Luftfederung / Niveauregulierung Hinterachse
Hallo zusammen,
eine Frage zur Luftfederung / Niveauregulierung Hinterachse F11 (525dA, 06/2011, 50000km):
Wenn ich das Auto abstelle, hört man wie gewohnt von der Hinterachse den Kompressor welcher den Druck von der Luftfederung abbaut.
Jetzt fällt mir seit gestern auf, das das Fahrzeug leicht schief steht, heisst konkret:
Wenn man von hinten draufschaut, hängt die linke Seite des Heck tiefer als die rechte runter. Nachgemessen habe ich es noch nicht, aber man kann es mit dem Auge erkennen (schätzungsweise ca. 1cm).
Es gibt keine Fehlermeldung und auch so fährt er sich wie immer (vor kurzem wurde die Batterie erneuert, aber das dürfte ja keine Auswirkung haben)
Wie ist das bei Euch?
Genauso, also normal oder sollte ich mal beim 🙂 vorbeischauen?
Danke
Woke
Beste Antwort im Thema
Erfahrungsbericht + Tips zur Fehlervermeidung
Ich habe jetzt auch den Klassiker-Schaden mit der Luftfeder hinten links gehabt. Das Fahrzeug war nach 2 Wochen Standzeit hinten links komplett abgesackt und stellte sich bei Fahrzeugstart auch nicht wieder auf, ein Zischen bedingt durch das Luftleck war allerdings aufgrund der Kompressorgeräushe nicht bis kaum wahrnehmbar.
Ohne weitere Analyse habe ich also eine Arnott Feder bei ATP (die haben Ihre Logistik scheinbar wieder im Griff, Übergabe des Paketes an DHL 1 Stunde nach meiner Bestellung) für 186,- € inkl. Versand bestellt. Diese habe ich eingebaut, an der alten Feder war nach Ausbau der bekannte Verschleiss im unteren Bereich des Gummis deutlich zu erkennen.
Beim Wiederbefüllen zeigte sich folgendes Ergebnis: Die neue Feder blähte sich gefühlt stramm auf, jedoch nicht ansatzweise stark genug, um den Wagen auf Höhe zu halten. Um es kurz zu machen (ich habe allerdings einige Stunden gebraucht, um den Fehler zu finden), ich habe folgenden Fehler beim Einbau gemacht: Ich wollte das original BMW Staubschutzgummi wieder mit verbauen - neben der fraglichen Staubschutzfunktion hat dieses bei BMW wohl noch eine ganz andere notwendige Funktion, dazu später mehr. Beim Überziehen des Staubschutzgummis über die neue Feder ist wohl der Schlauch aus der Nut am oberen Tellerrand der Feder gerutscht und lag jetzt praktisch auf der Kante des Tellerrandes (durch das Staubschutzgummi nicht unmittelbar sichtbar), was ich allerdings nicht bemerkte. Beim Wiederbefüllen der Feder ergab sich nun folgender Prozess: Die Feder füllte sich, wobei durch den steigenden Druck in der Feder sich deren oberer Tellerrand an die Karosserie anlehnte und den dazwischen liegenden Schlauch langsam zuquetschte, bis keine weitere Luft in die Feder gepumpt werden konnte (nochmal: gefühlt war die Feder schon relativ prall gefüllt).
FAZIT: Beim Einbau ist penibelst darauf zu achten, dass der Schlauch in der dafür vorgesehenen Nut am oberen Tellerrand der Feder zu Liegen kommt und dies auch dann noch der Fall ist, wenn die Feder in den Dom eingeführt wurde. Bei der Arnott Feder ist das erkennbar, wenn man den BMW Staubschutz nicht wieder verwendet.
Was habe ich bei der Fehleranalyse sonst gelernt:
1. Die Arnott Feder braucht den fraglichen "Staubschutz" nicht, da der Nutschlitz nicht gerade, sondern in einer L-Form ausgeführt ist. bei richtiger Montage "verklemmt" sich der Schlauch quasi an der richtigen Stelle. Bei BMW ist die Nut gerade nach oben geöffnet ausgeführt, wodurch der Schlauch nicht fixiert werden kann. Die Fixierung des Schlauches an der richtigen Stelle des Tellerrandes (=dort wo die Nut ist) erfolgt bei BMW durch die korrekte Montage des "Staubschutzes" auf dem Federteller, deshalb verbietet BMW z.B. bei der Montage eines neuen "Staubschutzes", den "Staubschutz" im Bereich der Schlauchdurchführung durchzuschneiden, vielmehr ist vorgeschrieben die Einschraubverschraubung durch die kleine Öffnung für den Schlauch zu "würgen". Meine Vermutung: Bei einem Aufschneiden würde sich an der Staubschutzfunktion Nichts ändern, aber die Hauptfunktion dieses Bauteils, nämlich die Schlauchfixierung, ginge verloren ...
