Lack "winterfest" machen

Hallo,

ich hab hier in den letzten Tagen wirklich stundenlang so ziemlich alle Beiträge und Blogs zum Thema Lackaufbereitung, Versiegelung, Wachsen usw gelesen, aber irgendwie steig ich da nicht durch. Da wird mit soviel Fachbegriffen rumgeworfen (Lacktypen, mit oder ohne Klarlackversiegelung, Pre Cleaner, Swirls, Beading, und was weiß ich alles) und irgendwie verstehe ich die ganze Vorgehensweise und vor allem die richtige Anwendung nicht.

Bisher hab ich meinen W204 (BJ Ende 2009, Palladiumsilber) hauptsächlich bei Mr. Wash (bitte nicht schlagen) gewaschen. Soweit war ich auch eigentlich ganz zufrieden. Der Lack sieht nach wie vor sehr gut aus (keine Kratzer, auch nicht gegen Sonnenlicht), ist allerdings alles andere als glatt. Wenn ich mit den Fingern drüber gehe, ist das so wie bei einer frisch geputzten Glasscheibe, die Finger bleiben hängen. Deswegen wird wohl auch jeder Krümel Dreck dran hängen bleiben und der Wagen ist bereits nach 2-3 Tagen wieder dreckig (auch die Scheiben). Bei den Felgen das Gleiche. Hab bereits Winterräder drauf (lackierte Alufelgen) und die sehen auch permanent schwarz aus an der Innenseite (die Sommerfelgen aber genauso).

Damit soll nun Schluss sein. Gibt es irgendwo eine, auch für absolute Anfänger verständliche, Anleitung, wie man Lack, Scheiben und Felgen so aufbereitet, welche Materialien (Tücher, Schwämme, Reinigungsmittel, Versiegelung oder Wachs, Geräte?) man genau braucht und wie man damit umgeht? Was mache ich in welcher Reihenfolge (Felgen, Scheiben, Lack)? Und nach Möglichkeit so, dass ich keine 40 Stunden lang polieren muss (also was einfaches für Fahrzeugpflege-Dummies 🙂 ).

Alternativ würde ich den Wagen auch bei einem Aufbereiter machen lassen. Aber auch hier finde ich kaum brauchbare Infos und viele gemischte Aussagen, was Ergebnis und Qualität angeht.

Grüße,
Christian

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Zitat:

Original geschrieben von Macrifice


Da wird mit soviel Fachbegriffen rumgeworfen (Lacktypen, mit oder ohne Klarlackversiegelung, Pre Cleaner, Swirls, Beading, und was weiß ich alles) und irgendwie verstehe ich die ganze Vorgehensweise und vor allem die richtige Anwendung nicht.
  • Lacktypen: Es gibt eher harte und eher weiche Lacke, je nach Fahrzeughersteller. Mit Mercedes hast Du einen sehr harten Lack erwischt. Da kommt vielleicht etwas schwieriger ein Kratzer rein, aber eins ist gewiss: Wenn Du was im Lack hast, geht es auch irre schwer wieder raus. Mit der Hand polieren ist irre schweisstreibend und ein Ergebnis wie mit der Maschine wirst Du nicht erreichen.
  • mit oder ohne Klarlackversiegelung: Du wirst keine / kaum noch Lacke ohne Klarlackversiegelung finden. Viele Uni-Lacke waren meines Wissens früher ohne Klarlack. Bei Deinem W204 brauchst Du Dich damit nicht beschäftigen.
  • Pre Cleaner: aus der FAQ: Pre Cleaner (auch Pre Wax Cleaner)¹ sind Polituren recht ähnlich, enthalten schwere, polierende Öle aber, wenn überhaupt, nur sehr milde Abrasiva. Mit den Pre Cleanern wird vor dem Wachs- oder Versiegelungsauftrag der Lack noch einmal gereinigt, oxidierte Lackschichten entfernt, geglättet und aufgefrischt. Man erreicht eine hochgradig glatte und glänzende Lackoberfläche, die nach der Behandlung zwingend mit einem Wachs oder einer Versiegelung konserviert werden muss. Sinnvollerweise sollte vor dem Auftrag einer Polymer-Versiegelung ein dafür vorgesehener Pre Cleaner verwendet werden. Pre Wax Cleaner sind hier eher ungeeignet, da die darin enthaltenen Polier- und Nähröle auf dem Lack verbleiben und die Standzeit der Versiegelung massiv beeinträchtigen können.
  • Swirls: klick
  • Beading: coole runde mal kleine mal große (ja nach Wax) Tröpchen am Lack wenn man das Auto wäscht oder im Regen. Das ist Beading. Beispiel.

Zitat:

Original geschrieben von Macrifice


Bisher hab ich meinen W204 (BJ Ende 2009, Palladiumsilber) hauptsächlich bei Mr. Wash (bitte nicht schlagen) gewaschen. Soweit war ich auch eigentlich ganz zufrieden.

