Leidiges Thema Reißverschlussverfahren

Guten Morgen zusammen,

folgender Sachverhalt hat sich gestern zugetragen und ich brauche mal eure Einschätzung:

Gestern gegen späten Nachmittag befuhr ich eine zweispurige Straße, die kurz darauf zu einer Spur wird. Auf der Straße ist dies zusätzlich mir Markierungen angedeutet. Ich befuhr die rechte Spur. Es war recht wenig los, so dass das Fahrzeug, dass vor mir auf der linken Spur fuhr und bereits den einspurigen Bereich erreicht hatte, verhältnismäßig weit weg war (schätze so um die fünf Autolängen). Ich habe nun auch die letzte Markierung passiert und ordnete mich auch ein, bis ich das aufheulen eines Motors hinter mir hörte. Ein Passat, der vorher auch irgendwo hinter mir auf der rechten Spur gewesen sein muss, fand wohl, dass ich nicht schnell genug aufschloss zu meinem Vordermann und wollte sich noch links vorbeiquetschen, merkte aber dann doch, dass ich schon viel zu weit vorne war und er hätte in den Gegenverkehr fahren müssen, um noch an mir vorbeizukommen.

Ende vom Lied war, dass er sich total verkalkuliert hatte, ordentlich Tempo drauf hatte und dann natürlich in die Eisen gehen musste. Es folgte ein ordentliches Hupkonzert, der Schalter für die Lichthupe wurde auf´s übelste gequält und es wurden fleißig Fotos von meinem Auto gemacht, sprich er hat das Handy quer aufs Lenkrad gelegt um dann von meinem Heck Fotos zu machen. Meine seine Beifahrerin war auch mir dem Handy zugange.

Eigentlich hätte mich das total kalt gelassen aber die Tatsache, dass er nun Fotos gemacht hat, ärgern mich doch ziemlich. Er wird die ja nicht umsonst gemacht haben daher meine Frage: Was bringt es ihm, wenn er damit zur Polizei rennt? Ich habe mich bestimmt das eine oder andere Mal auch nicht immer konkret im Straßenverkehr verhalten aber bei dieser Geschichte gestern bin ich mir noch nicht mal 0,000001% einer Schuld bewusst.

Ich danke euch schon mal.

P.S. Wenn man auf das Bild schaut, war ich schon über die letzte Markierung hinaus.

Beste Antwort im Thema

Mit etwas Glück wird ihn die Polizei fragen, wie er es geschafft hat, trotz Handyverbot mit dem Handy Fotos zu machen.

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War etwas knapp aber er hatte halt auch Gas gegeben ...

Dann hat er wohl einfach nur Stress gesucht.

Zitat:

@Drahkke schrieb am 6. Juni 2019 um 12:13:34 Uhr:



Zitat:

@Mazon3599 schrieb am 6. Juni 2019 um 11:54:31 Uhr:


Berichtigt mich wenn ich das falsch verstehe, aber grundsätzlich gilt doch immer ein Rechtsfahrgebot.

Nein, grundsätzlich galt das Rechtsfahrgebot noch nie.

Korrekt, nämlich nur außerhalb geschlossener Ortschaften. Innerorts darf man deshalb auch rechts überholen (bei zwei Fahrspuren in derselben Richtung).

Interessante Erfahrung in Dänemark letzte Woche: Reißverschluss in 300m. Alles quetscht sich panikartig rechts rüber, nur ein einzelner chrisdash denkt "Reißverschluss, durchfahren" und bleibt links. Auf 150m vor Verengung zieht ein 40-Tonner von rechts schräg rüber auf die linke Spur, als chrisdash schon auf Höhe der Hinterachsen des Hängers ist. Nach links ausweichen, bremsen, hinter dem LKW her rollen, dann einordnen wollen: Alle machen dicht, inkl. Fast-Kontakt und Hupkonzert.

Also, wir können Reißverschluss eigentlich ziemlich gut in DE...

P.S.: Werden die in Bremen eigentlich jemals noch mal fertig mit der Baustelle auf der A1? Seit wieviel Jahren sind die jetzt dabei? 5? 6?

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Sehe im Ausland auch öfter, dass die LKW einfach mittig fahren. Frage mich dann immer warum sie meinen, sich das Recht dazu rausnehmen zu dürfen. Gerade im Stau super nervig. Mit Rettungsgasse ist dann auch nichts mehr.

Zitat:

@chrisdash schrieb am 7. Juni 2019 um 05:44:28 Uhr:


Interessante Erfahrung in Dänemark letzte Woche: Reißverschluss in 300m. Alles quetscht sich panikartig rechts rüber, nur ein einzelner chrisdash denkt "Reißverschluss, durchfahren" und bleibt links. Auf 150m vor Verengung zieht ein 40-Tonner von rechts schräg rüber auf die linke Spur, als chrisdash schon auf Höhe der Hinterachsen des Hängers ist. Nach links ausweichen, bremsen, hinter dem LKW her rollen, dann einordnen wollen: Alle machen dicht, inkl. Fast-Kontakt und Hupkonzert.

Also, wir können Reißverschluss eigentlich ziemlich gut in DE...

Wenn sich bereits alle eingeordnet haben, finden es die Wenigsten lustig, dass sie einem Überholer (in ihren Augen: Aussätzigen/Asozi) nochmal Platz machen sollen. Das ist wie das Kolonnenspringen auf Landstraßen im dichten Berufsverkehr - gesetzlich zulässig aber moralisch verboten.

Überholen ist in dem Fall nicht gut. Da ist "Nebenherfahren" angesagt, auch wenn es sinnbefreit ist. Alles andere ist nicht Gesellschaftskonform. Den großen Macher oder King der Straße raushängen lassen ist nicht. Ist in D übrigens ganz genauso wie im zivilisierteren Ausland.

