Lenkgetriebe defekt?

Mercedes ML W163

Im Alter von 7 Jahren und ca. 130000 km hatte ich Pech beim TÜV. Bei der HU durchgefallen wegen ausgelutschtem Lenkgetriebe (Führungsbuchsen Zahnstange verschlissen)! Trotz der verschlissenen Buchsen waren die dahinter stehenden Simmerringe noch dicht.
Ich bin die letzten 3 Monate zuvor fast nicht mit dem Auto gefahren und muss sagen dass trotz des vorhandenen Spiels das Auto subjektiv nur minimal unruhiger lag als nach dem ich das Lenkgetriebe repariert hatte.

Das Auto fährt 90 % Landstraße, 10 % Autobahn und kein Gelände, wenn man mal von Waldwegen absieht. Das Fahrwerk ist ab Werk drin, also keine Veränderungen.

Mich interessiert wer hatte den selben Defekt wenn ja?
Km-Stand
Motor
gefahrene Felgen/Reifengröße, Reifenhersteller
Spurplatten j/n

Beste Antwort im Thema

So, Lenkgetriebe ausgebaut, Lenkgetriebe zerlegt, febi-Repsatz eingebaut und Lenkgetriebe zusammengebaut und wieder montiert.
Aber nun der Reihe nach, ich werde versuchen eine sinnvolle Reihenfolge aufzubauen, ausser dem Lenkgetriebe
habe ich auch gleich die Traggelenke der Querlenker und die Axialgelenke der Spurstangen gewechselt.

1. Muttern der Antriebswellen gelöst SW 36, das Fahrzeug stand mit den Rädern auf dem Boden, habe eine 36er Nuss (Ein-Zoll-Werkzeug , eine kurze Verlängerung einen Knebel sowie ein etwa 80 cm langes als Verlängerung benutzt. 'Dann fünf Radschrauben SW 17 (?) gelöst. Dann Fahrzeug unterbaut und mit Hebebühne angehoben, und Räder abmontiert.
2.Bremssattel abgeschraubt (Torx) und mit mit Draht an die Halterung des oberen Querlenkers hochgebunden,
3.Bremsscheibe (6er-Inbus) gelöst und abgenommen.
4. Drehzahlsensor Schlüsselweite 10 (SW10) abmontiert, ist ein bisschen Fummelei da der Sensorkopf manchmal schwer aus der Führung kommt.
5. Spritzschutzblech, drei Schrauben SW13 gelöst und nach oben gedreht, jetzt kann man das Traggelenk am unteren
Querlenker sehen.
6. Nutmutter des Traggelenks mit Zapfenschlüssel oder Hakenschlüssel lösen, dies war nur unter Zuhilfenahme der Rohrverlängerung möglich da die Mutter fest angezogen und angerostet war.
7. Jetzt habe ich mit einem Klauenabzieher (siehe Bilder) das Traggelenk (Presspassung) aus dem Querlenker rausgedrückt.
8. Die 21er Mutter, oberer Teil des unteren Traggelenks (Kegelform) ist die Verbindung zum Achsschenkel, gelöst und den Kugelbolzenabzieher angesetzt und aus dem Achsschenkel gedrückt.
9. Spurstangenkopf mit Kugelbolzenabzieher lösen.
10. Schraube (SW 19 oder 21) vom oberen Traggelenk gelöst, wieder Kugelbolzenabzieher angesetzt und gelöst.
11. Jetzt konnte ich den Achsschenkel abnehmen, auch der Antriebswellenstumpf ging gut durch.
12. Jetzt kann man die Antriebswellen ziehen, wie immer Vorsicht walten lassen und am besten das innenliegende
Traggelenk mit einer Hand abstützen (Vorsicht schwer).
13. Sechs Inbus-Schrauben 6er SW der Antriebswelle vom Vorderachsdifferential (VAD) lösen.
14. Zwei 21er SW an der Vorderseite des VAD lösen und rausziehen, und ein 21er an der Rückseite des VA lösen. dieses habe ich nur soweit rausgezogen das sich das VAD rausnehmen ließ.
Drei Sachen solltet ihr beim VAD beachten:
a)Am besten das VAD-ÖL vorher ablassen, da ihr sonst evtl eine große Öllache auf dem Werkstattboden habt.
b) Am VAD befindet sich ein dünner Entlüftungsschlauch, entweder am VAD lösen oder an der Halterung im
Motorraum lösen sonst bleibt ihr beim Ausbau des VAD an im Hängen oder er reisst ab.
c) Wenn ihr die Schrauben des VAD vorne löst solltet ihr in dem Maße wie ihr sie rausnimmt einen Bolzen,
Schraubenzieher oder langen Durchschlag einschieben, es besteht die Gefahr dass das VAD runterknallt
(schwerer Broken) also es besteht durchaus Verletzungsgefahr.
15. Jetzt müßt ihr irgendwie das Hydrauliköl irgendwie rausbekommen, ich hatte eine Handpumpe mit der ich den
Behälter leergesaugt habe, dann hatte ich am Lenkgetriebe die untere Leitung SW17 gelöst und in eine
Auffangwanne fließen lassen.
16. Die obere Leitung SW 15 lösen und abmontieren, wenn ihr die Zahnstange noch hin- und herschieben / drücken könnt dann kommt immer noch Hydrauliköl raus weil der Arbeits-Kolben-raum auf der rechten Seite (in Fahrtrichtung)
angeordnet ist, und somit sich beide Kammern abwechselnd leeren können.
Achtet darauf dass an den Anschlüssen der Hydraulikleitungen kleine O-Ringe verbaut sind.
17. Lenkstange SW13 lösen.
18. Die zwei langen Schrauben des Lenkgetriebes lösen (SW habe ich ich vergessen, ich prüfe es nochmals glaube
aber SW17)und rausziehen.
19.Jetzt ( ich hoffe ich habe alles) das Lenkgetriebe ausbauen und rausnehmen.

