LiMa defekt und verölt (OM611 CDI)

Mercedes C-Klasse W202

Hallo,

leider weiß ich mir gerade selber nicht weiterzuhelfen.

Ich habe seit längerem Dieselgerüche (unverbrannt) im Innenraum, habe aber keine wilden Leckagen an Rail, Düsen oder Unterbodenleitungen feststellen können, lediglich die Hochdruckpumpe ist leicht verölt, und da es mir einmal zu blöd war, habe ich diese mit leichter Stufe des Hochdruckreinigers vorsichtig abgespült. Ich erwähne dies vorab, ich weiß nicht, ob es einen plausiblen Zusammenhang dazu gibt.

1-2 Tage später hat die Ladekontrollleuchte im KI angefangen zu leuchten, 20m vor meiner Einfahrt..

Als ich angehalten bin, ging sie wieder aus, am nächsten morgen aber wieder sporadisch an, das heißt sie hat manchmal geblinkt, war bei höheren Drehzahlen aus und manchmal auch bei niedrigeren, dann hat sie aber wieder geblinkt und ist jetzt aber immer mehr auf Dauerleuchten. Bei 3.500rpm geht sie manchmal noch aus.

Alles sehr kurios dachte ich mir, somit ein Block unter die Motorhaube, Hochdruckpumpe relativ unauffällig dafür, wie sehr die LiMa verölt war.

Sie ist überzogen mit einer Ölschicht, an die sich schon etwas Schmutz festgesetzt hat, die Ölwanne ist beifahrerseitig und stirnseitig ebenfalls verölt.
Auch die Ecke, wo sich die LiMa befindet ist verölt.

Auf der Unterbodenpappe hat sich auch in den kleinen „Löchern“ Öl gesammelt und ist gut durchsifft…

Batterie wird langsam schwach, einmal werd ich ihn wohl nochmal starten, um die evtl. Ladespannung an der Batterie zu messen und ihn bei mir auf die Grube zu fahren, sofern ich dies schaffe.

Motor ist ein OM611 220CDI, ohne Wassergekühlte LiMa. Trotzdessen ist sie sehr stark verbaut, und würde vorher gerne in Erfahrung bringen, woran es liegen könnte, die Nerven liegen blank.

Ich habe nur etwas zu dem C180 Benziner gefunden, wo es Kettenspanner, Steuergehäuse oder ZKD sein könnte, ich denke aber bei diesem Motor werden es nicht pauschal die gleichen Probleme sein.

Vielen Dank für eure Hilfe 🙂

BenzBalti

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29 Antworten

Hallo,
die Hochdruckpumpe bis zum Auslauf des Modelljahres 99 (Code 809) hat die Teilenummer A611 070 05 01. Die alte Teilenummer war A611 070 04 01, die passen beide.
Ab Modelljahr 2000 wurde diese HDP wohl auch noch eingesetzt, aber sie ist nicht für PME freigegeben.
Für PME war dann ...09 01.
Aber wenn die Pumpe nicht mehr den vollen Druck liefern würde gäbe es eine Fehlermeldung oder der CDI springt nicht mehr an. Ich glaube nicht, das eine neue Pumpe nötig ist.

Für die HDP gibt es auch einen Reparatursatz mit den Dichtungen der drei Arbeitskolben, Teilenummer A000 078 06 80. Diese Abdichtung wirkt aber nicht nach außen, das Lecköl der HDP läuft über die Rücklaufleitung ab. Diesen Reparatursatz würde ich nicht "einfach so" einbauen, die HDP muss dafür weitgehend zerlegt werden.
Wenn Du die HDP abbaust benötigst Du auch den Dichtring zum Zylinderkopf A012 997 07 45 neu, ich weiß nicht, ob der im Teilesatz enthalten ist.

Ich glaube nicht, das die HDP kaputt ist.
Mach erst alles andere, bevor Du anfängst, auch nur an den Hochdruckleitungen herumzuschrauben.

Die Rücklaufleitung selbst oder deren Anschlüsse können auch undicht sein.

