Leasing oder Kauf? persönliche Gründe?

Mercedes V-Klasse

Was sind Eure ganz persönlichen Gründe
pro und contra Kauf
bzw.
pro und contra Leasing?

In den Medien liest man viel, aber das sind meistens Journalisten, deren Motivation ich jetzt nicht wissen will. Wie gefragt, mich interessieren ganz persönliche Gründe, hauptsächlich natürlich jetzt mal gefragt, die Gruppe der Vau-Nutzer.

Und weiß jemand wie das in anderen Ländern aussieht?
Ist Leasing ein deutsche Phänomen oder auch anderswo populär?
Und kennt jemand eine Statistik über Anteil Kauf/Leasing beim Vau?

Beste Antwort im Thema

Seit 20 Jahren bin ich selbstständig und habe in der Zeit über 50 Fahrzeuge neu angeschafft. Anfänglich brav gekauft und wenn das Geld nicht reichte, war unsere Hausbank so nett und half aus. Dann kamen die ersten Leasingfahrzeuge von Renault und Volvo. Da hat es eigentlich keine Probleme gegeben. Das erste Theater fing mit BMW an. Da gebe ich nach 3 Jahren das neue Modell vom X5 mit Top-Ausstattung mit nur 50.000 km (60 durfte ich) zurück, aber nehme keinen neuen. Da heißt es auf einmal, es gäbe Schäden in Höhe von 4.500,00 netto und die müsste ich noch bezahlen. Gott sei Dank hatte ich eine schriftliche Kaufoption für 38.000,00 damals vereinbart, was aber der neue Besitzer vom Autohaus erst nicht wusste. Ich hab die Karre bezahlt und sofort für 42.500,00 weiterverkauft, ohne nur einen der angeblichen Schäden beheben zu lassen. Nach der Erfahrung habe ich mir geschworen, nie wieder Leasing, nie wieder dem Händler ausgeliefert sein oder zumindest nicht ohne einen Rettungsanker zu vereinbaren. Aus dem Grund habe ich auch die erste V-Klasse 2014, eine Editon 1, für rund 70.000,00 gekauft und nicht geleast. Der Händler hatte mir aber alternativ auch ein Leasingangebot unterbreitet und mir den Restwert nach drei Jahren mit 35.000,00 angegeben. Mein Glück, denn als wir nach drei Jahren eine neue V-Klasse nehmen wollten, wurde die alte Inzahlung genommen und die Abteilung für die Fahrzeugbewertung schätze unsere V-Klasse auf nur 29.000,00. Nur weil ich Veto einlegte und die 35 noch schriftlich vorzeigen konnte, gab es plötzlich eine Entschuldigung und es wurden sogar 35.400,00 gezahlt. Um zukünftigen Diskussionen dieser Art aus dem Weg zu gehen, hatten wir die neue V-Klasse dann auch tatsächlich geleast. Hauptgrund dafür war, dass ich mir nicht vorstellen konnte, dass jemand für eine 5 Jahre alte V-Klasse mit 100.000 Kilometer auf der Uhr noch 42.000,00 auf den Tisch legt. Das ist nämlich der theoretische Restwert. Bei anderen Herstellern gibt es dafür einen Neuwagen (Peugeot, Opel, usw.). Nach knapp 2 Jahren (05/2019) bekamen wir das Motorsteuerungsupdate aufgespielt. Seit dem läuft der Motor nach dem Kaltstart sehr laut, sägt im Standgas und die Automatik verweigert im Gespannbetrieb die letzten 2 Gänge. Manchmal bleibt der bei Wiederaufnahme des vorher eingestellten Tempomats bei 110 km/h in der vierten Stufe und lärmt mit 4.000 Umdrehungen vor sich hin. Nur wenn wir auf manuell umschalten, können wir bis in den 7. schalten und alles ist gut. Mercedes sieht dies nicht als Mangel an und macht nichts. Die lassen uns schon seit 6 Monaten im Regen stehen! Das Leasing läuft jetzt noch knapp 2,5 Jahre und wir kommen nicht ohne großem finanziellen Nachteil aus der Nummer raus. Wir sind sehr enttäuscht und werden wohl nie wieder ein Fahrzeug leasen, um einfach nicht dieser Abhängigkeit ausgeliefert zu sein. Allerdings räume ich ein, dass die aktuelle Zeit tatsächlich eine gewisse Unsicherheit mit sich bringt. Wie entwickeln sich die Restwerte? Welche Fahrzeuge sind in 3 oder 5 noch angesagt? Aus der Sicht gesehen, spricht einiges fürs Leasing, dann aber maximal für 3 Jahre. Allerdings wurde uns ein neuer V300 mit sehr guter Ausstattung (LP 87.000,00) für 965,00 netto Leasingrate für 36 Monate Laufzeit mit 60.000 km angeboten, was ich deutlich zu hoch finde. Angeblich hätte Mercedes die Konditionen angezogen. Wie auch immer, wir machen jetzt erstmal nichts mehr und fahren unsere V-Klasse im Handschaltbetrieb weiter. Danach bekommt Mercedes das Ding auf den Hof und die können mich mal kreuzweise. Was danach kommt, weiß ich beim besten Willen noch nicht. Hoffentlich bringt irgendeiner noch einen neuen, den ultimativen Bulli auf den Markt. Oder wir kaufen einfach einen Peugeot Traveller, den wir mit absoluter Vollausstattung mit unserem Gewerberabatt für nur 35.000,00 netto neu bekommen. Unterstelle ich die Mercedesleasingrate, wäre die Karre nach 3 Jahren bezahlt und mir ist es völlig egal, wie niedrig der Restwert vom Franzosen ist. Es wird ja wohl mehr als Null sein und somit finanziell viel günstiger als der Mercedes. Natürlich sind die Fahrzeuge nicht ganz miteinander vergleichbar, aber der Peugeot kommt schon dicht an den Benz dran. Und für den halben Preis, lass ich mir eine Menge gefallen. Zudem muss ich auch nicht die Automatik von Hand schalten :-).

