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M137 / M275: Zündspule V12 geknackt, Bilder + P0341 Nockenwellen-Positionssensor

Mercedes S-Klasse W220
Themenstarteram 28. April 2013 um 1:52

Hallo zusammen,

hatte mich gerade in einem anderen Thread mit meinem 2000er CL 600 C215 vorgestellt.

Das Auto habe ich mit kaputter Zündung gekauft und repariert (Komplettausfall rechts). Das war auch eindeutig, die ersten sechs Zylinder haben gar nicht gemukst. Fehler entsprechend der Zündreihenfolge im Speicher. Nach Tausch der Spule rechts war das wieder gut.

Kurz danach dann Ruckeln und Fehler auf der linken Bank.

Diesmal aber sporadisch Zündaussetzer auf Zylinder 10, 11 und ganz selten 12 und zusätzlich die Meldung "Nockenwellen-Positionssensor A Reihe 1 (P0341 10)" im Speicher (habe nur einen einfachen OBD-2-Tester).

Fehler kamen nur nach der Kaltlaufphase. Da wollte ich es doch mal wissen und hab erstmal per Nachdenken den Nockenwellensensor ausgeschlossen, der hätte ja gerade beim Start was merken müssen. Also auch links saubermachen (war nicht viel, d.h. kein Öl in den Steckern oder in den Kerzenschächten), Dichtungen in Kerzenschächten und Kerzen neu (was der Spaß, mittlerweile bleib' ich aber von der Zeit deutlich unter MB-Vorgabe). Keine Änderung. Dann eben noch Helicoils in die vom Vorgänger vermurksten Gewinde. Hab dann auf einen Tipp hin die Lambdasondenstecker vertauscht. Keine Änderung. Freundlicherweise gestellten Zündtransformator (der Rechner in der Mitte) getauscht. Keine Änderung.

Also doch wieder die Spule ersetzt und bingo, Motor wieder gut.

Und dann wollte ich es erst recht wissen was es mit diesem (bei Mercedes) mittlerweile zum vierten Mal ersetzten, grindigen, absichtlich wartungsfrei vollvergossenem, pro Seite ~1200 Euro teurem Teil auf sich hat. Und hab' mal nachgesehen.

Das Gehäuse der Zündspule lässt sich nur mit Zerstörung (und Wärme) öffnen. Also mechanisch ist das unter aller Sau, so gebaut dass man nichts reparieren kann. Innen mit sowas wie Karosseriedichtmasse in eine Nut verklebt, die außen sichtbaren Plastikklammern sind nur Show, innen vergossen, um den Stecker nochmal so verschraubt dass die Schrauben nach Einklipsen des Deckels nicht mehr erreichbar sind.

Wie auch immer. Was ich innen gefunden habe war mir was die Elektrik angeht zu hoch, jedenfalls habe ich keinen offensichtlichen Fehler (Kontakt, Leitungsbruch, Elko, Schmauchspuren...) gefunden.

Ich werde da nicht weitermachen, Motor läuft ja wieder schön und die Ersatzspulen hab ich günstig bekommen.

Aber die Bilder wollte ich Euch auch nicht vorenthalten, sind anbei.

 

Jetzt noch eine Frage.

Nach dem zweiten Start habe ich nochmal den OBD-Fehler "Nockenwellen-Positionssensor A Reihe 1 (P0341 10)" bekommen, gefühlt war aber alles gut. Den Fehler habe ich wieder gelöscht (wieder nur per OBD-2). Ist jetzt seit ca. 200km und acht Starts nicht mehr aufgetreten.

Am Kabelbaum sind keine Fehler sichtbar (an der Stelle sieht man aber auch nicht viel), und mein Auto hat auch nicht das Problem mit ATF in den Steckern.

Also:

Könnte das ein Folgefehler von einem Anlernen ö.ä. sein, oder sollte ich alles nochmal aufreißen, die Kabelage prüfen und den Sensor tauschen?

 

Ach ja, Zylinderabschaltung ZAS (wirkt auf linke Bank) hatte ich zwecks Ausschluss von Fehlerquelle durch Mercedes ausprogrammieren lassen falls das was zur Sache tut.

