Kühlwasserbehälter kocht über
Hallo zusammen,
ich fahre seit 50tsd km einen Volvo 850 Kombi mit 2,5L 10V Motor.
Der Wagen sollte dieses Wochenende eigentlich die 300.000km Marke knacken.
Ich habe vor 48tsd km eine Gasanlage nachgerüstet und hatte bis jetzt nie Probleme.
Alles fing nun damit an, dass mir vor 6 Wochen der Kühler gerissen ist. Vorher hatte ich schon einen schleichenden Kühlwasserverlust und immer wieder feuchte Flecken unterm Auto. (Klima kanns nicht gewesen sein, da die wie bei vielen anderen nicht funktioniert.)
Ich habe mir nichts weiter bei gedacht, neuen Kühler eingebaut und bin ca 2000km so weitergefahren.
Vor 2 Wochen leuchtete auf der AB kurzzeitig die Öldruckleuchte auf. Ich konnte ca 2,5 Liter nachkippen bis der Ölstand wieder ok war. Ich muss zugeben ich habe die letzten 5000 km den Ölstand nicht kontrolliert aber davor auch nie solch einen hohen Ölverbrauch gehabt.
Jetzt bin ich gestern wieder auf der AB unterwegs gewesen. Stau bei 28°C. Dampf aus dem Motorraum.
Motor aus. Haube auf. Der Kühlwasserbehälter hat gekocht. Aus dem Deckel zischte und dampfte nur so das Wasser raus. Ich habe langsam den Deckel geöffnet um den Druck abzulassen. Es kam immer mehr wasser. Ich habe dann ca 2,5 Liter Wasser nachgekippt bis zumindest ein kleines bisschen Wasser wieder im Behälter zu sehen war.
Ab auf den Standstreifen, Heizung auf, motor an und erstmal im Stand kurz laufen gelassen. Der Wagen hat Wasser über die Rückleitung wieder in den Ausgleichsbehälter gespritzt. Zu anfang kamen nur kleine Luftblasen aus der Zuleitung zum Kühler. Das wird die Luft gewesen sein, die beim überkochen ins System gelangt ist. Beim leichten Gas geben wurde es allerdigs immer mehr und der Motor hat durch die Zuleitung geblubbert und extrem viel Luft gedrückt. Ca 20sek und dann ist der Ausgleichsbehälter wieder übergekocht.
Die Temperaturanzeige habe ich vorher nicht dauerhaft im Blick gehabt aber die schien normal zu sein. Unnormale Anzeigewerte stechen einem ja eh sofort ins Auge.
Nun steht der Wagen dank ADAC vor meiner Haustür und ich muss gucken was sich bei dem Auto noch lohnt.
Ersten Einschätzungen nach hat sich entweder die Zylinderkopfdichtung verabschiedet oder der Kopf ist gerissen. Wie kann man da eine Diagnose erstellen. Habt ihr vorschläge und Erfahrungen worum es sich bei den Symptomen handeln könnte?
24 Antworten
Moin,
die ersten Einschätzungen gehen schon in die richtige Richtung 🙁
Grobe Vortestmöglichkeiten........
Wird Luft in den Ausgleichsbehälter gedrückt.........kann man wohl mit ja beantworten...
Welche Farbe hat das Abgas?
Hast du cremigen Schmodder am Öleinfülldeckel oder Peilstab?
Schnüffel mal am Ausgleichsbehälter (natürlich Verschluss runter 😁), riecht es dort nach Abgas oder schwimmt Öl mit drin?
Letzteres ist natürlich nach dem Nachfüllen etwas schwieriger zu beurteilen.
Gewissheit gibt eine Abgasmessung (AU-Gerät oder Teststreifen) im Ausgleichsbehälter oder ein unter Druck gesetztes Kühlsystem.
Ob es die Dichtung ist oder ein Riß kannst du nur nach Demontage ermitteln.
I.d.R. sind Kopfdichtungsschäden an den Motoren eher selten, aber natürlich nicht ausgeschlossen.
Eventuell ist es auch ein Problem mit den Verdampfer der Gasanlage, aber damit kenn ich mich nicht so aus.
Grüße
Cremigen Schmodder habe ich keinen. Weder am Einfülldeckel noch am Peilstab.