Hinter der Kraftstoffpumpe /Vorförderpumpe herrscht schon ein Überdruck, hier kann also Kraftstoff aus den Leitungen austreten.
Bis zur Vorförderpumpe wird nur angesaugt, auf diesem Leitungsabschnitt führen Undichtigkeiten bei stehendem Motor zum Zurücklaufen des Kraftstoffs zum Tank und dadurch wegen Luft in der Leitung zu schlechtem Start.
Im Verlauf der Kraftstoffleitung gibt es an den Steckverbindungen insgesamt zehn O-Ringe, Teilenummer A601 997 06 45. Diese Ringe verhärten und sollten nach Jahren alle erneuert werden.
Zwei der O-Ringe sitzen auf dem festen Rohrstück zwischen Abschaltventil und HDP, (zweites Bild, schwarzes Rohr) Diese beiden O-Ringe kann man nur erreichen, wenn das Abschaltventil abgebaut wird und die werden deshalb gern vergessen. Möglicherweise ist das Leck genau dort.

Bei Arbeiten am Kraftstoffsystem vorher alles peinlich genau sauber machen, auch das Werkzeug und den Arbeitsbereich mit sauberen Tüchern abdecken.
Bei Arbeiten an den Kunststoffleitungen hilft gegen Kunststoffbruch, wenn man vorher alles mit dem Fön leicht erwärmt.
Die Kunststoffringe an Verriegelungslaschen der Kraftstoffleitungen werden durch das Verschieben der weißen Öffnungshilfe nach außen gedrückt, dann heben sich die Nasen aus den Nuten. Der O-Ring im Kunststoffstutzen ist nach dem Herausziehen sichtbar
Die Öffnungshilfe sollte möglichst gleich zurückgeschoben werden, auch wenn die Leitung nicht sofort wieder gesteckt wird. Der Kunststoff soll entspannt sein, er könnte sonst die Form verändern.

Beim Entfernen der O-Ringe die Aufnahmen nicht mit scharfkantigem Schraubendreher oder ähnlichem verkratzen. Beidseitiges zusammenschieben hebt den Ring in der Nut und ein hölzerne Zahnstocher könnte eventuell zum Herausheben genügen.
Die neuen O-Ringe mit etwas Vaseline einbauen.

Injektoren vertragen keinen Dreck!

Gruß
Pendlerrad

Vorförderpumpe
Abschaltventil

Oha, das ist schonmal eine sehr schöne Erklärung, ja ich kann nicht genau sagen, wo das Leck ist, es tropft auf die obere Leitung an der HPD, wenn man vor dem Motorraum steht und unten links der Deckel hat auch leichte Feuchtigkeit, ich versuche ein Bild hochzuladen 🙂

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Hallo,
das zweite Bild zeigt vorn den Anschluss der durchsichtigen Rücklaufleitung, dieser ist mit einem Metallbügel und einer Schraube gesichert. Die Leitung geht weit zurück, oben am Zylinderkopf bis zum Druckregelventil am Ende der Rail vor der Spritzwand.
Auf dem gleichen Bild ist hinten die schwarze Zulaufleitung vom Abschaltventil zur HDP sichtbar.
Beide Leitungen werden in Nuten der Einsteckbereiche mit jeweils einem O-Ring A601 997 06 45 gedichtet.
Besorge Dir 10 Stück, mach alles sauber und tausche erst mal alle aus.
Die Leitungen an den Übergangsbereichen Schlauch zu Endstück möglichst nicht belasten, möglichst den Schlauch auch nicht auf dem Endstück hin- und herdrehen. Der Schlauch ist zwar hart, bleibt aber meist trotzdem dicht.
Die Leitungen auch auf Scheuerstellen oder andere Schäden kontrollieren. Bei Bedarf gibt es jede Leitung vorgefertigt bei MB.
Die O-Ringe haben 2,5 mm Schnurstärke, innen 8, außen 13 mm.
Das Material muss aber resistent gegen Diesel sein, deshalb würde ich hier nicht nach den Maßen suchen sondern über die MB-Nummer.
Febi-Nummer der O-Ringe ist 38770.

Gruß
Pendlerrad

Nabend,

so also Lima habe ich nun binnen 2h ausgebaut und so sieht sie aus.

Was meint ihr dazu zur Abnutzung, ist die mit neuem Regler zu retten.

Ein neuer wäre nämlich unterwegs ;/

Was würdet ihr mir raten

Schönen Abend noch allerseits

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Hallo,
der neue Regler wird den Generator wieder funktionsfähig machen, die alten Kohlen sind definitiv zu kurz.