Daher soll man sich ja auch erst zum Ende der Spur reißverschliessen, damit es nicht zu solchen Unstimmigkeiten kommt.

Zitat:

@eddiotos schrieb am 6. Juni 2019 um 18:32:09 Uhr:



Zitat:

@Drahkke schrieb am 6. Juni 2019 um 12:13:34 Uhr:



Nein, grundsätzlich galt das Rechtsfahrgebot noch nie.

Korrekt, nämlich nur außerhalb geschlossener Ortschaften. Innerorts darf man deshalb auch rechts überholen (bei zwei Fahrspuren in derselben Richtung).

Nö, grundsätzlich gilt nach § 2 Abs. 1 StVO, dass "Fahrzeuge müssen die Fahrbahn benutzen, von zwei Fahrbahnen die rechte" und nach Abs. 2 "Es ist möglichst weit rechts zu fahren, nicht nur bei Gegenverkehr, beim Überholtwerden, an Kuppen, in Kurven und bei Unübersichtlichkeit".

Alles andere, wie auch die frei Wahl des Fahrstreifens innerorts, sind zulässige Ausnahmen von diesem Grundsatz.

@Schubbie
Ist richtig. Da sich nunmal alle eingeordnet haben, nimmt sich chrisdash durch die nun freie Bahn einen wesentlichen Vorteil auf Kosten aller anderen. Daher sollte man da dann nebenherfahren und nicht mehr überholen. Wie gesagt, rechtlich korrekt, moralisch verwerflich. So jemandem wird aggressive fahrweise vorgeworfen, obwohl er die nur bei den anderen hervorruft.

Wobei das moralisch korrekte Verhalten die Schlange nur unnötig verlängert.
Würde der Reißverschluss so gut funktionieren, wie bei einer Jacke, gäb es vor den Engstellen keinen Stau. Alle Fahrspuren nutzen, im Geschwindigkeitstrichter verzögern, ausreichende Lücken lassen und dann rechts links rechts links usw.

Ich zähle auch möglichst früh ab, wo ich mich einzunorden habe und fahre dann möglichst früh parallel zu der Lücke, in die ich rein muss. Manchmal hat man dann Drängler hinter sich, die dann unnötig stark zum Einordnen bremsen müssen, um in ihre Lücke zu kommen und damit einen Dominoeffekt auslösen.

Zitat:

@Bahnfrei schrieb am 7. Juni 2019 um 08:30:25 Uhr:


Wenn sich bereits alle eingeordnet haben, finden es die Wenigsten lustig, dass sie einem Überholer (in ihren Augen: Aussätzigen/Asozi) nochmal Platz machen sollen.

Ehrlich gesagt rege ich mich eher über die Deppen auf, die unüberlegt 300 Meter vorher schon rüberziehen. Besonders toll auf der Autobahn. Da fahre ich gemütlich im Stau, sehe, dass sich vor mir nur noch wenige Fahrzeuge befinden. Ich suche mir eine Lücke, in die ich am Ende meines Fahrstreifens reinfachen will, und bleibe neben ihr. Der Verkehr bewegt sich gleichmäßig mit 15KMH vorwärts... Dann kommts... Alle ordenen sich fast Zeitgleich ein... Nun bin ich auf einer freien Spur... Hinter mir der Stau... Vor mir ein freier fahrstreifen, auf dem ich 30-50KMH fahren könnte... Neben mir die Lücke, wo ich reinfahren will...

Und nun? Bin ich der depp, der mit 15KMH auf einem freien fahrstreifen fährt... Oder soll ich der Depp werden, der zügig bis zum Ende des Fahrstreifens fährt... Ich muss sogar die Leute loben, die mit den 15KMH hinter mir bleiben, ohne zu hupen, und mich nicht über den Standstrifen überholen... Ist jedoch stehender verkehr, dann fahre ich langsam bis vorne durch, weil es sonst ein Chaos gibt. In solchen Momenten finde ich es kein bischen Asozial, wenn die Leute bis zur Engstelle fahren. Jedoch finde ich es gefährlich, wenn sie mit einer hohen Geschwindigkeit an den stehenden Autos vorbei fahren, und nicht bedenken, dass jemand plötzlich rausziehen könnte...

Zitat:

@MvM schrieb am 07. Juni 2019 um 09:39:17 Uhr:


In solchen Momenten finde ich es kein bischen Asozial, wenn die Leute bis zur Engstelle fahren.

Es stehen doch oftmals extra Hinweisschilder unter den Schildern zum Reißverschlussverfahren, dass man bis zum Ende fahren soll, was auch überhaupt kein Problem ist, wenn man sich, wie auf dem Schild gezeigt, frühzeitig neben seine Lücke setzt.

Ich finde es völlig in Ordnung, den freien Fahrstreifen zu nutzen, wenn es sich auf dem durchgängigen bereits staut.
Die Leute sind doch selbst Schuld, wenn sie sich dies ermöglichen durch ihr Fehlverhalten. Darüber hinaus würde es den nachfolgenden Verkehr dann umso stärker behindern, wenn man den freien Streifen nicht nutzt. Insofern ist das Verhalten auch nicht egoistisch, sondern einfach konsequent und richtig

Aber die oft begründete Angst, dann nicht rein gelassen zu werden, verhindert korrektes Verhalten. Ich muss gestehen, bin ich mit dem Wohnmobil unterwegs, ordne ich mich auch sehr früh in die dann noch großen Lücken ein. Das Teil ist zu unübersichtlich, um ganz vorne dann eine kleine Lücke zu nutzen.

Mit Auto und Motorrad sieht das anders aus. Da habe ich keine Probleme, bis zur Engstelle auf meiner Spur zu bleiben.

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