim hochschalten sofort ab und wird nicht gehalten.
Ich hab mal die Sache mit dem Zwischengas probiert.
Also:
Kupplung, Gang raus, kurz Gas (drehzahl hoch), Kupplung, Gang rein.
Bis ich den Gang wieder drin hab, ist doch die Drehzahl wieder unten. Der ganze Vorgang dauert relativ lange oder macht man es doch anders?
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@Flechtie
Der Kupplungsfuß ist nicht der Gasfuß somit ist ein gleitender Übergang möglich, und natürlich gewollt.
Ganz normal Schalten nur das mit etwas Gas (nicht hochjubeln) die Drehzahl gehalten oder leicht angepasst wird.
Ich würde erstmal nur Gas vor dem Einkuppeln üben. Im Prinzip ist das Ziel, dass man beim Runterschalten direkt die Kupplung loslassen kann ohne das es ruckt. Wenn man das kann und ein Gefühl für die passende Drehzahl bekommen hat, dann kann man üben ganz ohne Kupplung runterzuschalten.
Zwischengas beim Runterschalten:
Getriebe auskuppeln, dann den Gang raus und bei Leerlaufstellung mit weiter getretener Kupplung ein wenig Gas geben und dann wieder einkuppeln.
Ein paar mal machen und dann dauert das auch maximal eine Sekunde länger als Normal, aber die Komfort-Steigerung ist groß.
... oder man lässt die Kupplung einfach sanfter kommen 😉
Zitat:
@RazzerPlayer schrieb am 10. September 2016 um 17:09:28 Uhr:
Zwischengas beim Runterschalten:
Getriebe auskuppeln, dann den Gang raus und bei Leerlaufstellungmit weiter getretener Kupplungeinkuppeln, ein wenig Gas geben und dann wiedereinkuppelnauskuppeln, niedrigeren Gang einlegen und einkuppeln.
Wenn man es selber nur vom Hörensagen kennt, sollte man sich mit Anweisungen zurückhalten ...
Gruß vom bösen Dieter
Zitat:
@Dieter47 schrieb am 10. September 2016 um 17:45:28 Uhr:
Zitat:
@RazzerPlayer schrieb am 10. September 2016 um 17:09:28 Uhr:
Zwischengas beim Runterschalten:
Getriebe auskuppeln, dann den Gang raus und bei Leerlaufstellungmit weiter getretener Kupplungeinkuppeln, ein wenig Gas geben und dann wiedereinkuppelnauskuppeln, niedrigeren Gang einlegen und einkuppeln.
Wenn man es selber nur vom Hörensagen kennt, sollte man sich mit Anweisungen zurückhalten ...
Gruß vom bösen Dieter
Wieso Hörensagen, ich mache das so ohne Probleme 😉
Wieso schmeißt du denn den Leerlauf rein und lässt die Kupplung kommen ?
Während ich die Kupplung einmal trete, trittst du die zweimal und das kostet wertvolle Zeit, wenn die Autobahnabfahrt mal wieder nur gefühlt 1m lang ist oder man die Abfahrt vorne schnell noch erreichen muss.
Generell aber bleibt festzuhalten: Bevor du mir völlige Unwahrheiten unterstellst von wegen "Hörensagen", bring doch mal Erklärungen 😉
Zitat:
@Flechtie schrieb am 10. September 2016 um 09:40:51 Uhr:
Bis ich den Gang wieder drin hab, ist doch die Drehzahl wieder unten. Der ganze Vorgang dauert relativ lange oder macht man es doch anders?
Ich mache es so: Vom Gas gehen, gleichzeitig ohne das Treten der Kupplung den Gang entnehmen (geht aber nicht bei jedem Fahrzeug leichtgängig), dann die Drehzahl einregeln, die ich im kleinen Gang erwarte, auf dem Gas bleiben, Kupplung treten und Gang einlegen. Das Ganze dauert kaum länger als ein normaler Schaltvorgang und ist besonders sinnvoll dann, wenn die Synchronisation bereits schwächelt oder man mehr als einen Gang herunterschaltet.
Zitat:
@RazzerPlayer schrieb am 10. September 2016 um 17:58:11 Uhr:
Bevor du mir völlige Unwahrheiten unterstellst von wegen "Hörensagen", bring doch mal Erklärungen
Wenn Du die Kupplung trittst, trennst Du die Getriebewelle vom Motor. Wie soll der Motor diese dann beschleunigen? 😉
Das Zwischenkuppeln mit Zwischengas bringt die Getriebeeingangswelle auf die zu erwartende Motordrehzahl, dadurch gleichen sich die Umfangsgeschwindigkeiten der Schaltelemente des niedrigeren Gangs einander an. Man macht als das, was die Synchronringe von selbst tun. Bei unsynchronisierten Getrieben musste man das machen, um geräuschlos zu schalten.
Heute völlig überflüssig.
Zitat:
@warnkb schrieb am 10. September 2016 um 18:24:29 Uhr:
Heute völlig überflüssig.
Es senkt den Verschleiß und erleichtert den Schaltvorgang, außerdem wird der Ruck beim Einkuppeln verhindert. Überflüssig ist es also nicht, nur nicht mehr zwingend nötig.
@RazzerPlayer
Ich gebe nur dann Zwischengas, wenn es wirklich notwendig ist, nämlich bei einem unsynchronisierten Getriebe - und dann muss es halt richtig gemacht werden, sonst bringt dieses ganze Gefummel gar nichts.
Gruß vom bösen Dieter
(schon in den 60ern im MAN mit Onanierschaltung unterwegs gewesen, einschließlich blutiger Fingerknöchel beim unvorsichtigen Einlegen des 5. Gangs) ;-)
Dann kann man sich die Tanzerei auf der Kupplung auch ganz schenken und die nur noch zum anhalten und anfahren benutzen. Braucht allerdings etwas Übung.
mfg
Zitat:
@CrankshaftRotator schrieb am 10. September 2016 um 18:25:59 Uhr:
Es senkt den Verschleiß und erleichtert den Schaltvorgang, außerdem wird der Ruck beim Einkuppeln verhindert. Überflüssig ist es also nicht, nur nicht mehr zwingend nötig.Zitat:
@warnkb schrieb am 10. September 2016 um 18:24:29 Uhr:
Heute völlig überflüssig.
Verschleiß ist bei normaler Fahrweise kein Thema, Synchronringe sind i.d.R. sehr großzügig ausgelegt, um gegenügend Reserve gegen Fehlbedienungen zu haben (die Lebensdauer muss auch dann noch ok sein, wenn der Fahrer wiederholt Bedienfehler macht, die weit über übliche Maßstäbe hinausgehen)