So, sorry dafür, dass ich hier einen Roman geschrieben habe. Aber es wurde nach den persönlichen Eindrücken gefragt und davon habe ich viele :-)

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Zitat:

@Robin Hood 15 schrieb am 7. Dezember 2019 um 22:30:00 Uhr:


Hat jemand von Euch schon mal ein Leasing Auto am Ende der Vertragslaufzeit zurückgegeben?

Ich weiss nicht wie die Sachlage in Deutschland ist. Hier in der Schweiz gibt es sicher einige Garagen, welche die Autos auf Kosten des Leasing-Nehmers vergolden wollen. Ist aber rechtlich meist kaum durchsetzbar.

Ich habe bei den letzten drei Rückgaben insgesamt ca. CHF 600.-- bezahlt. Und dies auch nur für von mir verursachte Schäden an der Karosserie.

Für Schäden, die über eine normale Benutzung hinausgehen, muss man am Ende zahlen beim Leasing. Das sollte niemanden wundern. Ich habe bei verschiedensten Marken bisher gute Erfahrungen gemacht, immer wurde ein unabhängiger Sachverständiger hinzugezogen, der die Fahrzeuge bewertet hat.

Zitat:

@iceman1306 schrieb am 10. Dezember 2019 um 14:34:05 Uhr:


Für Schäden, die über eine normale Benutzung hinausgehen, muss man am Ende zahlen beim Leasing. Das sollte niemanden wundern. ...

Die normale Benutzung ist jedoch sehr sehr eng definiert. Mit einer normalen Benutzung, praxisgerecht hat das NIX zu tun. Mal die Broschüren zur Rückgabe genau lesen. An Abzügen kommt man in aller Regel kaum vorbei, es sei denn man hat den Wagen über den Leasingzeitraum in einer Garage stehen und fährt damit nur Sonntags sanft zum Einkaufen um die Ecke. 😉

Und wie ist es beim Kilometerleasing. Da kommt es dann doch nur auf die Kilometerzahl an.
Oder wird das Kilometerleasing gar nicht angeboten?
Also nicht der Restwert sondern nur die gefahrene Strecke, ist ausschlaggebend.

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Zitat:

@Bernh24 schrieb am 11. Dezember 2019 um 00:29:47 Uhr:



Zitat:

@iceman1306 schrieb am 10. Dezember 2019 um 14:34:05 Uhr:


Für Schäden, die über eine normale Benutzung hinausgehen, muss man am Ende zahlen beim Leasing. Das sollte niemanden wundern. ...