Ob Öl im Kühlwasser ist kann ich nicht genau sagen, da das Wasser nun bereits zwei mal rausgekocht ist und im Behälter nichts mehr vorhanden ist.
Verdampfer könnte man ja ausschließen wenn ich den Wagen im Benzinbetrieb laufen lasse, oder?
Ich kipp gleich nochmal Wasser auf und achte auf Abgase und Öl.
Der Verdampfer ist im Kühlwasserkreislauf integriert egal ob Gas oder Benzinbetrieb...Jedoch kann ich mir nicht vorstellen wie ein Membrannriss im Verdapfer das verursachen könnte..
Was noch sein kann ist eine defekte WaPu.
Wenn die Membran von Verdampfer gerissen ist würde es ja jedoch nur so lange "brodeln" im Behälter bis das restliche Gas aus der zuleitung verschwunden ist oder nicht?
Deshalb dachte ich an Gasanlage ausschalten.
Außerdem müsst man dann doch auch einen Gasgeruch wahrnehmen. Hab gestern als der Wagen zum ersten mal gekocht hat dran gerochen und konnte keinen Gasgeruch wahrnehmen.
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Wenn du den nochmal laufen lässt, achte auch mal bitte auf die Kühlwasserschläuche.
Die sollten sich bei kaltem Motor locker zusammendrücken lassen und erst, wenn die Kiste richtig heiß ist fester bis hart werden.
Wenn du nach 1-2 Minuten im Leerlauf schon deutlichen Druckanstieg in den Schläuchen hast, ist es ein weiteres Indiz für die Kopfdichtung.
Grüße
So ich habe den Kühlwasserbehälter bis MAX aufgefüllt und den Motor im Stand ca 25 Minuten mal laufen lassen.
Zwischendurch immer mal kurz leicht gas gegeben.
Gasanlage war aus geschaltet.
Bis die Kühlwassertemperaturanzeige auf ca 90°C stand wurden die Kühlwasserschläuche zum Kühler nicht warm. Dann wurden sie langsam heiß, was ja eigentlich einen Fehler des Thermostaten wie in diesem Thread besprochen ausschließen sollte. http://www.motor-talk.de/forum/kuehlmittel-kocht-t1825071.html
Der Kühlwasserstand stieg kurz über MAX. Als ich den Motor dann zwischendurch mal ausgemacht habe ging der Kühlwasserstand aber auch sofort wieder auf das uhrsprüngliche Niveau (MAX Markierung)
Motor wieder an, Gasanlage an. Ein bisschen mit dem Gas gespielt. Nichts ist passiert. Kein brodeln. Kein kochen. Nichts.
Zwischendurch habe ich immer wieder nach den Abgasen geguckt. Da kam aber nichts ungewöhnliches. Also kein Rauch oder Dampf oder ähnliches.
Das Öl war vor und nach dem Testbetrieb ohne weißlich oder gelblicher Schleim oder Schmierfilm.
Im Kühlwasserbehälter konnte ich auch keinen Ölflm ausmachen.
Raterunde ist eröffnet 😁
Mögliche Ansätze :
- Problem entsteht erst unter Last, wenn die Kiste richtig heiß wird
- Beim Kühlerwechsel wurde nicht anständig entlüftet, irgendwo war noch eine Luftblase, welche sich bei der letzten Fahrt löste, Wasserpumpe hat Luft gepumpt, Kühlkreislauf stockte, Temperatur stieg und kocht über
Ja, ja.............eigentlich entlüftet sich das System von selbst ...eigentlich .....🙄
- Irgendwo noch ein anderes Leck, dadurch zu wenig Kühlmittel/ Frostschutz und wie oben
Wann hast du letztlich den Wasserstand geprüft?
Welche Farbe hat dein Ausgleichsbehälterdeckel?
Grüße
Zitat:
Original geschrieben von Fieldo
Raterunde ist eröffnet 😁Mögliche Ansätze :
- Problem entsteht erst unter Last, wenn die Kiste richtig heiß wird
- Beim Kühlerwechsel wurde nicht anständig entlüftet, irgendwo war noch eine Luftblase, welche sich bei der letzten Fahrt löste, Wasserpumpe hat Luft gepumpt, Kühlkreislauf stockte, Temperatur stieg und kocht über
Ja, ja.............eigentlich entlüftet sich das System von selbst ...eigentlich .....🙄- Irgendwo noch ein anderes Leck, dadurch zu wenig Kühlmittel/ Frostschutz und wie oben
Wann hast du letztlich den Wasserstand geprüft?