Wenn Du in ernsthafte Fahrzeugpflege einsteigen willst, solltest Du Dich von Waschanlagen und der Kratzbürste in SB-Waschboxen fernhalten. Das wäre sonst Perlen vor die Säue.

Zitat:

Original geschrieben von Macrifice


Der Lack sieht nach wie vor sehr gut aus (keine Kratzer, auch nicht gegen Sonnenlicht), ist allerdings alles andere als glatt. Wenn ich mit den Fingern drüber gehe, ist das so wie bei einer frisch geputzten Glasscheibe, die Finger bleiben hängen. Deswegen wird wohl auch jeder Krümel Dreck dran hängen bleiben und der Wagen ist bereits nach 2-3 Tagen wieder dreckig (auch die Scheiben).

Mit Silber hast Du eigentlich eine recht dankbare Farbe, anders als beispielsweise schwarz. Silber sieht schneller und länger sauber aus. Sieht so aus ... der Lack kann natürlich die gleichen Defekte haben, wie jede andere Farbe auch. Fällt nur nicht so schnell auf.

Betrachtest Du Deinen Lack bei starker Sonneneinstrahlung, unter einem Baustrahler oder mit einer guten LED Lampe, wirst Du sicherlich auch Swirls finden.

Häufig fühlt sich der Lack (gerne im Bereich der Schweller) auch nach der Wäsche noch "pickelig" an. Das sind Verunreinigungen AUF dem Lack, die die Wäsche nicht entfernen konnte. Da empfiehlt sich Reinigungsknete.

Für die letzte Glätte vor dem Wachsauftrag sorgt dann der PreCleaner.

Zitat:

Original geschrieben von Macrifice


Bei den Felgen das Gleiche. Hab bereits Winterräder drauf (lackierte Alufelgen) und die sehen auch permanent schwarz aus an der Innenseite (die Sommerfelgen aber genauso).

Die Felgen behandelt man am besten vor dem Aufziehen auf den Wagen, da man so am besten überall rankommt.

Richtig reinigen mit einem guten Felgenreiniger, ggf. ebenfalls kneten und polieren und anschliessend versiegeln (gerne mehrere Schichten). Die so geschützten Felgen können dann bei der regelmässigen Fahrzeugwäsche ohne scharfe Mittel einfach mitgewaschen werden.

Zitat:

Original geschrieben von Macrifice


Damit soll nun Schluss sein. Gibt es irgendwo eine, auch für absolute Anfänger verständliche, Anleitung, wie man Lack, Scheiben und Felgen so aufbereitet, welche Materialien (Tücher, Schwämme, Reinigungsmittel, Versiegelung oder Wachs, Geräte?) man genau braucht und wie man damit umgeht?

Ja, in der FAQ. Sieht erst mal nach viel Text aus, beantwortet aber nahezu alles. Würde ich Dir empfehlen, komplett zu lesen.

Zitat:

Original geschrieben von Macrifice


Was mache ich in welcher Reihenfolge (Felgen, Scheiben, Lack)? Und nach Möglichkeit so, dass ich keine 40 Stunden lang polieren muss (also was einfaches für Fahrzeugpflege-Dummies 🙂 ).

Ich reinige zuerst die Felgen, damit der Dreck nicht an den bereits gereinigten Lack spritzt. Dann die Lackreinigung und zum Schluss einmal mit Glasreiniger über die Fenster. Einen kompletten Tag solltest Du aber schon einplanen, je nach dem was Du vorhast, auch gerne zwei Tage.

Die komplette Aufbereitung (des Lacks) könnte dann so aussehen. Du MUSST nicht alle Schritte machen, nur ein Beispiel, wie ich es mache, wenn die "Komplettbehandlung" ansteht:

  • Vorwäsche mit dem Hochdruckreiniger
  • Fahrzeugwäsche (2 Eimer, Autoshampoo, Mikrofaserwaschhandschuh), anschl. Klarspülen
  • Kneten (als Gleitmittel eine Shampoo-Wasser-Mischung), da wo es nötig ist
  • erneute Fahrzeugwäsche (2 Eimer, Autoshampoo, Mikrofaserwaschhandschuh), anschl. Klarspülen
  • Trocknen (Mikrofasertrockentuch)
  • Polieren (bevorzugt mit der Maschine), Polituren von scharf nach mild, Abnehmen mit mehreren Mikrofasertüchern (keine Haushaltstücher)
  • PreCleaner (Auftrag bevorzugt mit der Maschine), Abnehmen mit mehreren Mikrofasertüchern (keine Haushaltstücher)
  • Wachsen, Auftrag mit Pads, Abnehmen mit mehreren Mikrofasertüchern (keine Haushaltstücher)

Zitat:

Original geschrieben von Macrifice


Alternativ würde ich den Wagen auch bei einem Aufbereiter machen lassen. Aber auch hier finde ich kaum brauchbare Infos und viele gemischte Aussagen, was Ergebnis und Qualität angeht.

Es kommt darauf an, was Du zukünftig vorhast. Wenn Du keine Zeit und Lust hast, ist ein guter Aufbereiter natürlich eine Alternative (Hände weg von Angeboten wie 79,99 EUR. Das kostet schon richtig was).

