LPG - Werkstattbesuch
Moin Moin aus dem Rheinland,
ich möchte Euch mal kurz meine Erfahrungen vom gestrigen Werkstattbesuch meines Volvo V 70 bei seinen damaligen Gaseinbauer berichten...
Folgendes Problem war seit geraumer Zeit bekannt...
Der kleine schaltete sehr unregelmäßig auf Gas um...Mal im absoluten Kaltzustand sofort - mit ensprechenden totalen verschlucken - mal erst nach 10 km - mal überhaupt nicht mehr..
Das letztere war zum Schluss fast nur noch der Fall..
Ach ja, die Motorkontrollleuchte leuchtet ebenfalls...Lamdasondenfehlermeldung
Im Vorfeld hatte ich mich ein wenig schlau gemacht und folgende Sachen gemacht:
Zündkerzen gewechselt, Thermostat gewechselt, neue Lamdasonde....
Das Thema mit dem Gasumschalten war beim gestrigen Besuch recht schnell erledigt..Temperatursensor der Gasanlage musste getauscht werden...Garantiefall, da Einbau der Gasanlage gerade mal 1,5 Jahre her war...
ABER...der freundliche Meister meinte zu mir, dass es ein anderes Problem exisitiert...
Ich versuche das jetzt mal mit meinen Lainenverständnis wiederzugeben:
Die Motorkontrollleuchte leuchtet, weil das Benzin-Steuergerät (nicht das der Gasanlage) einen Spannungswert nicht mehr Richtung Lamdasonde liefert!!?? dadurch wurde diese im kälteren Zustand fehlerhafte Werte ausgeben..
Er meinte selber, dass der Wagen aber super läuft (was ich ebenfalls bestätigen kann) und ein Wechsel des Steuergerätes (was ist das für eins?? soll schweine teuer sein) nicht unbedingt nötig wäre..
Lediglich bei der Abgasuntersuchtung würde das Lämpchen ein Problem darstellen..aber man könnte den Fehler löschen und den Tüv die Abnahme schnell machen lassen..
Ich hoffe ich habe seine Aussage richtig wieder gegeben...
Was ist eure Meinung dazu? wie würdet ihr weiter vorgehen?
wenn überhaupt was gemacht werden muss...
lg
6 Antworten
Erst mal ein paar Fragen vorweg:
- Was hast du für einen Elch (BJ, Motor, Schalter/Automat, ....)
- Was ist das für eine Gasanlage ?
- Wieviel KM hast du mit Gas runter ?
Die Lambdasonde:
Sie misst misst den Restsauerstoffgehalt im Abgas und erzeugt im betriebswarmen Zustand (~350 °C) eine Spannung
zwischen ca. 25 und 900 mV entsprechend dem Sauerstoffgehalt im Abgas.
Dieser Restsauerstoffgehalt im Abgas wird mit dem Sauerstoffgehalt der Umgebungsluft verglichen und so der Übergang vom fetten Gemisch (Luftmangel ? < 1) zum mageren Gemisch (Luftüberschuss ? > 1) und umgekehrt erkannt.
Zur schnelleren Betriebsbereitschaft wird die Sonde vorgeheizt.
Eine 'Kommunikation' mit der Sonde seitens MSG erfolgt nicht - es liest lediglich die Spannung der Sonde.
Im Idealfall sollte der ?-Wert immer um 1 herum liegen, was logo nicht funktioniert - mal fährt man unter Last, mal im Schubbetrieb.
Diese Zustände erkennt jedoch das Steuergerät.
Liegt der ?-Wert permanent 'daneben' (zu fett / zu mager) meldet das Steuergerät das in Form der gelben Warnlampe - leibevoll genannt der 'sitzende Hund'.
Das ist normalerweise ein Zeichen dafür, das die Gasanlage nicht richtig eingestellt ist (falsche MAP).
Ein Gasverbrauch deutlich über dem Benzinverbrauch (> 20%) lässt auf zu fette Einstellung schließen. Nicht wahnsinnig tragisch, aber sehr unschön betreff Verbrauch und ewig leuchtenden MKL.
Gasverbrauch etwa = Benzinverbrauch oder nur geringfügig mehr deutet auf eine zu magere Einstellung.
ACHTUNG: Der Motor verbrennt heißer und kann bei (dauerhafter) Belastung nennenswerte Schäden an den Ventilen nehmen und möglicherweise zu einem kapitalem Motorschaden führen !
Das solltest du unbedingt noch mal kontrollieren lassen !!!
