M40B18 Warmstartprobleme

BMW 3er E30

Hi Leute!
Ich habe Probleme mit meinem 318i Cabrio:
Der Benzinverbrauch ist sehr hoch (10,2l bei Stadtfahrt ohne Kurzstrecke und regelmässigen Ausfahrten auf der Landstrasse) und bei Warmstarts springt die Drehzahl für ca. 1 Minute zwischen 1500 und 500 Umdrehungen.

Das ganze fing an, als er einen neuen (gebrauchten) Motorblock in Folge eines abgerissenen Pleuels bekommen hat. Der Zylinderkopf und die Peripherie wurde nicht beschädigt und daher wieder verbaut. Nur zwei Ventile wurden gewechselt. Laut der Werkstatt wurden alle Unterdruckschläuche, sowie der Ansaugschlauch erneuert.
Nach dem Tausch des Motorblocks traten die Probleme das erste Mal auf: Wenn der Motor warm ist und wieder gestartet wird, springt die Drehzahl. Das Springen wird immer stärker, bis er beinahe ausgeht. Ohne, dass man irgendwas macht, fängt er sich nach ca. einer Minute und läuft konstante 1100 Umdrehungen. Wenn der Motor nur kurz ausgemacht wird (unter ca. 3 Minuten) springt die Drehzahl nicht.
Weitere Auffälligkeiten sind, dass er bei sehr kaltem Wetter (aktuelle Temperaturen um 0°C), beim Kaltstart mit ca. 1800 Umdrehungen leerläuft, und nach Autobahnfahrten gelegentlich ebenfalls einen Leerlauf von ca. 2000 Umdrehungen hat.

Ich habe ihn zuerst mit Bremsenreiniger auf Nebenluft geprüft, beim Kaltstart, sowie beim Warmstart während die Drehzahl sprang: Ohne Erfolg. Keine Reaktion.
Danach habe ich den Wagen in die Werkstatt, die auch den Motorblock getauscht hat, gebracht. Hier wurde die Lambdasonde und ihr Kabel gewechselt. Ein Marder hat wohl daran geknabbert. Andere Schäden wurden nicht gefunden. Das Problem besserte sich nicht.
Die Werkstatt hat dann noch den Leerlaufregler getauscht. Auch hier trat keine Besserung ein. Die Leerlaufdrehzahl war nur konstant höher, weswegen der Meister die Drosselklappenstellung nachjustiert hat.
Eine Prüfung des Unterdruckschlauchs zum Kraftstoffdruckregler brachte auch keinen Fehler zu Tage.
Abschliessende Empfehlung des Meisters war, dass der Motor Kilometer machen muss, damit das Steuergerät die neuen Daten von der Lambdasonde und dem Leerlaufregler verarbeiten kann.

Nach weiteren 1400km besteht das Problem nach wie vor. Ich habe daher die Batterie für 24h abgeklemmt und den blauen Temperaturfühler des Motorsteuergeräts getauscht. Auch das brachte keine Besserung.

Nun bin ich allmählich mit meinem Latein am Ende. Ich habe nur noch folgende Theorien:

1.Ein Kurzschluss während der Motorreparatur hat das Steuergerät beschädigt, sodass dieses jetzt Daten fehlerhaft berechnet: Ich habe den Eindruck, dass die Batterie in der Werkstatt nicht abgeklemmt wurde: Der Bordcomputer zeigte nach Reparatur immer noch die Uhrzeit mit Differenz von 4 Minuten. Ausserdem macht mein Radio seit der Reparatur machmal Macken: Trotz ordentlich angeschlossener Antenne und sauberer Verfügbarkeit von Sendern, findet es manchmal keine Sender.
Natürlich kann das auch Phantasie sein. Vielleicht wurde beides auch durch den Motorschaden beschädigt? Kann es überhaupt sein, dass die oben beschriebenen Probleme durch einen Fehler des Steuergeräts auftreten?

2.Der Luftmengenmesser liefert falsche Daten: Im vergangenen Winter sprang die Drehzahl gelegentlich bei konstanter, niedrigtouriger Fahrt (1500-2800 Umdrehungen) in feuchteren Gegenden. Bei Fahrt durch die Stadt war, egal bei welchem Wetter, alles gut. Fuhr ich von der Stadt in den Wald und dort über eine gewisse Strecke ruhig, mit konstanter Drehzahl in einem Bereich zwischen 1500-2800 Umdrehungen, begann die Drehzahl nach ca. 10 Minuten zu springen. Der Motor nahm nur noch bei Kickdown Gas an: Ich hoppelte den Rest der Strecke, bis sich das Problem nach ein paar Minuten von selbst löste. Damals habe ich die Klappe, sowie die kleine Sonde im Luftmengenmesser mit Bremsenreiniger gereinigt und anschliessend die Klappe mit WD40 behandelt. In der Regel hatte ich danach für ein paar Tage Ruhe, bis das Problem wieder auftauchte.
Anfang Mai verschwand dieses Problem auf magische Weise, von selbst.