Welche Farbe hat dein Ausgleichsbehälterdeckel?Grüße
Ich würde den Deckel mal erneuern,hatte das selbe Problem mal an einem Opel, da war das Ventil im Deckel defekt.
Gruß F90
Nur mal so als Gedankenstoss:
Wenn das Kühlwasser "überkocht" aber der Lüfter zwischendrin nicht zuschaltet - wie warm ist denn das Wasser im Kühler bzw am Geber für die Kühlmitteltemperatur 😉
Wenn's die Zylinderkopfdichitung wäre und die eine Teil des Kompressionsdrucks in das Kühlsystem ableitet, dann müsste es im Kühlwasser schon ziemlich deutlich nach Abgas riechen.
Markus
Der Deckel wurde letzten Sommer erneuert, nachdem der originale Graue komplett gerissen ist.
Jetzt ist ein Schwarzer aus dem Zubehör drauf.
Den Füllstand habe ich Anfang der Woche mit dem Ölstand überprüft und bin danach wenig gefahren.
Dass er unter Last heiß wird kann ich mir nicht wirklich vorstellen. Letzten letztes Wochenende bin ich mit 160-170 bei hohen außentemperaturen unterwegs gewesen. Jetzt war es max 120. Ich bin ja nur 25 km mit viel Verkehr auf der AB vorangekommen und dann ist er im Stau übergekocht.
Kann es sein, dass ich nach dem Kühlerwechsel zu wenig Frostschutz drinne hatte? Kocht er dann schneller mal wenn der Wasseranteil zu hoch ist? Ich dachte immer der Frostschutz sei nur gegen Frost :-P
Ich organisiere mir heute oder morgen nochmal ein vernünftiges Thermometer und überprüfe mal die Temperaturen. Schaue mir nachher nochmal den Lüfter an. Nicht , dass das Relais durch ist.
Zitat:
Jetzt ist ein Schwarzer aus dem Zubehör drauf.
Die grauen Deckel -Öffnungsdruck 1 Bar - werden schon seit Jahren nicht mehr verbaut.
Tausch den Schwarzen, unbekannter Herkunft, mal bitte gegen einen aktuellen originalen, die sind grün und öffnen bei 1,5 bar Überdruck oder weißt du wann dein Schwarzer öffnet?
Es gab vor den grauen auch noch eine andere Farbe (weiß oder schwarz 😕) die bei 0,7 Bar öffneten.
Diese dürften in freier Wildbahn aber nicht mehr anzutreffen sein.
Frostschutz dient auch dem -geringügigen - Erhöhen des Siedepunktes.
Ebenso wie Motoröl eine Kühlfunktion hat 😉
Wenn da von allem zuwenig drin ist wird es halt etwas zu heiß.
Grüße
Den schwarzen hatte Skandix letztes Jahr noch im System. Druck liegt bei 1,5 bar. Jetzt verkaufen sie den gleichen ...halt nur in grün.
Tja, was kanns noch gewesen sein 😕
Thermostat öffnet, aber nicht vollständig.
Kühlmitteltemperaturgeber spinnt.
Lüftersteuerung, wie du schon genannt hast.
Zündkerzen kannste dir mal anschauen und mal Fehler auslesen, eventuell ist ja was hinterlegt.
Grüße
Fehler auslesen ergab folgendes:
Buchse A7: 1-2-2
B1: 1-4-1 ; 4-1-1; 4-1-7; 4-1-9
B2: 1-2-2
Was ja alles nichts aussagt zu meinen Symptomen.
Wenn der Kühlmitteltemperaturgeber spinnt müsste doch die Anzeige im Kombiinstrument sich komisch verhalten und der Motor unruhig laufen oder?
Da verhält sich aber alles normal.
Den Thermostat baue ich morgen mal aus. Hab hier leider keinen 40er Torx. Der liegt leider in der 500km entfernten Werkstatt :P