Das Zerlegen, die Reparatur und die Montage beschreibe ich sobald ich wieder ein bisserl mehr Zeit und Ruhe habe,
jetzt ist es schon so spät und ich brauche eine Mütze voll Schlaf, bis bald.

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Im Rep.-Satz sind die Führungsbuchsen der Zahnstange mit drin. Wenn ein LG nach kurz nach der Instandsetzung wieder undicht ist, dann wurden im Vorfeld vermutlich Fehler bei der Begutachtung der Zahnstange oder bei der Reparatur gemacht.
Meins war jedenfalls hinterher dicht und spielfrei.

Zitat:

@LT 4x4 schrieb am 24. November 2014 um 21:49:01 Uhr:



Zitat:

@DerAllgi schrieb am 24. November 2014 um 20:47:16 Uhr:


KLICK 350€ neu
das ist nicht Neu sondern "Generalüberholt".

...ein kleiner Unterschied.

LG Ro

Das es bei 350€ kein Neuteil ist sollte logisch sein.

Du kannst ja auch bei Mercedes eine neue für 2500€ kaufen.

Überholt ist ja fast neu. Erbsen Zähler.....

Zitat:

@DerAllgi schrieb am 25. November 2014 um 12:29:39 Uhr:



Zitat:

@LT 4x4 schrieb am 24. November 2014 um 21:49:01 Uhr:


das ist nicht Neu sondern "Generalüberholt".

...ein kleiner Unterschied.

LG Ro

Überholt ist ja fast neu. Erbsen Zähler.....

Ist es eben nicht.

Wenn man sich da mit der Rücklaufquote mal befasst, relativiert sich das sehr schnell.

Vielleicht solltest du da mal zählen und nicht Erbsen. 😁

LG Ro

Auch bei meinem ML hat der Lenkgetriebe-Teufel zugeschlagen:

ML430
Bj. 11/2000
Km-Stand 215.000
Reifengrösse 275/55R17
Winter: Continental 4x4 Winter Contact
Sommer: Continental Cross Contact UHP
keine Spurplatten, Fahrwerk original

Der Wagen hatte zuletzt recht ordentliche Vibrationen im Lenkrad.

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Hi, Timmi

das ist nicht gerade prickelnd!!

habe am Wochenende mal präventiv das Servosystem mit ca 4L Liqui Moly 3100 gespült.

ich habe einen passenden Adapter für die Einfüllöffnung vom Servobehälter gebaut und darauf dann einen Behälter mit ca. 2L Inhalt.

so kann man den Vorgang ( wie es geht sollte ja bekannt sein😁 ) auch alleine durchführen ,ohne Gefahr dass die Servopumpe trocken läuft.

vielleicht verlängert das ja das Leben der Servolenkung!!