Ich melde mich gleich nochmal in einem anderen Thread wg. Verbrauch :)

Bis dann

Simon

Bild #205985179
Bild #205985180
Bild #205985181
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Beste Antwort im Thema

Hallo Dr,

ich versuche es mal der Reihe nach. Für deine gebrauchte Zündleiste bekommst du normalerweise nicht so viel. Die hohen Preise führen sehr oft dazu, dass die Teile nicht wirklich verkauft werden. Ich habe auch schon mal eine Zündleiste billig gebraucht gekauft, die war schon mal geöffnet, und dran herungelötet. Und von solchen unseriösen Verhältnissen muss ein Käufer immer ausgehen.

Zum Zündkerzenwechsel: Die Arbeit ist etwas unangenehm, weil es da recht eng zugeht. Du entfernst die Luftansaugrohre und den Luftfilter. Dann schraubst du die sichtbaren Schrauben heraus: 1x ganz hinten, 1x oberhalb des Steckers, 1x ganz vorne. Da geht auch statt einer E10-Nuss eine normale 8-er. Merk dir die Positionen der verschiedenen Längen. Die beiden Schrauben am unteren Rand müsstest du nicht ganz herausdrehen, es reichen 80%. Und genau unterhalb diesen beiden im Verborgenen befinden sich noch mal zwei. Sie fixieren den Halter am Motorblock (Kleine Ratsche, kurze Verlg.). Auch diese werden nur ca 80% herausgedreht. Wenn du die ganz raus nimmst hast du beim Zusammenbau eine elende Zielarbeit im Verborgenen. Jetzt kannst du den Halter seitlich von der jeweiligen Zündleiste wegkippen, das reicht.

Bei manchen Fahrzeugen sitzen die Gummis so fest auf den Zündkerzen, dass gleich die ganze Zündspule herausgerissen wird. Also sachte. Am vorderen Ende kannst du mit einem Hebeleisen oder Montiereisen drunterfahren und etwas hochhebeln. Abwechselnd solltest du hinten herausziehen. Aber wo ansetzen? Da ist ein selbst angefertigter Haken mit Griff sehr hilfreich. Ich habe mir ein Werkzeug mit einer Gewindestange gebaut und stütze das am Stoßdämpferdom ab. Einstellbar! So kann ich sehr gut dosieren. Wenn sich das Modul vo. und hi. gut bewegen läßt, gehst du dazu über, es an der Gegenseite abzustützen, damit es nicht nur wippt, sondern weiter herauskommt. Wenn es gelöst ist, hebst du es nach oben und drehst es zum Motor hin ca. um 40°. Ein wenig naggeln... Wenn es ungefähr senkrecht steht, kannst du es in Fahrtrichtung langsam herausziehen. Dann holst du die auf den alten Kerzen verbliebenen Silikonhülsen mit einer Rundzange heraus.

Zum Stecker: Der hat einen Schiebeschlitten, mit dem er sich gleichmäßig aus seiner Buchse heraushebt. Diesen findest du, wenn du an der Stirnseite einen Spalt suchst, in den du einen Schraubenzieher steckst und den Schieber in Längsrichtung heraus bewegst. Der Kunststoff ist sicher spröde. Das Steckergehäuse wäre nicht teuer. Aber du musst die ganzen Kontakte lösen und richtig wieder in den neuen reinschieben. Zum Lösen brauchst du (Wenn ich mich recht erinnere) ein (teures) Spezialwerkzeug, oder du schleifst einen super schlanken Schraubendreher zurecht. Dazu musst du aber den alten Stecker zerlegen, um zu wissen, wo die Entriegelung der Kontakte ist. Also: lieber aufpassen, dass nichts bricht.

Zu den Kerzen: Du sprühst (nur) die Gewinde mit Keramikpaste ein, ohne die Elektrode mit zu erwischen. Ein verhunztes Alu-Kerzengewinde ist ein Albtraum. Dann drehst du die Kerze handfest. Danach mit der Ratsche, bis sie mäßigen Widerstand bietet. Danach noch ca. 30°, um die Federdichtung zu spannen. So bekommst du die Dinger später wieder sehr schön heraus. Ich mach immer eine Seite komplett raus und wieder rein. Wenn du sie einzeln fertig machst, kannst du schon mal ins Grübeln kommen, wo du gerade warst.

Die Silikonhülsen müssen in das Modul hinein. Erst wenn sie auf die Kerzen geschoben werden, dehnen sie sich etwas aus und dichten ganz ab. Wenn sie noch jung sind und keine schwarzen Flecken haben von Durchschlägen, kann man sie auch mehrfach verwenden. Das macht man, wenn man die Module ständig raus und reinbauen muss.