Terwi, schön erklärt, aber der Korrektheit halber die Anmerkung, daß der Kraftstoff bei Magerbetrieb nicht "heißer verbrennt". Die erzeugte Wärmemenge ist sogar geringer als im stöchiometrischen oder leicht fetten Betrieb. Bei Magerbetrieb wird die Verbrennungswärme aber schlechter an die Brennraumwände abgegeben (die Wärmeleitfähigkeit der brennenden Gasmischung ist vom Brennstoffgehalt abhängig, dies gilt für alle Brennstoffe), so daß die Auslaßventile stärker aufgeheizt werden, da an ihnen ja die (heißeren) Abgasanteile aus der Mitte des Brennraums vorbeiströmen. Und genau das ist das Problem.
Das Problem tritt bei Hochleistungsmotoren generell auf. Selbst die besten Auslaßventile mit Natrium-Innenkühlung und Tod und Teufel kommen irgendwann an ihre Grenze, und dann hilft nur noch absichtliche Überfettung zur Kühlung des Abgasgemischs (was bei Lastwechsel wiederum Nachverbrennung im Auspufftrakt nach sie ziehen kann).
Hat nix mit dem Problem des TE zu tun, ich weiß.
😁 ... tja, wie leicht man da immer wieder was durcheianderwürfelt ... 😁
Hier mal eine sehr schöne Abhandlung zu dem Thema.
Hallo Terwi,
vielen Dank für die sehr gute Erläuterung!
Fahre den Ende 99èr Elch, 145 Ps, Schaltgetriebe..
Als Gasanlage wurde Landi vollsequentziell verbaut..
Dein Satz "Zur schnelleren Betriebsbereitschaft wird die Sonde vorgeheizt" weckt Erinnerungen an den gestrigen Besuch..
Ich glaube dass diese Aussage der springende Punkt ist..
Kann es sein, dass aufgrund dieses fehlenden Spannungswertes die Sonde nicht mehr vorgeheitzt werden kann??
Bin mir recht sicher, dass diese Aussage der springende Punkt der Fehlermeldung des Meisters war..
Die Gasanlage wurde gestern noch optimal eingestellt, was auch immer als optimal zu verstehen ist...
Konkrete Frage:
Ist es schädlich für den Motor - oder für was auch immer- wenn diese Vorheizfunktion der Sonde nicht mehr gegeben ist???
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und eine weitere Frage..
Ich vermute mal, dass mein Elch EIN Steuergerät hat?! bzw. zwei wenn ich das der Gasanlage einrechne...
Bei nem Internet Zubehörhandel würde es mich 116 € kosten..:
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ist das realistisch oder einfach nur das für mein Problem falsche Steuergerät?!?!?!?!?
Wenn die Sonde nicht beheizt wird, dauert es logo entsprechend lange, bis Betriebstemperatur anliegt.
Schädlich ? Gute Frage ...
Bedenke:
Die Gemischaufbereitung ist ein sehr komplexes Regel-System, an der auch die Lambdasonde(n) beteiligt ist(sind).
(Du müsstest eigentlich 2 haben ???)
Den 'kalten' Zustand erkennt das MSG durch die Wassertemperatur und eine Zeitvorgabe und fährt in einem 'Normalprogramm'.
Hat der Motor eine bestimmte Temp erreicht / oder wird erwartet, das die Sonde passend temperiert ist, würden in einem Fall der fehlenden Heizung bis zum endgültigen, tatsächlichem Erreichen der Solltemp. logo falsche Werte geliefert und das MSG wertet das als einen Fehler aus.
D.h., wird man die MKL im waremn Zustand löschen können - der Fehler kommt nach Kaltstart dann aber garantiert wieder.
Um jetzt nicht planlos herumzuspekulieren / nicht vorhandene Fehler zu suchen, würde ich dir empfehlen, die im MSG gespeicherten Fehlermeldungen mal auslesen zu lassen. (Lass dir die Nummern geben !)
Das engt den Kreis der verdächtigen Teile doch stark ein, bzw. gibt Aufschluss über die Fehlerursache.
Der Motor wird dir das vielleicht nicht unbedingt übel nehmen, aber für den KAT ist das sicherlich nicht das beste.
Als Dauerzustand würde ich eine ewig leuchtende MKL sowieso nicht akzeptieren.
Der TÜV-Onkel schon gar nicht .....
Das mit dem Steuergerät (für die Gasanlage) vergiss erst mal, bevor du nicht konkret die Ursache hast.
An der Gasanlage kann (! ! !) das liegen, muss aber nicht und wird es auch sicherlich nicht, wenn der Elch sonst gut läuft.