VG an euch " 2 "

Michael

Hallo Michael,

danke für den Tipp! Im Moment ist jetzt mal alles neu, aber so in 100.000km... 😉

Bin gespannt, wie lange der 430 mitmacht. 215tkm und wieder gesund und munter!

Dein ML kommt jetzt gerade quasi in den " Zweiten Frühling "😁

VG,

Michael

Und ich erst 😁

Hallo Reiner,
ich hatte irgendwo in diesem Forum gelesen dass Du schon mal das Lenkgetriebe vom W163 ausgebaut
und zerlegt (?) hast.
Das Lenkgetriebe meines ml habe ich heute zerlegt, jetzt montiere ich den febi-Reparatursatz.
Hast Du evtl. noch eine Info zu dem Lenkgetriebe, der Montagereihenfolge , übereinstimmender Markierungen oder einzuhaltenden Abständen? Ausserdem Anzugsdrehmomente von:
Haupttraggelenken, große Mutter der Antriebswellen (36er?), Spurstangen.......usw.
Ich habe den das Vorderachsdifferential ausgebaut......Füllmengen vom Öl (Sorte?).
Reicht erst mal,
mein Mercedes-Dealer wollte mir die nötigen Angaben raussuchen......dauert gerade
noch wegen dem aktuellen Weihnachtsgeschäft, er hat halt viel Arbeit.
Danke vorab,
Felix

So, Lenkgetriebe ausgebaut, Lenkgetriebe zerlegt, febi-Repsatz eingebaut und Lenkgetriebe zusammengebaut und wieder montiert.
Aber nun der Reihe nach, ich werde versuchen eine sinnvolle Reihenfolge aufzubauen, ausser dem Lenkgetriebe
habe ich auch gleich die Traggelenke der Querlenker und die Axialgelenke der Spurstangen gewechselt.

1. Muttern der Antriebswellen gelöst SW 36, das Fahrzeug stand mit den Rädern auf dem Boden, habe eine 36er Nuss (Ein-Zoll-Werkzeug , eine kurze Verlängerung einen Knebel sowie ein etwa 80 cm langes als Verlängerung benutzt. 'Dann fünf Radschrauben SW 17 (?) gelöst. Dann Fahrzeug unterbaut und mit Hebebühne angehoben, und Räder abmontiert.
2.Bremssattel abgeschraubt (Torx) und mit mit Draht an die Halterung des oberen Querlenkers hochgebunden,
3.Bremsscheibe (6er-Inbus) gelöst und abgenommen.
4. Drehzahlsensor Schlüsselweite 10 (SW10) abmontiert, ist ein bisschen Fummelei da der Sensorkopf manchmal schwer aus der Führung kommt.
5. Spritzschutzblech, drei Schrauben SW13 gelöst und nach oben gedreht, jetzt kann man das Traggelenk am unteren
Querlenker sehen.
6. Nutmutter des Traggelenks mit Zapfenschlüssel oder Hakenschlüssel lösen, dies war nur unter Zuhilfenahme der Rohrverlängerung möglich da die Mutter fest angezogen und angerostet war.
7. Jetzt habe ich mit einem Klauenabzieher (siehe Bilder) das Traggelenk (Presspassung) aus dem Querlenker rausgedrückt.
8. Die 21er Mutter, oberer Teil des unteren Traggelenks (Kegelform) ist die Verbindung zum Achsschenkel, gelöst und den Kugelbolzenabzieher angesetzt und aus dem Achsschenkel gedrückt.
9. Spurstangenkopf mit Kugelbolzenabzieher lösen.
10. Schraube (SW 19 oder 21) vom oberen Traggelenk gelöst, wieder Kugelbolzenabzieher angesetzt und gelöst.
11. Jetzt konnte ich den Achsschenkel abnehmen, auch der Antriebswellenstumpf ging gut durch.
12. Jetzt kann man die Antriebswellen ziehen, wie immer Vorsicht walten lassen und am besten das innenliegende
Traggelenk mit einer Hand abstützen (Vorsicht schwer).
13. Sechs Inbus-Schrauben 6er SW der Antriebswelle vom Vorderachsdifferential (VAD) lösen.
14. Zwei 21er SW an der Vorderseite des VAD lösen und rausziehen, und ein 21er an der Rückseite des VA lösen. dieses habe ich nur soweit rausgezogen das sich das VAD rausnehmen ließ.
Drei Sachen solltet ihr beim VAD beachten:
a)Am besten das VAD-ÖL vorher ablassen, da ihr sonst evtl eine große Öllache auf dem Werkstattboden habt.
b) Am VAD befindet sich ein dünner Entlüftungsschlauch, entweder am VAD lösen oder an der Halterung im
Motorraum lösen sonst bleibt ihr beim Ausbau des VAD an im Hängen oder er reisst ab.
c) Wenn ihr die Schrauben des VAD vorne löst solltet ihr in dem Maße wie ihr sie rausnimmt einen Bolzen,
Schraubenzieher oder langen Durchschlag einschieben, es besteht die Gefahr dass das VAD runterknallt
(schwerer Broken) also es besteht durchaus Verletzungsgefahr.
15. Jetzt müßt ihr irgendwie das Hydrauliköl irgendwie rausbekommen, ich hatte eine Handpumpe mit der ich den
Behälter leergesaugt habe, dann hatte ich am Lenkgetriebe die untere Leitung SW17 gelöst und in eine
Auffangwanne fließen lassen.
16. Die obere Leitung SW 15 lösen und abmontieren, wenn ihr die Zahnstange noch hin- und herschieben / drücken könnt dann kommt immer noch Hydrauliköl raus weil der Arbeits-Kolben-raum auf der rechten Seite (in Fahrtrichtung)
angeordnet ist, und somit sich beide Kammern abwechselnd leeren können.
Achtet darauf dass an den Anschlüssen der Hydraulikleitungen kleine O-Ringe verbaut sind.
17. Lenkstange SW13 lösen.
18. Die zwei langen Schrauben des Lenkgetriebes lösen (SW habe ich ich vergessen, ich prüfe es nochmals glaube
aber SW17)und rausziehen.
19.Jetzt ( ich hoffe ich habe alles) das Lenkgetriebe ausbauen und rausnehmen.