Die Werkstatt, in der ich war ist inzwischen ratlos. Den Fehlerspeicher konnten sie, weil ihnen Equipment, was mit dem E30 kompatibel ist, fehlt, wohl nicht vollständig auslesen. Der einzige Fehler, den sie auslesen konnten, die Lambdasonde, ist behoben und tritt nicht mehr auf.

Was meint ihr? Könnte eine meiner Theorien zutreffen? Habt ihr andere Ideen?

Ich würde mich riesig freuen, wenn ihr mir helfen könntet.

16 Antworten

Die lambdasonde kann man beim 318i komplett abstecken. Der Stecker ist unter der Batterie. Hat auf das Leerlaufverhalten keinen Einfluss.
AD: Die Werkstatt hat dann noch den Leerlaufregler getauscht. Auch hier trat keine Besserung ein. Die Leerlaufdrehzahl war nur konstant höher, weswegen der Meister die Drosselklappenstellung nachjustiert hat.
WAS hat er nachgestellt? Den Bowdenzug? Ist im Leerlauf die Drosselklappe wirklich geschlossen?
Oder hat er den Mikroschalter am unteren Ende der Drosselklappenwelle nachjustiert?
Dieser müsste bei geschlossen Drosselklappe auf EIN sein und damit der Leerlaufregler offen sein. Gibt man Gas müsste der Leerlaufregler schließen.

In eine Werkstatt fahren, die FS auslesen kann wäre auch hilfreich.

Weitere Möglichkeiten einzuschränken:
1. Faltenbalg sorgfältig auf Risse (wegen Falschluft ) prüfen.
2. Massekabel am Motor OK?
Falls Leerlaufregelventil nicht exakt arbeitet:
3. Leerlaufschalter an der Drosselklappenwelle schaltet exakt, wenn man vom Gas geht? Test: Motor aus, Ohr im Bereich der Drosselklappe anlegen und am Gasseil ziehen. Man sollte den Mikroschalter klicken hören.
4. Stecker vom Leerlaufregeventil nehmen und Spannung messen wenn Zündung ein ist. Sollten 12V anliegen.
Wenn Zündung eingeschaltet wird sollte vom Leerlaufregelventil ein deutliches KLACK zu hören sein. Enbenso, wenn Zündung ausgeschaltet wird.

zu 3. Motor sollte aus sein, sonst hört man das nicht.
Kann man auch gut erkennen, wenn man vom Gas geht (über 1800/min) und die Schubabschaltung dann funktioniert ---> Verbrauchsanzeige muß dann ganz auf 0 gehen. Dann stimmt auch das "Klick-Signal" vom Drosselklappenschalter.
( Die Metallwelle leiert nämlich das Plastik des Schalters mit der Zeit aus, dann stimmt die Einstellung nimmer ---> (zusätzlich zum Winter) höherer Spritverbrauch wegen fehlender Schubabschaltung und besch...eidener Leerlauf.)
Zeigt's nach wie vor 1-2 Liter Verbrauch an ---> Schalter oder Einstellung def.
"Spezialisten" drehen ja gern mal die Drehzahl am Gaszug höher ---> falsch, muß locker sitzen bei Leerlauf.

Zitat:

@OO--II--OO schrieb am 18. Januar 2017 um 14:31:28 Uhr:


zu 3. Motor sollte aus sein, sonst hört man das nicht.

Richtig, drum schrieb ich auch unter 3.:

Test: Motor aus, Ohr im Bereich....

Nehme an, das haste in der Eile überlesen

Vielen Dank für eure Hilfe! Heute habe ich fast alles geprüft.

1.Der Faltenbalg hat definitiv keine Risse. Er zeigt keinerlei Anzeichen von Porosität.

2.Massekabel sitzt, und wackelt nicht.

3.Den Drosselklappenschalter hört man beim ziehen leise klicken. Wenn man die Klappe wieder schliesst klickt es allerdings nicht hörbar. Die Schubabschaltung kommt bei mir allerdings erst bei ganz knapp über 2000 Umdrehungen.

