Leistung ausreichend, Karmann Ghia, Käfer, 40PS, 44PS...
Hallo,
wer hat einen Käfer oder Karmann Ghia (Cabrio) mit 40 oder 44PS?
Reicht die Leistung aus, auch mal 2x450km Autobahn (100-120km/h) und in den Bergen (z.B. in die Dolimiten) rumzutuckern, ohne das man von Wohnmobilen überholt wird?
Die 50PS Version möchte ich beim Karmann eigentlich nicht, sieht mit den Blinkern und Heckleuchten zu klobig aus.
Denke 34PS scheidet ganz aus..........
Zeitgenössiges Tuning, wäre ja auch noch möglich, aber mehr wie 5 PS ohne großen Aufwand ?.
(H-Zulassung sollte erhalten bleiben)
Gruß
Thomas
17 Antworten
Hallo Thomas-D,
ich habe seinerzeit beide Motoren hier in den Harz-Bergen im Alltag bewegt und fühlte mich eigentlich nie untermotorisiert (Käfer 1300-L, Baujahr 1967, 40 PS in javagrün - ach ja! - als mein erstes Auto von 1973 - 1975 und anschliessend Käfer 1302-L, Baujahr 1971, 44 PS in weiß, von 1975 - 1983). Letzterer hat dann tatsächlich nach einer Vollgasfahrt auf der A 7 in den Kasseler Bergen einen Motorschaden erlitten, es handelte sich um die berühmt-berüchtigte Überhitzung des dritten Zylinders, inklusive Kolbenfresser und zerschmolzener (!) Zündkerze. Habe dann damals für fünfzig D-Mark einen "Austauschmotor" vom Schrottplatz geholt; das Teil war innerhalb weniger Stunden eingebaut. Wenn ich mich recht erinnere, hatte der sogar um die 50 PS (war von einem 1302-S), das wurde aber nie in den Papieren eingetragen. Aber um Deine Frage zu beantworten: Leistungsmäßig sehe ich bei beiden Motoren keinerlei Probleme, zumal man ja einen Oldie schonend fährt. Das mit dem hier bereits genannten zusätzlichen Ölkühler ist aber sicher empfehlenswert. Also, Fazit: Machen!
Alles eine Frage der Wartung und des Umgangs. Wer mit einem solchen Auto eine lange Tour machen will, weiß normalerweise, worauf er sich einläßt. Sicher, mit 40 bzw. 44PS kann man keine Löcher in die Straße brennen, aber zum Vorankommen reicht's.
Mein Vater hatte früher einen R4 mit 26PS und Dreigangschaltung, der Vollgas 115km/h lief. Damit haben meine Eltern vom Ruhrgebiet aus mehrfach im Jahr die Verwandtschaft östlich von München besucht. Gut, es wurde alles mit dem Fuß auf in der Ölwanne gefahren, aber geklappt hat es immer, alles eine Frage der Zeit.
Später, als wir die Tour mit meinem Bruder und mir machten, hatten wir einen 4-Gang R4 mit 34PS aus 845 cm³, der dann oft noch zusätzlich einen großen Koffer auf dem Dach tragen mußte. Ging auch, wenngleich der Koffer die Vmax von etwa 135 auf nur noch knapp 120 schrumpfen ließ. Die Leistung war nie ein großes Thema, egal, ob wir damit nach Paris oder in den Bayerischen Wald gefahren sind. Der Gute hat immer Vollgas bekommen, dafür aber auch eine exzellente Wartung mit häufigen Ölwechseln.
Nach 7 Jahren und gut 180.000km wurde der Wagen noch mit dem 1. Motor verkauft. Der Nachbesitzer hat meinem Vater 1 Jahr später noch als Dank für das gute Auto eine Flasche Fernet Branca geschickt, also scheint da ja nicht allzu viel kaputt gegangen zu sein. 😁 (OK, TÜV war zuletzt nur noch mit schweißen möglich, R4 halt.)
Der langen Rede kurzer Sinn: Wenn der Motor thermisch stabil ist, gut gewartet wird, und der Fahrer ein Gespür für die Maschine hat, kann man auch mit geringer Leistung alles machen, was andere können, nur halt etwas langsamer. Das ist in der TDI-Ära nur etwas in Vergessenheit geraten...
Hatte früher mal einen 1966er Käfer cabrio mit 1500er Motor mit 44PS: Der war (aus Käfersicht) schnell und sparsam. Bin damals oft Langstrecke Bamberg-Köln A3 gefahren, gelegentlich zufällig zusammen mit 1303er Cabrios mit 1600/50PS und war genausoschnell wie die, musste aber nicht so oft tanken. Hatte aber auf der Autobahn die Haube hinten immer mit einem kleinen Holzkeil etwas aufgestellt, um mehr Kühlluft zu kriegen. Die 1966er 1500er Haube mit nur zwei Luftschlitzen war da etwas eng bemessen.
War auch oft in den alpen damit, da ich seit 1988 dort wohne, es war mir immer genug Leistung.
Stefan