Achte sehr genau auf das korrekte Eindrehen der Schrauben. Die Gewinde würde ich auch mit Keramikpaste ansprühen. So wird die Alu-Oberfläche der Gewinde ein wenig beschichtet, sagen manche... Und dreh sie ja nicht fest zu. Nur mäßig. Meistens sind die Alu-Gewinde bereits vorgeschädigt und warten nur darauf, überdreht zu werden. Wenn das doch passiert, baue ich Stahl-Gewindehülsen ein (auf 8,5 mm aufbohren, Gewinde M10 vorschneiden, Gewindehülse mit Schraubensicherung eindrehen - gibt es bei ebay). Am unangenehmsten ist es, wenn das Gewinde ganz hinten durch geht. Da muss man einen Bohrer und einen Gewindeschneider präparieren, damit man sie in eine Nuss der kleinen Ratsche bringt.

Bei deinem Ölwechsel rate ich dir immer noch zuerst ein billges Öl einzufüllen und es etwa 1000 km zu fahren. Damit löst du die Ablagerungen, weil die Additive noch jung sind. Dann Filter und (von mir aus) teures Öl rein. Denke an den Öl/Wärmetauscher, der keinen Stau haben sollte.

Und jetzt viel Spaß bei der Arbeit.

Grüße

Wolfgang

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Zunächst vielen Dank an Simon und Wolfgang für die detaillierten Antworten und dem Mut machen :). Der Wagen hat übrigens bereits knapp 195.000 km auf der Uhr, steht jedoch noch gut da.

Habe mich nun entschlossen den Wagen auf jeden Fall zu behalten. Werde zunächst einen kleinen Service machen. D.h. Luftfilter sind bereits gewechselt, der LMM vorerst nur gereinigt, 24 NGK-Zündkerzen sind schon da und werde wohl gleich beide Zündspulen durch neue ersetzen. Wenn man sich auf eBay umschaut, werden für gebrauchte Teile ja doch recht hohe Preise verlangt. Dann sollte ich ja für die rechte, noch intakte Seite auch wieder was einspielen können.

Wenn es dann hoffentlich tatsächlich am Zündmodul lag, wird auch gleich ein Ölwechsel mit Filter folgen (Mobil1 0W-40).

Da ich leider keine WIS-DVD habe, wollte ich wissen ob mir jemand mit einigen Details zum Zündkerzenwechsel helfen kann. Grundsätzlich würde mich interessieren, ob man die Gummidichtungen für die Montage besser auf die Kerzen stecken oder im Modul lassen sollte. Habe in einem Montagevideo Letzteres gesehen, jedoch wurde in den Kommentaren zu eben diesem Ersteres empfohlen. Mit wie viel Drehmoment soll man die Kerzen festschrauben?

Zuletzt noch die Frage wie man den Kabelstecker vom Zündmodul entfernt. Einfach nach hinten abziehen? Habe keine Klipse oder 'Nasen' sehen können, die man öffnen müsste. Will aber nicht mit roher Gewalt ran, das alte Plastik sieht brüchig aus.

Schon mal vielen Dank für eure Antworten und beste Grüße!

Hallo Dr,

ich versuche es mal der Reihe nach. Für deine gebrauchte Zündleiste bekommst du normalerweise nicht so viel. Die hohen Preise führen sehr oft dazu, dass die Teile nicht wirklich verkauft werden. Ich habe auch schon mal eine Zündleiste billig gebraucht gekauft, die war schon mal geöffnet, und dran herungelötet. Und von solchen unseriösen Verhältnissen muss ein Käufer immer ausgehen.

Zum Zündkerzenwechsel: Die Arbeit ist etwas unangenehm, weil es da recht eng zugeht. Du entfernst die Luftansaugrohre und den Luftfilter. Dann schraubst du die sichtbaren Schrauben heraus: 1x ganz hinten, 1x oberhalb des Steckers, 1x ganz vorne. Da geht auch statt einer E10-Nuss eine normale 8-er. Merk dir die Positionen der verschiedenen Längen. Die beiden Schrauben am unteren Rand müsstest du nicht ganz herausdrehen, es reichen 80%. Und genau unterhalb diesen beiden im Verborgenen befinden sich noch mal zwei. Sie fixieren den Halter am Motorblock (Kleine Ratsche, kurze Verlg.). Auch diese werden nur ca 80% herausgedreht. Wenn du die ganz raus nimmst hast du beim Zusammenbau eine elende Zielarbeit im Verborgenen. Jetzt kannst du den Halter seitlich von der jeweiligen Zündleiste wegkippen, das reicht.