2. Zur Entlüftung der Feder(n) nicht den Tester verwenden, sondern sich wirklich die "Mühe" machen und den Schlauchanschluss am Magnetventilblock abschrauben: Bei der Erstmontage wollte ich den scheinbar einfacheren Weg über den Tester gehen, das hat aber einige Nachteile. Falls die alte Feder (so wie bei mir) bei geringerem Druck (also "fast" leer) diesen wieder hält, bekommt man die Feder bei noch beidseitig angeschlossenem Schlauch nur mühsam aus der Aufhängung entnommen, da man sie nur schwer zusammenpressen kann (die Restluft kann halt nicht entweichen). Ebenso besteht sonst das Problem, das die neu eingesetzte Feder - zumindest nach deren Anschluss an den Schlauch - nicht in der unteren Montagehalterung hält (ich dachte, Arnott hätte die Klammerhalterung schlecht gebaut), da man beim herunterziehen des unteren Federtellers natürlich in der Feder einen Unterdruck aufbaut, welcher die Feder wieder zusammen ziehen will.
3. Vor Einsetzen der neuen Feder den von Arnott verbauten Schmutzschutzstöpsel aus der Feder ziehen, die Feder zusammendrücken (klein machen) und dann den Stöpsel wieder aufsetzen. Jetzt erst die Feder zwischen Querlenker und Co. an ihren Einbauort "bringen". Alternativ könnte man den Schlauchanschluss vollziehen (bei wohlgemerkt abschraubten Schlauch auf Seite des Magnetventils), bevor man die Feder an den Einbauort bringt. In jedem Fall erleichtert ein vorheriges "Entlüften" der neuen Feder deren Einbau erheblich.
4. Sauberkeit: Beim Schlauchanschluss ist penibelst auf Sauberkeit zu achten! Meine Situation war wie folgt: Die "halbvolle" Feder saß mit zu wenig Luft in der Einbaulage. Es wollte keine Luft mehr rein ... aber auch nicht wieder raus! Wenn sich dieses Fehlerbild aufgrund eines Fremdkörpers am Schlauchanschluss der Feder ergeben hätte, dann hätte ich die neue Feder nur noch „abstechen“ können, da man bereits in teilgefülltem Zustand der Feder den im Dom liegenden Schlauchanschluss nicht mehr erreicht. Alternativ zum Zerstören der neuen Feder wäre vielleicht noch der Ausbau aller Achsteile unterhalb der Feder möglich … auch kein Spaß …
5. Test des Magnetventilblockes: Aufgrund des diffusen Fehlerbildes nach Einbau der neuen Feder (rechte Fahrzeugseite normal, linke Feder nur teilgefüllt) hatte ich den Magnetventilblock in Verdacht. Nach Ausbau kann man dessen Funktion sehr einfach testen. die drei elektrischen Anschlusspins sind gut zu erreichen. Diese sind durchnummeriert, wobei Pin 3 Masse ist und die Pins 1 und 2 jeweils für das geschalteten Plus bei Ansteuerung des Ventils fungieren. Verbindet man Pin 3 nun mit Fahrzeugmasse und die anderen Pins jeweils kurz mit Batterieplus, so hört man ein deutliches Klacken bei Öffnen des Ventils für den jeweiligen Luftkanal (links/rechts). bei Unterbrechen der Stromverbindung hört man deutlich das Schließen. (Wiedereinschrauben der Schlauchanschlüsse mit der Hand ohne Werkzeug ist im Übrigen ausreichend und schließt die Gefahr einer Zerstörung der Kunststoffgewinde aus)
VG herrlocke
1004 Antworten
Zitat:
@BMW_F11_530d schrieb am 19. März 2020 um 09:39:50 Uhr:
Wäre denn ein nicht durchgeführter Höhenszandsabgleich ein Grund dafür, dass er sich nach 1-4 Tagen leicht absetzt?