Durch Vergleich mit dem Bilde des aufgeschnittenen Schleifringträgers von mir kannst Du aber abschätzen, dass bei Deinem Teil am Grund der Rillen nicht mehr viel Kupfer vorhanden ist. Es könnte vermutlich noch etliche Tausend km funktionieren, aber nur ein Austausch des Schleifringträgers bringt Dich auf die sichere Seite. Bei meinem Schleifring habe ich auf dem unverschlissenen Teil einen Durchmesser von etwa 15,5 mm gemessen, die Wandstärke des Kupferrings beträgt 2 mm, der Durchmesser am Grund der Rille sollte also für eine ausreichenden Reststärke Kupfer mehr als 12 mm betragen.
Der von mir nach 250Tkm ausgewechselte Ring hatte an der unteren Rille noch 13,7 mm Durchmesser, also etwa 1mm Restkupfer. Da lohnte sich für mich nicht, die Lager neu zu machen und den Schleifring nicht.
Die Ringstärke muss nicht für alle Hersteller gelten und bei ungleichmäßiger Tiefe der Rille könnte auch früher Schluss sein.
Ich würde entweder Schleifring und die Lager erneuern oder alternativ nach einem günstigen neuen Generator suchen. Manchmal hat man Glück und kann ein Markenteil z. B. aus Überbeständen für kleines Geld erwerben.
Generatoren leiden nicht durch Lagerung, das Herstellungsjahr ist deshalb nicht so wichtig.

Das große vordere Lichtmaschinenlager ist ein besonderes, Lagernummer 806078 oder auch 6304EHSR 2RS C3, Maße 17x52x17 (entspricht nicht dem Standardlager 6304).
Das hintere ist 6203 2RS C3, Maße 17x40x12.nach 250Tkm

Überholung des Generators habe ich hier beschrieben:
https://www.c-klasse-forum.de/.../index.php?...

Gruß
Pendlerrad

Okay, habe mich dazu entschieden lieber eine neue „überholte“ von Carparts Pro zu kaufen. Original Bosch für 72€. Anstatt 30€ nur für den Regler.

Heute geht es dann an die Dichtungen der Zuleitungen der HDP, muss mir das mal anschauen und sehe dann am Ende ob’s wieder dicht ist.

Gruß

Moin nochmal,

habe das Verbindungsstück zum Abschaltventil nun raus und möchte dort die neuen Dichtungen einbauen,
jedoch gibt es dort noch die weiße Dichtung, die auch auf dem durchsichtigen Schlauch davor steckt.

Habt ihr dort vielleicht noch eine Teilenummer, oder soll ich dort eine der bestellten Dichtungen drauf packen. Meines Erachtens passt es nicht ^^

Des Weiteren hab ich noch nicht ganz herausgefunden, wo ich die insgesamt 10 Dichtungen verbauen soll.

An der HDP sind doch nur die zwei Schläuche und das Verbindungsstück zum Abschaltventil, was laut meinen Rechenkünsten 6 Dichtungen sein müssten ^^

Vielleicht könnt ihr meinen Denkfehler kurz aufklären ^^

Danke und schönen Abend noch 🙂

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Da sehe ich keinen keinen Denkfehler, aber Du hast nicht genau hingeschaut.
Wenn Du die Leitungen des Kraftstoffsystems anschaust siehst Du je zwei Steckverbindungen an den Leitungen vom Wärmetauscher zum Kraftstoffilter, vom Kraftstoffilter zur Vorförderpumpe, Vorförderpumpe zum Abschaltventil und Rücklaufleitung HDP zum Druckregelventil an der Rail.
Dazu die beiden O-Ringe auf der starren Leitung vom Abschaltventil zur HDP.
Der zusätzliche weiße Dichtring an der HDP hat die Nummer A026 997 25 48. Ich vermute, das ist eine Art Längenausgleich und muss selbstverständlich auch neu, Originalteil, kein O-Ring.
Gruß
Pendlerrad

Moin,

habe das schwarze Plastik Zwischenstück zum Abschaltventil neu gekauft, da es den weißen Ring nicht einzeln gab :/ 5,40€ waren dann allerdings auch nicht die Welt.

LiMa ist immer noch nicht angekommen und es nervt mich.

Ich melde mich wieder 😉

Moin,

also Dieselleck durch das Zwischenstück behoben 🙂

LiMa gewechselt hat bis jetzt auch alles wunderbar funktioniert.

Nun bin ich schon 1.500km gefahren und jetzt im Urlaub (800km Autobahn) ist heute morgen beim Starten sämtliche Tannenbaumbeleuchtung angegangen….