Bei manchen Fahrzeugen sitzen die Gummis so fest auf den Zündkerzen, dass gleich die ganze Zündspule herausgerissen wird. Also sachte. Am vorderen Ende kannst du mit einem Hebeleisen oder Montiereisen drunterfahren und etwas hochhebeln. Abwechselnd solltest du hinten herausziehen. Aber wo ansetzen? Da ist ein selbst angefertigter Haken mit Griff sehr hilfreich. Ich habe mir ein Werkzeug mit einer Gewindestange gebaut und stütze das am Stoßdämpferdom ab. Einstellbar! So kann ich sehr gut dosieren. Wenn sich das Modul vo. und hi. gut bewegen läßt, gehst du dazu über, es an der Gegenseite abzustützen, damit es nicht nur wippt, sondern weiter herauskommt. Wenn es gelöst ist, hebst du es nach oben und drehst es zum Motor hin ca. um 40°. Ein wenig naggeln... Wenn es ungefähr senkrecht steht, kannst du es in Fahrtrichtung langsam herausziehen. Dann holst du die auf den alten Kerzen verbliebenen Silikonhülsen mit einer Rundzange heraus.

Zum Stecker: Der hat einen Schiebeschlitten, mit dem er sich gleichmäßig aus seiner Buchse heraushebt. Diesen findest du, wenn du an der Stirnseite einen Spalt suchst, in den du einen Schraubenzieher steckst und den Schieber in Längsrichtung heraus bewegst. Der Kunststoff ist sicher spröde. Das Steckergehäuse wäre nicht teuer. Aber du musst die ganzen Kontakte lösen und richtig wieder in den neuen reinschieben. Zum Lösen brauchst du (Wenn ich mich recht erinnere) ein (teures) Spezialwerkzeug, oder du schleifst einen super schlanken Schraubendreher zurecht. Dazu musst du aber den alten Stecker zerlegen, um zu wissen, wo die Entriegelung der Kontakte ist. Also: lieber aufpassen, dass nichts bricht.

Zu den Kerzen: Du sprühst (nur) die Gewinde mit Keramikpaste ein, ohne die Elektrode mit zu erwischen. Ein verhunztes Alu-Kerzengewinde ist ein Albtraum. Dann drehst du die Kerze handfest. Danach mit der Ratsche, bis sie mäßigen Widerstand bietet. Danach noch ca. 30°, um die Federdichtung zu spannen. So bekommst du die Dinger später wieder sehr schön heraus. Ich mach immer eine Seite komplett raus und wieder rein. Wenn du sie einzeln fertig machst, kannst du schon mal ins Grübeln kommen, wo du gerade warst.

Die Silikonhülsen müssen in das Modul hinein. Erst wenn sie auf die Kerzen geschoben werden, dehnen sie sich etwas aus und dichten ganz ab. Wenn sie noch jung sind und keine schwarzen Flecken haben von Durchschlägen, kann man sie auch mehrfach verwenden. Das macht man, wenn man die Module ständig raus und reinbauen muss.

Achte sehr genau auf das korrekte Eindrehen der Schrauben. Die Gewinde würde ich auch mit Keramikpaste ansprühen. So wird die Alu-Oberfläche der Gewinde ein wenig beschichtet, sagen manche... Und dreh sie ja nicht fest zu. Nur mäßig. Meistens sind die Alu-Gewinde bereits vorgeschädigt und warten nur darauf, überdreht zu werden. Wenn das doch passiert, baue ich Stahl-Gewindehülsen ein (auf 8,5 mm aufbohren, Gewinde M10 vorschneiden, Gewindehülse mit Schraubensicherung eindrehen - gibt es bei ebay). Am unangenehmsten ist es, wenn das Gewinde ganz hinten durch geht. Da muss man einen Bohrer und einen Gewindeschneider präparieren, damit man sie in eine Nuss der kleinen Ratsche bringt.

Bei deinem Ölwechsel rate ich dir immer noch zuerst ein billges Öl einzufüllen und es etwa 1000 km zu fahren. Damit löst du die Ablagerungen, weil die Additive noch jung sind. Dann Filter und (von mir aus) teures Öl rein. Denke an den Öl/Wärmetauscher, der keinen Stau haben sollte.