Für ein einfaches Basispflegepacket legst Du mind. 100,- EUR hin (gerne mehr, nach oben offen). Willst Du Dir eine Maschine zulegen (kein Muss, aber sehr zu empfehlen, wenn Du erst mal Blut geleckt hast) kannst Du noch gut 250,- EUR inkl. Zubehör zusätzlich rechnen (ebenfalls nach oben offen).

Das Übersteigt natürlich schnell die Kosten eines Aufbereiters. Jedoch bereits beim zweiten Besuch beim Aufbereiter hast Du die Kosten wieder drin.

So, viel Text und etwas langsam mal wieder, aber ich hoffe, dennoch hilfreich 😉
Konkrete Produktempfehlungen habe ich nicht genannt. Das kommt, wenn Du weisst, was Du willst 😉

Gruss DiSchu

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Hi
Die Pads tue ich immer in ein Waschnetzt wenn ich die zusammen mit den MF Wasche.
Damit sich auf der Klettseite der Pads keine Fussel ansammeln 😉

Mfg.

Ein (nicht neuer) Tip von mir, was das Waschen von MFTs angeht: Danach in den Trockner, und dann das schonenste Programm, das der Trockner zu bieten hat. MFTs werden spät. nach dem 2. Waschen nie mehr so weich wie neu, aber ein Trockengang macht sie wieder deutlich weicher als ohne.
Und nochmal zur Erinnerung: NIE Weichspüler verwenden, aber das ist den Allermeisten hier klar.

Zitat:

Original geschrieben von Celsi


Ein (nicht neuer) Tip von mir, was das Waschen von MFTs angeht: Danach in den Trockner, und dann das schonenste Programm, das der Trockner zu bieten hat. MFTs werden spät. nach dem 2. Waschen nie mehr so weich wie neu, aber ein Trockengang macht sie wieder deutlich weicher als ohne.
Und nochmal zur Erinnerung: NIE Weichspüler verwenden, aber das ist den Allermeisten hier klar.

Ja, das mit dem Weichspüler hatte ich gelesen, aber den gibt's bei uns eh nicht, da ich eine extreme Waschmittelallergie habe (wir können nur das Zeug für Säuglinge ohne jegliche Zusätze verwenden). Ich war mir nur nicht sicher, ob ich alles zusammen in die WM tun kann.

Zitat:

Original geschrieben von Celsi


Ein (nicht neuer) Tip von mir, was das Waschen von MFTs angeht: Danach in den Trockner, und dann das schonenste Programm, das der Trockner zu bieten hat. MFTs werden spät. nach dem 2. Waschen nie mehr so weich wie neu, aber ein Trockengang macht sie wieder deutlich weicher als ohne.
Und nochmal zur Erinnerung: NIE Weichspüler verwenden, aber das ist den Allermeisten hier klar.

Warum denn keinen Weichspüler?

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Weil der Weichspüler die Fasern verklebt.

Ich setz´noch einen drauf:

Zitat:

Original geschrieben von 8bex


Weil der Weichspüler die Fasern verklebt ...

... und deshalb können die Microfaser-Tücher keinen Schmutz und keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen. Ein grosser Bestandteil des Weichspülers ist Fett. Dieses Fett setzt sich in den Hohlräumen des Mikrofaser-Tuches fest und das Tuch arbeitet nicht mehr so gut. Wenn Du das mal testen willst, wasche ein Mikrofasertuch mal mehrfach mit Weichspüler und versuche anschliessend damit einen Spiegel zu reinigen. Was vorher prima ging, gibt jetzt Geschmiere.

Gleiches gilt übrigens für Sportfunktionskleidung. Sobald sie mit Weichspüler gespült werden, können sie den Schweiß von der Haut nicht mehr richtig nach außen ableiten.

Im Umkehrschluss kann man neben speziellen Mikrofaserwaschmitteln auch Waschmittel für Sportfunktionswäsche für seine guten Mikrofasertücher nehmen.
Ich nutze jedoch normales Vollwaschmittel bei 60° und anschliessend gehts in den Trockner.

Als "Ersatzweichspüler" kann man einen Schuss Essig mit in die Waschmaschine geben. Hat nebenbei noch den Vorteil, dass die Waschmaschine keinen Kalk ansetzt.

Gruss DiSchu

Zum Thema "Wie wasche ich Mikrofasersachen" steht übrigens alles Wissenswerte in der FAQ.

Ich wasche meine Tücher normal ohne Weichspüler. Nun habe ich meinem Vater meine Ausrüstung geliehen und meine Mutter hat prompt alles mit Weichspüler gewaschen. Deshalb meine vorherige Frage.
Danke noch für die Auskunft.

Was dann zu tun ist, steht auch in der FAQ, hast Du gesehen?

Gruss DiSchu

Soeben gelesen und wieder was gelernt🙂

Hab alles gewaschen bei 40 Grad, danach in den Trockner auf Schonprogramm, einwandfrei.

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