Die normale Benutzung ist jedoch sehr sehr eng definiert. Mit einer normalen Benutzung, praxisgerecht hat das NIX zu tun. Mal die Broschüren zur Rückgabe genau lesen. An Abzügen kommt man in aller Regel kaum vorbei, es sei denn man hat den Wagen über den Leasingzeitraum in einer Garage stehen und fährt damit nur Sonntags sanft zum Einkaufen um die Ecke. 😉

Ich kenne die Broschüren zur Rückgabe gut, denn ich lease seit 15 Jahren Fahrzeuge. Nicht nur für mich, sondern auch für meine Mitarbeiter.
Bei meinen eigenen Fahrzeugen hatte ich beim Opel und beim BMW keinerlei Abzüge bei der Rückgabe, beim Audi waren es 150 Euro für einen Lackschaden an der vorderen Stoßstange. Und ich habe zwei Kinder und zwei Hunde, die auch regelmäßig mitfahren.

Auch beim Kilometerleasing müssen Schäden am Fahrzeug bezahlt werden. Ich würde aber generell nur Kilometerleasing machen, denn auf den Restwert hat ja vor allem der Markt einen Einflüß.

Restwertleasing ist wie russisches Roulette, das kann man kaum ernsthaft in Erwägung ziehen.

Bei BMW habe ich bisher nur beste Erfahrungen gemacht und bei drei Fahrzeugen keinen Cent nachbezahlt.

Wer zur Miete in Haus oder Wohnung wohnt, muss beim Auszug im Übrigen auch alle Schäden beseitigen oder zahlen, die über den sachgemäßen Gebrauch hinausgehen. Nur dass es dort als völlig normal akzeptiert wird. In anderen Foren (z.B. MyDealz, wenn Ort Leasing gepostet wird) scheint dagegen gerne die Erwartungshaltung vertreten zu werden, dass man Neuwagen jahrelang wie Dreck behandeln und runterrocken kann und dafür dann nichts zahlen möchte.

Ich hatte einen Audi A1 als Werkstatt-Ersatzfahrzeug geleast und würde nach den gemachten Erfahrungen nie wieder irgendetwas leasen:
Bei der Rückgabe war der Mitarbeiter entzückt von dem tollen Zustand, selbst die Räder hätten ja keine Beschädigungen und besonders freute er sich darüber, daß das Fahrzeug schon grundgereinigt war.
Er bestätigte auf einem kurzen Protokoll diese Dinge und die Sache schien erledigt.
Sechs (!) Wochen später erhielt ich eine Rechnung des Düsseldorfer Autohauses über knapp 3000 Euro.
Steinschläge im Kühlergrill, das ganze Auto sei lackiert worden, die Bereifung müsse ersetzt werden ua.
Anbei ein Angebot über genau die Reifen, die gerade montiert waren und noch noch 6 mm Profil hatten.
Auf meine Einwände reagierte man gar nicht sondern wurde immer frecher im Ton und drohte sogar das Beitreiben der Forderung an.
Mein Vorschlag war dann folgender: Kühlergrill erneuern okay, aber ich will das Altteil haben. Hätte ich weiterverhökert. Und die originalen Reifen, die ich direkt bei Übernahme gegen Ganzjahresreifen ersetzt hatte, wollte ich ihnen auch zurückliefern, originaler ginge es ja gar nicht.
Man wand sich und erfand abstruse Ausreden, warum das alles nicht ginge, schlußendlich stellte sich heraus, daß das Auto längst weiterverkauft war. Es ging einfach nur darum noch Geld einzunehmen, weil man sich wohl bei der Leasingrate zu weit aus dem Fenster gelehnt hatte.
Nachdem ich den Leiter des Autohauses damit in persona konfrontiert hatte, habe ich von diesen Forderungen nie wieder was gehört.

Leasing ist seitdem nie wieder ein Thema gewesen, meinen V habe ich jetzt einfach gekauft und ich kann damit machen, was ich will.