Vielleicht, vielleicht auch nicht. Wäre bloß bei vorhandener Hard - und Software das einfachste und günstige. Meiner Meinung nach.
Bei mir waren auch laut RG leicht unterschiedliche Höhenstände im Auto abgelegt.
Also... ein 5 Jahre alter Balg und das Ventil kosten nicht Die Welt.
Ich würde beides präventiv tauschen!
Und bzgl. Schiefstand: sicher, das der Untergrund topfeben ist?
VG kanne
Hallo gemeinsam,
Ich war gestern beim freundlichen, weil mein 535d, (Bj. 2015 und knapp 130k Kilometer) Kühlwasser säuft (AGR).
Ein bekanntes Problem, wo ich wusste dass es kommen kann.
Ebenso hörte ich von der Luftfederung, habe aber noch keine Probleme gehabt.
Jetzt stand der Wagen auf der Bühne und der Herr hat mit mir gemeinsam das Fahrzeug begutachtet.
Der Luftbalg war auf beiden Seiten schon spröde und er meinte, dass versuchen wir auf Kulanz zu reparieren.
Habe jetzt die Info bekommen. Material zahlt BMW und Arbeitsstunden zahle ich.
Finde ich für ein Verschleißteil sehr entgegenkommend von BMW.
Angeblich würde die Reparatur bei BMW ca. 800-1000€ kosten.
Zusätzlich ist das Gummi an der Differential Aufhängung hinten schon leicht spröde.
Dieses wurde seitens BMW aber abgelehnt. (Kulanz)
Der AGR wird übernommen.
Habt ihr eure Fahrzeuge auf folgende Mängel mal überprüfen lassen?
14 AW ist der Arbeitsumfang für die Luftfedern. D.h. 70 Minuten, Kostenpunkt ca. 250 brutto, Rest ist Material. Die spinnen, die Römer 😁
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Naja bei fast 400 € pro orginal Federbalg beim freundlichen, plus Einbau kommt man auf um die 1100 €.
Frage mal nach Schweizer Preisen... da sind die 1100€ billig...
Die Schweizer haben ja auch mehr im Säckli 😁 ...
Zitat:
@steffmaster78 schrieb am 19. März 2020 um 19:34:38 Uhr:
Die Schweizer haben ja auch mehr im Säckli 😁 ...
Und wer mehr im Säckli hat, kann auch mehr ausgeben/bezahlen. 😁
Liest sich wie beim Klub der toten Dichter...
Was umfasst den alles den ,,Federbalg“? Ich dachte das wäre nur so ein Luftkissen was undicht wird und erneuert werden muss. Was praktisch nur die Luft hält.
Ich hatte mal vorher wo gelesen, dass man das relativ kostengünstig erneuern kann.
Das kann man. Anleitung DIYS auch hier im Fred oder Suchfunktion: Luftbalg
Aktuell Preis-Leistungssieger: Dunlop-Bälge
Zitat:
@mattes91 schrieb am 20. März 2020 um 07:21:31 Uhr:
Was umfasst den alles den ,,Federbalg“? Ich dachte das wäre nur so ein Luftkissen was undicht wird und erneuert werden muss. Was praktisch nur die Luft hält.Ich hatte mal vorher wo gelesen, dass man das relativ kostengünstig erneuern kann.
Kosten wird der auch nicht viel in der Produktion, im Verkauf aber 😉
Die dunlop oder arnott bälge kosten um einiges weniger und sind auch vernünftig.
Nabend,
mein Auto(F11 530d) stand jetzt auch durch Home Office 1 Woche unbewegt in der Garage.
Hab heute bemerkt,dass er hinten links runter hing und da hab ich kurz das Auto angemacht und er ging sofort wieder auf normale Höhe.
Zumal die 2 Luftbalge vor ca 15tkm getauscht worden bei BMW(Kulanz).
Er zeigt keine Fehler an,ist da wieder was defekt?
Da er nur hinten links unten war.
Ich habe hier schon geschrieben, dass mein F11 nach 4 Tagen auch rechts 2cm runter geht. Luftbalk selber getauscht, erstmal nur rechts. Das wars aber nicht, oder nicht nur. Ich werde morgen einen Höhestandsabgleich mit RG machen. Wenn das nichts bringt, dann kann es nur noch das Ventil am Kompressor sein, oder die Leitung... Vielleicht bei Dir auch...
schon mal in Betracht gezogen, das der Untergrund nicht eben ist...