Darunter SRS, (ABS, BAS nach ca 40sek nach Motorstart), eine Lampe im Scheinwerfer durchgebrannt, sämtliche Komfortfunktionen wie Fensterheber, Scheibenwischer (voll aufgedreht geht er), Schiebedach, Innenraumbeleuchtung, ZV, Anti Schlupfregelung und Heckwischer ohne Funktion bei laufendem Motor, stellt man ihn ab oder steigt ein, funktioniert alles bis Motorstart. Blinker gehen auch nicht…

Getriebe scheint auch im Notlauf zu sein, wenn Wagen etwas warm schaltet er etwas bis in den 3 Gang, sonst bei Start auf S nur 1. Gang und start auf W nur 2. Gang.

Komischerweise gehen Tempomat, Hupe, Scheinwerfer, Radio, Klimaanlage und Sitzheizung.

Im Kofferaum bei der Batterie nachgeschaut zischt sie etwas und verliert Flüssigkeit an einer Pfalz an der Seite.

Ich vermute nun, dass der LIMA Regler nicht seinen Job tut und mit zu viel Spannung läd, was auch das Verhalten bei laufendem und nicht laufenden Motor erklärt und, warum die Lampe durchgebrannt ist :/

Kann ich die LiMa sicherung rausziehen und mal ohne LiMa starten ohne andere Schäden zu erwarten?
Habe vor Abfahrt das Multimeter noch angeschaut aber natürlich zuhause gelassen….

Es ist schon spät aber vielleicht sind einige Schlaufüchse unter euch ja noch wach :-)

Wäre mir auf jeden fall eine Hilfe, morgen soll es nach hause gehen und ja… 800km

Vielen Dank und schönen Abend noch!

Ich kenne keine Sicherung, die man ziehen könnte um den den Generator funktionslos zu machen.
Eine zischende Batterie ist zumindest ungewöhnlich und könnte auf Überladung hindeuten.
Das klärt eine Spannungsmessung bei laufendem Motor, nur um diese Zeit oder morgen am Sonntag einen Spannungsmesser zu bekommen dürfte schwierig werden.
Wo steckst Du denn jetzt fest?
ADAC-Mitglied?

Aber könnte das Problem auch eventuell ganz woanders liegen?
Wie war das Wetter auf der Fahrt, wäre es möglich, dass Wasser in das SAM unter den Sicherungen vorn im Motorraum gekommen ist?
Dann wäre unter dem Deckel an den Sicherungen und Relais viel Feuchtigkeit zu sehen, das SAM sitzt direkt darunter, könnte man ausbauen und über Nacht trocknen.
Ein spinnendes SAM funkt fast überall rein.
Gruß
Pendlerrad

ich habe bei meinen Basteleien zu Standheizung und Öltemperaturmessung zwei kleine LED-Anzeigen an der Ablageschale eingebaut. Es ist sehr informativ, die Ruhespannung vor jedem Start zu sehen und dann die Generatorfunktion direkt kontrollieren zu können.

Displays und Tasten
Anzeigen im Dunkeln

Ich stecke leider im letzten Loch in Polen und ich könnte ADAC rufen, ich werde morgen ein paar Tanken ansteuern und mal den Ladestrom messen, ich bezweifle dass es an einen Steuergerät liegt da es sehr auf Lima/Bat. hindeutet, oh man das wird morgen eine Überraschung, werde sonst auch berichten falls ich liegen bleibe….

vielleicht habt ihr ja noch ein paar denkanstöße :/

Du musst nicht den tatsächlichen Ladestrom messen, der hängt ja von der Belastung ab.
Zur Strommessung muss man die Leitung auftrennen und benötigt ein Amperemeter.
Spannungsmessung ist deutlich einfacher und sagt genug über die Funktion des Generatorreglers.
Die Ladeschlussspannung muss eingehalten werden.
14,5 V wäre ausreichend, mehr als 14,8V dürfen es nicht werden.
So lange Du noch nicht messen konntest mach sofort nach dem Start alle Verbraucher an, Licht, Gebläse, Heckscheibenheizung...

Okay, das habe ich auch schon gedacht mit den Verbrauchern. Also dass ich diese lieber alle anmache, dass die Batterie wieder entladen wird und nicht so sehr überbelastet wird

Fahren in ca. 1h los

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