Und jetzt viel Spaß bei der Arbeit.

Grüße

Wolfgang

Hallo Wolfgang,

ich bin wirklich begeistert von deiner ausführlichen Antwort. Hat mir beim Tausch sehr geholfen. Danke dafür! Die linke Seite habe ich am Sonntag gewechselt. Die rechte Bank habe ich mir mal für dieses Wochenende aufgehoben. So wie es aussieht habe ich da etwas mehr Platz und weiß nun ja bereits wo ich hinlangen muss. Sollte insgesamt also etwas schneller gehen.

Der Fehler ist nun auf jeden Fall weg. Habe bereits eine Probefahrt gemacht und kann bestätigen, dass wieder die volle Kraft da ist. Die Motorleuchte habe ich seither nicht mehr bekommen. Bin richtig stolz den 'Dicken' repariert zu haben, was ich ohne die tollen Tipps aus diesem Forum sicher nicht so leicht gepackt hätte.

Falls Bedarf besteht könnte ich vom Wechsel des rechten Zündmoduls ein paar Bilder zur Doku machen. Einfach melden, falls erwünscht.

Wir freuen uns das dir das Forum Helfen konnte.

Gerade die 12ender mit ihrer aufwändigen Ansteuerung brauchen viel Wissen und Erfahrung um nicht mehr zu zerstören als zu reparieren.

Das Forum lebt von Bildern, Anleitungen und aufgeschriebenen Erfahrungen.

Daher sind uns Dokumentationen immer sehr Willkommen.

Sie helfen vielen anderen.

MB-Dok

Zitat:

@wg-design schrieb am 8. Juni 2013 um 18:52:02 Uhr:

Hallo MB-Doc,

was meinst du mit Spiel bei den Nockenwellensensoren?

Bei mir gibt es auch keine entsprechende Meldung in der Star-Diagnosis.

Ich habe ein diffiziles Problem:

Der 12. Zylinder macht jede Menge Fehler im Leerlauf und das auf beiden Zündkerzen.

Die Fehler treten nicht während der Kaltstartphase auf.

Die Fehler treten nicht auf ab einer Motordrehzahl von 1500.

Meine bisherigen Reparaturversuche gingen ins Leere. Ich hatte auch schon den Kopf herunten (aus anderen Gründen) und bemerkt, dass der Brennraum und das Auslassventil mit einer erkennbaren Schicht belegt waren. Das war wohl die Folge der schlechteren Verbrennung. Die Schicht hatte ich entfernt und das Ventil überarbeitet. Die Fehler waren danach immer noch da.

1. Die Zündkerzen hatte ich schon mit denen eines fehlerfreien Zylinders getauscht.

2. Im Zündmodul hatte ich auch schon die Zündspulen mit denen eines fehlerfreien Zylinders ausgetauscht.

Jetzt bleibt eigentlich nur noch irgend etwas, was mit dem 12. alleine zu tun hat und was ich nicht kenne.

Hast du noch Ideen, was ich untersuchen könnte?

Grüße

Wolfgang

Hallo wg-Design: bei mir zeigt auch der 12.zylinder eine fehlzündung. Das zündmodul und die Zündkerzen sind neu... Den Fehler konnte ich nicht abstellen... Hast du deinen Fehler wegbekommen? Ich weiß nicht mehr wo ich noch suchen soll... Eine Undichtigkeit im Ansaugstrang konnte ich auch nicht sehen...das ärgert mich zu tiefst... Man fährt einen MERCEDES V12 der läuft wie ein Opel Diesel... Das kanns doch nicht sein.

am 13. Dezember 2016 um 2:46

Ist das Modul wirklich "neu" oder hast du ein gebrauchtes eingesetzt?

Falls die Zündanlage OK ist, kann man bei der Einspritzdüse weitermachen. Falls die io ist, wird wohl ein mechanisches Problem sein. Ventile etc...

Die ist Nigel Nagel neu.... Modellvariante Q5 Original mercedes.

Einspritzdüse hatte ich auch schon im Verdacht.... Ob die leckt und sich der Motor dann verschluckt....? Vielleicht Tausch ich die mal untereinander.... Wenn man an der Ampel steht dann zuckt der Motor manchmal... Das ist echt nervig...

Hallo Rockorama,

klare Antwort: Nein.

Ich konnte das Problem nicht lösen. Und es wurmt mich.