Bezüglich:

Zitat:

Die Leerlaufdrehzahl war nur konstant höher, weswegen der Meister die Drosselklappenstellung nachjustiert hat.

Er hat die Schraube, die ich unten im Bild rot markiert habe, etwas gedreht...

4...Hier muss ich erst noch meinen Werkzeugkasten erweitern. Ich denke bis zum Wochenende habe ich den Wert.

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3. Schubabschaltung gibt's anscheinend mit verschiedenen programmierten Drehzahlen (Hab 'nen Touring, da hat das Motorsteuergerät 'ne andere Nummer = bissl andere Programmierung. Wobei mir Aktivierung schon bei 1400 bis runter auf 1000/1100 noch lieber wäre.).
Bild : richtige Schraube. Hauptsache Klappe klemmt nicht und Schalter klickt.
Was'n das für ein 2. Gaszug ? Tempomat ? Automatik ?

Vor der Reparatur hatte ich sie auch schon ab 1500 Umdrehungen. War echt angenehmer.
Der 2. Zug ist der Tempomat.

Kraftstoffdruck ventil ist auch noch so eine Fehlerquelle die infrage kommen könnte

Moin, Bart_860 sagt es.
Meiner hatte auch n Defekten Regler. Kaltstart wunderbar, kurz zum einkaufen abgestellt. Beim wiederanlassen ein immens unrunder Lauf; aufs Gaspedal getreten und er lief wieder ruhig. Zuhause dann mal unter die Haube geguckt.

Marderbesuch Check. Bisse in den Zündkabeln gesichtet. Zündkabelsatz erneuert.

Dann noch mal weitergeschaut und dann den Luftschlauch von Regler zur Drosselklappe gesehen. Dieser war Reglerseitig etwas feucht. Habe ihn abgezogen und da lief Benzin raus. Ergo Membran innendrin defekt. Regler getauscht und seitdem keine Warmstartprobleme mehr.

Gruß Winters

Ok, vielen Dank für die Tipps!
Sobald ich meine Erkältung erledigt habe und es nicht mehr ganz so kalt ist, werde ich die Liste mal durcharbeiten und hier ein Update schreiben.

Hier nun mein Update: Nach diversen Dosen Bremsenreiniger und Prüfung des Leerlaufreglers und aller Kabel auf Marderbisse habe ich den Wagen zum Boschservice gebracht.

Der Fehlerspeicher zeigt immer noch einen sporadischen Fehler bei der Lambdasonde (Wert/Signal ausser Bereich min.). Laut Aussage des Meisters vermutet er das Problem im Kabelbaum der Lambdasonde. Hier ist der Kaltlaufregler irgendwie an den Kabelbaum angeschlossen (siehe Bild).
Wie seht ihr das? Kann der Kaltlaufregler die Daten der Lambdasonde stören?

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Naja, jetzt isser nu mal drin, der elektronische KLR.
Mag die persönlich ja nicht so, die rein mechanischen sind mir da lieber.
Oder isses Automatik und es gibt nur den ?

Stöpsel den doch einfach mal ab, wie's dann ist. Evtl. auch noch die entsprechenden Leitungen, falls ohne großen Aufwand möglich.
Und nächstes mal gleich sagen, was da so alles noch verbaut wurde, was in dem Zusammenhang evtl. interessant sein könnte ;-)

Sooo, jetzt habe ich den KLR abgeklemmt. Leider hat sich das Problem dadurch nicht gebessert.
Das schwarze Kabel der Lambdasonde ist allerdings sehr beschädigt (Siehe Bilder). Meint ihr, das könnte das Problem erzeugen? Das Kabel gehört zum Kabelbaum. Reicht es, wenn ich es neu isoliere? Kann ich es irgendwie ersetzen?

Mir sind noch zwei andere Sachen aufgefallen: Ein Stecker ohne Gegenpart (Siehe Bild) und ein rumhängender Luftschlauch. Soll das so?

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Stecker : keine Ahnung, hängt in meinem E30 aber genauso rum.

Lambda-Kabel : hat vielleicht einer schonmal angepiekst um das Signal abzugreifen. solang's noch nicht unterbrochen ist ---> bissl einfetten gegen Korrosion und Isolierband rum.

Schlauch : so'n dicker Schlauch, der im Nirwana endet ? Nicht normal. Wo kommt er denn her ?

Direkt von diesem Ding, was mit auf dem Foto ist (rot umkringelt).
Ein Stecker vom Kaltlaufregler endet in diesem Ding. Ist vom Gat Kat ein Teil...

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