VG Ingo

Zitat:

@aquablader schrieb am 11. Dezember 2019 um 12:19:22 Uhr:


Ich hatte einen Audi A1 als Werkstatt-Ersatzfahrzeug geleast und würde nach den gemachten Erfahrungen nie wieder irgendetwas leasen:
Bei der Rückgabe war der Mitarbeiter entzückt von dem tollen Zustand, selbst die Räder hätten ja keine Beschädigungen und besonders freute er sich darüber, daß das Fahrzeug schon grundgereinigt war.
Er bestätigte auf einem kurzen Protokoll diese Dinge und die Sache schien erledigt.
Sechs (!) Wochen später erhielt ich eine Rechnung des Düsseldorfer Autohauses über knapp 3000 Euro.
Steinschläge im Kühlergrill, das ganze Auto sei lackiert worden, die Bereifung müsse ersetzt werden ua.
Anbei ein Angebot über genau die Reifen, die gerade montiert waren und noch noch 6 mm Profil hatten.
Auf meine Einwände reagierte man gar nicht sondern wurde immer frecher im Ton und drohte sogar das Beitreiben der Forderung an.
Mein Vorschlag war dann folgender: Kühlergrill erneuern okay, aber ich will das Altteil haben. Hätte ich weiterverhökert. Und die originalen Reifen, die ich direkt bei Übernahme gegen Ganzjahresreifen ersetzt hatte, wollte ich ihnen auch zurückliefern, originaler ginge es ja gar nicht.
Man wand sich und erfand abstruse Ausreden, warum das alles nicht ginge, schlußendlich stellte sich heraus, daß das Auto längst weiterverkauft war. Es ging einfach nur darum noch Geld einzunehmen, weil man sich wohl bei der Leasingrate zu weit aus dem Fenster gelehnt hatte.
Nachdem ich den Leiter des Autohauses damit in persona konfrontiert hatte, habe ich von diesen Forderungen nie wieder was gehört.

Leasing ist seitdem nie wieder ein Thema gewesen, meinen V habe ich jetzt einfach gekauft und ich kann damit machen, was ich will.

VG Ingo

hoffentlich dieses Autohaus auf die Liste „von denen kauft man nichts“ gesetzt ;-)

Dieses Szenario ist nicht nur Autohaus abhängig, sondern ebenso wie viel dem Händler an mir liegt. Z.B. @iceman1306 least schon sehr lange sehr viele Autos, ggf. vorzugsweise bei einem Händler. Dass dann die Hemmschwelle beim Händler höher ist den Kunden mit solchen nachträglichen Streitereien nach dem Leasing zu verlieren liegt wohl auf der Hand. Ist man jedoch ein Kunde, der nur ein Fahrzeug im Leasing hat ... sind solche Erfahrungen, wie bei @aquablader eher an der Tagesordnung und die Steinschlagschäden, welche zum normalen Gebrauch (!!) gehören werden einzeln mit der Lupe gesucht und gefunden. Deshalb lese man die Rückgabebedingungen !! wleche augenscheinlich unterschiedlicher Natur sind. Fraglich ist dabei jedoch, welcher Leasingnehmer dann seine V-Klasse als PKW oder eben als Transporter eingestuft bekommt. Letztendlich birgt das Ganze viel Streitpotential, da z.B. wie hier berichtet einige Kunden gar keine Rückgabebedingungen vereinbart, bzw. erhalten haben ...

Zitat:

hoffentlich dieses Autohaus auf die Liste „von denen kauft man nichts“ gesetzt ;-)

wieso zitierst du den gesamten langen beitrag für diesen kurzen audi-gag ? aufräumen vor dem posten ist natürlich arbeit, aber sehr sinnvoll für alle.

Drei Monate vor Leasing-Ende rief mich der Verkäufer an, ich solle mir schon mal Gedanken machen, welches Auto alsAnschlußfahrzeug bestellt werden soll.
Ich hab ihm erklärt, daß ich täglich beobachte, wie bei meiner benachbarten Fahrzeugpflege Gutachter durch die Autos kriechen und dabei die abstrustesten Schäden herbeireden.
Ich wolle erstmal sehen, wie es bei meiner ersten Leasing-Rücknahme läuft und habe ihm ganz deutlich meine Skepsis dargelegt.
Ich kann bis heute nicht verstehen, wie man dann so eine Nummer abziehen kann...

VG Ingo

Hallo Ingo, da Du "ganz deutlich deine Skepsis dargelegt" hast, hatte der Verkäufer wohl nichts mehr zu verlieren. Das die Sache hier öffentlich gemacht wird, damit hat er nicht gerechnet. Schönes WE, MfG

Hab ja keine Namen genannt...

Hätten sie gesagt, daß das Auto okay ist, hätte ich das wieder gemacht.
Nun habe ich drei Leihwagen für meine Kunden, die etwas älter sind, dafür aber mir gehören...

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