Andererseits ist die Sache generell gelöst: Ich habe einen gebrauchten Motor eingebaut. 1500 Euro incl. Lieferung. Dabei habe ich die LPG-Injektoren (Einspritzdüsen) noch dichter neben die Benzin-Einspritzdüsen gesetzt. - praktisch direkt und ohne Gasschlauch, damit es keine Schwingungen während der Einblas-Stöße gibt, und das Ergebnis ist absolut perfekt. Am liebsten hätte ich die beiden antiquierten Prins-Anlagen gegen ein Paar von BRC ersetzt, aber das Fahrzeug wird eh nur noch ein paar Jahre gefahren.

Ich hatte beim alten Motor alle Teile, die spezifisch für den 12ten Z. verantwortlich sind, mit denen von funktionierenden Zylinder getauscht und brachte den Fehler nicht weg. Im Lauf der Zeit wurde es mir zu doof, immer wieder die Zündkerzen zu erneuern - ist ja auch echt Arbeit - und sie kosten. Mein Verdacht war am Schluss, dass die etwas heißeren Verbrennungsgase evtl. das Auslass-Ventil geschädigt hätten. Daraufhin habe ich dieses abgedreht und neu eingeschliffen. Kein Erfolg. Nachdem mit diesem FZ meine Frau immer in ganz Bayern zu Prüfungsterminen unterwegs war, brauchte ich eine tragfähige Lösung. Der 215er hat zwar noch eine Reihe von Alterskrankheiten an den Tag gelegt, aber auf deren Ursachen konnte ich mit Logik und der Diagnose kommen und sie beheben. Der ansonsten noch ganz gute Motor steht zur Strafe in meinem Lager für Ersatzteile oder nur zum Nachschauen, weil man so besser rundherum dran kommt. Verkaufen wollte ich ihn aus Anstand nicht.

Ich wünsche dir viel Glück bei der weiteren Suche. Einspritzdüse konnte es bei mir nicht sein, da der Effekt bei Gas genau so war. Für mich käme höchstens noch die Kompression in Frage. Ich musste am Verschleiß der Zündkerzen feststellen, dass eben diese meist stärkere Beläge hatte. Das dürfte allerdings die Folge eines Fehlers sein und sich dann als eigenständiger Zusatzfehler draufsatteln. Diese durch Fehler bedingten Fehler machen es nicht leichter, wie schon die Orthopäden wissen.

Grüße Wolfgang

Weißt du ob diese Aussetzer nur im Leerlauf zu verzeichnen sind oder auch bei höheren Drehzahlen? Ich nehme das nur im Leerlauf war. Man das ist ja eine Hiobsbotschaft. Die hohe Kunst des Automobilbaus und dann sowas.

Bin ja auch nicht ganz auf den Kopf gefallen aber ich geb langsam auf.

Die Mercedes "Verkaufshallen" sind ja schon beim ABC Fahrwerk überfordert, da brauch mit sowas gar nicht erst kommen. und mit "lass das Auto mal 3 Tage zur Diagnose hier" lass ich mich nicht ein.

Hast du schon mal eine leicht verstellte Nockenwelle in Betracht gezogen? sodass der OT nicht 100% exakt ist.

Ich denke dass ich die ZAS auschließen kann. Das hätte mit Sicherheit größere Auswirkungen.

Das Auto ist an sich perfekt... Absolute Vollausstattung und knapp 140000KM runter. Beste Fahrgefühl was ich je hatte. Deshalb habe ich auch soviel Kohle reingesteckt.

Bekommt man mit sowas noch TÜV speziell AU? Muss Morgen dort hin :.(

Hast du 2 Verdampfer verbaut? Passen die überhaupt noch in den Motorraum?

Mein Gasumrüster ( ich hatte mal ne E-Klasse auf Gas) hat mal ein BMW M5 mit nur einen Verdampfer umgerüstet, welcher aber bei ca.:3000 Umdrehungen abschaltet, (Software seitig) Bei 3000 Umdrehungen ist man ja schon bei 160 Km/h.

Mit dem Gedanken der Gasmurüstung hab ich auch gespielt.... das kann ich wohl vergessen. Den Aufwand eines neuen Motors tu ich mir nicht an, dafür sind mir meine Nerven zu Schade... wüsste auch gar nicht wann ich das machen soll. Hab nur das eine Auto.

Hi,

ja es sind zwei parallel betriebene Anlagen. Leider hört die Bestückung der Gas-Steuergeräte bei 6 Zylindern auf. Im Kofferraum ist nichts davon drin. Die Verdampfer sind im Hohlraum für die Standheizung auf der Beifahrerseite.