Das Zerlegen, die Reparatur und die Montage beschreibe ich sobald ich wieder ein bisserl mehr Zeit und Ruhe habe,
jetzt ist es schon so spät und ich brauche eine Mütze voll Schlaf, bis bald.

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gut beschrieben.

LG Ro

*thumup*

Sehr gut beschrieben. Hab ich dann mal gleich zu den FAQs hinzugefügt.

Greetz
MadX

Nachdem ich festgestellt habe das es nicht möglich ist die aufgelisteten Arbeitsschritte für die Lenkgetriebereparatur zu ergänzen oder zu verbessern versuche ich hier jetzt einzelne Positionen zu ergänzen:
Zu Pos 1:........sowie ein etwa 80 cm langes VerlängerungsRohr benutzt.

Zu Pos 2: Nutmutter (Gewindedurchmesser M40)des Traggelenks mit Zapfenschlüssel oder Hakenschlüssel lösen, ...

Zu Pos 10: Schraube SW 19 vom oberen Traggelenk gelöst, wieder Kugelbolzenabzieher angesetzt und gelöst.

Ich wollte gerne noch zwei pdf-Dateien hochladen (ca. 150kb) aber ich habe mein Kontingent offensichtlich schon ausgeschöpft.
Eine der pdf-Dateien bezieht sich auf die Füllmengen, ist von Fuchs Petrolub und ihr könnt sie euch von
der Fuchs-Website runterladen.
Die zweite pdf-Datei ist aus dem EPC- von Mercedes-Benz, und zeigt eine Zeichnung des Lenkgetriebes mit Positionsnummern. Mir ist aufgefallen das die die (äußeren Spurstangen) auf der EPC-Zeichnung in die FALSCHE
Richtung gekrümmt sind, also achtet bei der Montage darauf! Es steht zwar auf der Spurstange L und R aber irreführend ist es allemal, die Zeichnung ist immerhin aus der EPC!

Zu Pos 16: Die obere Leitung SW 15 lösen und abmontieren, wenn ihr die Zahnstange noch hin- und herschieben / drücken könnt dann kommt immer noch Hydrauliköl raus da sich beide Kammern des Druckraumes abwechselnd entleeren können. Der Arbeits-Kolben-raum ist auf der rechten Seite (in Fahrtrichtung) angeordnet.

Hab vor 3 Wochen auch das LG ersetzt, war noch das Erste. War undicht nach außen, und innerlich Undicht.

Km-Stand 215 000

Motor 270CDI

gefahrene Felgen/Reifengröße, Reifenhersteller 275/55 17 Pirelli Scorpion Ice Snow

Spurplatten j/n N

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