Wenn du startest, also in den Minuten der Startanreicherung wird der Motor wahrscheinlich schön laufen. Und bei höheren Drehzahlen wirst du die Zündaussetzer wahrscheinlich nicht mehr spüren, bzw. sie verschwinden auch in der Diagnose. Wahrscheinlich, weil ohnehin länger eingespritzt wird. Es gibt ja eine Prozedur in der Diagnose, da magerst du schrittweise im Leerlauf ab, um Zylinder herauszufinden, die so an der Grenze sind, wo der Ionenstrom dann zu gering wird und Zündaussetzer erkannt werden.

Was man allerdings danach mit diesen Zylindern macht? Wahrscheinlich Zündkerze(n) tauschen, alles überprüfen: Einspritzventile, Einlass und Auslassventile, Kompression, Zündleisten wegen Hochspannungs-Durchschlägen, Zündsteuergerät. Das wäre jetzt auch dein Programm.

Übrigens: Am Gasbetrieb lag es eindeutig nicht. Ich habe den Austausch-Motor nun schon wieder lange in Betrieb ohne Probleme. Und einen 216er mit zwei BRC-Fly-Anlagen auch schon seit Jahren. Nicht die geringsten Anzeichen einer Schädigung durch Gas. Und sie laufen beide makellos. Bei den BRC hast du Einstellungen ohne Ende und Auto-Kalibrierung nach dem Einbau. Die verfeinert man dann schon noch von Hand, aber da wurde SW-mäßig alles getan, auch die VSR-Funktion zum vorbeugenden Schutz der Ventilsitze. Ich musste seit 4 Jahren und 60000 km nichts tun an der Anlage. Nicht mal einen Filterwechsel vornehmen. Wenn ich mir den Fehlerzähler und die Ionenströme ansehe, alles perfekt.

Der "neue" Motor wareine Erlösung. Irgendwann ist auch meine Geduld zu Ende. Ich hatte auch alle erdenklichen Elektronik-Teile probeweise getauscht. Nur das Motor-Steuergerät nicht wegen der Zugangsberechtigung. Mit dem neuen läuft es ja nun - das war es also auch nicht. Kabel durchgemessen, Stecker geprüft. Ich konnte es nicht herausfinden.

Gas ist bei so einem Fahrzeug ein Traum. Aber nur, wenn du es selber einbaust und an der Arbeit Freude hast.

Grüße

Zitat:

@wg-design schrieb am 10. November 2015 um 21:55:42 Uhr:

Hallo Dr,

ich versuche es mal der Reihe nach. Für deine gebrauchte Zündleiste bekommst du normalerweise nicht so viel. Die hohen Preise führen sehr oft dazu, dass die Teile nicht wirklich verkauft werden. Ich habe auch schon mal eine Zündleiste billig gebraucht gekauft, die war schon mal geöffnet, und dran herungelötet. Und von solchen unseriösen Verhältnissen muss ein Käufer immer ausgehen.

Zum Zündkerzenwechsel: Die Arbeit ist etwas unangenehm, weil es da recht eng zugeht. Du entfernst die Luftansaugrohre und den Luftfilter. Dann schraubst du die sichtbaren Schrauben heraus: 1x ganz hinten, 1x oberhalb des Steckers, 1x ganz vorne. Da geht auch statt einer E10-Nuss eine normale 8-er. Merk dir die Positionen der verschiedenen Längen. Die beiden Schrauben am unteren Rand müsstest du nicht ganz herausdrehen, es reichen 80%. Und genau unterhalb diesen beiden im Verborgenen befinden sich noch mal zwei. Sie fixieren den Halter am Motorblock (Kleine Ratsche, kurze Verlg.). Auch diese werden nur ca 80% herausgedreht. Wenn du die ganz raus nimmst hast du beim Zusammenbau eine elende Zielarbeit im Verborgenen. Jetzt kannst du den Halter seitlich von der jeweiligen Zündleiste wegkippen, das reicht.

Bei manchen Fahrzeugen sitzen die Gummis so fest auf den Zündkerzen, dass gleich die ganze Zündspule herausgerissen wird. Also sachte. Am vorderen Ende kannst du mit einem Hebeleisen oder Montiereisen drunterfahren und etwas hochhebeln. Abwechselnd solltest du hinten herausziehen. Aber wo ansetzen? Da ist ein selbst angefertigter Haken mit Griff sehr hilfreich. Ich habe mir ein Werkzeug mit einer Gewindestange gebaut und stütze das am Stoßdämpferdom ab. Einstellbar! So kann ich sehr gut dosieren. Wenn sich das Modul vo. und hi. gut bewegen läßt, gehst du dazu über, es an der Gegenseite abzustützen, damit es nicht nur wippt, sondern weiter herauskommt. Wenn es gelöst ist, hebst du es nach oben und drehst es zum Motor hin ca. um 40°. Ein wenig naggeln... Wenn es ungefähr senkrecht steht, kannst du es in Fahrtrichtung langsam herausziehen. Dann holst du die auf den alten Kerzen verbliebenen Silikonhülsen mit einer Rundzange heraus.

Zum Stecker: Der hat einen Schiebeschlitten, mit dem er sich gleichmäßig aus seiner Buchse heraushebt. Diesen findest du, wenn du an der Stirnseite einen Spalt suchst, in den du einen Schraubenzieher steckst und den Schieber in Längsrichtung heraus bewegst. Der Kunststoff ist sicher spröde. Das Steckergehäuse wäre nicht teuer. Aber du musst die ganzen Kontakte lösen und richtig wieder in den neuen reinschieben. Zum Lösen brauchst du (Wenn ich mich recht erinnere) ein (teures) Spezialwerkzeug, oder du schleifst einen super schlanken Schraubendreher zurecht. Dazu musst du aber den alten Stecker zerlegen, um zu wissen, wo die Entriegelung der Kontakte ist. Also: lieber aufpassen, dass nichts bricht.

Zu den Kerzen: Du sprühst (nur) die Gewinde mit Keramikpaste ein, ohne die Elektrode mit zu erwischen. Ein verhunztes Alu-Kerzengewinde ist ein Albtraum. Dann drehst du die Kerze handfest. Danach mit der Ratsche, bis sie mäßigen Widerstand bietet. Danach noch ca. 30°, um die Federdichtung zu spannen. So bekommst du die Dinger später wieder sehr schön heraus. Ich mach immer eine Seite komplett raus und wieder rein. Wenn du sie einzeln fertig machst, kannst du schon mal ins Grübeln kommen, wo du gerade warst.

Die Silikonhülsen müssen in das Modul hinein. Erst wenn sie auf die Kerzen geschoben werden, dehnen sie sich etwas aus und dichten ganz ab. Wenn sie noch jung sind und keine schwarzen Flecken haben von Durchschlägen, kann man sie auch mehrfach verwenden. Das macht man, wenn man die Module ständig raus und reinbauen muss.

Achte sehr genau auf das korrekte Eindrehen der Schrauben. Die Gewinde würde ich auch mit Keramikpaste ansprühen. So wird die Alu-Oberfläche der Gewinde ein wenig beschichtet, sagen manche... Und dreh sie ja nicht fest zu. Nur mäßig. Meistens sind die Alu-Gewinde bereits vorgeschädigt und warten nur darauf, überdreht zu werden. Wenn das doch passiert, baue ich Stahl-Gewindehülsen ein (auf 8,5 mm aufbohren, Gewinde M10 vorschneiden, Gewindehülse mit Schraubensicherung eindrehen - gibt es bei ebay). Am unangenehmsten ist es, wenn das Gewinde ganz hinten durch geht. Da muss man einen Bohrer und einen Gewindeschneider präparieren, damit man sie in eine Nuss der kleinen Ratsche bringt.

Bei deinem Ölwechsel rate ich dir immer noch zuerst ein billges Öl einzufüllen und es etwa 1000 km zu fahren. Damit löst du die Ablagerungen, weil die Additive noch jung sind. Dann Filter und (von mir aus) teures Öl rein. Denke an den Öl/Wärmetauscher, der keinen Stau haben sollte.

Und jetzt viel Spaß bei der Arbeit.

Grüße

Wolfgang

Durch Zufall bin ich gerade auf diesen Beitrag gestoßen.

Den habe ich in die FAQ aufgenommen und gleich eine neue Kategorie für V12 angelegt.

 

lg Rüdiger:)

am 5. März 2017 um 23:29

Bei meinem S600 brennt die linke Zündleiste jede 60Tkm, die rechte jede 40Tkm. Mittlerweile 1600 Euro das Stück.

Nie wieder Mercedes.

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